PFMJI - Bild 5 ist m.E. auch am Hauptbahnhof, wenngleich der Tw 3(II) von der anderen Seite zu sehen ist (Kathodenfallableiter und Hauptschalter nur einmal vorhanden, Führerstand I) - am Depot an der Gisselberger Strasse befand sich ein Gleisdreieck zum Wenden (Radienverteilung im Mini- "Netz" asymmetrisch, ungleicher Spurkranzverschleiss).
Der Ort wäre mir auch zuerst als Nähe Rudolphsplatz erschienen, Gebäude rechts hinten vielleicht das Laufwasser-Kraftwerk ("Herrenmühle"?), aber nein: Die zusammengeführte Endabspannung der Oberleitung entspricht der in den Bildern 1 und 2 von der anderen Seite her sichtbaren am Hauptbahnhof. Das Gemäuer im Hintergrund hat sich sicherlich bis heute erheblich verändert. Unten ist, trotz Bahnhofsnähe, eine recht gute Kneipe drin gewesen, anno 1979.
Ein Bild zufällig vom baugleichen 4x Tw 1(II) vorhanden? Der taucht nur grad' mal auf ein, zwei Bildern vom Tram-Abschiedskonvoi am 17.05.1951 im Hintergrund auf. Auch sonst, sogar als Tw 2 der HEAG in Darmstadt, findet man immer nur den Tw 3(II) abgebildet! Beschreibung der beiden Tw in "Verkehrstechnik" Nr.45, 11.Nov.1927, S.791-792 (Artikel von Ing.K.Bethge). Eine ergänzende Beschreibung "Der Stadtverkehr in Marburg" von D.Höltge findet sich in "Der Stadtverkehr" 10/1968, S.316-318 anlässlich der Einstellung des O-Bus-Betriebes. Dort ist auch das obige Bild 5 mit abgedruckt. Die Wiedergabequalität hatte mich nicht sonderlich auf die Fahrleitung achten lassen, so dass ich lange Jahre angenommen hatte, dass das irgendwo "im Süden der Strecke" sei, Depotausfahrt vielleicht: Irrtum, sagte der Igel, und stieg von der Bürste. Danke für die genauere Wiedergabe in diesem Forum.
Zum Thema "Veröffentlichung": Die Zeitzeugen zur Strab wurden bereits Ende der 1970er Jahre rar. Für mich als Tramfreund war diese Bahn klar vor meiner Zeit und Nachforschungen dazu grenzen an Archäologie. Da hatte ich neben dem Studium (das Priorität genoss) noch mal gelegentlich bei den Stadtwerken und im Archiv "Foto Marburg der Philipps-Universität" (nur Bilder von Gleisanlagen, v.a. Oberstadt, 2x Tw 6 hinter Bäumen in der Universitätsstrasse...) recherchiert. Rathaus- und Geschäftsleute befragt, usw. usf., alles nebenher, natürlich. Das noch immer vorhandene Zweiggleis ex Pferdebahn am Wilhelmsplatz inspiziert. Die Dame vom Reinigungsdienst in unserem Labortrakt im Institut erzählte einige "Schwänke", die UB gab über Fernleihe einiges her, eine Kommilitonin aus Darmstadt konnte sich an das Abbrennen eines dieser mit Erprobungstechnik vollgestopften "Versuchstier-Tw" bei der HEAG erinnern ... aber sonst? Die Festschriften der Stadtwerke MR 1975 und 1977, die "Oberhessische Zeitung" mit einem sehr Strassenbahn- kritischen Artikel vom 05.09.1936 usw. - Das war alles m.E. für eine solide eigenständige Veröffentlichung zu "dünne"; zudem war und bin ich kein Einheimischer.
Wo das alles ganz gut in aller Kürze wiedergegeben ist, ist im Buch von D.Höltge "Strassen- und Stadtbahnen in Dtl.", Band "Hessen". Julian, Deine Meinung dazu hat aber Vorrang!
Schönes WoE -
Der Unglaeubige Thomas