04 - Historisches Forum
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Am 10. Juni 1972 hatte ich das seltene Vergnügen, das BZA Minden zu besichtigen.
Hier befand sich u.a. der bereits auf Gasturbinenantrieb umgebaute und entsprechend korrekt beschriftete 602 003-5.
Wie man auf den Bildern deutliche erkennen kann, stellt der Triebwagen zu diesem Zeitpunkt keinesfalls das Stadium dar, in dem dann später der Planbetrieb abgewickelt wurde. Deutlichster Unterschied zu späteren Zeiten ist sicherlich das Fehlen der beiden seitlichen Frischlufthutzen.
Nun meine Fragen hierzu:
1. Ist dieser (oder ein anderer) 602 in diesem Bauzustand jemals im Plandienst gewesen?
2. Was waren die Gründe, die später zu einem weiteren Umbau – also quasi zur
endgültigen Ausführung – führten?
Ist (siehe Frage 1 und 2) der 602 003-5 ein Einzelfall, also gewissermassen der Prototyp-602 oder hatten die anderen 602er ursprünglich ebenfalls diesen „hutzenlosen“ Zustand?
Anbei zwei Aufnahmen des 602 003-5:
Auf Klärung dieser Fragen freut sich
Helmut[/size][/color][/i]
Meine bisher erschienenen Beiträge findet ihr durch Anklicken des Bildes hier:
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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:11:19:17:33:27.
Hallo Helmut,
die grossen Austülpungen an den Seiten sind wohl erst später gekommen. Ob alle 4 so ausgesehen haben weiß ich nicht. Ach ja übrigens es heißt VT 11.5. Schau auf der Homepage nach. Die Adresse ist bei den Links zu finden.
Beste Grüsse aus Hannover-Mittelfeld.
Löwenmann
geschrieben von: Osna49
Datum: 04.02.08 01:00
Hallo,
zu den eigentlichen Fragen kann ich nichts sagen.
Aber Fahrzeugnummer und Datum stimmen irgendwie nicht: Laut Lokomotivdatenbank wurde der 601 012-8 am 12.03.1971 zum 602 012-7 umgezeichnet. Nachdem dann später entschieden wurde, die ehemaligen Ordnungsnummern nicht beizubehalten, wurde er am 05.09.1972 erneut umgezeichnet zum 602 003-6. Mit dieser Nummer steht er auch heute im Verkehrsmuseum Nürnberg. 602 003-5 kann also nicht stimmen.
Da ich auch auf dieser Ausstellung war, habe ich meine Dias durchgesehen und konnte auch nur ein sehr ähnliches Bild finden, das wie Ihre leider keine Fahrzeugnummer zeigt und auch nur mit 602 beschriftet ist. Seit Einführung der Computernummern war diese nur noch einmal pro Fahrzeugseite angebracht, und zwar von vorn gesehen links an der hinteren Tür, rechts dagegen in Höhe der ersten Achse, beides im Schürzenbereich. Daher ist auf den Bildern auch nichts zu sehen. Eigentlich hätte das Fahrzeug damals also die Nummer 602 012-7 haben müssen. Im EK-Buch über die Baureihe VT11.5 findet sich auch ein Bild mit dieser Nummer, aber auch mit den Frischlufthutzen. So kann man nur vermuten, dass diese Bilder in der Umbauphase entstanden sind, zumal der Planbetrieb ja erst später erfolgte. Das Buch zeigt übrigens kein Foto mit diesem Bauzustand.
Gruß
Osna49
morsche..
alle vier VT dürften zunächst in den gezeigten Zustand umgebaut worden sein. Bei den ersten Probefahrten wurde festgestellt das die Turbine zu wenig Luft bekommt. So kamen dann die großen Lufteinlässe dazu, die das Problem beseitigten. Planbetrieb m.W. nur im letztgenanten Zustand.
