Moin!

Zu den wunderbaren Merkwürdigkeiten der eisenbahnerischen Nachwendewirren gehört wohl unbestritten der kurzzeitige Einsatz der aus Italien re-importierten VT 11.5-Triebzüge auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg. Vom 01.08.1990 bis zum 29.09.1990 wurde das Zugpaar ICt 130/139 "Max Liebermann" mit 601 006 und 015 gefahren.
Die MKB-Reisekader nutzten diese Gelegenheit, der Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster einen Besuch abzustatten...





(01) Ankunft in Altona. Mehr zu den "späten Ehren" dieses zeitlos-schönen Fahrzeugs hier:
[www.baureihe601.de]




(02) Der Leerzug fährt in die Abstellung.




(03) Umsteigen in Eidelstedt.




(04) Die S-Bahn fährt raus, die AKN rückt nach.




(05) Fotohalt in Ulzburg Süd: Der MAN-Schienenbus bedient die Alsternordbahn von Garstedt.




(06)




(07) In Kaltenkirchen kommt an diesem bislang recht trüben Tag dann doch noch die Sonne raus.




(08) Der 1977 angelegte Mittelbahnsteig ist - wie der gesamte Bahnhof Kaltenkirchen in dieser Form - mittlerweile Geschichte. Aktuelle Bilder gab es gerade hier:
[www.drehscheibe-foren.de]




(09) Sonntagsruhe in der Abstellgruppe der Bwst Kaltenkirchen.




(10) Wo man hinguckt: Formschöne Trieb-, Bei- und Steuerwagen!




(11) VS 2.56 kommt 1993 zur KEG und wird 2007 zerlegt werden:
[www.roter-brummer.de]




(12)




(13) VT 2.13:
[www.roter-brummer.de]




(14) Der Hilfszugwagen 2.089 hat eine bewegte Geschichte: Gebaut von den DWK (TAG) Kiel 1930 unter Nr. 193 als T 2, 1957 zum Beiwagen (VB 49), 1965 zum Hilfszugwagen umgebaut:
[www.loks-aus-kiel.de]
Am Bildrand Wagen 2.082: Gls 205 (Gms 54, Umbau aus G 10), 1983 von DB, umgebaut zum Heizkesselwagen




(15)




(16) VM 3.90 hat im März 1984 an des Jubiläumsfeierlichkeiten „100 Jahre Eisenbahndirektion Hamburg“ mitgewirkt:
[www.drehscheibe-foren.de]




(17) Diesen Uerdinger hat es bös erwischt! Der Schmelzpunkt von Aluminium liegt übrigens bei 660,3°C.




(18) Begeben wir uns in die Werkstatthalle.




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(21)




(22)




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(24) Lok 2.014:
[rangierdiesel.de]




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(27) Zurück geht's mit Umsteigen in Ulzburg Süd, um mit dem MAN-Bus die Alsternordbahn abzureiten.




(28) Altona: "Max" macht sich bereit zur Rückfahrt.




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(33) Ein komfortableres Reisen zwischen Spree und Alster gab es seitdem nicht mehr, auch wenn es heute bedeutend schneller geht...


Danke fürs Mitfahren!

Gruß,
Markus.

Schöne Bildeindrücke. Hat es bei eurer Rundreise in Eidelstedt auch schön chemisch gerochen? Es gab (2. Hälfte der 70er Jahre) dort immer sehr eigentümliche atmosphärische Störungen. Irgendein Chemiewerk muß da ab und zu bei passender Windrichtung die Luft verpestet haben. (Ich sehe gerade: die hier?)

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:18:20:04:24.

Na, vom 601 habe ich auch noch reichlich Bilder aus seiner kurzen Einsatzzeit.
Personal war ja genug auf dem Zug gewesen, galt es doch den Krieg mit der italienischen Wiederaufarbeitungstechnik zu führen.
Im Gegenzug für den 601 bekam die Firma Jelka ja damals 01 519.....
Diese erlebten wir dann beim Plandampf Thüringer Wald 1991

Der Geruch in Eidelstedt kam meistens von der Mälzerei "Tivoli Malz", die dort heute noch residiert...

