Hallo HiFo-Gemeinde,
Sommerzeit ist, nun wird es hoffentlich besser!
In Fortsetzung zum Vorwochenbericht aus Linz/Donau, nach Zfl und Rbf, ging es am frühen Nachmittag des 02.Januar 1973 zu Fuß wieder zurück zum Hbf. Dabei kam man dann zwangsläufig am Haupteingang der damals so genannten Hauptwerkstätte Linz vorbei, 'dem' Werk für Ellokinstandhaltung der ÖBB. Weil die ÖBB in jener Zeit gegenüber Eisenbahnfreunden, insbesondere aus dem Ausland, ein heute schier unglaubliches Entgegenkommen hatten, war es für mich ganz selbstverständlich, wieder einmal beim Pförtner vorzusprechen und um eine Besichtigung zu bitten. Nach einem Telefonat aus der Pförtnerloge saß ich zwei Minuten später beim Werkschef, eingeladen zum Kaffee; dort etwas Fachsimpelei über österreichische Ellokbaureihen, -Nummern und Besonderheiten, Einsatzorte von Exoten usw. und dann durfte ich mich am Nachmittag dort ohne Begleitung frei entfalten ... ziemlich sensationell das alles dort.
Es war damals Umbruchzeit bei der ÖBB in der Ellok-Unterhaltung: vielen ur-alten Exoten ging es gerade an den Kragen, andere waren aber noch in der Unterhaltung; auch spendierten die ÖBB einigen Altbauloks zu dieser Zeit noch ihr neues blutoranges Farbschema. Und die HW Linz war Dreh- und Angelpunkt für alles.
Die Bilder des heutigen Beitrages leiden natürlich etwas unter den schlechten Lichtverhältnissen dieses tristen Januartages, aber sie zeigen gewiß ganz interessante Einblicke, vergleichbar den Erlebnissen von früheren Besuchen im DB-AW München Freimann.
Bild 01: Im Eingangsbereich gleich die 1145.11; die 1145 hatten damals noch einige Jahre Dienstzeiten vor sich
In der großen Richthalle gab es viel Arbeit an verschiedenen Veteranen
Bild 02: 1670.03 aus Innsbruck
Bild 03: auch am Attnanger Krokodil 1189.06 wurde gearbeitet
Bild 04: die Kästen von 1180.03 und 1280.19 einträchtig nebeneinander. Mit der urtümlichen 1280 ging es in jenen Tagen bereits auf's Ende zu, die letzten Exemplare waren wohl bis 1974 in St.Veit an der Glan noch im Einsatz.
Bild 05: auch die 1280.15 wurde noch untersucht; Altbauelloks, soweit das Auge reichte
Bild 06: in einer anderen Halle stand frisch lackiert die 1061.03
Anschließend ging es nach draußen, zu den Schrottloks, die dort mehr oder weniger skelettiert ihrem letzten Schicksal zuwarteten
Bild 07: Nahverkehrstriebwagen 4041.06
Bild 08: hinter dem 4041 aufgereiht traurige Reste einstiger Herrlichkeit, zuerst eine 1280, die 60% ihrer Räder beraubt wurde, und dahinter die 1072.08 nur auf ihren Vorlaufrädern stehend. Die 1072 sah mit ihren modernisierten Aufbauten trotz der altertümlichen Achsfolge 1'B1' noch relativ zeitgemäß aus
Bild 09: 1280.06 stand am anderen Ende des 4041 abgestellt
Bild 10: nach der 1072.08 stand mit der 1280.04 mal ein Vertreter dieser Baureihe noch mit komplettem Fahrwerk; wenn man sich überlegt, daß derartiges beim Nachbarn noch bis Mitte der 70er Jahre fuhr ...
Bilder 11 & 12: 1280.09 mit ebenfalls nur noch vier Rädern und die 17 etwas im Gebüsch
Bild 13: sieht aus wie eine der vier 1570, welche davon konnte ich nicht rauskriegen
Bild 14: zum Abschluß die Attnanger 1073.12
Bild 15: Nach soviel Elektroschrott war es beruhigend, im Hbf Linz wenigstens die 52 7046 bei bester Gesundheit vor dem nachmittäglichen Personenzug nach Summerau sehen zu können
Bild 16: Und kurz vor meiner Rückfahrt nach Salzburg, bei nun bereits einsetzender Dämmerung, kam mir noch einmal eine fahrende 1073 vor die Linse: schon ein erstaunliches Gefährt, das die Österreicher hier auf die Schienen gestellt hatten.
Soviel für heute und noch einen schönen Sonntag
Gruß
Donni
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Beiträge über Altbauelloks zur Jahreswende 1972/1973:
Kurzbesuch an der Donnersbergerbrücke
Bw Freilassing, damals schon ein Museum
Freilassinger Züge
Elektro-Motive in Salzburg
Zfl und Rbf Linz/Donau
Attnang-Puchheim I
Attnang-Puchheim II
Ergänzungsbild 1080.14 in Attnang
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:11:07:00:15:10.