DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 04 - Historisches Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Seiten: 1 2 Angemeldet: -

1972: vom Gymnasium zur GySEV (16B)

geschrieben von: Donni

Datum: 28.03.10 07:29

Hallo HiFo-Gemeinde,

nachdem ich letzten Sonntag hier ein Thema mit ungarisch-österreichischem Bezug eingestellt hatte, folgt heute erneut etwas aus dieser Kategorie: ein Besuch bei der GySEV. Zwar ist die GySEV auch heute ein bekanntes, interessantes und international ausgerichtetes Eisenbahn-Verkehrsunternehmen. Aber früher, ja früher ...

'Früher', zu Zeiten des Ost-West-Konfliktes, der Blöcke und des 'kalten Krieges', da standen die Kürzel GySEV für eine besondere Form der Kooperation zwischen Ost und West. Die GySEV (Györ–Sopron–Ebenfurti Vasút oder zu Deutsch: Raab–Ödenburg–Ebenfurter Eisenbahn) organisierte und betrieb als 'private' Bahn den Warenaustausch und Güterverkehr (natürlich auch Reiseverkehr) auf eigenen Strecken im Grenzgebiet der Blöcke zwischen Burgenland und dem Neusiedler See.

Einige Infos zur Bahn hatte Ulrich Budde kürzlich in einem seiner Beiträge: Mit H.S. bei der GySEV zusammengestellt. Darin auch der Hinweis auf die einschlägige Literatur, wie z.B.: Hans Stenhart, "Die GySEV", Slezak Verlag, Wien, 1966. Für die bessere Orientierung ist es auch hier vielleicht angebracht, eine Karte mit dem Streckennetz der GySEV und seine Einbindung in die ÖBB-Strecken vorzulegen (GySEV-Strecken fett gezeichnet).

http://fs1.directupload.net/images/181022/ns56wr89.jpg


Da die Güterverkehrsströme in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts durch diese Besonderheiten, gemessen an den Gegebenheiten der Region, überproportional zunahmen, hatte diese Situation natürlich auch Auswirkungen auf den Lokomotivsektor. Und was für welche!

Am spektakulärsten und sehr bekannt bei allen Eisenbahnfreunden waren die Übernahmen von Loks der MAV-Reihe 520. Ulrich Budde schrieb dazu in seinem Artikel:
“Diese Loks ... stammten aus einem Kontingent von 100 Maschinen der DRG Baureihe 52, die nach dem Krieg in den sowjetisch besetzten Ländern von der UdSSR beschlagnahmt, auf russische Breitspur umgebaut und 1963 an das sozialistische Bruderland Ungarn verkauft wurden. 94 davon wurden wieder zurückgespurt und von der MAV als 520.001 – 094 eingereiht. Noch im gleichen Jahr wurden 6 Loks unter Beibehaltung der MAV Nummer an die GySEV weitergegeben.“

Es handelte sich um die folgenden Lokomotiven:
520.018 ex 52 7443
520.020 ex 52 3897
520.050 ex 52 3815
520.079 ex 52 6944
520.083 ex 52 5595
520.094 ex 52 7781

Ich war in den Osterschulferien 1972, also geradewegs vom Gymnasium, zu einer größeren Österreichtour aufgebrochen. Ausgerüstet mit der berühmnten ÖBB-Berechtigungskarte mit dem blauen Querbalken, die es damals überraschend formlos nach entsprechender (höflicher) Anfrage bei der Generaldirektion in Wien gab, und die einem Eisenbahnfreund in Österreich sprichwörtlich alle Türen öffneten, wollte ich mich diesesmal auch ein wenig 'über die Dörfer' bewegen auf der Suche und Pirsch nach interessanten Eisenbahnen und Loks.

So fuhr ich am Abend des 21. März 1972 von Wien aus nach Ebenfurth und suchte mir nach einem Fußmarsch durch den Abend in Neufeld/Leitha, bereits an der GySEV Strecke gelegen, ein preiswertes Quartier. Hier, in der Nähe der Metropole Wien, war bereits tiefste Provinz, Idylle, der Hauch des Eisernen Vorhangs. Die Idee war, am kommenden Morgen bereits früh an der Strecke zu sein, für einen GySEV Tag und, hoffentlich, eine oder auch mehr Begegnungen mit der 520.