Das ausgeglühte Wrack ist der VT 3.10, der Form und Farbe bei der Begegnung mit einem VW Multivan einbüsste...

"Der Geruch in Eidelstedt kam meistens von der Mälzerei "Tivoli Malz", die dort heute noch residiert..."

Nein, die sogenannten "Eidelstedter Düfte" waren der dort ansässigen Großkläranlage geschuldet ... Malz und Hefe riechen ganz anders. Das sind die "Wandsbeker Düfte", die man beim Besuch der in der Nähe befindlichen Conrad-Filiale erleben darf.

Zitat:

waren der dort ansässigen Großkläranlage geschuldet

Ich bin zwei Jahre lang in Eidelstedt in die AKN umgestiegen und habe mittags immer wieder diese Düfte eingesogen. Danke für die Aufklärung über den Gehalt derselben. Damals wußte ich noch nichts von Umlaufplänen und habe daher versucht, mir meinen eigenen für die AKN zusammenzubasteln.

Hallo,
vielen Dank für diesen Beitrag mit tollen Bildern von der AKN und vom 601. Den habe ich nur einmal in Hamburg Hbf gesehen.
Was de VT3.10 angeht, ich wußte ja, daß eine Kollision eines Multivan (oder jedem anderen T3, und von einem solchen ist 1990 ja auszugehen) für andere PKW eine lebensgefährliche Angelegenheit ist, aber daß das auch für Schienenbusse gilt, war mir neu.

Schöne Grüße in den Norden
Alex

Der Fahrer des Multivan (das Auto war gerade ein halbes Jahr alt) kam vom Tanken, und der Triebwagen hat ihn hinten erwischt und aufgerissen. Das auslaufende Superbenzin hat sich entzündet, und die Temperatur der Flammen hat offensichtlich ausgereicht, das Aluminium in Brand zu setzen.
Ausser den Fahrzeugen ist auch durch das umsichtige Handeln des Lokführers niemand ernsthaft zu Schaden gekommen...

Danke für diesen interessanten Beitrag!

Erst einmal vielen Dank, Markus, für den tollen Beitrag! Präsentiert er doch nicht nur eine (bahn-)geschichtliche kurze Periode mit dem "Liebermann", sondern auch historisch interessante Fotos der "alten AKN". Eine Bemerkung zum Bf. Eidelstedt sei dann noch von mir gestattet: Es sind nicht nur die "Düfte", die diesen Ort so unwiderstehlich machen. Es ist eher die Summe der Dinge: Man stelle sich einfach vor: abends um zehn, die S21 hatte mal wieder ihre drei Minuten Verspätung vom Hauptbahnhof nach Eidelstedt und hat dann fein säuberlich der - eigentlich als Anschluss nach Kaltenkirchen vorgesehenen - AKN den "Vortritt" gelassen (die S-Bahn wartete dann kurz vor dem Bahnhof, bis der AKN-Zug das Gleis Richtung Kaltenkirchen verlassen hat). Dann stieg man frustriert aus und es begann die gut vierzigminütige Wartezeit auf die nächste AKN ....... "versüsst" durch im Dunkeln vorbeipolternde Güterzüge, diversen Flugzeugen im Landeanflug nach Fuhlsbüttel, der in der Ferne rauschenden Autobahn, der einsam summenden Neonröhre, ab und zu mal eine haltende und weiterfahrende S-Bahn, schön zugige Kaltluft von allen Seiten (denn der Bahnsteig liegt sehr frei und ist mit der Längsseite dem Westen, also den Unbilden des Wetters zugewandt) und last but not least: den besagten "Düften", die entweder (je nach Windrichtung) von den Tivoli-Werken oder von den Hermes-Werken herrührten. Ach ja, besagtes Tivoli-Werk hat ebenfalls nennenswert zur Gesamtgeräuschkulisse beigetragen. Mit viel Glück gesellte sich dann noch der eine oder andere versprengte und "abgefüllte" Fußballfan dazu (das "Volksparkstadion" war ja nicht allzu weit). Die entsprechenden "Hinterlassenschaften" haben dann so in der einen oder anderen Bahnsteigecke den "Gesamtduft" noch etwas ergänzt. Ein wunderbarer Ort! ;-)

