Wie versprochen, gibt es auch einen 4. und letzten Teil, auch wenn die Resonanz nicht allzu groß ist.
In
Teil 1 dieser Reihe schilderte ich den ersten Betriebstag und zeigte den Fahrplan, die Bilder des
2. Teiles entstanden am 8.6.1997. Der
3. Teil handelt von der Zugtaufe am 15.6.1997.
Mitten in meinem Umzugsstress nach Schleswig-Holstein hatte unser Verein für den 22. Juni einen Sonderzug ab Stuttgart organisiert, wobei mir die Bestellung und Reiseleitung des Fotobusses oblag. Der positive Nebeneffekt davon ist, daß ich Euch heute noch ein paar Bilder zeigen kann.
Früh morgens im Bh Stuttgart (bis kurz davor hatte ich „BH“ für ein Utensil weiblicher Bekleidung gehalten) schoß ich noch ein Bild des damaligen Alltags, bevor wir unseren Sonderzug aufrüsteten:
Von Stuttgart bis Hochdorf (bei Horb) diente 41 018 als Zuglok unseres Zuges. In Hochdorf stiegen die Fahrgäste des Fotobusses in diesen um.
41 018 durfte wegen der Brücken (Meterlast) nicht weiter nach Freudenstadt fahren. Deshalb hatten wir ab Hochdorf die 64 289 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn (EFZ) bestellt. Wegen eines Defektes war diese Lok leider nicht einsatzfähig, so daß uns die EFZ ersatzweise die 64 419 der Dampfbahn Kochertal (DBK) schickten.
Das Wetter war wieder einmal „typisch“ für Sonderfahrten, so daß ich für den Fotobus den Blick von Norden auf den Dornstettener Kübelbachviadukt wählte. Wir warteten dann allerdings deutlich länger, als der Fahrplan vorgesehen hatte. Endlich hörten wir die vertrauten Geräusche einer Dampflok, aber was war das? Das war doch 86 457! Hinter den Zweiachsern des DB-Zuges hingen „unsere“ Vierachser, nur die 64 fehlte:
64 419 hatte auch einen Schaden und war dadurch nur bedingt einsatzfähig. Jedenfalls gelang es unserem Reiseleiter Ulf Haller (†), unseren Sonderzug vom DB-Zug nach Freudenstadt ziehen zu lassen. Die 64 sollte nachkommen, wenn sie einsatzfähig war. Da aber damals sämtliche Ausweichbahnhöfe zwischen Hochdorf und Freudenstadt auf ein Gleis zurückgebaut waren, gab es trotz des spärlichen Taktfahrplanes kaum freie Trassen auf dieser Strecke.
Zu unserer Überraschung hing die 64 419 dann als Leervorspann vor dem nächsten Planzug, bestehend aus 627 007 + 627 001:
Wenigstens 86 457 war fit und einsatzbereit:
So stand unserem weiteren Programm nichts im Wege. Von Freudenstadt nach Schiltach und zurück verkehrten beide Sonderzüge zusammen mit beiden Dampflokomotiven. Mit dem Fotobus steuerte ich den bekannten Brückenblick bei Schenkenzell an (das Problem dabei ist, eine Stelle zu finden, wo man einen Omnibus so abstellen kann, daß er nicht im Bild steht, und wo 50 Leute nebeneinander Platz zum Fotografieren haben):
Natürlich ließen wir uns das Umsetzmanöver in Schiltach nicht entgehen:
Die Rückfahrt dokumentierten wir bei Loßburg-Sulzbach:
Durch das Schwächeln der 64 419 war unser Fahrplan durcheinander geraten. Freie Trassen, um zurück nach Hochdorf zu kommen, gab es nicht. Da blieb nur, den Dampfzug vor den nächsten Planzug zu spannen. Gut, daß 627 005, wie alle anderen 627.0 auch, inzwischen mit Regelpuffern und –kupplungen ausgerüstet war:
In Hochdorf übernahm wieder 41 018 unseren Sonderzug:
Mit 41 018 fuhren wir dann über Pforzheim zurück nach Stuttgart, wo wir nach dieser abenteuerlichen Fahrt wohlbehalten angekommen sind.
An dieser Stelle möchte ich das Engangement der DB-Eisenbahner vor Ort lobend hervorheben. Damals war das längst nicht mehr selbstverständlich!
In der darauffolgenden Woche verließ ich den Schwarzwald mit Sack und Pack, so daß ich vorerst nicht mehr dort fotografierte. Bei einem späteren Besuch in Stuttgart erwischte ich die 86 457 noch einmal im dortigen Bh am frühen Morgen des 21.9.1997:
Damit möchte ich diese kleine Serie beenden und hoffe, daß sie Euch gefällt.
Viele Grüße
Stefan
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