Guten Morgen HiFo,
vergangenes Wochenende, das 2. des diesjährigen Oktoberfestes, ist traditionell "Italiener"-Wies'n. Ein Grund mehr, der Landeshauptstadt möglichst weiträumig zu entfliehen. So ging es zur ÖGEG, die gerade 175 Jahre Eisenbahn in Österreich feiert: zuerst in Richtung Timelkam und Ampflwang, anschließend nach Steyr zur dortigen Schmalspurbahn. Bekanntlich betreibt die ÖGEG auf dem Teilabschnitt Steyr Lokalbahn-Grünburg der früheren ÖBB-Strecke Garsten-Molln-Klaus einen Museumsbetrieb. An den Sommerwochenenden jeweils drei tägliche Zugpaare, und das genau bis zum besagten Italiener-Wochenende in München.
Während zu ÖBB-Zeiten der Betriebsmittelpunkt der Schmalspurbahn in Garsten war, südlich von Steyr an der Ennstallinie gelegen, hat die ÖGEG ihren Stützpunkt ans heutige Streckenende nach Grünburg verlegt. Der Abschnitt Garsten-Steyr Lokalbahn existiert nicht mehr, die Bahnanlagen sind komplett von der Bildfläche verschwunden.
Nun, zwar nicht gerade verdrängt, aber auch nicht mehr so richtig präsent war mir, daß ich vor einem halben Leben, genau gesagt in den Jahren 1972 und 1974, schon einmal dort gewesen bin, beidesmal auf dem Heimweg vom Erzberg, um die ansonsten häufig ungünstige Wochenend-Zeit sinnvoll mit dem Schmalspurbahn-Erlebnis in Garsten zu überbrücken, z.B. bei einer Sonntag-morgendlichen Pendelfahrt nach Grünburg und zurück.
An Ort und Stelle kamen dann doch die Erinnerungen an einige Erlebnisse und besondere Fotogelegenheiten zurück. Und so wollte ich schließlich am Sonntag einmal in Garsten vorbeischauen, mal sehen, wie es dort heute aussieht, an einem Ort, der vor 40 Jahren Eisenbahn-Idylle pur ausstrahlte, durchaus den Titel 'magischer Ort' verdiente.
Bild 01: Sauberer Kiesplatz und nebenan ein flacher Neubau mit gepflegter Wiese und umzäunter Botanik, allerdings keine Gleise mehr weit und breit. So sieht der ehemalige Garstener Lokschuppen der Steyrtalbahn heute zweckentfremdet aus.
Bild 02: Der linkerhand am Bildrand noch sichtbare dunkle Holzschuppen, ebenfalls ein Relikt der ehemaligen Zugförderungsstelle
Bild 03: Und dort, wo sich seinerzeit die Gleisanlagen vom Bahnhof Garsten ins Heizhaus und die rechterhand gelegenen Abstellgleise verzweigten, da befindet sich heute das neuerbaute Domizil der Garstener Feuerwehr.
Bild 04: Zur Einordnung und Vervollständigung noch der Blick vom Bahnhof Garsten mit der Ennsstrecke, die hier geradeaus in einen kurzen Tunnel führt (und gleich dahinter die Enns quert), während sich die Schmalspuranlagen im Linksbogen vor dem Bergrücken anordneten.
Die folgenden Bilder sind am gleichen Ort entstanden, mit unserem Schuppen im Mittelpunkt, als dort noch das pralle Betriebsgeschehen dieser liebenswerten kleinen Bahn herrschte. Zuerst die Bilder 05-08 vom 26.März 1972.
Bild 05: Heizhausatmosphäre pur mit geschäftigem Treiben vor unserem Lokschuppen sonntags morgen. Die 298.52 beim Rangiergeschäft, umgeben von den beiden 53 und 56. Am linken Bildrand lugt gerade noch die kleine Drehscheibe hervor, die von der ÖGEG in den Bahnhof Steyr-Lokalbahn umgesetzt worden ist.
Bild 06: Blick in den Schuppen mit der 298.104; in den linken Bildrand ragt die 298.53, die im Bild 05 bereits auftauchte
Bild 07: 298.52 an der 'Bekohlungsanlage'
Bild 08: Garstener Panorama
Ähnliche Perspektiven, die Loks etwas anders gruppiert, anstelle der 298.52 jetzt die 25 und eine frisch untersuchte 298.56, das alles bot der Sonntag, 07.April 1974
Bild 09: Die 298.53 ist heute für den früh-sonntäglichen Pendler nach Grünburg eingeteilt.
Bilder 10 & 11: Und bei 298.56 lohnt eine genauere Betrachtung in zwei Bildern. Bei der Rahmenaufschrift kann man entziffern: Unt.Kd.21.3.74
Bild 12: Einmal mehr die besondere Schuppen- und Heizhausatmosphäre von Garsten
Einen weiteren einst-jetzt Vergleich möchte ich noch zeigen: am heutigen Streckenende in Grünburg, dort wo schon immer die Wasserstation war.
Bilder 13 & 14: Bei den Besuchen 1972 (298.52) und 1974 (298.53) entstanden im Rahmen der schaukeligen Mitfahrt im Grünburg-Pendler diese beiden Bilder. Die Loks stehen auf dem Streckengleis in Richtung Molln.
Bild 15: Und so sieht es heute aus. Die linke Bildhälfte mit dem Wasserkran am Geräteschuppen nahezu unverändert, während rechts der neugebaute ÖGEG -Schuppen heute die Heimat der betriebsfähigen Steyrtal-Loks ist. Im Rücken des Fotografen befindet sich nun der Bekohlungsplatz, und das Gleis führt noch ca. 100m weiter, bis dann steyr-aufwärts das Streckenende erreicht ist. Im Bild steht die Lok 6 'Klaus' am Wasserkran.
Bild 16: Nochmal Garsten, an der klassischen Bekohlung, am Abend des 06.April 1974.
Viel Spaß beim Anschauen, noch einen schönen Einheits-Feiertag und Gruß
Donni
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