Hallo HiFo-Gemeinde,
nach dem Jahrestag Bericht zum Zugpaar D359/D358 am 24. Mai steht heute erneut ein Plandampf-Jahrestag an, der ohne Zweifel ebenfalls eine Würdigung im HiFo verdient hat. Es handelt sich, wie soll es auch anders sein, um den berühmten 'Elbflorenz' Plandampf des G.P.O. Vor genau 15 Jahren.
'Elbflorenz' - Plandampf: allein die Nennung des Mottos bewegt mich auch 15 Jahre danach noch. Darüber nur einen 'Standard-Donni' zu verfassen, das konnte nicht gehen! Deswegen bin ich sehr glücklich, daß der damalige Veranstalter, mein Freund Klaus 'G.P.O.' Wilmsmeyer, sich an diesem Beitrag beteiligt hat und uns heute einen Einblick in seine mit viel Herzblut garnierte Plandampf-Bilderwelt erlaubt.
Mit an Bord erneut Freund Robin 'Buharli' Garn, dessen fast literarisch geführtes Tagebuch des Plandampfes unschätzbaren Wert beim Schärfen der Erinnerungen und Beschreibungen besitzt. Und auch er hat für diesen Bericht, für uns alle, wieder einmal seine Bilderschatzkiste geöffnet.
Wenn Ihr, geschätzte HiFo-Leser, also mit uns durch diesen Bericht folgt, so gehen wir zusammen quasi auf eine doppelte Zeitreise: zunächst sachlich auf die Reise ins Sachsenland des Jahres 1995, aber über das Vehikel Plandampf noch weiter zurück in die legendären Zeiten dampfgeführter Schnell- und Fernzüge ...
Scan 1: Erfüllen wir zunächst die Chronistenpflicht: hier das Dreitageprogramm vom 25. bis 27. Mai mit 26 D-, 6 E- und 6 N-Zügen.
Herausragend und einer besonderen Erwähnung wert erscheinen dabei:
am 25.05. Nachtzug D1949 Leipzig-Dresden mit 01 1531 vor 13 Wagen, 572to
am 26.05. Internationaler Nachtzug D476 Decin (CD)-Dresden-Leipzig mit Lokwechsel in Dresden Hbf von 03 2001 auf 01 1531
am 27.05. Internationaler Nachtzug D477 Leipzig-Dresden-Decin (CD) mit Lokwechsel in Dresden Hbf von 01 1531 auf 01 2137
am 27.05. Nachtzug D1948 Dresden-Leipzig mit 01 1531 vor 12 Wagen, 527to
Scan 2: Gute Vorbereitung ist alles!
Teil I
Auf geht’s: viel Spaß mit einer kleinen G.P.O. Bilderstrecke
Bild 1: 01 1531 hat ihre erste Oberlausitz-Runde des Tages in Dresden-Neustadt fast hinter sich (D456, 26. Mai 1995).
Bild 2: Die finale Anfahrt mit der 03 2001 beim Elbflorenz; ab Arnsdorf ging es stetig dann bergab … Plandampf-Symbolik in Sachen Königsdisziplin (E4492, 27. Mai 1995).
Bild 3: 03 2001 hat es, wie die Zuggattung schon aussagt, am bereits aufgelassenen Bk Seeligstadt, vor E4481 sehr eilig, nach Zittau zu gelangen (26. Mai 1995).
Bild 4: Radeberg, 27. Mai 1995: Ein Gruß von Johann und Bitti an den G.P.O., der den Akteuren ob der rasanten Durchfahrt des E4481 gern mit einem Bierchen aus der örtlichen Brauerei zugeprostet hätte.
Bild 5: Einen recht morbiden Charme der ersten Nach-Wende-Jahre haben die ehemaligen Russen-Kasernen in Dresden-Industriegelände 1995 noch 'ausgestrahlt', wo der G.P.O. allein auf weiter Flur den Klängen der bergfahrenden 01 2137 vor D457 mit dem Muff am Regler und an der Steuerung lauschen konnte (27. Mai 1995).
