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Dieselbetrieb auf der Oldenburger Südbahn: Bahnhof Bramsche Teil 1
Zunächst wie gewohnt der Hinweis auf die vorhergegangenen Beiträge:
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Prolog (m16B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Delmenhorst-Lutten (m21B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Lutten-Vechta-Lohne (m19B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Vechta-Dinklage-Lohne(-Rieste) (m20B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Lohne (Oldbg.)-Holdorf (m25B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Holdorf-Grube Damme-Damme (m20B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Holdorf-Hesepe (m37B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – W'haven/Leer - Oldenburg (m24B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Bw Oldenburg (m35B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Oldenburg Hbf 1978-1985 (m31B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Oldenburg Hbf - Cloppenburg (m26B)
Frei nach Gunter G.: „Intercity Linie Nr. 4a“ - Teil 1 (m20B)
Frei nach Gunter G.: „Intercity Linie Nr. 4a/6a“ – Teil 2 (DR 212.0 - m24B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Cloppenburg-Quakenbrück (m22B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Cloppenburg-Esssen-Lewinghausen-MHE (m21B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Quakenbrück-Bersenbrück (m32B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Nikolausfahrten mit „Mevissen 4“ und „89 6237“ auf der Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn (m31B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn (m11B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Bersenbrücker-Hesepe I (m24B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Bersenbrücker-Hesepe II (m26B)
Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Hesepe - Bramsche (m25B)
Von Oldenburg kommend haben wir bereits kurz vor Quakenbrück das Oldenburger Münsterland verlassen und befinden uns nun im Osnabrücker Land. Um jedoch einen möglichst einheitlichen Titel für die ganze Serie zu haben, habe ich mich entschlossen, diesen Oberbegriff bis Bramsche beizubehalten, auch weil man sonst noch für den Abschnitt Hesepe – Neuenkirchen der „Hasenbahn“ ebenfalls eine eigene Überschrift benötigt hätte. Ab Bramsche werde ich jedoch nunmehr als Titel „Dieselbetrieb auf der Oldenburger Südbahn“ wählen, um den geographischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Diese Reihe war für 2010/2011 eigentlich gar nicht geplant gewesen. Aber nach dem Beitrag mit Bildern aus Bramsche und Hesepe von Martin Welzel im Mai letzten Jahres und der darauf erfolgten freudigen Reaktion von Hartmut, hatte ich mich dazu entschlossen dieses Thema vorzuziehen, zumal es sich um Hartmuts langjährige „Hausstrecken“ mit seinem Heimatbahnhof Bramsche handelte. Nach meinem selbst gesteckten Zeitplan hatte ich Bramsche etwa Mitte Dezember erreichen wollen. Da das Projekt aber erheblich umfangreicher ausfiel, als ich zunächst angenommen hatte, bin ich gut einen Monat später, und damit nun leider zu spät in Bramsche angekommen.
Auch wenn Hartmut dieser Reihe nicht mehr folgen kann: Auf diesem Abschnitt von Bramsche nach Osnabrück ist er viele lange Jahre zur Schule, zum Fotografieren nach Osnabrück und zu seinen Großeltern gefahren. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Art himmlisches DSL und er kann dem HiFo weiterhin als stiller Leser beiwohnen.
Da man von Anfang an von einem zweigleisigen Ausbau der Strecke ausging, wurden die Anlagen entsprechend großzügig geplant und nach und nach vergrößert, was man auch am Bf Bramsche erkennen kann. Bis 1876 als einfache Unterwegsstation errichtet, wurde der Bf Bramsche in der Folgezeit nach und nach ausgebaut. Bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts erhielt er Stellwerk, Anschlußgleise, Güterverladeeinrichtungen, Gleiswaage, Drehscheibe und Lokbehandlungsanlagen inklusive Wasserturm. Mit Eröffnung der „Hasenbahn“ Hesepe – Delmenhorst wurde er auch Anschlußstation für die Züge aus bzw. nach Delmenhorst. In den Jahren 1926 und 1928 wurden Drehscheibe und Wasserturm erneuert und ein ebenfalls neues Empfangsgebäude, das dem gestiegenen Verkehr Rechnung trug, errichtet. Bis 1979 hatte Bramsche eine eigene Bahnmeisterei, bevor die Zuständigkeit nach Osnabrück wechselte.
Mein erster Besuch in Bramsche datiert vom 25. Oktober 1979. Wir hatten am Vormittag zunächst rund um Ibbenbüren fotografiert und waren gegen Mittag nach Bramsche gefahren, um dort die mittäglichen 220-Leisungen abzupassen.
Am diesem Tag spielt sich im Bf Bramsche folgendes ab: 220 082 ist soeben mit dem E 2734, Wilhelmshaven – Köln, eingetroffen. Die hinter dem MDyg laufenden Silberlinge sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Jedoch sieht man bei genauem Hinsehen den Ellenbogen eines aus dem Fenster schauenden Reisenden, sowie eine kleine Dampffahne aus einer der hinteren Heizkupplungen.
Bild 01: Die links mit einem „Hasenkasten“ stehende 220 076 wartet auf den N 8328,
Delmenhorst – Osnabrück, den sie hier von einer Lok der BR 212 übernehmen wird:
Die alte Kamera hatte seit Kurzem einen bis dato unbemerkten Fehler, der das Bild im linken Viertel unscharf werden ließ. Dank moderner Computertechnik ließ es sich halbwegs korrigieren.
