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Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: Dennis Mellerowitz

Datum: 27.11.10 03:20

Hallo alle miteinander!

Nach der Kiel-Segeberger Eisenbahn (KSE) möchte ich hier nun die benachbarte frühere Lübeck-Segeberger Eisenbahn (LSE) vorstellen. Der Laie denkt sich sicherlich: Wenn schon die KSE so erfolgreich war, dann trifft dies bestimmt auch auf die LSE zu, denn auch sie war mit Lübeck auf eine Großstadt ausgerichtet. Aber da lag der Fall etwas anders, denn die LSE erschloss auf ihrer rund 29 Kilometer langen Strecke nur kleine unbedeutende Dörfer, nicht mal ein Kirchspiel dabei. Der Güterverkehr war stets überschaubar und beschränkte sich auf den üblichen landwirtschaftlichen Bedarf.

Allerdings muss man auch einräumen: Die Erwartungen in diese nach langer Planungsphase erst 1916 in Betrieb gegangene Bahn waren von vornherein wohl nie besonders hoch, weshalb sie auch nie in eigenständiger Betriebsleitung geführt wurde, sondern von der benachbarten großen Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE). Nach deren Verstaatlichung 1938 übernahm die Reichsbahn bzw. die Bundesbahn das Zepter. Die Betriebsführungsbahnen stellten in der Regel auch den Fuhrpark, so dass die LSE kaum eigene Fahrzeuge besaß. Erst 1934 nahm sie eigene Fahrzeuge in Betrieb in Form eines Leichtbau-Schienenbusses mit Beiwagen. Bei Kriegsausbruch 1939 musste diese Garnitur wieder abgestellt werden und verschwand irgendwo im Nirwana der Weltgeschichte.

Nach 1945 erinnerte man sich daran, dass diese VT-VB-Garnitur sehr wirtschaftlich betrieben worden war und den betrieblichen Bedürfnissen im Personenverkehr vollauf genügte. So bestellte man Anfang der 50er Jahre erneut einen Leichtbau-Schienenbus mit Beiwagen, diesmal vom neu entwickelten Uerdinger DB-Typ VT 95 (Vorserie). Mit dem Zug war man wohl so zufrieden, dass man 1955 oder 1958 eine weitere Vorserien-VT-95-Garnitur gebraucht nachbeschaffte, die bei der DB mit Erscheinen der Serien-VT 95 und –VT 98 schon wieder zur Ausmusterung anstand. Die Triebwagenläufe sollen zeitweilig bis Neumünster durchgebunden worden sein. Eine Triebwagen-Beiwagen-Garnitur konnte bei Stilllegung der LSE noch an die Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn weiterverkauft werden, wo sie Ende der 70er den Weg des alten Eisens ging. Aus der Harsefelder Zeit und einem Leiheinsatz bei der Wilstedt-Zeven-Tostedter Eisenbahn gibt es noch zahlreiche Aufnahmen dieser Wagen, die z. T. auch hier im Forum schon mal gezeigt worden sind.

Die LSE war abgesehen von dem Bogen, den sie vor der Einfahrt in den Lübecker Hauptbahnhof machte, sehr geradlinig trassiert. Man scheute beim Bau auch keine Dämme und Einschnitte, so dass man den Verlauf der Bahn auch heute noch sehr gut nachvollziehen kann. Dafür wurde auf massive Stations- und Betriebsgebäude offenbar weitgehend verzichtet – zumindest findet man heute kaum noch Derartiges. Einige Haltepunkte wurden für die Schienenbusse erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet, um die Bahn im Personenverkehr attraktiver zu machen. Da die LSE direkt in den Lübecker Hauptbahnhof einfuhr und an dessen Rand einen eigenen Bahnsteig hatte, war sie attraktiver für die Fahrgäste von und nach Segeberg, als die Fahrt über Bad Oldesloe anzutreten, wo man umsteigen musste.

