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Hier die Links auf die vorrangegangenen Teile dieser Reihe:

Grenzgänger am Bodensee - DB/SBB 1990

Jetzt fahr'n wir übern See, übern See, jetzt fahr'n wir übern ...

So ein Rheinfall – Schaffhausen: SBB und mehr Teil 1

Grenzgänger am Bodensee - DB/SBB Teil 2



Da der 22. Juli 1990 ein Sonntag war, gab es Frühstück in der DJH erst etwas später als gewöhnlich. Ich hatte auf meinen TMT-Touren eigentlich die Wochenenden immer gemieden, weil da in der Regel erheblich weniger los war als an Werktagen. Nur wenn explizit etwas besonderes anstand, war ich auch an Wochenenden in Sachen Bahn unterwegs. Das änderte sich, als ich aus Altersgründen auf Vorzugs- und Tourenkarten umsteigen musste. Das schränkte zum einen das befahrbare Gebiet im Gegensatz zum TMT doch stark ein, zudem war die Vorgabe bei den Vorzugskarten, dass zwischen Hin- und Rückfahrt ein Wochenende liegen musste. Allerdings konnte man an einem Wochenende auch hin und zurückfahren. Nur ließen sich die Touren nicht immer so legen, dass Hin- oder Rückfahrt am Wochenende erfolgten. So musste man auch den Wochenendverkehr irgendwie in die Reiseplanungen einbauen.

Ich hatte mir für diesen Sonntag den Hp Laufenburg (Baden) als Ziel ausgesucht. Es war wie am Vortag auch ein strahlend blauer Himmel und zumindest in dieser Region ein sehr heißer Sommertag.

In Singen traf ich zunächst die SBB Re 4/4 II 11209 an, die gerade den D 831, Stuttgart – Milano (I), übernommen hatte:
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Danach bestieg ich zunächts den E 3508, Konstanz – Basel Bad Bf, der mich nach Schaffhausen bringen sollte.

In Schaffhausen angekommen traf ich auf die SBB Re 4/4 II 11227, die einen klassischen Regionalzug Richtung Rorschach am Haken hatte:
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Auch die SBB Em 3/3 18829 war wieder im Rangierdienst zu sehen:
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Die SBB Re 4/4 II 11104, eine der Prototyploks mit nur einem Stromabnehmer, bespannt einen Zug Richtung Zürich:
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Ebenfalls eine Prototyplok ist fie Re 4/4 II 11106, die sich hier als „Swiss-Express-Lok“ präsentiert:
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Gleiches gilt für die Re 4/4 II 11103. Sowohl die 11103, als auch die 11106 besitzen im Gegensatz zur 11104 einen Einholmstromabnehmer:
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Interessant auch die unterschiedliche Ausführung der Pufferbohle bei den beiden letzt genannten Loks. Für die mit automatischer Kupplung ausgerüsteten „Swiss-.Express-Züge“ wurden die Loks Re 4/4 II 11103, 11106, 11108, 11109, 11112, 11113, 11133 und 11141 entsprechend umgerüstet, später, mit Aufgabe der Swiss-Express-Züge, aber zurückgebaut. Hier haben wir es wohl mit zwei unterschiedlichen Bauformen der Pufferbohle zu tun...?

SBB Re 4/4 II 11209 kehrt mit dem D 384, Napoli (I) – Stuttgart, zurück:
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Meine letzte Aufnahme aus Schaffhausen zeigt die SBB Re 4/4 II 11340 mit dem D 481, Bayreuth – Chiasso (CH), bei der Einfahrt in den Bf Schaffhausen(CH), wobei ich mir hier mit dem Zug nicht ganz sicher bin::
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3761623433316233.jpg

Mit dem D 2162, München – Basel Bad Bf, fuhr ich nun zuerst weiter nach Waldshut, wo die Aufnahme von 218 395 mit diesem Zug entstand:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6465636563616531.jpg

Dort entstand auch das Bild der 218 288, die gerade mit dem N 5627, Basel Bad Bf – Waldshut, eingetroffen war:
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Leider stand die Sonne gegen Mittag denkbar ungünstig. Daher fuhr ich mit dem N 5634, Waldshut – Basel Bad Bf, weiter nach Laufenburg (Baden).


