heute zeige ich euch Bilder eines Farbfilms für 12 Aufnahmen, den ich 1982 belichtet habe. Darauf zu sehen sind 6 verschiedene Baureihen, die allesamt heute nicht mehr im Einsatzbestand sind.
Am Donnerstag, den 17.6.1982, unternahm ich mit meiner damals dreijährigen Tochter eine kleine Fotofahrt nach Ochenbruck. Wie lange das schon her ist, sehe ich daran, daß Jenny heute 29 ist und selbst schon drei Kinder hat. Aber wo liegt nun dieses Ochenbruck und was gab es dort Besonderes? Ochenbruck findet man südöstlich von Nürnberg an der Strecke nach Regensburg. Es ist eigentlich nur ein Ortsteil der Gemeinde Schwarzenbruck, welcher der Bahnstation ihren Namen gegeben hat. Ochenbruck hieß ursprünglich Achenbrück, was soviel wie Brücke über die Schwarze Ache bedeutete, denn der Fluß, an dem es liegt, ist die Schwarzach.
An dem besagten Donnerstag stand ich nun gegen 13.30 Uhr an der nordwestlichen Bahnhofseinfahrt und wartete auf einen ganz bestimmten Zug. Zunächst aber kam ein Nahverkehrszug aus Nürnberg, von dem ich mir nur die Uhrzeit notiert habe. Deshalb kam ich vorhin beim Studium des Kursbuches ins Grübeln, denn um diese Zeit fuhr damals nur feiertags ein Zug bis es mir dämmerte, daß der 17.Juni 1982 ja noch der Tag der deutschen Einheit (oder wie ich scherzhaft zu sagen pflege „Tag der deutschen Zwietracht“) gewesen ist. Feiertags verkehrte nun der N5453 Nürnberg – Regensburg, der Ochenbruck um 13.31 Uhr planmäßig verließ. An diesem Tag hatte er zwölf Minuten Verspätung, aber dafür war hinter der Zuglok 141 393 auch noch die abgebügelte 141 373 am Zug.
Wenig später kam, ebenfalls aus Richtung Nürnberg, ein Kesselwagenzug, den die 150 025 beförderte.
Schließlich kam aus Regensburg das Objekt meiner Begierde: die vereinigten „Urlaubs-Intercity“ D13480 (Bodenmais – Hamburg) und D13420 (Grafenau – Dortmund). Notiert habe ich mir „601 017 + 601 001“, was jeweils die vorderen Triebköpfe gewesen sein dürften. Daß diese eleganten Züge nicht gerade schadstoffarm fuhren, erkennt man hier ganz gut.
Ich war aber nicht nur wegen der Doppeleinheit nach Ochenbruck gekommen. Es gab um diese Zeit eine Häufung von Touristikzügen und schon kurze Zeit später kam der nächste, der D13421 von Dortmund nach Grafenau.
Beim Blick hinterher sehen wir noch einmal den Bahnhof, der sich heute völlig verändert hat.
Der um 14.40 Uhr verkehrende N5460 von Regensburg nach Nürnberg hatte auch eine Überraschung aufzuweisen. Die 141 378 mit ihrer markanten Lackierung (hellblaues Dach) war die Zuglok.
Sie war mit ihrem Zug noch in Sichtweite, als bereits der nächste 601 als D13481 (Hamburg – Bodenmais) meinen Standort passierte.
Mein Plan, alle Bayerwald-Touristikzüge des Tages innerhalb kurzer Zeit zu erwischen, war aufgegangen und ich fuhr mit Jenny zurück nach Mainleus, wo wir ein verlängertes Wochenende verbrachten.
Auch am darauffolgenden Morgen war ich schon wieder aktiv. Gegen 8 Uhr fand ich mich in Lichtenfels ein, um einen in der Broschüre „Altbau-E-Lok bespannte Reisezüge der DB und ÖBB“ aufgeführten Zug abzulichten.
Zunächst stand da 194 578 vor einem kurzen Güterzug abgebügelt im Bahnhof.
144 064 verließ um 8.25 Uhr mit dem N7020 nach Coburg.
Interessant war damals auch ein Nahverkehrszug mit dem Zuglauf Marktschorgast – Lichtenfels, einer dreiteiligen Schienenbuseinheit. Um 8.38 Uhr trafen 998 753 / 998 300 / 798 660 vom Bw Hof auf Gleis 1 ein.
Der eigentliche Kracher aber war der N7015 aus Coburg, der nur aus zwei Umbauwagen aber ebenso vielen Zugloks bestand. Die 194 062 fuhr planmäßig als Leervorspann vor der 144 117 in den Bahnhof ein.
Die 144 117, die ja als Museumslok erhalten geblieben ist, hielt ich noch beim Rangieren auf Zelluloid fest. Es fällt auf, daß sie nun im Gegensatz zur Ankunft mit dem Nahverkehrszug beide Pantographen am Fahrdraht hat. Es fällt ferner auf, daß die Tage der schönen Formsignale im Bahnhof Lichtenfels gezählt sind.
Einen neuen Film habe ich anscheinend nicht mehr eingelegt. Vielmehr scheine ich danach das „shooting“ für diesen Tag beendet zu haben. Mein Beitrag endet damit auch für heute. Ich hoffe, ihr hattet wieder ein wenig Spaß damit und wünsche allseits einen schönen Sonntag. Bis zum nächsten Mal,
dampfgerd