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Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 4
- Auf steiler Spur am Schafberg -
Hier zu Beginn noch einmal der Hinweis auf die vorangegangenen Teile dieser Reihe:
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 1 (Historie und Betrieb am Westfeld)
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 2 (Die Technik der E-Lokomotiven - m4B)
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 3 (Bf Esch/Westf. und Bergstrecke m30B)
Zugleich mit der Elektrifizierung der Zechenanschlußbahn errichtete man auch einen Gleisanschluß zum Hafen Uffeln, der 1962 in Betrieb ging. Dieser liegt am Mittellandkanal (Ems-Weser-Kanal), der nur wenige Kilometer westlich von Uffeln, bei Berghövede, vom Dortmund-Ems-Kanal abzweigt.
Uffeln verfügt heute über zwei räumlich getrennte Industriegebiete. Das neuere, auf westlicher Seite des Kanals gelegene Industriegebiet verfügt über einen Gleisanschluß an die Tecklenburger Nordbahn des Regionalverkehrs Münsterland (RVM/WVG), allerdings ohne Umschlagsmöglichkeit vom Schiff auf die Bahn bzw. umgekehrt. Das östlich des Kanals gelegene Industriegebiet liegt heute am nödlichen Ende des Stichkanals Ibbenbüren, einer alten Fahrt des Mittellandkanals. Dieser wurde in den 80er-Jahren für das sogenannte „Europaschiff“ ertüchtigt, weshalb zwischen 1985 und 1987 eine neue Fahrt etwas weiter westlich angelegt worden ist. Die alte Fahrt hätte zum einen erheblich verbreitert werden müssen, um Radien von 2000 Meter zu erhalten, zum anderen war der Düker der Ibbenbürener Aa unter dem alten Kanalabschnitt im 2. Weltkrieg häufiger das Ziel britischer Bomberverbände, weshalb in diesem Abschnitt etliche Blindgänger vermutet wurden. Also legte man etwas weiter westlich eine neue Fahrt, den „Durchstich Hörstel“ an. Der südliche Teil der alten Fahrt wurde verfüllt, die letzten 1,11 Kilometer bis zum Hafen Uffeln dienen heute als Yachthafen.
HIER läßt sich ein Überblick gewinnen. In Bildmitte oben der Abzweig des Anschlußgleises der TN/RVM, in Bildmitte unten schwenkt das Anschlußgleis vom Bf Esch/Westf. nach Norden. In Bildmitte rechts vom Kanal die Verladeanlagen.
Bei Bau des Anschlußgleises im Jahre 1962 lag dieses also noch direkt am alten Kanal. Dieses zweigt westlich des Personenbahnhofs Esch/Westf.von der DB-Hauptstrecke Osnabrück – Rheine ab. Dieser von der Preussag zusammen mit der DB genutzte Hafenanschluß wurde bereits beim Bau elektrifiziert, die Hafengleise wurden jedoch nicht mit Fahrdraht überspannt. Da zwischen dem Übergabebahnhof Esch/Westf. und dem Hafenanschlußgleis lediglich das Streckengleis Osnabrück – Rheine als Verbindung zur Verfügung steht, müßte dieses bereits beim Bau des Hafenanschlusses ebenfalls mit Fahrdraht überspannt worden sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier dauerhaft mit Batterie gefahren worden ist. Vielleicht kann ja jemand hier Licht ins Dunkel bringen, eventuell sogar mit Bild?
Bild 01: Um zum Hafen Uffeln zu gelangen, müssen die Loks der Preussag und der DB zunächst das Richtungsgleis OS – Rheine im Bereich des Personenbahn-
hofs benutzen. Auch wenn die Preussag E 102 in diesem Falle hier nur rangiert: So würde es aussehen, wenn der Zug jetzt in den Hafenbahnhof fahren würde:
Bild 02: Der Zug hat den Bf Esch/Westf. verlassen und fährt jetzt in den Vorbahnhof zum Hafen ein:
Bild 03: Die E 102 hat umgesetzt und kann die Wagen jetzt in den Hafen schieben:
Bild 04: Rechts ist das Signal El 4 „Bügel ab“ zu sehen:
Bild 05: Im Hafenbereich wird im Batteriebetrieb verschoben:
Bild 06:
Bild 07:
Bild 08: Preussag-eigener Werkwagen 313-7:
Zwischendurch ein kurzer Blick auf den täglichen Rangierbetrieb im Hafenbereich:
Die DB bedient den Hafen Uffeln mit verschiedenen Rangierlokbaureihen. Zwar könnte man bis in den Vorbf elektrisch fahren, aber danach bräuchte man einen Hybridantrieb. Daher werden die Wagen aus bzw. für das Hafengebiet im Übergabebahnhof Esch/Westf. bereitgestellt. Während die Preussag nahezu ausschließlich auf dem Schafberg geförderte Kohle aufs Schiff verlädt, bedient die DB die anliegenden (Chemie-) Firmen.