Bild 1 -3: Gleich am Morgen kam mir in der Ortsdurchfahrt von Neufeld der erste Güterzug auf der Fahrt von Wulkaprodersdorf nach Ebenfurth entgegen. Zuglok im Streiflicht war 520.079.

http://fs1.directupload.net/images/181022/7seedrk3.jpg


http://fs1.directupload.net/images/181022/i2cfjjb4.jpg


http://fs1.directupload.net/images/181022/nvlf5pn6.jpg


Bild 4: Nach einem erneuten Fußmarsch von Neufeld nach Ebenfurth bin ich dann mit einem der nur sehr sporadisch verkehrenden Triebwagen, einem der beiden Bamot70X, nach Wulkaprodersdorf weiter hinein ins Reich der 520 gefahren.

http://fs1.directupload.net/images/181022/f5zp9o4p.jpg


Bild 5: Vorher rollte noch ein Güterzug am Triebwagen vorbei, den wiederum die 079 hier zur Fahrt zurück nach Wulkaprodersdorf bereitgestellt hatte. (Mit den GySEV-Loknummern ist es so eine Sache. Zwar sind die Schilder recht ansehnlich, die Ordnungsnummern sind allerdings sehr klein und farb- bzw. helligkeitsmäßig z.T. kaum abgesetzt.)

http://fs1.directupload.net/images/181022/kv5cpc8h.jpg


Bild 6: Im Trennungsbahnhof Wulkaprodersdorf angekommen, stand dort die 520.083 einige Zeit lang rum bzw. vollzog manch Rangiermanöver. Zeit für das eine oder andere Foto.

http://fs1.directupload.net/images/181022/6fjnjb8e.jpg


Zwar hatte ich zu dieser Zeit schon einige Fotografier-Erfahrungen in der DDR hinter mir, machte mir aber auf österreichischem Boden keine großen Sorgen um die GySEV-Fotografiererei. Deshalb war ich doch etwas überrascht, als nun der Lokführer mit einigen Gesten auf sich aufmerksam machte, schließlich von der Lok stieg und schnurstracks auf mich zukam ...

Wie sich rasch herausstellte, waren alle spontanen Befürchtungen nichtig, es handelte sich bloß um eine 'Gulasch'-Variante der Kontaktaufnahme zwischen Gleichgesinnten. Der Lokführer war schlicht dampfbegeistert und freute sich sehr über mein Interesse, wie ich dort - schier außer mir vor Freude - so um die 520.083, seine 083, rumhüpfte und Bilder machte.

Zwei Sätze weiter, sah ich mich auf dem Führestand wieder, hatte eine ungarische Lokführermütze auf ... und war eingeladen, den folgenden Dienst auf der 520.083 mitzuerleben! Die dabei entstandenen Bilder zeige ich Euch heute. Und ich denke, daß dieses durchaus auch eine Facette zu den bereits zahlreichen GySEV-Veröffentlichungen darstellt.

Bild 7: Gymnasiast Donni bei der GySEV, auf 'ner ungarischen Russen-52. Ich war schon ziemlich hin und weg!

http://fs1.directupload.net/images/181022/7aewakzi.jpg


Bild 8: So sah es von oben aus: im Bild 'mein' Lokführer, hier ohne seine Mütze

http://fs1.directupload.net/images/181022/tu9ea3wk.jpg


Bild 9 & 10: Wulkaprodersdorf, Einfahrt des Güterzuges aus Ebenfurth, der mit seiner Zuglok 520.079 hinter dem Triebwagen hergefahren kam. Diesen Zug mußten wir erst noch abwarten, bevor es mit unserer 520.083 los ging.

http://fs1.directupload.net/images/181022/49mdbgyn.jpg


http://fs1.directupload.net/images/181022/i6zm778l.jpg


Bild 11: Vorher allerdings erst noch ein Fototermin

http://fs1.directupload.net/images/181022/x484kt64.jpg


Bild 12: Wir verlassen den Bahnhof Wulkaprodersdorf

http://fs1.directupload.net/images/181022/kyr4byub.jpg

Bild 13: Auf Strecke

http://fs1.directupload.net/images/181022/57jgb2t6.jpg


Bild 14: Zwischenhalt mit Wassernehmen in Neufeld/Leitha ... und Shopping.
Das war ein Ding. Hier gab es einen etwa 1.5 stündigen Aufenthalt, der nach Erledigung der Nachschauarbeiten an der Lok offenbar gerne für einen Rundgang durch den Ort genutzt wurde: mir machte 'mein' Lokführer nun klar, daß das Personal zum Shoppen und auf eine Brotzeit in den Ort verschwinden wollte. Mir wurde derweil der Dienst am Feuer und der Dampstrahlpumpe anvertraut. Zwar lief jetzt bereits meine auf ausgetüftelten Zugverbindungen aufbauende weitere Tourplanung weitgehend aus dem Ruder, aber was macht man nicht alles für den Dampf ...

