Moin zusammen!

Mein heutiger Beitrag berichtet von der im Hamburger Hafen ansässigen Firma Louis Hagel, genauer von deren Lokbestand der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Das auf der wilhelmsburger Elbinsel „Hohe Schaar“ beheimatete Unternehmen, das u.a. mit dem Slogan „Louis Hagel = Partner für Massengutumschlag im Hamburger Hafen“ wirbt, verfügte zu jener Zeit, von der ich berichten will, über einen Lokomotivbestand, der aufgrund seiner sehr unterschiedlichen Dieselloks mit zu den interessantesten Werkbahnen gehörte, die man im weitläufigen Hafenareal antreffen konnte. Die Firma, bereits 1878 wurde sie gegründet, gehört auch heute noch zu den großen Unternehmen, die sich auf den Umschlag mit Schüttgütern von/auf Seeschiffe spezialisiert haben.

Das Firmenareal, weitab von jeglicher Wohnbebauung gelegen, war damals mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur unter erschwerten Bedingungen erreichbar, denn mehrmaliges Umsteigen und eine sehr dünne Taktfrequenz der dortigen Buslinien machten einen Anmarsch zu einem sehr zeitintensiven Abenteuer. Daher wurden meine Besuche bei Hagel stets per PKW absolviert. Von diesen Besuchen möchte ich nun einige Aufnahmen von den dort eingesetzten Loks zeigen, denn für meinen Geschmack war der Erlebniswert aufgrund der unterschiedlichen Loktypen recht hoch.


Im Januar 1980 kam ich zum ersten Mal auf die Hohe Schaar und damit zu Hagel. Das Fotografieren war problemlos möglich, da ich dort auf eine sehr entgegenkommende Art willkommen geheißen wurde.

Bild 01: Bei wahrlich suboptimalem Wetter hatte an jenem 23. Januar 1980 die Lok 1 dienst. Die 1938 mit der Fabr.-Nr. 635 von DWK gebaute Lok stand einsatzbereit auf dem Firmengelände:



Bild 02: Auch von der Rückseite der Lok machte ich ein Foto. Das von einem Oktaeder umgebene „LH“, also das Firmenlogo, war nicht auf einem angebrachten Schild befindlich, sondern kunstvoll als Schweißnaht auf die Führerhausrückwand aufgetragen worden – Respekt!:



Bild 03: Die zweite Lok des Unternehmens, natürlich als Lok 2 bezeichnet, wurde 1955 von ME mit der Fabrik-Nummer 5141 gebaut und präsentierte sich in roter Farbgebung:



Bild 04: Die Lok war zwar im Rangiereinsatz, aber „Streckenaufnahmen“ kamen nicht zustande, daher habe ich nur ein weiteres Standfoto von der Lok 2:




Gut zwei Jahre später war ich, dieses Mal allerdings aus beruflichen Gründen, erneut auf der Hohen Schaar. Bei dieser Gelegenheit machte ich einen Abstecher zur Firma Hagel, um mal wieder die dortige Lage zu peilen. Wiederum waren zwei Lokomotiven im Einsatz, nämlich die schon bekannte Lok 2 sowie die Lok 3, die inzwischen gebraucht von Hagel erworben wurde. Natürlich hatte ich meine Fotoausrüstung dabei…


Bild 05: Die schon bei meinem ersten Besuch fotografierte Lok 2 war inzwischen umlackiert worden und präsentierte sich nun im grünen Farbkleid:



Bild 06: Auch die Lok 3, von der ich hier 2 SW-Aufnahmen zeige, trug die gleiche Lackierung wie die Lok 2. Die Lok, die 1961 unter der Nummer 26143 von O&K gebaut wurde und dem Typ MV6B angehört, war erst kürzlich von der Firma „Hansa-Lagerhaus Ströh&Co“ erworben worden und bei Hagel promt in den firmeneigenen Farbtopf gefallen, denn beim vorbesitzer trug die Lok noch das rote O&K-Farbkleid:



Bild 07: Die Lok 3 fotografierte ich natürlich auch aus einem anderen Blickwinkel:



Weitere Blickwinkel haben sich leider für mich nicht ergeben, denn der 6. Oktober 1982 war mein letzter Besuch bei Hagel. Aber der so interessanten Fuhrpark nimmt in meinen Werksbahn-Erinnerungen nach wie vor einen hohen Stellenwert ein!


Grüße aus dem Norden

Helmut

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:06:01:26:47.

Moin Helmut,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über "Werksdieselraritäten". Ich finde es einfach toll, was Du vor vielen Jahren zum Thema "Eisenbahn" alles mitgenommen, sprich fotografiert hast. Abgesehen von meinen damals geringer werdenden Fotoaktivitäten, waren diese Loks "nie mein Thema". Umso erfreulicher ist es heute für mich, hier im Forum einiges nachholen zu können.

Neben meinem Dank, schicke ich Weihnachtsgrüße nach Hamburg und wünsche Dir für das Jahr 2013 alles Gute, vor allem aber Gesundheit.


Abendliche Grüße aus dem Westerwald
Bruno

schön, daß Duc bei Schiet Wetter auf den Auslöser gedrückt hast, Helmut! Die Esslinger vermag ja ob ihres 50er Jahre Designs sehr zu gefallen.

Der Anschluß Hagel ist m. W. noch befahrbar, aber Werkloks habe ich da noch keine gesehen. Bin öfters nebenan bei Schenkers.

Die Zweit-Lackierung der 2 gefällt mir außerordentlich, gelbes Dach, gelbe Griffstangen, das werde ich umgehend mal im Modell umsetzen. Vielleicht sogar mit den gelben Puffern der Altlackierung.

Hallo Helmut,

das war wieder ein sehr interessanter Streifzug durch den Hamburger Eisenbahn-Mikrokosmos!
Sprich: völliges Neuland für mich.

Danke fürs Zeigen und viele Grüße,
Georg

Moin Helmut,
danke für diese hochinteressanten Bilder!
Esslinger Werkloks sind nicht allzu oft zu sehen.
Viele Grüße
Stefan

Moin Helmut,

interessantes Fahrzeugpotpourri, das Du uns gezeigt hast! Das macht geradezu Lust auf einen Hamburger-Hafen-Besuch ;-))

Patrick und Michael werden sich auch gefreut haben, dass Du die bilder bereits hochgeladen hast !
;-))

[www.rangierdiesel.de]

Danke fürs Zeigen,

Martin

Edit: Wie üblich - Tastaturprobleme (dicke Finger?)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:20:14:01:18.

Bild 1 mit den Autos ist mein Favorit. Das hat die richtige Hafenatmosphäre.

Mit Dank und Gruß,

Jürgen

Moin Helmut,

nee, wat et nit al jitt!

Hochdeutsch: Nein, was nicht alles gibt!

Solche Werks- und Hafenbahnen blieben dem Nicht-Ortskundigen meist verborgen - ich hatte jedenfalls bis vor fünf Minuten noch nie davon gehört... :-)


Danke fürs Zeigen - Du hast ja wirklich tolle Raritäten in Deinem Archiv!


Schöne Feiertage nach Hamburg - und natürlich

Moin Helmut,

vielen Dank für den Einblick in den HH-Hafen bei Hagel (bei denen tanken wir übrigens noch heute unsere Loks... ;-))
Jetzt weiß ich wenigstens, wie das dort aussieht.

Besonders interessant für mich ist der DWK-Diesel mit der interessanten Rohrführung im Führerhaus. War das die Heizung?

Bis bald am Telefon und in Dresden,
Volker