Laufenburg liegt am Rande des Hotzenwaldes und ist Grenzstadt zur Schweiz. Einst als Teil Vorderösterreichs unter habsburgischer Herrschaft stehend, wurde Laufenburg 1801 im Frieden von Lunéville von Napoleon in Kleinlaufenburg (mindere Stadt) auf badischer Seite und Großlaufenburg (mehrere Stadt) auf Schweizer Seite geteilt. 1931 erfolgte die Umbenennung auf deutscher Seite in Laufenburg (Baden), die schweizerische Seite nennt sich heute Laufenburg AG (AG = Kanton Aargau). Die Trennung bedeutete vor allem für die Schweizer Seite einen herben Rückschlag. War der Rhein bis dahin Lebensader für die Region gewesen, so war er jetzt trennender Grenzfluß geworden. Der Warenverkehr verlagerte sich mehr und mehr auf Straße und Eisenbahn, aber diese entstanden zunächst ausschließlich auf badischer Seite.

Bis 1908 lagen ein wenig stromabwärts die Laufenfelsen im Rhein. Diese Stromschnellen (Laufen) waren neben dem Rheinfall bei Schaffhausen die zweite natürliche Barriere im Hochrhein. Bis zum Bau des ersten stromquerenden Fließkraftwerkes im Rhein wurden diese - aus heutiger Sicht kaum vorstellbar - im Jahre 1908 leider gesprengt. Bis ins 19. Jahrhundert entluden die „Laufenknechte“ die Schiffe vor den Stromschnellen und transportierten die Waren auf Karren über den Landweg, derweil die geleerten Schiffe an Seilen durch „den Laufen“ geführt wurden. Auch Flöße wurden aufgebunden und die Stämme einzeln durch die Stromschnellen geschickt. Mit dem Bau der Eisenbahn gehörte dieses bald der Vergangenheit an. Was blieb war die Fischerei. Unterhalb des Laufens sammelten sich die Lachse bei ihrer Wanderung, zumal ein wenig weiter flussaufwärts der Schaffhauser Rheinfall für diese ein unüberwindliches Hindernis darstellte. Lediglich Aale können diesen überwinden, da sie in der Lage sind, sich über Land zu schlängeln. Doch mit der industriellen Nutzung des Rheines blieben auch die Lachse aus. Die Fischerzunft aber lebte in der Narrenzunft weiter. So hat Laufenburg heute eine der ältesten Fastnachten im süddeutschen Raum.

Kern von Laufenburg ist aber nach wie vor die geschichtsträchtige Altstadt, die zwar nicht mehr vom mächtigen Habsburgerschloss überragt wird, doch die von mächtigen Türmen bewachten Stadtmauern und, wie hier die rheinseitigen Häuserzeilen, schliessen noch immer das von schmalen Gassen und kleinen Plätzen durchzogene Stadtinnere ein:
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Über dem Ensemble ist sie Ruine des Habsburger Schlosses auszumachen.

Das links- und rechtsrheinische Laufenburg wurde bereits im Mittelalter mit einer festen Brücke verbunden. Die heutige „Laufenbrücke“ wurde im Rahmen des Kraftwerkbaues im Jahre 1911 errichtet und war für Kraftfahrzeuge bis 12 to Gesamtgewicht zugelassen. Seit der Eröffnung der „Hochrheinbrücke“ im Jahre 2004 etwas weiter stromaufwärts ist sie für den Individualverkehr gesperrt:
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Auf dem Mittelpfeiler befindet sich seit der Renovierung im Jahre 1982 die 1911 entfernte Statue des Hl. Nepomuk, des Brückenpatrons:
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Vor diesem Hintergrund plante ich an diesem Nachmittag meine Aufnahmen zu machen.