Alle Maßnahmen zur Rationalisierung halfen letztlich nichts, denn 1964 ging es auch mit der LSE zu Ende, lediglich der Güterverkehr von Lübeck nach Arfrade wurde noch bis Ende 1967 weitergeführt. Immerhin überlebte die LSE ihre Schwester KSE um rund drei Jahre – aber auch im Falle der LSE wirkte sich ein Straßenbauprojekt wohl letztlich negativ auf den Fortbestand der Bahn aus: So verläuft die heutige B 206, die gerade zur Autobahn A 20 ausgebaut wird, bei Bad Segeberg auf der alten Bahntrasse. Irgendwie gibt es über die LSE wenig Quellen, Fotos und Informationen, andere Bahnen sind da ausführlicher erforscht und beschrieben. Vielleicht liegt es daran, dass diese Bahn bei den Kleinbahnfans nie wirklich Anklang fand, weil sie ihnen zu staatsbahnig war und den Staatsbahnfans im Gegenzug zu kleinbahnig? Vielleicht kann ich mit meinen Bildern, die ich am 21. Juli 2010 und am 11.08.2014 von den Überresten der Bahn gemacht habe, ja ein wenig Licht in das eine oder andere Dunkel bringen. Danke bei dieser Gelegenheit noch mal an den „D-Zug-Schaffner“ hier aus dem Forum, der mir einige Dokumente über die LSE zugänglich machen konnte.

Doch nun zu den Bildern:

Blick entlang der DB-Strecke nach Bad Oldesloe, links das nicht mehr als solches genutzte DB-Bahnhofsgebäude (der heutige Bahnsteig liegt im Rücken des Betrachters): Die LSE-Gleise lagen hinter dem Gebäude, heute befinden sich hier ein Parkplatz:

http://abload.de/img/img8632k7guf2.jpg

Etwas versteckt hinter dem Parkplatz steht noch der alte LSE-Lokschuppen. Die Torseite:

http://abload.de/img/img8632ltyu4x.jpg

…und die Rückseite:

http://abload.de/img/img8632m0guoo.jpg

Auf Höhe des Lokschuppens der Blick zurück zum DB-Bahnhof:

http://abload.de/img/img8632nu8uo0.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Das Ausfahrgleis lag links neben der DB:

http://abload.de/img/img8632owzuqk.jpg

Von der folgenden Straßenbrücke der Blick zurück in Richtung Neumünster: Die DB-Strecke war früher mal zweigleisig (zumindest im Raum Bad Segeberg), rechts daneben lag das Gleis der Kleinbahn nach Lübeck:

http://abload.de/img/img8649-072utv.jpg

Der Blick in die andere Richtung, nach Bad Oldesloe, die Gleise der Kleinbahn lagen demnach links: Nach ein paar hundert Metern bog sie nach links ab in Richtung Lübeck. Durch den starken Pflanzenbewuchs ist diese Stelle heute nicht mehr auszumachen:

http://abload.de/img/img8648ry0uq9.jpg

Die Trasse der LSE kurz hinter dem Abzweig (Buschreihe rechts im Vordergrund), dahinter links irgendwo hinter dem Gebüsch im Hintergrund die Strecke nach Bad Oldesloe:

http://abload.de/img/img8650hc3u7s.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Die LSE-Trasse ist hier ein einziger Urwald. Kurz hierhinter geht sie in der heutigen B 206 bzw. A 20 auf, die sich hinter der Buschreihe links im Hintergrund schon heranschmiegt:

http://abload.de/img/img8651ncbupq.jpg

Auf der Straßenbrücke der Straße zwischen Mielsdorf und Weede über die hier gerade ausgebaute A 20 (rechts hinter dem Lärumschutzwall): Die LSE kam etwa im Bereich des Schutzwalls aus Richtung Segeberg:

http://abload.de/img/img8653uimuu3.jpg

...und driftete in Richtung Lübeck wieder leicht von der heutigen A 20 ab, etwa dem Zaun zwischen Feuchtbiotop und Feld folgend. Zu Füßen der heutigen Brücke (die es damals noch gar nicht gab) muss der Bahnhof Weede gelegen haben. Im weiteren Verlauf schwenkte die Bahn dann unter der heutigen A 20 durch, am Ort Weede vorbei. Vor dem Ausbau zur Autobahn war noch der alte Durchlass unter der damaligen B 206 vorhanden (zumindest in Google-Earth), ein Indiz dafür, dass die Bahn die damals neue B 206 noch miterlebt haben muss:

