Liebe Freunde planmäßigen Dampfbetriebs!
Ach, könnte ich die Zeit doch zurückdrehen!
In diesem Fall ließe ich es garantiert nicht dabei bewenden, nur ein einziges Mal mein inzwischen untergegangenes Nachbarland aufzusuchen, um gezielt regelspurige Dampflokomotiven im Planeinsatz zu erleben.
Aufgrund der linearen Natur der vierten Dimension und der - zumindest nach heutigem Erkenntnisstand existierenden - Unmöglichkeit, Zeitreisen
ohne die lästigen Konsequenzen denkbarer Paradoxa zu veranstalten, muß es dabei bleiben, daß Sonnabend, der 11. Mai 1985 der Tag war, an dem ich das letzte Aufflackern der großen Epoche der Kolben-Wärmekraftmaschinen erlebte. Zusammen mit einem streckenkundigen Vereinskameraden sollte es aus Gründen, die im zweiten Teil meines Berichts ihren Schwerpunkt finden sollen, in die Nossener Ecke gehen. Meine Reisebegleitung meinte, daß wir auf dem Weg dorthin noch unbedingt in die Oberlausitz nach Straßgräbchen-Bernsdorf sollten...
(1) Aus dem Morgendunst kriecht der Grund unseres Abstechers:
Die Bedienung der
Anschlußbahn des Schotterwerks Oßling setzt den Auftakt unserer heutigen Erlebnisse.
(2) Die Anschlußbedienung erfolgt duch die
52 8116-7, die zu dieser Zeit beim Bw Kamenz beheimatet war.
(3) Weshalb diese Bedienfahrt eher "auskullert" und uns damit Gelegenheit für eingehende Betrachtung gibt, sollte bald klar werden.
(4) Links im Bild ist das Einfahrsignal von Straßgräbchen-Bernsdorf aus Richtung Kamenz zu erkennen.
(5) Aus Arnsdorf/Kamenz nähert sich
118 702-0, die seit 3. Januar 1985 in Kamenz beheimatet ist und dort auch sechs Jahre später ihr Leben aushauchen sollte.
(6) So gehört sich das: Auf der Anschlußbahn wird gewartet, bis die große Eisenbahn durch ist!
(7) Der (zur Verdeutlichung kolorierte) Rangierzwerg gibt seine Zustimmung in Form des Signalbildes Ra 12...
(8) ... und eher träge setzt sich die Schotterfuhre wieder in Bewegung.
(9) Die an der südlichen Bahnhofseinfahrt gelegene Straßenbrücke
existiert heute noch. Die Streckenkilometrierung (mit Endpunkt in Kamenz bei km 156,372) scheint sich auf den Görlitzer Bahnhof in Berlin über Lübbenau - Calau - Senftenberg zu beziehen.
(10) Der weitere Weg führt uns ins Bw Kamenz.
52 8190-2 war lediglich vom 09.03. bis 27.06.1985 hier beheimatet und steht heute in Prora.
(11) Etwas länger in Kamenz zuhause war hingegen
52 8122-5: Von einem kurzen Intermezzo in Lübbenau abgesehen, war sie seit Oktober 1981 Kamenzerin. Heute steht sie bei Herrn Falz in Falkenberg.
(12) Die Anlagen des Kamenzer Bahnbetriebswerks verstecken sich im weiterhin herrschenden Dunst.
(13) Nachdem wir uns etwas näher herangetraut haben, wartet eine Überraschung auf uns: Mit einer leibhaftigen Bergkönigin haben wir in der Lausitz nun wirklich nicht gerechnet! Über den Anmut des Kohlekastenaufsatzes mag man streiten.
(14) Die Vorderseite: Das isolierte Dampfrohr zeigt, daß sie ihre letzten Tage nicht mit dem Bergaufzerren schweren Eisens verbracht hat. Heute steht sie in Neuenmarkt-Wirsberg.
(15) Aus einer Zeit, in der Eisenbahner sich noch mit ihrer Heimatdienststelle verbunden fühlten und dies auch stolz ausdrückten, stammt dieses Ensemble.
(16) Weiter gehts in Richtung Dresden. Mein Reisebegleiter bringt seine Mamiya Mittelformatkamera in Position.
(17) Zeit für mich, unser Reisegefährt zu porträtieren: Ein Taco-Käfer! Weiter geht es nach der Werbung.
(18) ¡Ay, caramba!
(19) Danke fürs Dranbleiben! Vermutlich bei Pulsnitz nähert sich...
(20)
52 8128-2, die seit 1977 in Kamenz beheimatet ist und dort 1987 auch ausgemustert und im selben Jahr in Meiningen verschrottet werden sollte.
(21)
(22) Die üppigen 34 PS unseres Boxermotors ermöglichen eine Verfolgungsjagd zum nächsten Fotostandpunkt.
(23) Mit diesem Seitenschuß endet unser Besuch in der dampfenden Oberlausitz.
Wie es in Dresden und Nossen weitergeht, seht Ihr hier:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Gruß,
Markus.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:07:10:18:49:21.