Nachdem ich mit dem nur an Sonntagen zwischen Waldshut und Beuggen verkehrenden N 5634 in Laufenburg angekommen war, folgte nach wenigen Minuten der E 3511, Basel Bad Bf – Radolfzell, der mit einer unbekannten 218 den Hp Laufenburg durcheilt, um bald darauf im Bf Laufenburg-Ost anzuhalten:
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Nur wenig später llichtete ich zunächst den nur an Wochenenden (sa+So) verkehrenden N 5636, Waldshut – Basel Bad Bf, mit der 218 288 ab:
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Es waren, wie ich schon ein paar Mal erwähnt hatte, heiße Tage mit Nachmittagstemperaturen um 35 Grad Celsius. Mit dem restlichen Proviant vom Vortage, u.a. des allmählich zur Neige gehenden O-Saftes, und der seichten Literatur suchte ich mir einen geeigneten Sitzplatz, von dem aus ich das Geschehen am Haltepunkt gut überblicken konnte. Diesen fand ich in unmittelbarer Bahnsteigsnähe, wo die Bahnhofstraße parallel zum Bahnsteig leicht bergan lief. Hier lagen noch etwas erhöht einige Wohnhäuser, welche wiederum überTreppen zu erreichen waren.

Auf einer dieser Treppen nahm ich also auf einer Stufe Platz und stellte Rucksack und Fototasche hinter, bzw. vor mir ab. Den Proviant platzierte ich seitlich und griff dann zum Taschenbuch, da bis zum nächsten Zug noch eine dreiviertel Stunde vergehen sollte. Ich saß gerade einige Minuten in der Lektüre versunken, als ich plötzlich an meinen Füßen einige Berührungen wahrnahm. Und jetzt mein Outing! Ja, ich verkünde hiermit öffentlich und für jedermann lesbar, dass ich eine tierische Angst vor Mäusen habe. Diese kleinen felligen Biester haben nur ein Ziel: mich, wenn ich mich ihnen auf weniger als zehn Metern nähere, anzufallen. Auch mit einer toten Maus ist nicht zu spaßen. Die stellt sich nämlich nur tot, um mich in Sicherheit zu wiegen und dann, wenn ich sie erreicht habe, plötzlich in meinem Hosenbein zu verschwinden. Ich weiß, das ist völlig irrational, aber ich kann es nicht ändern. Leider kann mir keiner sagen, woher diese Angst rührt, denn ein Ereignis solcher Art hat es in meinem Leben nie gegeben. Das muss irgendwo im Unterbewusstsein aus grauer Vorzeit verankert sein. Man kann mir eine fette Spinne aufs Gesicht legen. Macht mir gar nichts. Auch Schlangen und anderes Getier bis hin zum Tyrannosaurus Rex lässt mich komischerweise kalt, aber Mäuse und Ratten? Horror!

Nun war also meiner erste Gedanke „um Himmels willen, bloß nicht“. Aber ich hatte Glück; die Mauer links und rechts bestand nämlich aus Bruchsteinen mit vielen kleinen Spalten und Öffnungen, in denen sich gerade bei dieser Wärme nicht wenige (westl.) Smaragdeidechsen tummelten. "Westlich" in Klammern deshalb, weil man 1990 die westliche und östliche Smaragdeidechse noch als zwei Unterarten ansah. Erst seit 1991, also ein Jahr nach dieser Begegnung, werden sie jedoch als zwei eigene Arten geführt. Die Eidechsen jedoch ließen sich durch meine Anwesenheit überhaupt nicht beirren. Mal saßen sie auf dem Rand in Augenhöhe neben mir, mal huschten sie über meine nackten Beine. Es war so interessant diese schönen Tiere zu beobachten, dass ich fast den nächsten Zug verpasst hätte.

Es war 218 303, die den N 5635, Basel Bad Bf – Waldshut, in den Haltepunkt schob:
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Die Sonne war jetzt weit genug herumgewandert und ich erwartete gespannt den nächsten Fernzug, der Laufenburg ohne Halt durchfahren sollte. Dazu musste ich „schussbereit“ auf der Lauer liegen, da der Zug unmittelbar vor dem Haltepunkt den 337 Meter langen Rappensteintunnel durchquert und dann ohne Vorwarnung bereits im Haltepunkt angekommen ist.