http://fs1.directupload.net/images/181022/29zds4bq.jpg


Bild 15 & 16: Schließlich haben wir dann das letzte Stück bis Ebenfurth noch geschafft. Und dort kam es dann zu einer doch recht interessanten Begegnung mit einer ÖBB-Edel-52, wie Ulrich Budde das bezeichnete, der Barrenrahmen 152 288 aus Wiener Neustadt. Übrigens, dieselbe Giesl-152, die H.S. in Ulrichs Beitrag gesehen und fotografiert hatte.

http://fs1.directupload.net/images/181022/un43n97i.jpg


http://fs1.directupload.net/images/181022/h3ts9fst.jpg


Hier endete meine Reise auf der GySEV-52. Ich habe dem Lokführer damals anschließend einige Bilder zugeschickt und wir hatten eine zeitlang noch Briefkontakt. Ich bin allerdings nie mehr dorthin gekommen. Noch heute läuft mir beim Betrachten der 520er, mit der russischen Rauchkammer, den originalen Frostschutzeinrichtingen etc. ein kleiner Schauer den Rücken runter.

Ich hoffe, Euch hat die Mitnahme auf dem Führerstand der GySEV 520.083 im Jahre 1972 gefallen und wünsche noch einen schönen Sonntag

Gruß

Donni

Literatur: Hans Stenhart, "Die GySEV", Slezak Verlag, Wien, 1966.

Rolf_311 [www.drehscheibe-foren.de] hat an seinen Bericht einige Links zu GySEV-Beiträgen angehängt.

Besonderen Dank an Ulrich Budde für Hilfestellung bei der Erarbeitung.

Hier [www.drehscheibe-online.de] geht's zum Verzeichnis meiner bisherigen DSO-HiFo-Beiträge



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:10:22:19:04:37.

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Würzburger

Datum: 28.03.10 08:29

Hallo Donni,

einhübscher Beitrag über eine Gegebenheit, die uns allen, so oder so irgendwo und irgendwann, passiert ist!

Gruß, Thomas

Danke für's Mitnehmen!

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 28.03.10 09:01

Hallo Donni,
danke, daß Du uns auf diese Tour mitgenommen hast!
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Güseff

geschrieben von: Ossi

Datum: 28.03.10 09:58

Moin!

Glückwunsch zu diesen Erfahrungen, lieber Stefan!
Ein Beitrag zum Mitfühlen und sich hinein Denken.
By the way, warst Du 1972 schon in der Lage, die Strahlpumpe korrekt zu bedienen?
Ich hatte in meiner kleinen (illegalen) Dampflaufbahn erst 2 x das Vergnügen, die Strahlpumpe anzustellen, immerhin einmal mit Erfolg...
Herzliche Grüße von hier oben nach dort unten.

Grüße aus Ostfriesland
Helmut

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: 010522

Datum: 28.03.10 11:41

Danke Stefan für den Beitrag aus einer Welt die damals mir verschlossen blieb.
Für mich selbst 1972 waren die 52er Loks fasst wie von einen anderen Stern in Saalfeld.
Ganz selten erreichte die BR unser Bw, einmal war es z.B. mit einen Militärzug woran ich mich noch erinnern kann.

Die richtige Lektüre für den grauen Sonntag :-)))

Mit besten Grüßen Ralf


https://i.postimg.cc/MvjD0LZ2/318-01-0533-18-11-79-100x-XXXX.jpg


https://i.postimg.cc/2qdh9pMM/318-01-0533-18-11-79-800x-XXXX.jpg

https://i.postimg.cc/NKTndM44/318-01-0533-18-11-79-200x-XXXX.jpg
https://i.postimg.cc/NKTndM44/318-01-0533-18-11-79-200x-XXXX.jpg



https://i.postimg.cc/G94Y172S/Ralf-00-00-00-01-0522-Lokf-hrerseite-210-xxx.jpg

https://i.postimg.cc/vZPx0ym7/318-01-0533-18-11-79-600x-XXXX.jpg
. . . Mensch, Stefan, ich sitze hier und staune und bin ein ganz klein wenig neidisch . . .