Teil II 'Gewissen Dingen ist man einfach ausgeliefert.'
Erlebnisse mit dem Zugpaar D476/D477, Nacht 26. / 27. Mai 1995
Allein die Aussicht, mit dampfgeführten internationalen Nachtschnellzügen Mitte der 90er Jahre das Gebiet einer Nachbarbahnverwaltung befahren zu dürfen, löste einige Adrenalinschübe aus. Zwar kam die endgültige Genehmigung der CD dann erst kurzfristig, und auch das Problem der nicht funktionierenden Drehscheibe in Decin bereitete einige Sorgen. Am Ende standen jedoch alle Signale auf 'grün'.
Antritt zur Nachtreise um 19:55 Uhr im D 371 (2 Wagen, vollbesetzt durch uns Teilnehmer, als Zubringer zum Nachtzug nach Kosice Dresden Hbf – Decin mit 03 2001. Dort angekommen, in das dunkle und stickige Bahnhofslokal eingefallen, sodann abenteuerliche Melange aus Tschechen, @#$%&, Briten und anderen Plandampfern. Zur blauen Stunde zurück auf den Bahnsteig: gelbes Lampenlicht, buntes Treiben der in Gruppen palavernden Plandampfer, blubbernde Triebwagen, surrende, Slalom fahrende Elektrokarren, fremdländische Uniformierte dazwischen – filmreife Stimmung beim Warten auf den D476 Prag – Hamburg, einem Nachfolger des legendären 'Istropolitan'. 7 Wagen, 22:08 Uhr ab.
Vesuvmäßig mit gewaltigem Funkenflug durchs wildromantische Elbtal geknattert, Dresden Hbf 22:56 auf 23:11 Uhr: Übergabe auf 01 1531 plus zwei ans Zugende gesetzte Verstärkerwagen. Lokwechsel am Planzug von Dampf auf Dampf. Da muß man schon lange zurückdenken, daß solche Abläufe planmäßig und alltäglich waren.
Dann ab die Post im vorvorletzten Nachtzug auf dieser Relation. Der CD-Wagenbetreuer gibt den Schlafwagen an der Zugspitze frei. Als Gegenleistung winkt ihm ein rekordmäßiger Getränkeumsatz. Die Fahrt auf der Hauptstrecke nach Leipzig, wieder in den bewährten Händen von Udo und Bernd – unvergesslich: Tempo und Tonnen!
Bild 6: D476 Prag – Hamburg mit plus 2 (00:47) Ankunft in Leipzig Hbf. Damals hielten gerade diese Stahlmutanten Einzug an den Bahnsteigen.
Um diese Zeit nur durch uns belebter gigantischer Bahnhof. Wie denn nun mit 47 verrußten Gestalten die Nacht von 0:45 bis 3:25 zur Rückfahrt in Leipzig verbringen? Unser unvergessener Freund und Kollege Uwe Knoblauch hatte einen Aufenthalt in einer ganz gemütlichen (Schwulen-) Bar hinter dem Hauptbahnhof organisiert, wohl das einzige zu dieser Zeit offene und erreichbare Etablissement 'zum Abhängen'.
Scan 3: Im Angedenken die schriftliche Einladung
Bild 7: Uwe und Robin nehmen im 'Visavis' die Bestellungen entgegen; großes Hallo und ... Steak auf Toast.
Zurück 02:30 Uhr zum Hauptbahnhof. Im D477 Hamburg – Prag ab 03:25 Uhr kraftvoll zurück nach Dresden. In Oschatz 8 Minuten abgestanden: kein Zugschlusslicht, da die Elektrik zusammengebrochen war. Der Zugführer musste hier eine Schlussscheibe erbetteln. Eigentlich hätte man nun Müde sein sollen. Aber auch diese Hauptstreckenfahrt, die etwa ab hier in die Dämmerung eines frühen Maimorgens führte, auf Elbflorenz zu, gehörte mit zu den nachhaltigsten Erlebnissen. Ab Riesa dann alles drangesetzt und somit Dresden Hbf 05:05 Uhr an. Plan! Hier erneut Lokwechsel, diesmal auf 01 2137.
