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Ruhrschnellverkehr (RSV)

geschrieben von: Winz-Baaker

Datum: 20.08.08 10:37

Hallo,

am 20. Oktober 1923 nahm die "Studiengesellschaft für die
Rheinisch-Westfälische Schnellbahn mbH" ihre Arbeit auf. Sie sollte eine
moderne Form der Personenförderung zwischen Köln und Dotmund erarbeiteten.

Der RSV war die Reaktion der Reichsbahn auf das Ansinnen der (kommunalen) Studiengesellschaft
einen eigenen Schnellverkehr auf eigenen Trassen mit ET aufzubauen. Sogar die Konzession war schon erteilt.

Ab dem 2.10.1932 erfolgte dann der Start des Ruhrschnellverkehrs (RSV).

Wo findet man einen Chronik zum Ausbau des RSV und welche Strecken
beinhaltete er genau?

Es soll auch eine Strecke über Essen - Kupferdreh - nach Wuppertal (Prinz-Wilhelm-Eisebahn)gegeben
haben. Gab es auch einen über den Bahnhof Hattingen, z.B. Düsseldorf - Hagen?

Danke für jeden Hinweis,

Re: Ruhrschnellverkehr (RSV)

geschrieben von: Rudi W

Datum: 20.08.08 11:26

Ich habe hier im "Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens" 83.Jahrgang 1923 Heft 2 einen langen Artikel gefunden: "Zur Rheinisch-Westfälischen Städtebahnfrage Köln-Dortmund", immerhin 22 Seiten, mit Plänen und Berechnungen... Planung und Analysen halt...

Meines Wissens gab es im em einige ausführliche Artikel zu dem Thema, leider kann ich dir die Ausgaben nicht nennen, aber hier im HiFo weiss sicher jemand etwas...

Gruß aus Bonn

Rudi W

Re: Ruhrschnellverkehr (RSV)

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 20.08.08 11:28

Obacht! Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe: Der RSV war die Reaktion der Reichsbahn auf das Ansinnen der (kommunalen) Studiengesellschaft einen eigenen Schnellverkehr auf eigenen Trassen mit ET aufzubauen. Sogar die Konzession war schon erteilt.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Re: Ruhrschnellverkehr (RSV)

geschrieben von: ingo st.

Datum: 20.08.08 15:02

Hallo,

in Dortmund wurden nach dem Ende der Besatzung durch Frankreich wieder Straßenbahnstrecken gebaut.

Insbesondere die "5" von Mengede - Westferfilde - Hafen - Hauptbahnhof - Städt. Kliniken - Hombruch wurde als eingleisiger Teil dieses Schnellverkehrs realisiert und zeitweise mit 1200 V bzw 600 V im Innnenstadtbereich und T4 + B4 (dieser mit Niederflureinstieg) betrieben.

Nachdem sich der Schnellverkehr bis Wuppertal und Köln zerschlagen hat, wurde die "5" auf 600 V auf ganzer Strecke geändert.

Eine komplette Abhandlung der Planungen würde mich auch interessieren.

Gruß

Ingo

Re: Ruhrschnellverkehr (RSV)

geschrieben von: armin

Datum: 20.08.08 15:34

Hallo Winz-Baaker,

im Grunde ist das Thema "Leistungsfähiges Schnellverkehrssystem im Ballungsraum Rhein-Ruhr", so wie es demnächst in Gestalt des RRX realisiert werden soll, uralt. Ab den 60er Jahren hat man ja versucht, so etwas in Form eines S-Bahn-Netzes aufzuziehen. Vorläufer war in der Tat der (mangels ausreichender Finanzmittel der Reichs- und frühen Bundesbahn) vertaktete dampfbetriebene Ruhr- bzw. Nah-Schnellverkehr.

Immerhin wurden dafür spzielle Wagen entwickelt und -in sehr geringer Zahl- auch gebaut. Näheres dazu gab´s mal in einer älteren em-Ausgabe. Schreib mir mal eine pn, wenn ich Dir die Unterlagen heraussuchen soll.