Herzlichen Dank für diesn Bericht und die Bilder!

Beste Grüße
Hartmut

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 28.03.10 11:51

Moin Stefan!

So oder ähnlich wie Du haben wir wohl alle, die damals die GySEV besucht haben, diese ungarische Privatbahn erlebt, allerdings nur dann, wenn man nicht auf einer Lok mitgenommen wurde...

Deine persönliche Begegnung mit der 520 incl. Personal ist natürlich eine erheblich andere Kontaktdimension, um die ich Dich in der Tat beneide. Das dabei so interessante und auch gute Aufnahmen entstanden sind, ist bei Dir allerdings selbstverständlich, auch diese habe ich daher genauso wie den Text sehr genossen.

Das Neufeld an der Leitha das heimliche Einkaufsparadies des GySEV-Personals war, ist mir damals komplett entgangen - wieder etwas dazugelernt!

Danke für Deine mitnahme in das Burgenland & schöne Grüße an die Isar

Helmut

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Jörg Schwabel

Datum: 28.03.10 12:18

Super Bericht! Danke.

Gruß aus Wien

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 28.03.10 12:33

Nicht schlecht!
So habe ich die GySEV nicht erlebt. Irgendwie hatte man zu diesen Zeiten des kalten Krieges wohl auch Bedenken, ohne Halt in den Osten entführt zu werden. – Das Weltbild war also etwas naiv von den einschlägigen James-Bond-Trillern geprägt...
Die Erfahrung, dass auf beiden Seiten des Stacheldraht ganz normale Menschen lebten, musste ich erst noch machen!

Sorry:
Von mir kommen keine Beiträge und Bilder für die DSO-Foren, bis die Umleitungen rückstandsfrei weg sind!

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Vau60

Datum: 28.03.10 15:16

Nanu, sehe ich das auf Bild 7 richtig? Ein Nonkonformist, der sich gegen den damals allgemein gültigen Dresscode stemmt und stark Parka, oliv, einfach eine schwarze Popelinejoppe trägt, Respekt!


Ansonsten wie gewohnt, ein äußerst feiner Bericht. Teil 1 nur, hoffentlich, hoffe ich.


Viele Grüße nach Süden, Michael

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Dg53752

Datum: 28.03.10 15:24

Hallo Donni,

auch fünf Jahre später bei meiner eigenen Gymmi-zu-GySEV-Tour, als ich noch die letzten Zuckungen der 520er erleben durfte, hatte man den Eindruck, dass in diesem Landstrich die Uhr zwanzig Jahre nachging. Die Ortsdurchfahrt Neufeld (kann mich nicht erinnern, je Fotos von da gesehen zu haben) hat zu kakanischen Zeiten wahrscheinlich auch nicht anders ausgesehen, nur dass die 52er damals wie Raumschiffe gewirkt hätten.

1977 sahen die Maschinen insofern modernisiert aus, als ihre großen Scheinwerfer gegen schnöde LKW-Scheinwerfer ausgetauscht worden waren.

Die verlängerten Umlaufbleche scheinen eine ungarische Spezialität gewesen zu sein.

Sonntäglicher Gruß,
Dg53752

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Kohle

Datum: 28.03.10 15:51

und sollte es noch einen 2ten Teil geben ,so schaue ich diesen mit dem gleichen Vergnügen an wie den ersten Teil.
Kohle

Das war natürlich ein besonderes Erlebnis

geschrieben von: Michael Fischbach

Datum: 28.03.10 19:09

Mit einer 520 über das Leitha-Gebirge. Von Wulka bis Neufeld ist ja das anspruchsvollste Streckenstück, wo die Züge sich nur im Schritt-Tempo den Berg hoch kämpften.
Auch ich musste immer wieder feststellen, dass die Lokmänner sich sehr darüber freuten, wenn Fotofans ihr Treiben bewunderten.
Vielen Dank für diesen Beitrag.

Viele Grüße

Michael Fischbach


Goil! Und Glück muss der Mensch haben...

geschrieben von: rolf koestner

Datum: 29.03.10 11:29

Herrlicher Beitrag!

