Hallo alle miteinander!
In den Sommern 2011 und 2012 bin ich einmal das gesamte noch verbliebene Streckennetz der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) abgefahren. Da die meisten Strecken zum Glück noch bestehen, sind sie noch nicht HiFo-würdig. Hoffentlich werden sie es auch nach 2016 bleiben, wenn die bisherigen Bestandsgarantien für die Strecken auslaufen. Die wenigen bislang stillgelegten OHE-Abschnitte habe ich bereits hier im Forum und anderswo beschrieben. Allerdings hat es im Laufe der vergangenen Jahrzehnte bei den noch bestehenden Strecken hier und da Umtrassierungen und kleinere Streckenstutzungen gegeben, die es m. E. würdig sind, hier einmal vorgestellt zu werden.
Fangen wir im hohen Norden der OHE an, bei Niedermarschacht: Die aus Winsen/Luhe kommende Strecke endet heute im Anschluss der Firma Bock, die noch Kesselwagen zugestellt bekommt (Blick nach Niedermarschacht):
Blick zurück: Hier hat die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg (AVL) einen provisorischen Endhaltepunkt „Achterdeich“ eingerichtet, an dem die gelegentlichen Triebwagensonderfahrten enden. Die Anschlussweiche hinten links ist meines Wissens mittlerweile entfernt:
Hinter dem eingezäunten Anschluss endet das Streckengleis seit 1996 hinter der Umfahrungsweiche im Schilf-Gestrüpp:
Blick zurück:
Der letzte Streckenkilometer fehlt heute. Auf der früheren Bahnhofseinfahrt von Niedermarschacht stehen heute bereits die ersten Wohnhäuser (Blick zurück nach Winsen):
Blick in die andere Richtung: erst wurde rechts das Mühlengebäude mit Schuppen passiert:
Heute liegt hier viel Gerümpel:
Hinter der Mühle ist die Trasse ebenfalls bereits teilweise bebaut: Im Hintergrund kann man aber bereits das Bahnhofsgebäude von Niedermarschacht erkennen:
Der Bahnhofsgebäudekomplex dient seit eh und je auch als Gaststätte (Straßenseite, die Gleise endeten hinter dem Gebäude):
Der Blick zurück: Auch ein Autohändler hat sich hier heute niedergelassen:
Der Bahnhof noch mal von der Vorderseite:
Leider hat der Ort Niedermarschacht so heute nichts mehr von den Museumsbahnfahrten, die unattraktiv einen Kilometer entfernt enden…
Springen wir zum nächsten, seit einem Jahr gekappten Bahnhof, nach Lüneburg-Süd:
Von links kommt die Strecke aus Soltau und passiert den großen, mehrgleisigen Fachwerklokschuppen:
Blick entlang der Strecke zum Kleinbahnhof: Nach rechts zweigt hier die Übergabe ab zum DB-Bahnhof:
Insgesamt verfügt der heute fast nur noch von der AVL genutzte Lokschuppen über vier Gleise:
An den Lokschuppen angebaut ist noch ein Busdepot:
Blick entlang des langgestreckten Kleinbahnhofareals in Richtung Personenbahnhof, der noch rund einen Kilometer entfernt liegt: Die Gleise enden heute unter der Straßenbrücke:
Der Blick ein paar Meter weiter zurück: Die gestutzten Gleisanlagen sind eingezäunt und dienen der AVL als Betriebsbahnhof für ihren Museumszug:
Schwenk nach links: Welche Bedeutung dieser halb abgebrannte Schuppen wohl mal hatte?