http://abload.de/img/img8652ybvuos.jpg

Am östlichen Ortsrand von Weede, bereits nördlich der A 20, kreuzte die Bahn die Straße von hinten kommend, da wo jetzt die Häuser stehen. Hier befand sich der erst in den 50er Jahren eingerichtete Haltepunkt Weede-Ort:

http://abload.de/img/img8655-0p8u9b.jpg

Blick in die andere Richtung: Ich dachte zum Zeitpunkt der Aufnahme, die Bahntrasse in Richtung Lübeck hätte sich rechts der Straße befunden, wo jetzt der Radweg ist. Tatsächlich verlief sie hier bereits links der Straße und ist heute wieder zu Ackerland eingeebnet:

http://abload.de/img/img8654w0ubu19.jpg

Etwa einen Kilometer weiter der Blick zurück nach Segeberg: Nichts weist mehr auf die Bahntrasse rechts neben der Straße hin:

http://abload.de/img/img8656kkau2m.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Hier, am Ortsrand von Steinbek, befand sich links der ebenfalls erst nach dem Krieg eingerichtete Haltepunkt Steinbek-Weede. Während die Straße im Ort nach rechts abdriftet, führte die Bahn geradeaus weiter hinter den Häusern um Steinbek herum:

http://abload.de/img/img8657hs5upr.jpg

Hinter Steinbek ist die Trasse wieder erkennbar, aber völlig zugewachsen, Blick nach Lübeck:

http://abload.de/img/img8663-09nr0j.jpg

Eben schon erkennbar war dieses markante Gebäude: Hierbei handelt es sich um das frühere Bahnhofshotel des Bahnhofs Geschendorf-Steinbek, zwischen den beiden namensgebenden Orten gelegen. Die Gleise und der eigentliche Bahnhof lagen mit etwas Abstand dahinter und führten rechts weiter nach Lübeck. Man kann das Haus auch von der A 20 aus gut sehen:

http://abload.de/img/img8658t4nqf2.jpg

Reste der Beschriftung zum Selbstentziffern:

http://abload.de/img/img8659-0byrib.jpg

Unmittelbar hinter dem Bahnhof Geschendorf-Steinbek ist unter Gestrüpp noch diese Betonbachbrücke auffindbar – sicherlich hatte die LSE mehrere solche Brücken, von denen ich nicht jede abgelegene aufgesucht habe. Daher sei diese Brücke hier stellvertretend für alle gezeigt:

http://abload.de/img/img8662xnqqy.jpg

Die Bahn verlief anschließend durch eher unwegsames Gelände. Die Trasse ist mal Feldweg, mal überwachsen, aber in jedem Fall noch erkennbar. Hier die frühere Einfahrkurve in den Bahnhof Westerrade (Blick zurück nach Segeberg):

http://abload.de/img/img8671narkn.jpg

Dieses Haus war das frühere Stationsgebäude von Westerrade, der Garagenanbau wurde später hinzugefügt (Blick nach Segeberg, die Gleise lagen hinter dem Gebäude):

http://abload.de/img/img8669quapqx.jpg

Das weitere Bahnhofsgelände dient heute der landwirtschaftlichen Genossenschaft. Ob diese schon zu Bahnzeiten die Bedeutung gehabt hat, die ihre Bauten signalisieren? Und ob sie der Bahn einige Fracht bescherte (Blick zurück nach Segeberg)?

