Kürzlich habe ich von der BR 261 berichtet, nach dem positiven Echo bei einigen Betrachtern bietet es sich auch an, einen weiteren Beitrag der alten BR 260 zu widmen. Eine Beschreibung der Maschinen bitte ich meinem Beitrag über die 261
hier
entnehmen, die Wiederholung spare ich mir.
Außerdem bitte ich um Verständnis, daß ich den vorhandenen Aufbau mit geänderten Daten wieder verwende.
Die knapp unter zwei Drittel von 942 gesamt gebauten Maschinen der Baureihe V 60 mit 48,3 t Gewicht wurden ab 1968 mit der Computernummer BR 260 geführt. Es wurden folgende 260er gebaut:
Gmeinder 260 022-024 (Baujahr 1957) = 3 Stück
Deutz 260 301-325 (57), 391 u. 392 (58) = 27 Stück
Esslingen 260 046-049 (59), 326-347 (57), 891-896 (59) = 32 Stück
Jung 260 351 (56), 352-375 (57), 376-384 (58), 385-390 (59) = 40 Stück
Krauss-Maffei 260 842-890 (60) = 49 Stück
Henschel 260 201-215 (56), 216-250 (57), 741-759 (59), 760-807 (60) = 117 Stück
Krupp 260 027 u. 029 (60), 251-300 (57), 501-533 (59), 534-618 (60) = 170 Stück
MaK 260 001-008 (57), 009-019 (58), 030 (62), 032-035 (62), 101-129 (56), 130-180 (57), 400-423 (58), 427(58), 428-433 (59), 447-451 (59), 901-904 (62), 905-943 (61) = 184 Stück
Zusammen: 622 Stück aus 8 Lokomotivfabriken zwischen 1956 und 1962
Die Loks waren im gesamten Bundesbahngebiet im Rangierdienst, Übergabe- und Anschlußbedienungsdienst, aber manchmal sogar auch im Personenzugdienst tätig.
1986 wurde 260 578 bei Krauss-Maffei in München als einzige ihrer Reihe mit der Vorserien-Funkfernsteuerung und automatischer Rangierkupplung umgebaut.
Lackierungsstatistik:
rot: alle 622 Stück und nach knapp 8 Jahren in ob 260 150 (U3 Ks 23.08.85) wieder altrot zum 150. Bahnjubiläum (passend ausgewählt !)
ozeanblau/beige: alle noch vorhandenen 621 Stück, beginnend mit 260 427 im Mai 1975 und endend mit 260 901 im September 1983 (alle im AW Kassel, 1975 = ca. 33 Loks, 1976 = 47, 1977 = 44, 1978 = 80, 1979 = 87, 1980 = 107, 1981 = 110, 1982 = 90 und 1983 = 23)
Ausmusterungen bei 260ern gab es folgende: gesamt 81 Loks, verteilt auf
1961: V 60 313 nach Unfallschäden
1982: 260 384 nach Unfallschäden
1984: 43 Stück (diese Loks waren zur HU fällig und wurden wegen Minderbedarf z.T. u.a. nach Jugoslawien, Italien und Norwegen verkauft)
1985: 260 554
1986: 34 Stück (z.T. verkauft nach Italien und Türkei)
1987: 260 242
Bis zum 30.09.1987 fuhren die Maschinen der BR 260 auf DB-Gleisen, am folgenden Tag wurden 541 Stück (alle in ob-Lackierung außer 260 150) zu Kleinlokomotiven der BR 360 umgezeichnet. In den folgenden Jahren gab es etliche Veränderungen an den Loks, die Nummern wurden je nach Umbauten von 360 über 364 zu 362 umgezeichnet und es sind derzeit noch ca. 115 Loks dieser inzwischen um die 50 Jahre alten Bauart bei der DB AG im Einsatz, aber das ist ja auch diesmal nicht das Thema meines Beitrages.....
Nachfolgend ein Buchfahrplanauszug einer 260er-Leistung:
Sommer 1983 BD Essen
Aus meiner Fotosammlung habe ich versucht, alle Lieferfirmen zu berücksichtigen, was mir einerseits leider nicht gelang, da von den 3 Gmeinder-Loks keine vorhanden war (nur als 360) und andererseits dazu führte, daß auch weniger gute Fotos Verwendung finden mussten um möglichst rote und ob-Loks, ältere und neuere oder die erste und letzte Nummer vorstellen zu können.