Teckelfan schrieb:

> Erst einmal vielen Dank, Markus, für den tollen
> Beitrag! Präsentiert er doch nicht nur eine
> (bahn-)geschichtliche kurze Periode mit dem
> "Liebermann", sondern auch historisch interessante
> Fotos der "alten AKN". Eine Bemerkung zum Bf.
> Eidelstedt sei dann noch von mir gestattet: Es
> sind nicht nur die "Düfte", die diesen Ort so
> unwiderstehlich machen. Es ist eher die Summe [...]

Hi Teckelfan,

vielen Dank für Deine Schilderung Deiner Erinnerungen, die 1:1 teile und nicht besser hätte beschreiben können. Das ist eine der unwirtlichen Ecken Hamburgs dort, in Eidelstedt!

"... den besagten "Düften", die entweder (je nach Windrichtung) von den Tivoli-Werken oder von den Hermes-Werken herrührten ..."

Malz und Hefe waren wirklich nicht die Ursache, die riechen völlig anders und die Hermes-Werke waren viel zu weit weg. Zusätzlich zur von mir bereits erwähnten Kläranlage* gab es aber noch diese nette Firma: Das Gefühl nach dem innigen Lesen kommt der tristen Stimmung auf diesem fürchterlichen Bahnsteig recht nahe: [www.erinnerungswerkstatt-norderstedt.de]

* [www.friedensblitz.de]

Das Klärwerk Stellinger Moor hat seine eigene, spezielle Geschichte. Die Stadtentwässerung schreibt dazu: „ Da sich das Langenfelder Klärwerk (Stellinger Moor, Anm. d. V.) hauptsächlich um die übelriechenden Abwässer der Industriegebiete Eidelstedt und Stellingen kümmern sollte, erwies es sich aufgrund von Versuchen als zweckmäßig, diese Abwässer mit denen aus Haushalten von Ottensen, Bahrenfeld, Groß-Flottbek und Othmarschen zu vermischen. ... 1965, ..., nahm das vollbiologische Klärwerk ... seinen Betrieb auf. „

Bereits 1968, als das Klärwerk drei Jahre in Betrieb war, berichtet Oberbaurat Sickert: „Störungen des Klärbetriebes sind während der dreijährigen Betriebszeit häufiger aufgetreten... Sie sind jedoch durch kleinere Galvanik- und metallverarbeitende Betriebe im Ottenser Raum (verursacht)...Säure- und Laugenstöße mit pH-Werten bis -2 und +13 fielen (gemeint sind wohl von 2 bis 13, Anm. d. V.) oft an, und zwar hauptsächlich zum Wochenende. Diverse Male wurde das Klärwerk mit Giftstößen belastet.“ Gerade die Kleinindustrie macht dem Klärwerk auch heute noch immer wieder zu schaffen. Mal sind es Einleitungen von Giftstoffen, die den biologischen Prozeß im Klärwerk erheblich stören oder es sind Unmengen an Schwermetallen (s. Kap. 5), die den Klärschlamm im Stellinger Moor belasten. Der Klärschlamm aus dem Klärwerk Stellinger Moor wird zum Klärwerk Köhlbrandhöft gepumpt. Dort gelangt er in den Abwasserzulauf.

