Die Resonanz auf meinen Beitrag
Heerlen, 6.8.78 hat mich bewogen, an dieser Stelle gleich weiter zu machen.
Ein knappes Jahr nach meinem ersten Holland-Besuch fuhr ich am
15.7.1979 mit dem ETA von Aachen-West nach Maastricht. Das war die damals schnellste Verbindung als Eiltriebwagen mit nur wenigen Halten (wenn ich mich richtig erinnere nur Simpelveld und Valkenburg).
In Maastricht gings gleich interessant zur Sache. Eine noch blaue Bullaugenlok, wie wir sie als Märklinisten nannten, stand im Kopfbahnhofsteil des betrieblich überaus interessanten Maastrichter Bahnhofs! Leider stand Lok 1106 mit ihren blauen Wagen etwas eingekeilt neben dem Zugheizwagen (den ich keines Blickes oder gar Fotos gewürdigt habe)
(Bilder 1 und 2):
Die Lokreihe 1100, von der französischen Reihe BB 8100 abgeleitet, wurde in den Jahren 1950-56 in 60 Exemplaren von Alsthom aus Frankreich geliefert. Wegen ihrer unruhigen Laufeigenschaften im oberen Geschwindigkeitsbereich wurde sie auch die "tanzende 1100" genannt. Ich selbst stand einmal nur wenige Meter neben dem Gleis, als solch ein Geschoss an mir vorübersauste – ich hätte ob des kraftvollen Schlingerns der Lok nicht der Lokführer sein mögen…
Im Hintergrund sehen wir übrigens noch die bereits in "gg" – geel-grijs (gelb-grau) umlackierte sechsachsige Variante der Reihe 1300 stehen.
Kommen wir nun zu den im Bahnhof auf ihren Einsatz wartenden Elektrotriebwagen.
Bild 3 zeigt zunächst einen weiteren ElD2, wie wir ihn aus Heerlen bereits kennen. Triebwagen ABDk 275 zeigt sich hier mehr von der Seite, so dass wir die Bauart mit Jakobsdrehgestell in der Mitte besser erkennen können. Die Achsfolge lautet Bo'2'Bo' :
Das Gleiche gab es auch als Vierwagen-ET ElD4 mit der Achsfolge Bo'2'Bo'+Bo'2'Bo'. Obwohl die Zweiteiler aus den Vierteilern entwickelt worden waren, kann man sich den Vierteiler als zwei Zweiteiler vorstellen, die an einem Ende statt eines Führerstandes einen Wagenübergang besitzen und da zusammengekuppelt worden waren.
Da die erste Klasse nun in einem der Mittelwagen untergebracht ist, heißen die beiden Endwagen Bk und BDk. Im Bild sehen wir BDk 660
(Bild 4):
Gefahren wurde nach meiner Erinnerung übrigens immer mit zwei Stromabnehmern am Draht – den beiden "äußeren", also denen auf den Endwagen.
Bild 5 zeigt uns die andere Seite: Bk 660:
Noch ein Wort zu den Führerstandstüren: Es hatte mich schon immer gewundert, dass diese Schwenktüren nach außen aufgingen. Mit offener Führerstandstür zu fahren bedeutete eine Verletzung des Lichtraumprofiles! Gleiches galt übrigens auch für die Ellokreihe 1000, zu der wir später noch kommen werden.
Vom Bahnsteig schlecht aufzunehmen, musste ich für die anderen Züge die Gleisseite wechseln. Das klappte wegen des vorhandenen – leider überdachten und festverglasten – Fußgängersteges problemlos. Bilder von oben waren allerdings nicht zu machen.
Hier sehen wir zunächst den eingekeilten Bk 275; im Hintergrund das monumentale Bahnhofsgebäude
(Bild 6):
Da sowohl die ElD2 als auch die ElD4 auf der Abschussliste standen, habe ich stets alle Fahrzeuge abgelichtet. So kommen wir also noch zu einem Foto des wartenden ABDk 254
(Bild 7):
Und dann stand ich vor ihr – meiner Lieblingsellok der NS. Die "holländische E18", in zunächst drei Exemplaren von der SLM 1948 gebaut (Loknummern 1001-1003, Fabriknummern 3961-3963), wurde sie in weiteren sieben Stück in Lizenz 1948/49 von Werkspoor (Loknummern 1004-1010, Fabriknummern 852-858) hergestellt
(Bilder 8 und 9):
Die Loks wiesen – wie die österreichischen 1570/1670 – die ungewöhnliche Achsfolge (1'A)Bo(A1') auf. Die ursprüngliche Höchstgeschwindigkeit betrug 160 km/h; sie war bei den NS allerdings auf 100 km/h gedrosselt.
Zurück im Kopfbahnhofsteil konnte ich die 1106 nochmals aufnehmen; sie hatte bereits auf das Wartegleis umgesetzt um pausierte
(Bild 10):
Hinter ihr erkennen wir noch die bereits im neuen Farbschema daherkommende 1217.
Wie es geschehen konnte, dass auf einmal ein Reisezug am Durchgangsbahnsteig stand, der mit der ebenfalls noch blauen 1117 bespannt war, weiß ich nicht mehr. Offensichtlich sehen wir hier einen Schnellzug, der von 1117 an den Bahnsteig geschoben worden war und der nun in Kürze nach Norden abfahren sollte
(Bild 11):
Letztes Bild von diesem Fototag war wieder eine Blaue! Lok 1202 (Werkspoor 926/51) kam mit einem Zug aus blauen Wagen in den Kopfbahnhofsteil eingefahren
(Bild 12):
Wer sich Maastricht noch aus der Luft anschauen möchte, dem sei diese Seite aus Googel-Mäpps empfohlen: [
maps.google.de]
Das war mein Einstieg in meine "Maastricht-Fotos". Der nächste Besuch ließ ob des interessanten Betriebs und dessen Fahrzeugen nur drei Tage auf sich warten – dann aber mit viel mehr Fotos!
Schönen Tag noch,
Martin
Edit: Schreibfehler
Meine HiFo-Beiträge
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:18:11:56:19.