http://abload.de/img/img8665qxspgp.jpg

Der Blick hinter der Genossenschaft in Richtung Lübeck: Die Gleise lagen rechts neben der (Lade-)Straße:

http://abload.de/img/img8667rr6rfq.jpg

Hinter Westerrade kreuzte die Bahn eine Landstraße und verlief dann geradeaus bzw. in einer leichten Linkskurve ins Feld hinein, links hinter dem weißen Haus (vielleicht eine Molkerei?):

http://abload.de/img/img8672zl6oud.jpg

An gleicher Stelle nochmal der Blick zurück zum früheren Bahnhof Westerrade:

http://abload.de/img/img8673r3fqc1.jpg

Das mutmaßliche Molkereigebäude noch mal etwas näher betrachtet, in einer leichten Linkskurve fuhr die Bahn dahinter ins Feld hinein (Blick nach Lübeck):

http://abload.de/img/img8674i6nqwo.jpg

Hinter Westerrade ist die Landschaft leicht hügelig, die Bahn benötigte z. T. hohe Dämme, um eine Bachsenke zu überwinden. Von der benachbarten Landstraße aus kann man den zerschnittenen Bahndamm gut erkennen:

http://abload.de/img/img8675-0fepei.jpg

Nächster Halt war in Strukdorf, einem kleinen Bahnhof abseits nennenswerter Ortschaften: Hier die Einfahrt in den früheren Bahnhof, Blick zurück nach Segeberg:

http://abload.de/img/img8676pq7qot.jpg

Der Blick in die andere Richtung, etwas seitlich auf das ehemalige Bahnhofsgelände, das sehr zugewachsen ist: Ob das ganz schwach hinter den Büschen zu erahnende Haus auf dem alten Bahnhofsgebäude basiert? Weiter ging es dahinter nach Lübeck:

http://abload.de/img/img8677pooq0r.jpg

Hinter Strukdorf führte die Bahn weiter durch Felder und ein Waldgebiet. Nächster Halt war in Butterstieg, wo sich der kleine Bahnhof am östlichen Ortsrand befand: Hier der Blick zurück in Richtung Segeberg, links ist noch der kleine Einschnitt der früheren Bahn zu erkennen:

http://abload.de/img/img8679qpjpp5.jpg

Das frühere Bahnhofsgelände ist eingewachsen und wird heute privat genutzt (Blick nach Lübeck), ob das kleine Bahnhofsgebäude noch steht, vermag ich nicht zu sagen:

http://abload.de/img/img8681unhq83.jpg

Die wieder zugewachsen vorhandene Trasse am früheren BÜ der Straße Krumbeck-Obernwohlde (Blick nach Segeberg):

http://abload.de/img/img8685ghojg.jpg

Gleich hinter dem früheren BÜ der Blick in dieselbe Richtung: Dieser Weg war die Zufahrt zum früheren Bahnhof Obernwohlde, von dem nichts weiter außer ein Areal voller Unkraut geblieben ist:

http://abload.de/img/img86865sq8t.jpg

Der Blick an gleicher Stelle in Richtung Lübeck: Auch hier ist die Trasse nur noch im bzw. als Gebüsch zu erahnen:

http://abload.de/img/img8687-09no39.jpg

Der stellenweise hohe Bahndamm hinter Obernwohlde (links nach Lübeck, rechts nach Segeberg):

http://abload.de/img/img8689-0hgrpf.jpg

Nächster Halt war in Arfrade. Anstelle des Bahnhofes steht hier heute eine Lagerhalle. Das kleine Ziegelhaus hinten links ist das ehemalige Stationsgebäude, wurde aber inzwischen seines charakteristischen Walmdachs beraubt:

http://abload.de/img/img8690bllr1l.jpg

Blick an gleicher Stelle zurück nach Segeberg: Auf der Bahntrasse liegt heute eine Siedlungsstraße:

http://abload.de/img/img8691lv3r5s.jpg

Das rund 9 Kilometer lange LSE-Reststück von Lübeck nach Arfrade wurde noch bis Ende 1967 im Güterverkehr bedient. Es führte weiter durch Felder und bog allmählich nach rechts in südliche Richtung ab, auf Lübeck zu. In den Feldern sind noch Reste einer Bachbrücke zu erkennen, für die neue Grabenführung wurde der Damm zerschnitten:

http://abload.de/img/img8691moaryc.jpg

Nebenan wurde eine Feldwegschneise in den Damm geschlagen:

http://abload.de/img/img8691nmropg.jpg

Blick zurück nach Segeberg:

http://abload.de/img/img8691ozvpvc.jpg

Blick nach Lübeck:

