Klingt wie Wirtschaftskrise – hat aber nichts damit zu tun, hier geht es um echte Kohle, nicht um „Schotter“ aus irgendeinem „Schutzschirm“ der Regierung. Vielmehr soll der Transport der Brennstoffe zur bekannten Zellstoff-Fabrik in Arnsberg im Sauerland gezeigt werden, heute zwar mit anderem Namen, aber als „Feldmühle“ noch immer sofort jedem Einheimischen bekannt. Dazu folgen einige Fotos aus hifogerechter Epoche, als Gegenüberstellung auch einige Fotos aus der „Neuzeit“, noch nicht ganz hifo-konform. Immerhin existieren diese Leistungen nach jahrzehntelanger DB-Vorherrschaft heute noch immer, auch wenn die jetzt beteiligten EVU und auch die Laufwege der Züge öfter mal wechseln.
Anfang der 80er Jahre wurde ich auf diese Kohletransporte aus dem Ruhrgebiet nach Arnsberg aufmerksam. Samstags Morgens kam eine Doppeltraktion aus Oberhausener Großdiesel von Walsum oder Rheinkamp, möglicherweise auch anderen Abgangsbahnhöfen, heran und fuhr über Dortmunderfeld, Dortmund-Hörde und Schwerte Ost in das Ruhrtal ein. Von diesem Abschnitt folgen nun einige Aufnahmen.
Es beginnt mit einem Foto aus Dortmund; eine Doppeltraktion aus 216 104 und 216 103 durchfährt im November 1988 langsam, unter Einsatz der Sandungseinrichtung, den Haltepunkt Aplerbeck Süd, die starke Steigung von Hörde heraufkommend, um in etwa 1.500 Metern den Haarstrang im Schwerter Tunnel zu unterfahren. Am Haken haben die Maschinen etwa 1.800 Tonnen Last, schön verteilt in einem ewig langen E-Wagen-Zug.
Die nächste Aufnahme zeigt den Zug schon im Ruhrtal, nach Herabrollen nach Schwerte Ost und einem kleinen Aufenthalt dort beschleunigen die beiden Loks den Zug nun in Höhe der Ortschaft Geisecke. Wir befinden uns im September 1989, inzwischen hatte Oberhausen einige der starken 215er aus Ulm erhalten, die dann aufgrund ihrer deutlich höheren Leistung auch diesen Zug fahren durften.
Noch drei Kilometer weiter sehen wir den Zug wieder, diesmal bei der Ortschaft Fröndenberg- Dellwig, an einem kalten und diesigen Wintermorgen, 215 021 und und 215 088 waren für den Dienst eingeteilt. Außer diesem waren übrigens noch zwei weitere Güterzüge, mit der BR 218 bespannt, planmäßig unterwegs, damals auch am Samstag Morgen nichts Außergewöhnliches.
Einige Jahre vorher, bereits im Februar 1984, gelang diese Aufnahme am Bahnhof Fröndenberg. 221 102 und 221 110 haben dort Überholung erhalten, um den E 2943 auf dem Weg von Aachen nach Braunschweig, in der ersten Hälfte der 80er mehrere Jahre lang eine Leistung einer Braunschweiger 216, passieren zu lassen. Nun geht es weiter, um die letzten Kilometer bis Neheim-Hüsten in Angriff zu nehmen.
Zurück fuhr man samstags immer als Lz, da die Wagen dann innerhalb der Woche in mehreren Teilen von Neheim-Hüsten, wo sie von der Ruhr-Lippe-Eisenbahn übernommen wurden, über deren Strecke nach Arnsberg Süd in das Werk befördert wurden.
Für ein Foto von dieser Leistung muss ich allerdings auf die jüngere Vergangenheit zurückgreifen: Im März 2002 steht Lok 66 in Arnsberg Süd für den Rückweg nach Neheim-Hüsten bereit:
Inzwischen sind natürlich auch die E-Wagen Geschichte, ebenso wie die Bespannung der Leistungen inzwischen privatisiert wurde. Nahe des Aufnahmeortes von 215 021 bei Dellwig sehen wir die Lok 36 der WLE, die u.a. wegen ihrer Ausrüstung mit PZB in Neheim aushelfen musste, mit dem Leerzug auf dem Weg nach Moers, August 2007.
Und ganz zum Schluss noch ein DBAG-Fahrzeug wieder auf Dortmunder Stadtgebiet bei der Durchfahrt in Hörde, 232 205 im März 2005, spät nachmittags bei wegbrechendem Licht, kurz bevor die Leistung komplett an die RLG überging:
Damit sind wir, zwar nicht ganz chronologisch, dafür den Zugläufen folgend wieder im Ausgangsort zurück.
In diesem Sinne,
noch einen schönen Restsonntag wünschend
grüßt
Frank