Für die vielen Glückwünsche zu meinem 55. Geburtstag nöchte ich mich hiermit bei den Gratulanten ganz herzlich bedanken und hier für Alle einen kleinen Beitrag einstellen:
Meine erste Begegnung mit der 55 liegt nun schon 38 Jahre zurück, lest selbst:
Meine erste und auch einzige Begegnung mit einer unter Dampf stehenden Lok der Baureihe 55.25, einer Preußischen G8.1 fand am 9. August 1971 statt. Damals war ich noch sehr Baureihen und Lok fixiert was das Hobby anbelangte. Durch den im Winter gemachten Mopedführerschein und das vom Onkel Anton übernommene gebrauchte Moped Rabeneick „Binetta“ war ich nun etwas mobiler und konnte auch Ziele außerhalb des Dunstkreises von Lippstadt erkunden.
In einer Aufstellung im Märklin Magazin waren alle noch bei der DB vertretenen Baureihen mit Heimat Bw angegeben. So nach und nach wollte ich dann alle Baureihen mal abklappern. Für die schon sehr spärliche BR 55 schien es höchste Eisenbahn zu sein. In Gremberg und Hohenbudberg sollte es noch Loks dieser Baureihe geben. Gremberg konnte ich bei Köln ausmachen, aber Hohenbudberg? In meinem Dirke Weltatlas war dieser Ort nicht vertreten und so musste ich mit Kursbuch und Straßenatlas weitersuchen. In der Nähe von Krefeld konnte ich ihn dann ausmachen. Er lag etwas näher als Gremberg aber noch ziemlich weit entfernt.
Am frühen Morgen des 9. August ging es dann mit der Binetta die B1 lang und dann durchs Ruhrgebiet Richtung Rhein. Nach rund 5 stündigem Ritt erreichte ich den magischen Ort und fand nach einigem Suchen auch den Eingang ins Bw. Ich wurde freundlich empfangen und entrichtete die obligatorischen 1,39 DM. Ein Lokführer aus der Bereitschaft ging mit mir durchs Werk. Ein riesiges Bw. Allerdings war gemessen an den Anlagen relativ wenig los. Das Bw hatte eindeutig schon bessere Zeiten erlebt. Im Schuppen standen etliche 50er, die mich aber eher weniger interessierten weil ich die Baureihe ja schon von zu Hause kannte. 3 55er standen in den großen Hallen abgestellt. Leider hatte ich damals keine Erfahrungen mit Innenaufnahmen und Stativ und hatte auch keine entsprechende Ausrüstung dabei sondern nur die Agfa Silette vom Vater mit ein paar Restbildern auf dem Familiendiafilm. Mein Begleiter tröstete mich damit, dass in etwa 1. Stunde eine 55er vom Rangierdienst zurückkommen würde und hier behandelt wird. Er brachte mich noch zum Hochbunker und verabschiedete sich von mir nicht ohne mir nahezulegen keinen Unfug zu machen, nicht auf den Anlagen herumzuturnen und aufzupassen beim Überqueren von Gleisen. Alles in herrlichem rheinischem Dialekt, der dem ganzen doch sehr die Schärfe nimmt. Nun hieß es erst mal warten.
Nach einer Stunde war es dann so weit und 055 693-6 zockelte ins Bw und an die Behandlungsanlagen.
Ich betrachtete die Lok ausgiebig und fertigte einige Fotos an. Dann wurde es angesichts des weiten Rückweges Zeit sich von der 55 und vom Bw Hohenbudberg zu verabschieden. Glücklich fuhr ich wieder über den Rhein. Damit es schneller gehen sollte wählte ich den Ruhrschnellweg durchs Revier. Da durfte ich zwar eigendlich nicht drauf wegen zu langsam, aber was soll’s. Kurz hinter Dortmund stoppten mich dann die Schackos und schauten sich ungläubig an ob meines langen Rittes. Zu einer Weiterfahrt meinerseits auf der Kraftfahrstraße konnte ich sie aber nicht überreden. Für die wenigen noch folgenden Kilometer bis ich die B1 wieder fahren durfte war das aber nicht mehr so schlimm.
Eine dampfende DB G8.1 ist mir danach leider nicht mehr begegnet. Es blieb bei dieser einzigen Begegnung.
Vor zwei oder drei Jahren bin ich mal wieder mit dem Zug dort lang gekommen. Es war nichts mehr wiederzuerkennen dort. Birkenwälder ohne Ende wie in Sibirien.
Googelt man die Ecke, sieht man dass sich auf dem Gelände heute ein Gewerbegebiet etabliert.
Herzlichst Euer Pängelanton
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