http://abload.de/img/img8691pb9pcd.jpg

Der nächste Halt befand sich in Stockelsdorf, heute im Bebauungsbereich der Stadt Lübeck gelegen. Der frühere Bahnhof ist mit einer Zeile Wohnhäuser (links) überbaut, dafür fängt hier ein Spazierweg an, der mehr oder weniger der alten Trasse folgt und fast bis zum Lübecker Hauptbahnhof führt (Blick nach Lübeck):

http://abload.de/img/img8694pn1rc9.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Kurz vor dem Bahnhof Stockelsdorf hatte die Bahn die B 206 unterquert, die hier nicht zur A 20 ausgebaut wird. Der alte Durchlass ist noch vorhanden:

http://abload.de/img/img8695hykrp9.jpg

Im weiteren Verlauf hielt die Bahn zuletzt an fast jeder größeren Straßenkreuzung. Die Bahn hatte im dichter bebauten Stadtgebiet von Lübeck offenbar die Funktion einer Vorortbahn. Am früheren Haltepunkt Mori, der erst nach dem Krieg eingerichtet wurde, erinnert nichts mehr an die Bahn, auch der Spazierweg auf der alten Trasse muss einen Umweg nehmen: Heute steht hier ein Wohnhaus (Blick nach Segeberg):

http://abload.de/img/img8696a6qvp.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Hier verläuft ein kurzer Feldweg auf der Trasse, der aber schon ein paar Meter weiter an einem Graben endet. Der Spazierweg trifft erst dahinter wieder auf den alten Bahnverlauf:

http://abload.de/img/img8697zk9qfn.jpg

Am BÜ Dornbreite befand sich der gleichnamige, ebenfalls erst nachträglich eingerichtete Haltepunkt (Blick nach Segeberg):

http://abload.de/img/img869848u1u.jpg

Der Blick in Richtung Lübeck-Hauptbahnhof, der in rund 3 km erreicht sein wird:

http://abload.de/img/img8699flgunt.jpg

Letzter Halt vor Lübeck war in Schönböcken: Hier die Einfahrt aus Richtung Segeberg:

http://abload.de/img/img8701m3eurq.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Hier muss sich der Bahnhof befunden haben:

http://abload.de/img/img8702-0uzut9.jpg

Gleich dahinter wurde die A 1 im rechten Durchlass unterquert, Blick nach Lübeck-Hbf:

http://abload.de/img/img8700-0kbuxh.jpg

Der letzte Bahnübergang vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof war in der Ziegelstraße, wo die Bahn von hinten rechts kam und im spitzen Winkel kreuzte. Hier endet der Spazierweg. Ein Haltepunkt befand sich aufgrund der Nähe zum Hauptbahnhof hier ausnahmsweise nicht (Blick nach Segeberg):

http://abload.de/img/img8704-09yuk4.jpg

Der Blick in die andere Richtung: Hier ist die Trasse durch ein Autohaus überbaut, die DB-Gleise von Lübeck-Hbf liegen bald dahinter:

http://abload.de/img/img8705hgjuot.jpg

Irgendwo hinten von rechts aus dem Gebüsch kam die LSE aus Segeberg und führte rechts der heute noch vorhandenen Gleise unter die Brücke, von der ich diese Aufnahme gemacht habe, hindurch zum Lübecker Hauptbahnhof:

http://abload.de/img/img8707ushuv2.jpg

Die Einfahrt in den Hauptbahnhof, das LSE-Gleis lag (oder liegt?) ganz links und endete an einem eigenen Bahnsteig neben (!) der linken Bahnhofshalle. Hier endeten also die Fahrten aus Richtung Segeberg: Rechts kann man die Türme der Lübecker Altstadtkirchen erkennen:

http://abload.de/img/img8706hv6uux.jpg

Das mondäne Empfangsgebäude des Lübecker Hauptbahnhofs: Welche Kleinbahn konnte schon von sich behaupten, direkt in solch einem Bahnhof zu beginnen (und nicht daneben oder davor)?

http://abload.de/img/img8709tgyux9.jpg

So, das war mein Bericht zur fast vergessenen Lübeck-Segeberger Eisenbahn. Viel Spaß mit den Bildern, schöne Grüße,

Dennis.