Bild 02: Unabhängig davon konnte ich an diesem Tag hin und wieder auf die Zweitkamera eines Bekann-
ten ausweichen, so dass mir noch diese qualitativ hochwertigere Aufnahme der 220 082 gelang:
Bild 03: Am 18. April 1981 fährt 220 022, erkennbar an dem flacheren MaK-“V“,
mit dem E 3275, Osnabrück – Oldenburg, in den Bf Bramsche ein:
Bild 04: Fünf Minuten zuvor war der ebenfalls aus Osnabrück kommende N 8337, Osnabrück – Delmenhorst, in Form des
624 641/924 425/624 673 in Bramsche eingetroffen und wird hier von der 220 022 mit ihrem Zug ein- bzw. überholt:
Bild 05: Der Zug der 220 022 bestand aus einer stilreinen Garnitur aus 4-achsigen Umbauwagen:
Bild 06: Der E 3275 hat Bramsche bereits wieder verlassen, während der N 8337
noch einige Minuten auf die Weiterfahrt warten muss. Im Bild der 624 673:
Seit dem Sommerfahrplan 1981 war der E 3275 Bestandteil eines 216/220er-Mischplans, so dass es immer mehr zur Glücksache wurde, auch tatsächlich eine 220 vor dem Zug anzutreffen.
Bild 07: So war die Enttäuschung zunächst groß, als am 07. November 1981 lediglich die 216 059 vor dem Zug den
Bf Bramsche verlässt. Aber die schöne herbstliche Stimmung ließ dieses Manko schnell vergessen. Rechts neben
der Lok der markante Bramscher Wasserturm, der zu jener Zeit saniert und zu Wohnzwecken hergerichtet wurde:
Bild 08: In Bramsche waren seinerzeit ständig zwei Kleinlokomotiven der Reihen 332/333 eingesetzt. An diesem
07. November 1981 hielten im Bereich der Tankstelle 332 190 und 333 209 ihre wohlverdiente Wochenendruhe:
Bild 09:
Bild 10: Anfang Februar 1988 waren turnusmäßig wieder die Gasflaschen der Formsignale auf den abgehenden
Strecken zu wechseln. Dazu weilte am 04. Februar 1988 ein Klv 96 unbekannter Nummer im Bf Bramsche:
Bild 11: Am 08. Juni 1988 fotografierte mein Kumpel Hannes die 211 013 mit dem Ng 65345 nach Lohne i. Oldbg.:
Bild 12: Zwei Tage später stand sie gegen 18.00 Uhr im Bf Bramsche vor dem N 8353,
Bramsche – Vechta, zur Abfahrt bereit, als ebenfalls Hannes auf den Auslöser drückte.
Die Lok kam Lz aus Osnabrück und übernahm dann in Bramsche die Wagen, die am
Nachmittag mit dem N 8340 aus Delmenhorst gekommen waren. Vor der Abfahrt nach
Vechta hat sie den Anschluß aus E 7379, Osnabrück – Wilhelmshaven, aufzunehmen:
Bild 13: Am 08. Februar 1989 übernimmt 211 247 die Beförderung des Ng 65345 nach Lohne i. Oldbg.:
Bild 14: Einen Tag später fotografierte Hannes Pohlmann die 211 084 nach
der Ankunft mit dem N 8340, Delmenhorst – Bramsche, im Zielbahnhof:
Bild 15: Nachdem die Lok die beiden Wagen für den abendlichen N 8353 im Bf Bramsche abgestellt hat, macht sie sich bereit zur Weiterfahrt
mit dem Nahgüterzug Ng 65340 nach Osnabrück. Am Zugschluß stellt gerade eine der beiden Kleinloks vom Bf Bramsche einige Wagen bei:
Bild 16: Am 29. April 1989 waren 332 118 und 333 209 vom Bw Osnabrück 1 als „Hofhunde“ im Bf Bramsche eingesetzt:
Bild 17:
Bild 18: An diesem Tag fand im Bf Bramsche eine kleine Fahrzeugausstellung statt. Der Grund dafür ist mir nicht mehr
in Erinnerung. Eines der ausgestellten Fahrzeuge war der 624 637, der kurz zuvor nach einer Kollision den Führer-
stand des in Münster in Folge Brandstiftung ausgebrannten 624 642 erhalten und dabei seine Fronttür verloren hatte:
Bild 19: Ebenfalls als Ng 65340 steht am 28. November 1989 die 211 066 im Bf Bramsche abfahrbereit, als ein Vogelschwarm die Bahnanlagen überfliegt:
Bild 20:
Bild 21:
Bild 22: Nach längerer Zeit ist in diesem Zeitraum mit 332 015 mal wieder eine altrote Kleinlok im Bf Bramsche zu Gast:
Bild 23: Wie sich die Bilder gleichen: Am 26. Januar 1990 war es 211 140, die den Ng 65340 bespannte::
Bild 24:
Bild 25:
Es geht gleich mit dem 2. Teil weiter! Dabei begegnet uns u.a. ein selten fotografiertes Bahndienstfahrzeug, aber auch einige andere interessante Konstellationen.
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Quellen:
Hülsmann, Lothar H. „125 Jahre Eisenbahn in Osnabrück“ EK Verlag, Freiburg 1982
Hülsmann, Lothar H. „Die Zeit der Deutschen Bundesbahn in und um Osnabrück 1949-1994“ Verlag A. Staperfeld, Osnabrück 2003
[
www.laenderbahn.info]
Diverse Monatshefte
u.a.
Liebe Leser und Bilderangucker, ich denke, dass ich jetzt nahezu 100 % der vor dem 30. Juni 2024 sichtbaren Bilder zu picr holen konnte. Sollte aber dennoch ein Beitrag (ab 2017) ohne Bilder sein, bitte ich um eine PN. Das dürfte dann eigentlich kein Problem sein, dass nicht kurzfristig erledigt werden könnte.
Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.
9-mal bearbeitet. Zuletzt am 2024:06:05:18:03:36.