(05394) 260 001 (MaK) am 17.08.84 im Bw Haltingen, sie wurde am 31.12.86 ausgemustert
(01780) am 07.06.79 war 260 002 (MaK) in Basel Bad tätig, ihre rote Farbe durfte sie noch 2 ½ Jahre behalten
(00276) 260 005 (MaK) in Plochingen am 04.08.76 seit 3 Monaten mit schmaler beiger Vorbauumrahmungslackierung, wie sie ca. 60 Maschinen von 1975 bis Mitte 1976 erhielten
(03447) am 23.04.82 unterquerte 260 048 (Esslingen) in Augsburg die Gögginger Brücke, sie kam am 01.06.1980 aus Mannheim zum Bw Augsburg, wurde 4 Monate nach diesem Foto ob und verließ Augsburg wieder am 25.09.1982
(06372) 260 150 (MaK) war am 16.08.85 bereits im AW Kassel zur Umlackierung in das alte rot, zufällig passte genau der Ablauf ihrer alten Revision zum Zeitpunkt des 150. Bahnjubiläums – somit konnte die richtige Nummer in Nürnberg auffahren
(00959) 260 202 (Henschel) stammt mit Baujahr 1956 aus der ersten Serie, noch im Ursprungslack agierte sie am 24.03.78 in Augsburg Hbf kurz bevor sie zur Neulackierung ins AW einberufen wurde
(06855) und am 14.07.86 ebenso in Augsburg Hbf, diesmal seit ca. 5 Wochen zum 2. Mal ozeanblau/beige
(03112) 11.08.81: Probefahrt der 260 243 (Henschel), die im AW Kassel bereits die damals grünliche Grundierung bekommen hatte und wenige Tage darauf frisch ob-lackiert wurde
(03833) Ruhepause im Bw Frankfurt 2 am 07.04.83 für 260 264 (Krupp)
(04215) am 27.07.83 war in Puttgarden 260 320 (Deutz) mit Rangierarbeiten im Fährverkehr beschäftigt. Bei dieser Maschine fehlt der Kaminaufsatz auf dem Auspuff. Dies diente zur Verringerung der Gesamthöhe um vermutlich das Schiff besser befahren zu können. Allerdings habe ich auch Aufnahmen wo „normale“ Loks hier rangierten
(02236) am 29.06.80 führte 260 344 (Esslingen) eine Reihe von Schwestern (309,016,103,201,226) im Bw Ulm an – 4 Jahre danach wurde die Lok ausgemustert
(03583) in Saarbrücken Hbf hatte am 16.08.82 die 260 389 (Jung) Dienst und noch knapp 3 Monate in rot vor sich
(05229) am 04.08.84 stand 260 392 (Deutz) im Bw Bremerhaven
(02009) 260 520 (Krupp) war am 05.07.79 tätig in Heilbronn, auch schon damals gab es blassrote Loks. Diese allerdings nicht mehr lang, da sie im Oktober 1979 ob wurde
(01786) am 08.06.79 kam 260 557 (Krupp) mit einem kurzen Güterzug durch Kirchzarten im Schwarzwald
(wer vermutet, daß sie nicht mehr lange so schön rot war hat recht – weniger als 3 Monate)
(03586) 17.08.82 Bw Saarbrücken Hbf: 260 756 (Henschel)
(05354) am 14.08.78 war 260 783 (Henschel) im Bw Worms anzutreffen
(07495) am 04.10.87 war 260 853 (Krauss-Maffei), die eigentlich seit 4 Tagen schon 360 853 sein sollte, im Bw Augsburg geparkt. Die Umnummerungsaktion dauerte damals etliche Zeit, es kam dabei auch zu falschen Beschriftungen, da man teilweise nur „260“ durch „360“ ersetzte, aber die Computerkontrollziffer nicht änderte
(00518) 260 884 (Krauss-Maffei) zeigte in Nürnberg Hbf am 01.06.77 ihre Vorderfront mit dünnem Vorbaurahmen, den sie als eine der letzten 260er in dieser Ausführung im Juli 1976 erhalten hatte
(05185) 260 901 (MaK) eine der letztgebauten Loks (1962) im Bw Braunschweig am 01.08.84, sie war auch die letzte Maschine, die ozeanblau/beige umlackiert wurde
(02836) 260 940 (MaK) hatte am 15.05.81 Einsätze im Mannheimer Hbf
(03855) am 07.04.83 rangierend in Frankfurt/M. Hbf bildet 260 943 (MaK) logischerweise den Schluss
Soweit mein Beitrag über die Einsatzzeit der 260, bevor die Loks zu Kleinloks umgewidmet wurden.
Quelle: teilweise techn. und Fabrikdaten: Andreas Christopher „Deutsche Kleinlokomotiven“ Verlag Kennig 1989