Es war die 218 286, zu diesem Zeitpunkt leider schon mit dem Serienlätzchen versehen, die den D 2164, Lindau – Basel Bad Bf, am Zughaken hatte:
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Als nächstes schob die altrote 218 301 den N 5639, Basel Bad Bf – Waldshut, in den Haltepunkt Laufenburg:
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Die aussteigende Reisende ist dem Wetter entsprechend luftig gekleidet und mit einem Hut vor der Sonneneinstrahlung geschützt:
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Es stiegen, auch wenn hier nicht erkennbar, durchaus mehrere Reisende ein und aus. Diese kamen bzw. verließen die Station aber vom anderen Ende des Bahnsteiges, wo sich unmittelbar vor dem Tunnel ein halbschrankengesicherter Bahnübergang befand.

In Laufenburg-Ost kreuzte der N 5639 mit dem N 5644, Waldshut – Basel Bad Bf, der wenige Minuten später am Haltepunkt Laufenburg eintreffen sollte. 218 303 verlässt soeben den Rappensteintunnel und überquert dabei auch die Laufenburger Bahnhofstraße. Rechts thront auf einem Felsen der Grenzadler, rechts darüber die Heilig-Geist-Kirche:
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Der Vorsignalwiederholer gehört zum Einfahrsignal des Bf Laufenburg-Ost.

Eine halbe Stunde später kam dann auch noch die 218 301 mit dem N 5646, Waldshut – Basel Bad Bf, zurück:
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Zu Beginn dieses Jahrtausends wurde der bis dahin eingleisige Engpaß Laufenburg-Ost - Murg mit großem Aufwand zweigleisig ausgebaut, so dass diese Szenerie sich nicht unerheblich verändert hat.

Danach fuhr ich mit dem aus Basel Bad Bf kommenden N 5643 zunächst bis Waldshut, wo ich in den D 2169, Basel Bad Bf – Lindau, umstieg, der mich bis Singen brachte.

Dort fotografierte ich noch die SBB Re 4/4II 11107, die erste Serienlok dieser Baureihe, vor dem D 485, Stuttgart – Chiasso (CH), fotografierte. Auch die erste Serie der Re 4/4 II besaß lediglich einen Stromabnehmer. Erst ab der Re 4/4 II 11156 wurden die Loks dieser Baureihe mit zwei Pantographen auf dem Dach ausgerüstet. Im Gegensatz zu den Prototypen waren die Serienloks jedoch 100 mm länger:
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Es wurde nur der SBB-Teil des Zuges nach Chiasso weitergeführt. Die restlichen Wagen gingen als E 3695 weiter nach Konstanz.

Die Nacht verbrachte ich erneut im Zug nach Offenburg (E 3624, Konstanz ab 21.03 – Offenburg an 23.35) und wieder zurück nach Konstanz (E 3603, Offenburg ab 05.35 – Konstanz an 08.19 Uhr). Dazwischen bummelte ich wie gehabt zunächst eine Zeit durch das nächtliche Offenburg, bevor ich mich auf dem dortigen Hauptbahnhof auf eine Bank im Wartehäuschen zur Ruhe legte. Das dabei nicht viele Stunden Schlaf bei herum kamen, kann man sich denken. Das ganze Prozedere hatte aber einen Grund.

Ich hatte mich nämlich während des Wochenendes erkundigt, was eine Fahrkarte nach St. Moritz kosten sollte. Ich wollte einmal die Albulabahn bereisen. Nach Auskunft der FKA Konstanz sollte das Ticket bei knapp 100 DM liegen. Ein Kassensturz brachte die Erkenntnis, das dieses mit dem Budget so gerade eben vereinbar war, aber nur, wenn an anderer Stelle etwas eingspart werden konnte. Nachdem der Wetterbericht auch für die nächsten Tage überwiegend heiteres Wetter angekündigt hatte, fasste ich im Laufe des Sonntagnachmittags den Entschluß, die Tour durchzuführen.