Bild 8: Als Heizer und Geburtstagskind freut sich Günter Freudenberg, 01-Kenner und ein großer Verbündeter des Nostalgiegeschehens, der sich weit über Dresden und Sachsen hinaus einen hervorragenden Ruf erworben hat.
Es folgen nun einige Bilder aus dem Elbtal und aus Decin, nicht vollständig authentisch zu dieser Nachtfahrt, da bereits beim Vortags-D477, am 26. Mai entstanden. Sie sollen hier dennoch unsere Erlebnisse illustrieren.
Bild 9: 01 2137 vor D477 im Dresdener Hbf
Bild 10: Während bei Pirna die Sonne aufgeht, beäugt Detlef das Manometer der 01 2137, unterwegs mit dem D477. Man beachte das geknotete Schweiß- und Glückstuch um den verchromten Reglerhebel.
Bild 11: Der D 477 in der Hufeisenkurve vor Königstein
Bild 12: Etwas weiter, elbeaufwärts durch Königstein, der Sonne entgegen
Bild 13: Johann Spezial – seine gewohnt rasante Fahrweise bescherte den Mitfahrern einen kurzen, aber denkwürdigen Zwischenstop: sogar Auge und Gefühl für einen Punkthalt unter dem markanten Zugzielanzeiger von Bad Schandau waren da noch drin! 'Fotohalt' wäre hier, es ist immerhin der D477, die falsche Begriffswahl.
Bild 14: Hans-Jürgen 'Johann' Guder über die Schulter geschaut beim Einrollen in Decin
Bild 15: Lichtstudie an 01 2137 in Decin
Bild 16: Internationales Plandampfflair, nach Ankunft des D477 in Decin, zusammen mit einer tschechischen 'Brotbüchse'
Bild 17: Alles wie geschmiert, auch die Dreiecksfahrt in Decin, daher zufriedene Blicke vom Führerstand
Bild 18: Zubringerzug D370 hat es an diesem 26. Mai 1995 bei Rathen ebenfalls sehr eilig, um seine internationalen Fahrgäste fahrplanmäßig nach Dresden zu bringen. Ein Garant dafür ist Johann, diesmal „fremdfahrend“ auf der 01 2137.
Teil III Zwischenspiel am 27.Mai: Mitfahrt im D451
Bild 19 & 20: Eine Hommage an die Leistungen, die die Berliner und Dresdener 01 bis September 1977 erbracht haben, stellte der D451 Frankfurt/Main – Warschau dar, dampfbespannt zwischen Dresden-Neustadt und Görlitz, hier bei Arnsdorf am 26. Mai 1995.
Zunächst war die nun als Teil III folgende Geschichte nicht für diesen Beitrag vorgesehen: ziemlich speziell und nur von sehr wenigen miterlebt.
Als jedoch dann die beiden Bilder 19 und Nachschuß 20 mit der vom G.P.O. verfaßten Überschrift dazukamen, lief es dem Mitautor Donni sprichwörtlich eiskalt über den Rücken und es fiel der Entschluß: jetzt doch, es muß dazu! Denn es war eine 'Hommage', auf alle Fälle!
Kurz zur Situation: Samstag 27. Mai, wir waren gerade mit dem 'Nightrider' in Dresden zurück, kein Hotel & keine Bleibe. Warum auch, bei diesem Programm. Der nahtlos anschließende D451 ab Neustadt stand eigentlich nicht auf der Mitfahrer-Pflichtliste, wegen des * in der Ankündigung (-> Schlußlok). Das ist für Mitfahrer meißt unattraktiv, braucht man nicht. Und Müdigkeit zumal. In dem Falle ging es mit dem Kollegen Wilfried schlicht zu einem gepflegten Frühstück, in sein Hotel nach Görlitz mit dem D451. Und da viele Mitfahrer ähnlich ticken, zog es die Mehrheit schließlich zum zeitgleichen und immer attraktiven E4481 nach Zittau.