Beim Ruhr-Schnellverkehr gab es in der Tat (wenn auch nicht von Beginn an)eine Linie von Essen über Langenberg nach Wuppertal-Oberbarmen. Es gibt dazu einige Bellingrodt-Aufnahmen, u.a. von einer P 8 mit Dreiwagenzug im Deilbachtal zwischen Neviges und Langenberg.Zum Teil zu sehen auf den entsprechenden Postkartenserien des EK-Verlages.

Standardloks des Ruhr-Schnellverkehrs waren P 8 und T 18, die man mit einem besonderen Schild an der Rauchkammertür (bei der rückwärts fahrenden T 18 wahrscheinlich auch am Kohlenkasten, Aufnahme davon habe ich allerdings noch nicht gesehen) ausstattete. An den Loks hingen drei bis vier z.T. besonders lackierte vierachsige preußische Abteilwagen. Die Züge verkehrten ohne Packwagen. Neben der P 8 und T 18 wurden vereinzelt auch S 10.1 Bauart 1911 und (nach dem Krieg) Loks der Baureihe 62 als Zugpferde eingesetzt.

Hoffe, Dir damit ein wenig weitergeholfen zu haben.

Gruß,

armin

Re: Ruhrschnellverkehr (RSV)

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 21.08.08 08:20

Hallo,

Hier mal der Stand aus dem Kursbuch Sommer 1936:

Hauptstrecke:
halbstündlich Dortmund-Wanne-Oberhausen-Duisburg
stündlich Hamm-Dortmund-Wattenscheid-Duisburg
stündlich Dortmund-Steele-Duisburg
einzelne weiter bis Düsseldorf und Köln

desweiteren:
stündlich Essen-Steele-Vohwinkel(-Oberbarmen)
stündlich Soest-Hamm
zweistündlich Soest-Welver-Dortmund Süd
halbstündlich Dortmund-Witten-Wetter-Hagen
stündlich Wanne-Bismarck-Burlo
stündlich Essen-Katernberg Nord-Bismarck-Wanne
halbstündlich Witten-Bochum Nord-Wanne
halbstündlich Essen-Borbeck-Bottrop(-Gladbeck)
stündlich Oberhausen-Karnap-Wanne-Castrop-Dortmund
stündlich Herne-Castrop-Dortmund
stündlich Oberhausen-Hamborn(-Wesel)
halbstündlich Oberhausen-Ruhrort
halbstündlich Mülheim-Eppinghofen-Oberhausen
halbstündlich Mülheim-Eppinghpfen-Ruhrort
Duisburg-Krefeld-Mönchengladbach: einzelne Züge

Nicht dazu gehörte die Linie Essen-Kettwig-Düsseldorf, die ihren eigenen
Taktfahrplan hatte.

Mit Kriegsbeginn wurde der Takt ziemlich ausgedünnt.

Gruß,
André Joost
HAllo Leute,

ich grabe diesen Fred mal aus:

Hier gibt es Eröffnungsdaten:
[www.heinrich-hanke.de]

Wanne - Mengede - Dortmund wurde zum 1.2.1933 eröffnet.

Nun zu meiner Frage:
In vielen Plänen aus den 30er Jahren sind neue Stellwerke neben den alten verzeichnet.
Zu dem elektromechanischen Stellwerk Mg inMengede gab es ja mal einen Bericht in Signal und Draht. Dazu wurden mindestens Wt (Mengede Fdl.), Nt (Abzweig Nette), und DRW im Rangierbahnhof Dortmund zu dieser Zeit ersetzt, wahrscheinlich auch Rauxel. Ich vermute mal, um die Kapazität der KME zu steigern.
Ich habe allerdings noch keinerlei Akten oder Berichte gefunden, in denen der Ausbau der Strecke (für den RSV) behandelt wurde.
Ein Projekt dieser Größe muss doch irgendwo beschrieben sein? Hat jemand eine Idee?

Gruß Jürgen

Ich bin gegen die ungewollte Umleitung!!!