Die unter der Bezeichnung "Gulaschkommunismus" in den sechziger Jahren unter dem Ministerpräsidenten Kádár bekannt gewordene Liberalisierung gab Ungarn im Ostblock eine gewisse Sonderstellung, sowohl im politischen, wie auch im kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Da war schon mehr Miteinander möglich, als zwischen dem Westen und den übrigen Ostblockländern. Nicht umsonst kam die Initialzündung zur Grenzöffnung aus eben dieser Region (Stichwort: Paneuropäisches Picknick am 19. August 1989).

Aber was war denn das für eine Berechtigungskarte?


fragt

Rolf Köstner







Ich bin ein Boomer!

Großartig!!!(o.w.t.) (o.w.T)

geschrieben von: skin65

Datum: 29.03.10 15:26

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: Vom Gymnasium zur GySEV (1972, m16B)

geschrieben von: Blaubeermuffin

Datum: 29.03.10 22:45

Hallo Donni

Danke für den tollen Beitrag! Ich war letzten Sommer beruflich jede Woche im Seewinkel vor Ort (genauer gesagt von April bis September) und bin immernoch angetan vom Flair des Burgenlandes.
Natürlich habe auch ich mich mit der sehr wechselvollen Geschichte des Landstrichs und mit der Bahnhistorie im Besonderen auseinandergesetzt... Gysev, Neusiedlersee-Bahn, ÖBB, MAV... alles sehr interessant!
Ich finde, daß selbst heute die Uhren dort noch etwas langsamer laufen und trotz Fahrdraht und wesentlich uninteressanteren Fahrzeugen ist der Bahnbetrieb dieser Region immernoch sehr interessant.
Danke, daß Du den Flair der alten Gysev noch einmal hast aufleben lassen... und schon wieder sehe ich mich an der Mole in Neusiedl sitzen.... Sonnenuntergang übern See...

Gruß, Blaubeermuffin!

Re: Frage bezüglich der GySEV 52er

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.03.10 23:40

Halli

Bei dem Bild mit dir und der 52er sieht man noch den Schriftzug ÖBB am Führerhaus Durchleuchten!
Kann da wer weiter helfen?

Lg
Chris



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:03:29:23:41:27.

Interessante und aufmerksame Beobachtung,..

geschrieben von: Donni

Datum: 30.03.10 22:20

Hallo 1018002,
... die Dir da aufgefallen ist und auf die ich mir keinen plausiblen Reim machen kann. Wahrscheinlich kommt dieser Einwurf allerdings zu spät, als daß sich hier zu einem Seite-2 Thema noch eine Auflösung ergeben könnte.
Gruß
Donni

Diese Karte ...

geschrieben von: Donni

Datum: 30.03.10 22:43

Hallo Rolf,
war damals wie ein 'Sesam öffne Dich'-Ausweis. Mein langjähriger Mitreise-Kumpan hatte sich nach einer Empfehlung diese Karte bei der Generaldirektion in Wien mit dem schlichten Verweis 'Eisenbahnfreunde aus Deutschland' besorgt. Da stand sinngemäß drauf: die Karte mit dem blauen Querbalken berechtigt während der eingetragenen Gültigkeitsdauer .... zum Betreten aller ÖBB-Betriebseinrichtungen mit Ausnahme von ... ich meine 3 oder 4 namentlich aufgeführte Anlagen. Und: ... sie ersetzt keine Fahrausweise.
So richtig konnten wir das zunächst nicht glauben. Aber vor Ort wirkte das kleine Stück Pappe umwerfend: Ich kann mich nicht erinnern, bei allen meinen Reisen nach Österreich in Zeiten, als es diese Karte gab (meine letzte hatte ich wohl 1974) dort jemals vor einer verschlossenen Tür gestanden zu haben. Alles sehr formlos, freundlich und gebührenfrei. Ein Hauptgrund für zahlreiche Touren dorthin. Und die damals damit bei mir ausgelöste Stimmungslage hält, auch wenn sich Österreich und selbstverständlich auch die ÖBB sehr verändert haben, bis heute an.
Gruß
Donni

Ich kann mir das nur so erklären, . . .

geschrieben von: Hartmut Riedemann

Datum: 30.03.10 22:51

. . . dass die ÖBB hier eine Ersatzteilgestellung vorgenommen hat, aus welchem Grunde auch immer.

Beste Grüße
Hartmut
Seiten: 1 2 Angemeldet: -