Erst anschließend war zu erfahren: auf der Schluß-232 war heute ein allseits bekannter Dampflokführer und -enthusiast aus Bautzen zum Dienst eingeteilt. Und so saß man wohl am Vorabend zusammen in der Kantine des Bw Dresden-Alt und redete sich die Köpfe heiß, was denn wohl nun so mit einer 01.5 möglich wäre und wo die Grenze sei. Kurz und gut, das Ende vom Lied, nach einem Anschubser in Neustadt schaltete unser dampfbegeisterter Dieselist den Motor aus und ... überließ dem Bw Saalfeld, diesesmal der Chef selber am Regler mit seinem langjährigen Heizer Jürgen Haderek vorne alleine das Geschäft.
Dieser D451 heute, 11 Wagen, z.T. schwere Liege- und Schlafwagen, zusammen mit der 232, das machte nun alles in allem 627to Wagenzuggewicht, ein Hammer für die hügelige Görlitzer Strecke.
Trotz inzwischen ca. 27 ununterbrochenen Stunden auf den Plandampferbeinen, war auf Höhe vom Industriegelände die Müdigkeit vom 01.5 Auspuffschlag vollkommen weggeblasen. Dort noch schwerfällig, entwickelte sich diese Zugfahrt ab Klotsche zu einem grandiosen Fahr- und Soundfest. Hügelland, einige Zug-Halte, Pazifik gegen 232-Planfahrzeiten, das alles konnte 'eigentlich' gar nicht funktionieren. Nach ca. 100 Minuten ohrenbetäubendem Krach, nur die Halte am Bahnsteig waren still, kamen wir mit dem geplanten Sekundenschlag in Görlitz am Bahnsteig zum Stehen. Mir hatte es sprichwörtlich den Atem geraubt: nie vorher (und nur einmal nachher) habe ich eine derart langanhaltend-wuchtvolle Mitfahrt erlebt. Und ich glaube im Gesicht von Bernd Köllner einen Anflug von Stolz erkannt zu haben ...
Vielleicht schaut Ihr Euch nun die G.P.O.-Bilder 19 & 20 noch ein zweites Mal an?
Bild 21: Nach der Durchfahrt des E4481 (siehe Bild 4) folgte der D451 nahezu im Blockabstand und ließ dem Fotografen in Radeberg kaum Zeit für einen Stellungswechsel. Das ist (war?) Plandampf!
Teil IV
27. Mai 1995: D1948, der letzte 'echte' Plandampf D-Zug!
Gemeinsame Erinnerungen an gemeinsame Erfahrungen, wie die jener für heutige Begriffe dermaßen unverschämt ehrgeizigen und kolossalen Schnellzugfahrten nach dem Fahrplan des amtlichen Kursbuches, elektrisieren geradezu. Der Plandampf, den wir zu Beginn bis Mitte der 90er Jahre alle zusammen aus dem Solidarprinzip ermöglicht haben, hatte Züge an sich, die genau so abgingen, wie wir sie uns in den 80er Jahren nicht mehr zu erträumen gewagt hatten und von denen wir wussten, als wir sie dann im Nachspiel und um alles in der Welt erlebt haben, daß sie uns für immer begleiten würden. Der letzte dieser Art* war am Abend des 27. Mai 1995 der D 1948, der von Dresden bis Leipzig mit der Saalfelder 01 1531-1 gefahren wurde, zur nächtlichen Weiterfahrt nach Köln mit Kurswagen nach Basel.