Am 23. Juli 1990 mit dem E 3603 in Konstanz angekommen, kaufte ich mir zunächst die Rückfahrkarte nach St. Moritz, wobei ich die Rückfahrt über Davos wählte. Nähere Infos über den Fahrzeugeinsatz auf der RhB besaß ich keine, ich hoffte lediglich, eines der letzten Rhätischen Krokodile fotografieren zu können, die laut der einschlägigen Literatur kurz vor dem Rückzug aus dem Plandienst standen.

Der D 383 „Hermann Hesse“, Stuttgart – Milano (I) führte bis Singen einen Kurswagen 2. Klasse nach Chur. Dieser lief ab Singen als E 3683 nach Konstanz, von wo es im Zug 626 der Mittelthurgau-Bahn(?) bis Kreuzlingen weiterging. In Kreuzlingen wurde er dann auf den Zug 2905 umgestellt, der ihn bis Chur bringen sollte.

Beim Umsetzen in Kreuzlingen gelang mir noch einmal ein schönes Foto der SBB Re 4/4 I 10033. Diese Formen...:
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Mit etwa 3 Minuten Verspätung erreichten wir den Bf Rorschach am südlichen Ufer des Bodensees, wo die SBB Re 4/4 II 11225 mit einem Zug im Bf auf Ausfahrt wartete:
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Bei der Ankunft in Landquart wartete die Wappenlok SBB Ae 6/6 11516 „Baar“ neben der Brücke über die Landquart auf neue Aufgaben:
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Um 11.39 Uhr schließlich bin ich in Chur angekommen, habe aber aus unerfindlichen Gründen nicht die Zugnummern der dort angtroffenen SBB-Züge notiert. Ich habe ein wenig recherchiert und bin nun der Meinung, die zugehörigen Zugnummern rekonstruieren zu können. Trotzdem bleibt ein kleines Fragezeichen dahinter. Vielleicht kann der ein oder andere anhand der Garnituren meine Vermutungen bestätigen oder aber auch verwerfen bzw. korrigieren.

Die ehemalige Swiss-Express SBB R e 4/4 II 11106 ist vmtl. dem 7348 nach Sargans vorgespannt:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6631653931326130.jpg

Derweil ist die SBB Ee 3-3 16427 fleißig mit dem Bereitstellen der Wagengarnituren beschäftigt:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3664393936613361.jpg

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Die SBB Re 4/4 II 11283 wird vmtl. den IC 168, Chur – Basel SBB, an sein Ziel befördern:
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Die Ae 6/6 11439 „Stadt Schaffhausen“ ist mit einem kurzen Güterzug in der Kantonshauptstadt eingetroffen:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6262323233346432.jpg

Hier sehen wir aller Wahrscheinlichkeit nach (Dank an User "philipp") den gegen 12.40 Uhr ankommenden D-Zug aus St. Gallen, der mit der SBB Re 4/4 II 11219 bespannt ist:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3961326232643138.jpg

Was hat es mit den hellgrünen Streifen an den Wagen auf sich?

Zeitgleich habe ich in der Hauptstadt Graubündens auch etliche Fahrzeuge und Züge der Rhätischen Bahn (RhB) fotografiert, trenne diese hier aber bewußt von der SBB ab. Von meiner (Tor-)Tour nach Sankt Moritz und zurück, dann in den nächsten Folgen.


Bis neulich – natürlich im HiFo

Rolf Köstner


Dieser Beitrag erscheint auch im Auslands-/Alpenlandforum


Edit: Bildtext zum letzten Bild geändert.


Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!




5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:07:21:18:11.

Super!!!

geschrieben von: wiesentäler

Datum: 10.07.10 13:25

Hallo Rolf,

ein toller Bericht mit tollen Bildern.

Den Bahnhof Chur sehe ich zum ersten mal ohne Busbahnhof!