Mein DSO-Inhaltsverzeichnis: [www.drehscheibe-foren.de]



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:17:22:33:28.

Schöne Bildertour

geschrieben von: Schrankenwärter Mölln Mn

Datum: 27.11.10 08:49

Hallo Dennis!
Wieder ein sehr schöner Beitrag von Dir! Diese Strecke ist mir zwar aus den Büchern von Gerd Wolff und der LN sehr bekannt, aber abgelaufen bin ich sie noch nicht! Für Deine Mühen ein herzliches Dankeschön!
Grüße aus Stuttgart
Birger



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:11:27:08:49:42.

Re: Schöne Bildertour

geschrieben von: Segeberger

Datum: 27.11.10 10:14

Hallo Dennis,

sehr schöne und interessante Bilderserie. Was in der Bilderserie fehlt - bitte nicht als Kritik auffassen - ist der noch heute bestehende Lokschuppen der LSE in Bad Segeberg.

Re: Schöne Bildertour

geschrieben von: Dennis Mellerowitz

Datum: 27.11.10 14:46

Hallo Segeberger!

Das hatte ich befürchtet, dass die Baulichkeiten am Bahnhof Bad Segeberg doch Bezug haben zur LSE, aber irgendwie hatten sie mich im Vorbeifahren nicht so angesprochen...

Vielleicht kannst Du ja hier ein aktuelles Bild nachliefern?

Schöne Grüße,

Dennis.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:09:21:51:00.

Re: Schöne Bildertour

geschrieben von: Segeberger

Datum: 27.11.10 16:08

Hallo Dennis,

leider habe ich kein Foto des an sich sehr vergammelten Lokschuppens und habe auch keine Gelegenheit ihn zu fotografieren. Vielleicht kann ein anderer Eisnbahnfreund aushelfen.

Viele Grüße
Kurt Altherr

Re: Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: namsos

Datum: 27.11.10 17:21

Hallo,

ein toller und interessanter Bericht einer Strecke, die ich 1992 komplett abgewandert bin.
Zwischenzeitlich ist leider einiges verschwunden, beispielsweise der Damm der Ausfahrt Stockelsdorf Richtung Bad Segeberg mit komplett erhaltenen Schwellen und einem Kilometerstein.
Von den im Einheitsstil einfachst ( kleine Klinkerbauten ) gebauten Stationsgebäuden sind nur noch die Bauten in Strukdorf und Westerrade erhalten, leider stark verändert.
Eine kleine Korrektur noch zu den Streckendaten: Der Abschnitt Weede - Bad Segeberg ist nach der PV-Stillegung wie der südliche Abschnitt Arfrade - Lübeck bis zum Jahresende 1967 im GV betrieben worden.
Der Bau der Bahn war ja schon mit reichlich Hindernissen behaftet, denn es mußten mit Preußen, der damals noch freien und Hansestadt Lübeck sowie dem Großherzogtum Oldenburg Staatsverträge geschlossen werden, alles das gegen den erbitterten Widerstand der Staatsbahn KPEV, die hier Konkurrenz befürchtete. Die Bahn selbst war nur ein Bruchstück der nie zustande gekommenen Querverbindung Lübeck - Itzehoe, die inzwischen ebenfalls stillgelegte Strecke Itzehoe - Wrist war das andere Ende.
Noch ein Hinweis zur Rentabilität: Konzessionsbedingung für die Inbetriebnahme der Strecke war die Beschränkung auf Binnen-GV, es durfte also kein Gut über Lübeck und Bad Segeberg hinaus transportiert werden. Das war eine schwere Hypothek, an der die Bahn schließlich eingegangen ist, denn nur einmal ( 1937 ) kam es zu großen Beförderungsmengen im GV, als in Lübeck die Reichsautobahn gebaut wurde.
Durchläufe von Lübeck über Bad Segeberg nach Neumünster hat es in der Nachkriegszeit gegeben, das erste morgendliche Zugpaar an Werktagen fuhr nach Neumünster durch, das übrigens mit Bundesbahnpersonal. Im Sommerkursbuch 1953 ist der Durchläufer noch enthalten, im Sommerkursbuch 1957 fehlen Durchläufer, bis zur Stillegung 1964 tauchen sie nicht mehr auf. Leider habe ich von den Jahren 1954 - 1956 keine Kursbücher griffbereit, sonst könnte ich den letzten Fahrplan mit Durchläufern nennen. Bis zuletzt gab es 7 Zugpaare bei akzeptablen Fahrzeiten zwischen Lübeck und Bad Segeberg.
Der bislang einzige ausführlichere Chronist der Strecke Rolf Löttgers hat sich seinerzeit auch über das Fehlen von Literatur gewundert, die einzige längere Abhandlung über die Strecke samt Fahrzeugen stammt von ihm und erschien vor 20 Jahren in einem DGEG-Jahrbuch. Eine leicht modifizierte und modernisierte Variante erschien vor einigen Jahren als Teil der Loseblatt-Sammlung "Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland" im GeraMond-Verlag. Beide Beiträge enthalten reichlich Bilder aus der Betriebszeit nach 1950.

