Werte Reisende!
Nach meinen
Fahrten mit der Weißeritztalbahn und dem
Lößnitzdackel im Jahre 1984 ging es bei meiner Dresden-Tour des Jahres 1986 in das Zittauer Gebirge. Der Weg dorthin führte uns zunächst nach Görlitz:
(01) Dort kam ein Gothaer der Linie 2 Königshufen - Landeskrone des Weges.
(02) Vermutlich ebenfalls in Görlitz (?) fand sich dieses Zirkuswägelchen von mir unbekannter Herkunft. Wagenspezialisten vor!
Im weiteren Reiseverlauf in Richtung Zittau blieb - auf dringendes Anraten meines einheimischen Reisebegleiters - meine Pentax ME Super brav in der Tasche: Trotz "priviligierten Durchgangsverkehrs" durch polnisches Hoheitsgebiet schien mir das Knipsen im Grenzgebiet doch etwas heikel...
(03) Der Zittauer Schmalspurbahnhof ist erreicht. Die buschbestandene Idylle trägt heute den Namen "Platz des 17. Juni", der Hauptbahnhof befindet sich linkerhand.
"Der Schmalspurbahnhof liegt unmittelbar am Vorplatz des Regelspurbahnhofs. Sein Bahnbetriebswerk und Übergabegleise für zu transportierende Normalspurgüterwagen liegen südlich der "großen" Betriebsanlagen, und ein Schmalspurgleis quer über den Bahnhofsvorplatz verbindet sie mit dem Kleinbahnhof - hier dampfen also regelmäßig die Schmalspurlokomotiven zwischen den Fußgängerströmen hindurch, ihre markanten Pfeifsignale gehören zur "Stadtmusik"."
So beschreibt der Eisenbahnatlas DDR aus dem VEB Tourist Verlag (1988) die örtliche Situation. Die Einstellung der heutigen Anwohner zu dieser "Stadtmusik" ist mir nicht bekannt.
(04) Wir begeben uns auf den Perron.
(05) Hier kommt ein Teil der oben genannten "Fußgängerströme".
(06) Wer verkürzt uns hier die Wartezeit?
(07) Aha: die "757" (BMAG 1933). Ursprünglich beheimatet im Thumer Netz: [
www.saechsische-schmalspurfahrzeuge.de]
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(11) Die Fußgänger strömen weiter.
(12) Es gab bei der Deutschen Reichsbahn gewiß unangenehmere Arbeitsplätze als diesen!
(13) Und hier kommt unser Zug, geführt von der Baumusterlok 99 731 (Hartmann 1928), geliefert am 17.11.1928, zunächst beheimatet im Lokbahnhof Oberwiesenthal.
Der Zustand der Bahnsteigbefestigung läßt festes Schuhwerk und besondere Achtsamkeit geboten erscheinen.
(14) Die 757 macht sich vom Hof...
(15) ... und wir verlassen den Zittauer Bahnhof. Soeben wurde die heutige Schillerstraße überquert.
(16) Wir kreuzen niveaugleich die Strecke Zittau - Liberec...
(17) ... um kurze Zeit später den 745m langen, aus 39 Bögen bestehenden Neißeviadukt dieser Strecke zu unterqueren.
(18) Einfahrt in den Bahnhof Zittau Süd.
(19) Wir überqueren die Mandau.
(20) Fundsache am Wegesrand: Wagenkasten eines sächsischen Abteilwagens.
(21) Soeben haben wir den Haltepunkt Olbersdorf Niederdorf verlassen. Die Schmalspuridylle sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Strecke hier seit 1913 zweigleisig ausgebaut war (Demontage im Herbst 1945).
(22) "Emil" mit Schnittholz. Man beachte die Umlenkrolle der Spillanlage.
(23) Aus Bertsdorf habe ich leider nur die Rückansicht des Lokschuppens.
(24) In Oybin begrüßt uns 99 760 (drittes Baulos, BMAG 1933).
(25) Der Berg Oybin in ganzer Pracht. Die 760 schlabbert ein wenig.
(26) Am Kilometer 12,7 endet die Bahn.
(27) Die 731 hat uns wieder artig nach Zittau zurückgebracht.
(28) Die
Wagendrehscheibe Schwenkscheibe im Zittauer Hauptbahnhof.
(29)
(30) Plandampf im Jahre 1986.
(31) Der Meister gönnt sich ein Päuschen...
(32) ... hängt er doch nur am Schluß. Die 8062 steht heute gesockelt in Treuenbrietzen:
[
www.reichsbahndampflok.de]
(33) Ob der junge Vati zur Gleisquerung befugt war? Beim Wagenkasten dürfte es sich um die Reste eines Pwg sa 07 handeln.
Wir verabschieden uns aus der Oberlausitz und kehren nach Dresden zurück.
Hier kommen die "Bonus-Tracks":
(34) In Blasewitz am Schillerplatz: "Blaues Wunder" und HO Milchbar.
(34a) Und heute? Die HO Milchbar ist verschwunden, aber
die Pißbude das Trafohäuschen steht noch.
(Google-Streetview)
(35) Weiter stadteinwärts: Die Kreuzung Blasewitzer/Fetscherstraße. Noch genießt die Elektrische unbedingten Vorrang.
(36) Danach darf der Kraftverkehr wieder fließen.
(36a) Die heutige Ansicht
(Google-Streetview) mit Straßenbegleitgrün. Mit Fertigstellung der Waldschlößchenbrücke dürfte sich der Verkehr auf der Fetscherstraße wohl erhöhen.
Zum Abschluß zwei Nachschüsse, gewidmet speziell denjenigen, die bisweilen ihre
gute alte DDR zurückhaben wollen:
(37) Wer am 30.09.1970 seinen Wartburg Tourist mit Schiebedach bestellt hat, darf sich per 01.07.1986 freuen! Bei der Pappe war die Wartezeit nicht ganz so lang.
(38) Deutlich besser sieht es beim
QEK Junior aus!
Danke fürs Mitreisen
und guten Rutsch!
Gruß,
Markus.
Ergänzungen und Richtigstellungen eingearbeitet.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:31:09:32:47.