Viele Grüsse aus Südbaden,
der Wiesentäler

Re: Grenzgänger am Bodensee - Teil 3: Vom Hochrhein "zur Chur" in die Schweiz (m32B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.07.10 13:42

Hallo Rolf,wieder mal ein schöner Bericht von einer schönen Gegend und deren Bahn,bin dort damals oft rumgegurkt,aber leider wenig Bilder gemacht(3 Tagestouren)!!
Gruß vom Helmut

Die Streifen

geschrieben von: Ernani

Datum: 10.07.10 13:59

> Was hat es mit den hellgrünen Streifen an den
> Wagen auf sich?

Der Streifen steht für die Innenerneuerung (neue Sitze). Mit dem Einbau von Schiebetüren (oder später tw. Beseitigung der Griffstangen) gabs Neulack.

Bello è affrontar la morte
Gridando libertà!
Amor di patria impavido
Mieta i sanguigni allori,
Poi terga i bei sudori
E i pianti la pietà.

Vincenzo Bellini, "I Puritani"
Hallo Rolf,
danke für diese schönen Bilder, die Lust auf Urlaub machen!
Der grüne Streifen kennzeichnete eine Zeitlang Regionalexpress-Züge im Nordosten der Schweiz. Ein vergleichbarer Versuch zur Allgäu-Zollern-Bahn, altes Rollmaterial mit einem Zierstreifen aufzuwerten (allerdings waren die Schweizer Wagen auch innen modernisiert worden).
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Re: Grenzgänger am Bodensee - Vom Hochrhein "zur Chur" in die Schweiz (m32B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.07.10 15:11

Grandiose Bilderserie, Rolf!

Wie machst Du bei diesem Wetter solche Beiträge von literarischer Qualität? Hast Du 'ne Klimaanlage im Arbeitszimmer?

fragt sich Helmut,
der sich am PC gerade einen abschwitzt ...

Identische Wetterverhältnisse...

geschrieben von: Olaf Ott

Datum: 10.07.10 16:36

...lieber Rolf, kann ich Dir aus dem Unterallgäu vermelden.

Ein sehr interessanter Beitrag, der Geschmack gemacht hat, sicher demnächst einmal nach Laufenburg
zu fahren.

Hitzige Grüße aus Oberroth!

Olaf Ott
Lieber Rolf

Danke für die schönen Fotos aus einer Zeit, als ich täglich am Bhf Chur ein- und ausstieg. Die meisten Züge sind meines Erachtens richtig identifiziert, das letzte Bild ist allerdings kein Zug aus Zürich, dafür ist er zu kurz und am falschen Gleis (3 und nicht 5). Ich gehe davon aus, dass Du hier um ca. 12.35-12.45, d.h. eine Stunde nach Deiner Ankunft, den Schnellzug aus St. Gallen-Rorschach-Buchs kommend abgebildet hast. Diese Züge fuhren damals nur alle 2 Std, d.h. Dein Zug aus Schaffhausen mit dem Kurswagen aus Stuttgart füllte ab Rorschach die Lücke.

Gruss Philipp

So wird es gewesen sein...

geschrieben von: rolf koestner

Datum: 16.07.10 20:59

Das kommt hin, "philipp". Ich hatte hierfür leider nur den Auslandsteil des DB-Kursbuches zur Verfügung. Und da kann man die Züge aus St. Gallen nur als Anschluss in Romanshorn finden, allerdings ohne Zugnummer und sonstige Angaben. Daher habe ich diesen nicht ausmachen können. Aber es kommt im Nachhinein betrachtet auch zeitlich hin, da ich ja um 12.50 Uhr mit dem 545 nach Filisur aufgebrochen bin.

Besten Dank für die Mithilfe.



Bis neulich

Rolf Köstner

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!

da werden Erinnerungen lebendig ...

geschrieben von: Detlev Hagemann

Datum: 16.07.10 22:05

... ich habe im Sommer 1991 bei ähnlichem Wetter meine Frau in Laufenburg/Baden kennengelernt und wir sind häufig zwischen Haltingen und Kreuzlingen gependelt ...

An heißen Tagen haben wir uns aber eher in Laufenburg (AG) mit Blick aufs Badische aufgehalten: Dort ist es am Nordhang doch deutlich kühler und es geht ein stärkeres Lüftchen (Wind kann man das als gebürtiges Nordlicht nicht nennen).