Viele Grüße,

Alexander
Hallo Alexander!

Danke für Deine Ergänzungen. Wie gesagt: Strukdorf kam ich nicht besser ran, das Haus ist hinter Bäumen versteckt. Dank an Alexander, habe ein vorsorglich aufgenommenes Bild von Westerrade oben noch mal mit eingefügt.

Schöne Grüße,

Dennis.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:09:21:53:04.

Re: Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: namsos

Datum: 27.11.10 18:34

Hallo Dennis,

genau, das ist das Bahnhofsgebäude, der Querriegel mit Garage, vor dem das Auto steht, ist später gebaut worden.

Viele Grüße,

Alexander

Querverweis zu VT1 und dem Bahnhof in Lübeck

geschrieben von: Horst Ebert

Datum: 29.11.10 19:37

Weil die Bahn gerade doppelt hier herumgeistert der Link: [www.drehscheibe-foren.de]

Horst

http://www.bahnen-im-norden.de
auch in der Galerie und bei Flickr

Re: Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: Dieter Harfst

Datum: 25.03.11 08:45

Moin-Moin Dennis,

ein Freund schickte mir Deinen Bericht über die LSE (Lübeck-Segeberger Eisenbahn). Dieser Freund erarbeitet mit mir zusammen eine Hinweistafel, die in Westerrade darauf hinweisen soll, warum die "Bahnhofstraßw" "Bahnhofstraßw" heißt. Der letzte Entwurf wird auf der Gemeinderatsitzung am 30. März vorgestellt und hoffentlich so genehmigt werden, dass er an der Ecke "Bahnhofstraße"/"Raiffeisenstraße" aufgestellt werden darf. Wenn nicht, steht es auf privatem Grund, irgendwo in dem Bereich. Ich bin Vorsitzender des "Kulturverein Westerrade und Umgebung E.V." und daher auch Leiter der beiden Museen in Westerrade. er o.g. Freund ist auch Vorstandsmitglied. In unserem Dorfmuseum Hof Pritschau (s. auch unsere Hompage) haben wir Einiges die Bahn betreffendes zu bieten. Schon 1999 habe ich versucht, in dem Buch "750 Jahre Westerrade 1249-1999" die Bahn zu beschreiben. Im Museum befinden sich einige Relikte: 1 originale Uniformjacke des früheren Triebwagenfahrers Richard Schwarz (mit Emblem auf dem linken Ärmel), der diese bis zu diesem Unfall auf der Kreuzung am 20. November 1962 in Butterstieg trug; 1 Gleisvermessungsgestell, primitiv aber wirksam (dies befindet sich aus Platzgründen in einem Abstellraum); zahlreiche Kursbücher und Fahrkarten, sowie eine Köftafel u.s.w..
Wenn ich eine Möglichkeit sehe, ein PDF-Bild der Tafel abzuschicken, werde ich dies tun, vielleicht um mögliche Fehler noch zu korrigieren. Ich möchte auch gerne wissen, wer der "Segeberger" ist, der in diesem Forum schrieb. Man weiß meist sehr wenig voneinander und ist sich doch so nah.