Bild 09: 364 906 schiebt am 14. März 1991 einige Kesselwagen in das Hafengebiet:
Bild 10: Rangierdienst im Hafengelände. Hinten löscht gerade ein Binnenschiff seine Ladung. Dabei
handelt es sich wahrscheinlich um Kalisalz, dass hier von der chemischen Industrie verarbeitet wird:
Bild 11:
Bild 12: Das Auto ist immer dabei...
Bild 13: Ein Überblick über die Hafenanlagen in Uffeln mit 364 906 am 14. März 1991...
Bild 14: ...und am 22. Juli 1992 mit der noch altroten 290 389, beide übrigens vom Bw Osnabrück 1:
Bild 15:
Bild 16: Die E 102 kehrt aus dem Hafengebiet zurück:
Bild 17: Auf dem Rückweg nimmt die E 102 am 29. Juli 1992 einen im Vorbf bereitstehenden Leerzug mit nach Esch/Westf.:
Bild 18:
Bild 19: Der Zug nähert sich vom Hafen kommend der Einfädelung in die Hauptstrecke. Rechts ist gut die Schutzweiche zu erkennen,
die verhindern soll, dass der Zug aus dem Hafen im Falle eines Falles auf Kollissionskurs mit einem Zug auf der Hauptbahn gerät:
Bild 20: Er muß nun in das Richtungsgleis Osnabrück – Rheine einfädeln, um den Personenbahnhof Esch/Westf. passieren zu können,...:
Bild 21: ...so wie hier die 364 906 am 14. März 1991, um in den Übergabebf zu gelangen:
Bild 22: Hier noch einmal der Blick in die Gegenrichtung mit der E 102 der Preussag AG:
Hier endet nunmehr unser kleiner Ausflug an den Schafberg bei Ibbenbüren. Insgesamt hat man in den einschlägigen Fan-Zeitschriften recht wenig über diese Bahn gelesen, was ob des umfangreichen, aber doch recht übersichtlichen Betrieb ein wenig verwundert. Viele DSO-User dürften bis vor wenigen Wochen mit den Begriffen Esch/Westf., Püsselbüren, Hafen Uffeln und Schafberg recht wenig haben anfangen können. Ich hoffe, dass diese kleine Serie dazu beigetragen hat, dass sich dieses sich jetzt grundlegend geändert hat. Mein Dank auch an alle, die durch ihre Ergänzungen zum Gelingen dieses Beitrags beigetragen haben.
Hier noch einmal der Verweis auf die ersten Folgen dieser Serie:
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die Mehrsystemlokomotiven der DB (Prolog m5B)
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 182 und 183 (m15B)
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 181.0-1
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 184.0-1
Ehrangs „stille Reserve“
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 181.2 – Teil 1
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 181.2 – Teil 2
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 181.2 – Teil 3
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 181.2 – Teil 4
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 181.2 – Schluss
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 230 der DR und 372 CSD – Teil 1
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 230/180 der DR und 372 ÇSD – Teil 2 (m17B)
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 251/171 der DR – Teil 1
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 251/171 der DR – Teil 2
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR'n E 211 und 251/171 der DR – Teil 3
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 251/171 der DR – Teil 4
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 251/171 der DR – Teil 5a
„Strömchen, wechsle Dich...“ - Die BR 251/171 der DR – Teil 5b und Schluß
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 1 (Historie und Betrieb am Westfeld)
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 2 (Die Technik der E-Lokomotiven - m4B)
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 3 (Bf Esch/Westf. und Bergstrecke m30B)
„Strömchen, wechsel Dich...“ - Die Anschlußbahn der Preussag Ibbenbüren 4 (Die Hafenbahn m22B)
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Quellen :
Röhrs, Hans "Erz und Kohle" Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 1992
Hartmann, Otto in „Elektrische Bahnen“ Heft 11/1962, S. 262
unbekannter Verfasser „Die elektrischen Lokomotiven der Grubenanschlußbahn und ihre Stromversorgung“, Referat (um ca. 1965).
Hülsmann, Lothar H. „125 Jahre Eisenbahn in Osnabrück“ EK Verlag, Freiburg 1982
Meinhold/Siepmann MIBA-Report „Vom Vorbild zum Modell 2“
Eigene Aufzeichnungen und Recherchen
Diverse Monatshefte
Natürlich habt ihr recht. Aber meine Meinung gefällt mir besser.
We don't wanna put in!
Ich wurde positiv auf DSO und HiFo getestet!
"Wir danken Ihnen für Ihre Fahrt mit start*"
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:02:21:32:19.