Gerade noch genug Platz zum Abstellen und Umsetzen bietet der Restbahnhof:
Der Blick in die andere Richtung: Der Versuchung, das stadt- und DB-bahnhofsnah gelegene Brachlandareal des Kleinbahnhofs gewinnbringend als Bauland zu vermarkten, konnten OHE und die Stadt Lüneburg nicht wiederstehen – zum Leidwesen der AVL, die nun ihren eigenen, attraktiv gelegenen Abfahrpunkt für ihren Museumszug verloren hat. Irgendwann wird das hier alles neu bebaut sein:
Die Gleisseite des früheren Güterschuppens:
Die Straßenseite:
Die Rückseite, Blick zurück zum Lokschuppen:
Das Gleis zum Bahnsteig des Personenbahnhofs Lüneburg-Süd verlief links zwischen der hochgelegten Ladestraße und dem Ufer der Ilmenau:
Der Blick zurück:
Rund einen Kilometer hinter dem Lokschuppen (Blick zurück) lag rechts der Bahnsteig, von dem aus die AVL-Züge abfuhren:
Der Blick in die andere Richtung: Hier endete zuletzt das OHE-Gleis:
Das letzte Stück Bahnsteiggleis links vor dem heute als Videothek genutzten Bahnhofsgebäude von Lüneburg-Süd ist bereits schon länger in einen Parkplatz umgewandelt:
Blick entlang des Bahnhofsgebäudes in die Lüneburger Innenstadt: Im Rücken des Betrachters liegt der DB-Bahnhof. Leider ist dieser attraktiv gelegene Abfahrpunkt nunmehr verloren:
Springen wir weiter nach Süden, nach Garßen bei Celle. Hier, in dem Celler Vorort, begann ab 1902 die Kleinbahn nach Bergen, die später nach Soltau und Munster verlängert wurde. Seit 1904 teilt sie sich mit der Kleinbahn Celle-Wittingen einen deutlich besser gelegenen Kleinbahnhof nahe der Celler Innenstadt und dem Celler Staatsbahnhof. Doch in der Anfangszeit musste eben Garßen genügen.
Blick entlang der OHE-Strecke nach Bergen, kurz vor Garßen:
Blick in Richtung Celle: Während die OHE geradeaus in Kürze die DB-Strecke Hamburg-Hannover überqueren wird, bog sie ursprünglich nach links ab und mündete am heutigen Betriebsbahnhof Garßen die Hauptbahn ein. Bei der Verlängerung in das Celler Stadtgebiet folgte sie bis in die 20er Jahre einer anderen Linienführung nach rechts über die Staatsbahn, die aber Opfer von Hangrutschen aufgrund naher Tongruben wurde:
Kurz vor der DB-Überführung wird ein kleiner Weg überquert:
Anschließend geht es über die Hauptbahn, Blick nach Celle:
nördlich der kleinen Wegbrücke findet man noch die alte Trasse der ursprünglichen Einmündung nach Garßen, die als Waldweg noch erhalten ist (Blick Richtung Bergen):
Der Blick in die andere Richtung: Nach der Wegkreuzung ging es in einem weiten Linksbogen zum Bahnhof Garßen (heute zugewachsen):
Leider etwas verwackelt, aber ungefähr hier muss die Kleinbahn aus Bergen von rechts kommend eingemündet haben: Die Brücke der heutigen OHE befindet sich weiter hinten und ist nicht sichtbar:
Der Blick in die andere Richtung: Neben der Staatsbahn ging es zum Kleinbahnhof:
…der sich hier befunden haben muss, wo heute die Brachgleise der DB liegen. Wann wohl das letzte Mal hier ein Personenzug der Staatsbahn gehalten hat? Die Kleinbahn nutzte dieses Areal noch bis 1910:
Etwas weiter südlich der heutigen Wegebrücke sind auch noch die alte Rampe und der BÜ-Buckel der ursprünglichen Überführung über die DB-Strecke zu erkennen (links nach Bergen):
Blick in die andere Richtung: Jenseits der DB ist die Trasse im Gelände des Silbersees aufgegangen. Brückenreste dürfte es heute nicht mehr geben:
Weiter geht es im nächsten Teil, bis dahin viel Spaß mit den Bildern, schöne Grüße,
Dennis.
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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:04:00:46:16.