Dresden Hauptbahnhof. Diesig-oranges Abendlicht bescheint um 20.30 Uhr den auf Gleis 19 bereitgestellten Nachtzug D 1948 mit seinen 12 Wagen und 527 Tonnen Wagenzuggewicht. An der Zugspitze der von Charlie betreute Dienstwagen der Saalfelder. Rechtzeitiges Erscheinen am Bahnsteig, die Situation erleben und genießen. Es herrscht wenig Betrieb, nicht sehr viele Reisende in die Samstag-Nacht. Ein überschaubarer Fan-Kreis, nahezu alle britischen Teilnehmer und manche der nach Westdeutschland zurückfahrenden Plandampfer. Auch die für den einen oder anderen nicht ganz simplen Logistikaspekte solcher Tagesrand Geschehnisse tragen zu dieser entspannten Atmosphäre bei. Genau jetzt entfaltet die Zeitmaschine 'Plandampf' ihre volle Kraft.
Bild 22: Das wundervolle Margonwasser, darunter der letzte wundervolle Plandampf-Schnellzug, glänzend im Abendlicht ...
Bild 23: ... und vorne dran die 01 1531.
Bild 24: Aus dem Führerstand lehnt entspannt Heizer Jürgen Haderek.
Bild 25: Am und vorm D1948. Ein solches Zug-Ereignis läßt Stimmung und Erwartungen ansteigen! (noch unverrußt stehen Jürgen Nicklich, Dietrich Welz, Thorsten Wilhelm, Birgit Neugebauer und Peter Gregory zusammen)
Ein Schwatz mit Lokführer Bernd Köllner und ... Wehmut. Wie oft hatte man bereits bei Ausübung des Dampf-Hobbies Wehmut, eigentlich von Anfang an. Aber heute, das war anders: mehr Glück, mehr Geschenk, die Wiederkehr der Dampfer, sogar in den Schnellzugdienst, bewußt, intensiv und bis zur letzten Minute noch einmal so erleben zu dürfen. Kein Trubel, keine Blasmusik, kein Bratwurstgeruch ... einfach nur D1948, fertig zur Abfahrt auf Gleis 19 im Dresdener Hbf, gegen 21:00 Uhr am 27. Mai.
Aus Robins Tagebuch:
Abfahrt 21:02 Uhr (+1) mit lang gezogenem Pfiff, durch Dresden schlängelnd über die Elbe zu den neugierig erstaunten Gesichtern der in Neustadt Zugestiegenen, dort ab 21.10 (+1). Verhalten noch durch Pieschen und Trachau, dann, der gestiegenen Überhitzertemperatur entsprechend, extrem mit rund 90 km/h durch Radebeul Ost beschleunigend, immer lauter und kräftiger und schneller in das Abendrot hinein rasend. Durch Coswig mit rund 110 km/h ultra-brutal, vorbei an Aufsicht und Eisenbahnerkollegen, die auf uns gewartet haben und nun lachend-anerkennend die Fäuste ballen. Kinder sich am Nachbarbahnsteig die Ohren zuhalten. Im Einschnitt vor Niederau beginnt das flackernde Scheinen des Feuers im Dampf. Funken sprühend vor der Kulisse einer dunklen Wolkenpartie über rotem Horizont und über grünen Signalen ... Riesa ab 21:48 (+4) ... Oschatz 21:58 (+4) ... Wurzen ab 22:19 (+3). Der Drang nach vorne, die volle Kraft der 01.5 entfaltet sich ab etwa 40 km/h, maximale Beschleunigung, vollstes Rohr der stärksten deutschen Pazifik (01.10-Anbeter verzeiht!), wie der Teufel nach Leipzig rein, ein Röhren wie beim Drilling – und doch: bei der Einfahrt in das Vorfeld des Hauptbahnhofes Höhe Bw Süd gestoppt worden um 22:38 Uhr. Bernd und Jürgen hätten uns mit +1 in die riesigen Hallen von Leipzig gebracht – so die Ankunft 22:43 (+4).
Nur der Versuch einer Illustration dieses Geschehens:
Bild 26: gen Westen, man hört sich so langsam ein und genießt schweigend
Bild 27: ohne Worte!
Bild 28: Schnellzugtempo im Begleiterwagen: neben 'Buharli' freuen sich vl. Christian Eilers, 'Altpapier'-Olaf und Charly; Kinder, wie die Zeit schon wieder vergangen ist!