Gibt ein Buch vom ek, da sollte u.U. noch mehr drinstehen.
mfg
Peter Bäuchle
Hallo,
jetzt habe ich mir
diese Tabelle von "www.baureihe601.de" angesehen und komme mit Deinen Informationen zu dem Schluß, daß es der ehemalige 601 003, zwischenzeitliche 602 003 und spätere 602 002 sein könnte, wobei allerdings die falsche Kontrollziffer etwas irritiert. Andererseits gab es das durchaus gelegentlich, daß falsche Kontrollziffern angeschrieben waren (übrigens sind die Kontrollziffern der in der Tabelle angeführten 602 auch durcheinander geraten).
Viele Grüße
Stefan
Manchmal ist es erstaunlich, was schon nach so kurzer Zeit im Dunkel der Geschichte abtaucht. Die Baureihe 602 wurde wohl von Eisenbahnfreunden damals wenig beachtet und selten fotografiert. Ich selbst habe gerade mal ein halbwegs brauchbares Bild.
Nachdem Helmut diese Bilder gezeigt hat, habe ich in der Literatur ein Werksfoto von MAN gefunden, das den ehemaligen VT 11 5010 als 602 001 im Februar 1972 zeigen soll, mit TEE-Emblem
und den seitlichen Blechhauben. (Lok-Report: DB-Triebwagen der 50er Jahre, Münster 1986). Leider wird die Baureihe in diesem Buch gerade mal mit etwas weniger als 2 Seiten behandelt, davon nur 1/4 Seite Text.
Die Bezeichnung VT 11.5 widerspricht im Grunde genommen dem üblichen Schema, da die Triebköpfe als VT 11 5001 bis VT 11 5019 bezeichnet waren, während die Vorgängerbaureihen VT 08.5 und VT 12.5 als VT 08 501ff. bzw. VT 12 501ff. numeriert waren.
Insofern ist Helmuts Bezeichnung VT 11.50 zwar logisch konsequent, aber wohl nicht gebräuchlich gewesen.
Auch die Tabelle bei
http://www.baureihe601.de läßt Fragen offen:
Während die z-Stellung des 601 010 mit der Indienststellung des 602 001 übereinstimmt (22.2.1972),
wurde 601 003 am 1.4.1970 z-gestellt und am 9.3.1972 als 602 002 in Dienst gestellt.
601 012 wurde im März 1971 z-gestellt und am 8.3.1972 als 602 003 in Dienst gestellt.
601 007 soll am 1.1.1972 z-gestellt und am 7.3.1973 als 602 004 in Dienst gestellt worden sein. Was war dazwischen? Für einen Prototypen wäre eine längere Umbauphase nachvollziehbar, aber solche unterschiedlich langen Zeiten? Oder lag dazwischen die Zeit, als die Triebwagen unter der Baureihe 602, aber mit den alten Ordnungsnummern geführt wurden? Warum entspricht die Reihenfolge der neuen Ordnungsnummern nicht der der alten, oder wenigstens der Umbau-Reihenfolge?
Wenn man erst einmal anfängt zu suchen, tauchen immer mehr Fragen auf ...
Viele Grüße
Stefan
Die waren schlichtweg auf "z", weil sie in dieser Zeit dem Betriebsdienst nicht zur Verfügung standen. Das gezeigte Bild zeigt m.E. den 602 003 während der Versuchsphase. Da die Luftmenge für die Turbine nicht reichte, wurden nachträglich die Ansaughutzen montiert. Im Juni waren die Triebköpfe schon drei Monate als 602 geführt, so dass ich nur eine falsche Kontrollziffer vermute, oder aber einen Übertragungsfehler beim Aufschreiben oder Auslesen. 5 und 6 lässt sich bei schlechter Handschrift schon mal verwechseln. ;-)
Bis neulich
Rolf Köstner
Ich bin ein Boomer!
Hallo Rolf!
Woher kennst Du meine Handschrift ;-))) ?
Bei meiner Sauklaue kann es in der Tat zu Übertragungsfehlern kommen, aber diese Aufzeichnung ist in Druckschrift... (das schliesst natürlich Übertragungsfehler nicht aus!)