Mit freundlichen Grüßen aus Westerrade, dem Nabel der Welt

Dieter Harfst

Re: Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: Olga Bandelowa

Datum: 10.12.12 13:52

http://img812.imageshack.us/img812/4747/img8706h.jpg

Ich bin als Kind in den 1950er-Jahren oft zwischen Mori und Lübeck mit der LSE gefahren. Meiner Erinnerung nach gab es neben dem Lübecker Hauptbahnhof
zwei Gleise, die zur LSE gehörten. Somit lagen also vier Gleise außerhalb der Halle. Fast immer fuhr ein roter Schienenbus, der gelegentlich auch mal
einen einachsigen Anhänger dabei hatte. Sonntags habe ich den Anhänger öfters mal in Stockelsdorf auf dem Abstellgleis gesehen. Ich kann mich aber auch
an Fahrten erinnern, wo der Zug von Lübeck nach Segeberg von einer Dampflokomotive gezogen wurde und ich während der Fahrt mit meinem Vater auf der
offenen Plattform des Personenwagens gestanden habe.

http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/6449337.jpg
Mein am 29. April 1984 gemachtes Bild mit der 220 075 zeigt noch die beiden LSE-Gleise
links außen neben der Halle. Insgesamt gab es hier also vier Gleise

(zum Vergrößern einmal draufklicken)

Gruß Olga Bandelowa



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:10:16:12:03.
Moin Moin,

inzwischen ist das 60. Jahr vergangen und wir waren gestern auf Spurensuche zwischen Bahnhof Arfrade und Stockelsdorf unterwegs.

Das waren 3,5 km, welche wir weitestgehend auf der Trasse verbracht haben, naja meine Söhne mehr als ihr "dicker" Papa ;-) !

Inzwischen gibt es eine geplante Neuauflage, mit Erweiterung auf den Zweig zwischen Butterstieg und Lübeck Hauptbahnhof, der Abhandlung des Amtes Trave Land.

Ein Nachbau des Bahnhofes Stockelsdorf in 1:87 ist auf in Bau.

Es bleibt also spannend um diese Strecke!

Desweiteren sammel ich weiterhin Bildmaterial, Geschichte aber auch Relikte dieser Strecke!

Wir freuen uns auf Infos von Euch

Aber anbei erst einmal ein paar Bilder der Tour gestern!

Re: Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: Djensi

Datum: 06.04.18 12:28

Ja, wo sind sie denn, die Bilderchen???

Re: Lübeck-Segeberger Eisenbahn 45 Jahre danach

geschrieben von: stadtbahnzug

Datum: 15.04.18 21:34

Moin,

das würde mich auch interessieren.

LG Oliver

Herzlichen Gruß von der Ostsee
Oliver

[www.berlin1zu87.de]


[img]<a href=[/img]">

[img]https://www.bilder-upload.eu/thumb/f50a1e-1540208745.png[/img]


So. Nach einiger Zeit und endlich dem passenden Programm.

Hier Empfangsgebäude Stockelsdorf im mutmaßlichen Zustand 1969.

Grösse 1:87 nach original Vorbild nachgebaut

Ich hoffe er gefällt?

Im Januar 2019 gibt es das gesamte Bahnhofsareal auf 3 Meter Länge zu bewundern!

Gruss Daniel

P.s. Ich habe die Bilder nicht vergessen 😉



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:10:22:13:53:57.
Hallo, jetzt ist es geschafft.

Die Neuauflage der Abhandlung zur Lübeck Segenerger Eisenbahn ist erhältlich.

Es ist eine Überarbeitung und Erweiterung der ersten Auflage.

Geschrieben von Menschen die ihre Freizeit investieren um eine Strecke nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Am 20.09.2019 wird ein Vortrag zum Thema LSE auf dem Gut Mori gehalten, Start 19.30 Uhr.

Vielleicht hat jemand spontan Zeit und Lust

Grüße Daniel