Bild 29: Am D 1948 nach Ankunft in Leipzig. Fertig? Glücklich? Traurig? Auf alle Fälle dreckig! (Michael Fuchs, Thorsten Wilhelm, Christian Eilers, Roman Durka, Lorenz Scherler, Rainer Baumann)
Großes Abschiednehmen nach einer der vielleicht besten Fahrten in einem dampfgeführten D-Zug der Neuzeit. Reaktionen von Bernd Köllner: “Mehr war nicht drin.“ Das war das permanente Fahren an der Leistungsgrenze. Ein Teilnehmer: 'Plandampf – das Beste am Osten'. Ein Brite: 'Knock, knock, knock’in on heavens door'. Ein weiterer Brite: 'Plandampf rules the rails'.
Was für ein triumphaler Ausklang!
Wir meinen, dieser 'Letzte' darf auch im Detail durchaus etwas genauer dokumentiert werden:
Scan 4: Buchfahrplan des D1948
Scan 5: Bremszettel des D1948
Scan 6: Auszug aus dem Indusistreifen; für Euch sind die Halte in Oschatz und Wurzen markiert; wer erinnert sich an Wurzen: dort begann etwa mit dem Abfahtspfiff beim D1948 um 22:15 Uhr das Feuerwerk des nahegelegenen Frühlingsfestes. Die Saalfelder haben damals den Schaustellern ordentlich die Show vermasselt!
Bild 30: Epilog: Zwar zeitlich nicht authentisch, zeigt dieses Bild etwa den Kern der am 'D359/D358' und am 'Elbflorenz' beteiligten Saalfelder Personale. Sie haben an diesen 4 Tagen Großartiges geleistet und dabei eindrucksvoll gezeigt und bewiesen, daß auch im Nostalgie- und Museumsbetrieb der Satz 'Geht nicht (mehr)' überwindbar ist. Und mit Wehmut(!) sei angemerkt, daß ihre Rakete nun seit ziemlich exakt 10 Jahren still steht, schade.
Mit einem Dank an alle Aktiven und Teilnehmer möchten wir diesen umfangreichen Beitrag beschließen und hoffen, daß der eine oder andere diese Reise genossen hat.
Einen schönen Abendgruß
Robin 'Buharli' Garn, Hamburg
Klaus 'G.P.O.' Wilmsmeyer, Bad Bentheim
Stefan 'Donni' Donnerhack, München
sowie Dank an Birgit Garn für ihre bereitgestellten besonderen Motive und an Ludger Kenning für geleistete Unterstützung
* Die nach unserem Wissensstand noch nach dem D1948 durchgeführten 5 D-Zug Dampfbespannungen im Fernverkehr:
- D378/379 METROPOL (Wien –) Dresden – Berlin mit 03 001 am 18. Mai 1997 (hin 13 Wg + 112 Sl, rück 12 Wg + 112 (643t); in Zossen Ausspanner)
- D1549/1548 Köln – Dortmund (- Dresden) mit 01 1531-1 am 21. / 22. Oktober 1998 (hin 8 Wg + 103 Sl, rück 7 Wg + 103 Sl)
- Freitags D-Zug Duisburg-Hagen mit 01 1531-1 am 23. Oktober 1998)
waren jeweils hoch ambitionierte Vorhaben, die sich jedoch in der Durchführung als womöglich überambitioniert darstellten: bei diesen 5 Zügen war immer eine Schlußlok erforderlich, und das nicht nur zur Energieversorgung der Wagen. Eine rechte Freude konnte dabei nicht entstehen. Schließlich sorgten die unterschiedlichsten Gründe noch zusätzlich dafür, daß einige dieser Fahrten betrieblich ziemlich bis völlig aus dem Ruder liefen.
Hier geht's zum Verzeichnis von Donnis bisherigen DSO-HiFo-Beiträge.
In eigener Sache: wg. Sommer usw. gibt es demnächst nur reduzierte HiFo-Präsenz
edit: Formatierungsfehler behoben
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:03:02:01:16:01.