Staunend über Deine Kenntnis grüsst Dich
Helmut
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:02:04:17:03:49.
Hattest Du vor Ort schon einen Laptop dabei? Oder nur eine Olympia-Schreibmaschine? ;-)
fragt (nur mal so)
Rolf Köstner
Ich bin ein Boomer!
. . . scheint es aber nicht zu sein, Rolf.
Ich habe heute Nachmittag einmal meine elten EK- und Lok Report-Hefte aus der Zeit durchgesehen.
Danach ist 601 012 im März 1971 zu 602 012 umgezeichnet worden. Ein Jahr später tauchen dann 602 001 und 602 002 auf, auch mit Daten über die Wiederaufnahme in den Betriebsbestand, wegen vorheriger z-Stellung.
602 012 wird dann zum 01.09.1972 in 602 003 umgezeichnet und am 05.09.1972 wieder in den Betriebsbestand übernommen.
Interessant dabei ist, dass im August-Heft 1972 des EK von einem Besuch im AW Nürnberg berichtet wird (der also zuvor stattgefunden haben muss - Juli 1972?), bei dem auf dem AW-Gelände u.a. 602 003 gesichtet wurde.
Danach muss also dieses Fahrzeug schon vor der offiziellen Umzeichnung Anfang September 1972 die Nummer 602 003 getragen haben - und mit geschätztem Juli 1972 sind wir dann ja auch schon dicht an Helmuts Sichtungsdatum im BZA Minden.
Für mich ist das ganze Geschehen um den Umbau und die dabei anfallenden Umzeichnungen noch nicht zu 100% geklärt.
Ungewöhnlich ist auch, dass die Fahrzeuge (alle?) zum Unbau bzw. während dessen z-gestellt waren.
Beste Grüße
Hartmut
...er erst an diesem Tag die neue Nummer erhalten hat. Die 602 003 kann schon weiß Gott wann angeschrieben worden sein. Am 01.09.72 wurde das dann nur offiziell in den Büchern vermerkt.
Bis neulich
Rolf Köstner
Ich bin ein Boomer!
rolf koestner schrieb:
> Da die Luftmenge für
> die Turbine nicht reichte, wurden nachträglich die
> Ansaughutzen montiert.
Das Problem waren auch Zusetzungen durch Schnee. Gleich bei den ersten Probefahrten hat es die Turbine des 602 zerfetzt.
Empfehlenswert ist die Broschur über den VT11.5 von Podzun-Pallas in der Reihe "Die Lokomotive". Ist allerdings rund 20 Jahre alt.
geschrieben von: Frank St.
Datum: 04.02.08 20:02
Block ("EK: Die Baureihe VT 11.5", Freiburg 1988) schreibt, dass 601 012 seit Jan '70 umgebaut und 1971 als 602 003 dem Betrieb zurückgegeben wurde. Diese Aussage kann man durch Hartmut Riedemanns Recherchen in den alten EK-Heften so nicht mehr stehen lassen.
Nach den Betriebsbuchauszügen in dem Buch gibt es folgende Daten:
602 001 Anlieferung 22.02.72, Abnahme 01.74, erste Beheimatung 22.02.72 FFM
602 002 Anlieferung 09.03.72, Abnahme 01.74 erste Beheimatung 09.03.72 FFM
602 003 Anlieferung 08.03.72, Abnahme 01.74 erste Beheimatung 01.09.72 FFM
602 004 Anlieferung 06.03.72, Abnahme 01.74 erste Beheimatung 07.03.73 FFM
Damit haben wir es wahrscheinlich: Die Umzeichnung zählt offenbar nicht ab Lieferung oder Abnahme, sondern nach der erneuten Zuweisung an den Betrieb, auch wenn damit erst einmal Test-, Meß- und Schulungsfahrten gemeint sind. Damit ergibt sich dann auch die Reihenfolge der Ordnungsnummern, auch wenn wenn mit 602 012 die Erprobungen begonnen haben, wie Block schreibt schon 1971. Dabei hat er gleich auf seiner zweiten Probefahrt einen schweren Turbinenschaden erlitten, der zu einer längeren Abstellung führte, so dass die anderen beiden Tk offenbar an ihm "vorbeizogen". Das würde auch endgültig widerlegen, dass 602 003 bereits 1971 so bezeichnet bzw. mit dieser Nummer zur Umzeichnung geplant war.