Schöne Erinnerungen. An einen unschönen S-Bahnhof, einen großen Zug und eine kleine Bahn, die damals noch in angenehmen Farben unterwegs war :-) Mit Zügen, die zwanzig Jahre später noch immer unterwegs sind. Für einen Harburger Jung war die AKN quasi das Ende der befahrbaren Welt im HVV. Ne Tagesreise bald bis Barmstedt oder die elendig lange Fahrt nach Kaltenkirchen hoch, wo man dann aus dem VT2E in den MAN nach Neumünster umsteigen konnte...

Ich glaube, einmal bin ich in Eidelstedt nicht bloß um- sondern sogar ausgestiegen. Da in der Nähe war seinerzeit der Fundus der Staatsoper untergebracht und dort gab es mal einen Ausverkauf für Interessierte. Lang lang ist auch das schon her.

Danke fürs Zeigen der Bilder.


Gruß aus dem Nordschwarzwald

Alexander

Ich maße mir mal an, dass ich zwischen @#$%& und Bier unterscheiden kann. Und wenn @#$%& nicht wie kochendes Bier riecht, muss es wohl Malz-Geruch gewesen sein, der mir dort zumeist in die Nase stieg.

Es liegt ja auch -im wahrsten Sinne des Wortes- nahe, denn während sich die Kläranlage Stellinger in einem Kilometer Entfernung zum Bahnhof Eidelstedt befindet, liegt das Malzwerk unmittelbar neben dem Bahnhof...

"... muss es wohl Malz-Geruch gewesen sein, der mir dort zumeist in die Nase stieg."

Dann hast du aber massig Glück gehabt, Malz riecht gegen Sch**ße noch relativ erträglich ;-) ...

Moin Othmar!

Du hast eine wahrhaftig nur schwer erträgliche Situation sehr realistisch geschildert, eigene Erlebnisse sind mit den Deinen absolut deckungsgleich. Dazu fällt mir ein Gedicht ein, das genau für diese Örtlichkeit verfasst wurde: (Nach der Melodie "Horch, was kommt von draußen rein)


Rich, was stinkt von draußen rein

kann ja nur von Hermes sein

Alles andere ist vergänglich

Eidelstedts Mief der bleibt lebenslänglich


Wenns Leben mal zu Ende geht

und der Wind noch weiter weht

steigt aus dem Grab noch Duft heraus

denn in Eidelstedt war man zu Haus...




Herzliche Grüße 2,3 km westwärts

Helmut


Aber auch dem Einsteller des Beitrages gilt mein Dank, hat er doch mit seinen Fotos, insbesondere, was das Thema AKN angeht, mir eine große Freude bereitet

Helmut Philipp schrieb:
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> Moin Othmar!
>
> Du hast eine wahrhaftig nur schwer erträgliche
> Situation sehr realistisch geschildert, eigene
> Erlebnisse sind mit den Deinen absolut
> deckungsgleich......

Lieber Helmut,

danke für Deine nette Rückmeldung. Ja, und ich denke, wir waren sicherlich nicht die einzigen "Leidensgenossen". Klasse Gedicht! Vielleicht sollte man Dein Gedicht in den Grabstein des "unbekannten, vergifteten, erfrorenen und vergessenen AKN-/S-Bahn-Pendlers" eingravieren. Naja, spätestens, wenn die S-Bahn nach Kaltenkirchen fährt, ist das dann ja Geschichte (und dann kann der Bahnhof Eidelstedt ja aufgelassen werden).

Liebe Grüße von Othmar alias Teckelfan

Kö0128 schrieb:

Zu den wunderbaren Merkwürdigkeiten der eisenbahnerischen Nachwendewirren gehört wohl unbestritten der kurzzeitige Einsatz der aus Italien re-importierten VT 11.5-Triebzüge auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg.
Die MKB-Reisekader nutzten diese Gelegenheit ...

... unter anderem zu diesem Foto, das ich gern noch nachtragen möchte.