Die Spender-Tk 601 003, 007, 010 und 012 sind übrigens alle bereits 1968 auf "z" gegangen, waren also fast vier Jahre bis zur Wiederinbetriebnahme abgestellt. Man könnte fast mangelnden Bedarf annehmen wegen größerer Elektrifizierungen bei gleichzeitig zu geringem Platzangebot der VT11.5-Züge, so dass man 1969 erste Planungen für eine Leistungssteigerung an der BR 601 aufnahm mit dem Ziel, die Züge verlängern zu können, die dann in das Turbinenprojekt mündeten.
Zur Hutzenthematik bietet das Buch nicht viel Neues außer einem Foto entweder von 602 002 oder 602 004 am 24.11.73 (auf einer Personalschulungsfahrt) und 602 003 in 1974 jeweils noch mit dem TEE-Emblem, aber kein Streckenfoto ohne die großen Windfänger. In jedem Fall hat man lange experimentiert, um der sensiblen Turbine die Verbrennungsluft optimal und in ausreichender Menge zuführen zu können, was nach dem Motto "Versuch und Irrtum" während der Inbetriebsetzung neben anderen Erlebnissen mit thermischer Überlastung, Turbinenradrissen und -brüchen eine Menge Lehrgeld gekostet hat.
Soweit erst einmal, das Thema scheint ausbaufähig,
Grüße
Frank
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:02:04:20:09:48.
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Ich bin ein Boomer!
Hallo Jan,
Jan Borchers schrieb:
-------------------------------------------------------
> rolf koestner schrieb:
>> ...
>> Da die Luftmenge für
>> die Turbine nicht reichte, wurden nachträglich
>> die Ansaughutzen montiert.
>
> Das Problem waren auch Zusetzungen durch Schnee.
> Gleich bei den ersten Probefahrten hat es die
> Turbine des 602 zerfetzt.
> ...
Kann es sein, dass dies auf Probefahrt auf der Schiefen Ebene passierte? Mir ist da dunkel noch was in Erinnerung, ich dürfte so etwa 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein, also anfangs der 70er. Ich meine, mich erinnern zu können, dass der Triebwagen damals Feuer gefangen hatte auf Belastungsfahrt und dann wohl kurze Zeit in Neuenmarkt "zu bewundern" war. So für einige Stunden, bevor er nach Nürnberg geschleppt wurde...
fragt grüssend
Roland
. . aus den damaligen Zeitschriften zu den BR 601/602.
Beginnen wir mit dem Eisenbahn-Kurier.
EK 28, Januar 1971
nichts
EK 29, März 1971, Seite 85
"Fünf Triebköpfe VT 601 sollen in Triebköpfe VT 602 umgebaut werden. Z.Z. werden bei MAN in Nürnberg zwei umgebaut. Bei dem Umbau wird der Großdiesel entfernt und durch eine 2200 PS Gasturbine TF 35 AVCO Lycoming (Lizenzbau bei KHD) ersetzt. Gleichzeitig wird der Dieseltank auf etwa 4200 l vergrößert. Die Steuerung wird so aufgebaut, dass der 602 auch mit 601 gekuppelt und gefahren werden kann. Das Fahrprogramm sieht etwa wie folgt aus:
1) 601+602 gekuppelt: Hier kann auch mit einer zehnteiligen Einheit in 5%0 Steigung mit 160 km/h gefahren werden.
2) 601+602 gekuppelt mit einer achtteiligen Einheit: Hier besteht bei 160 km/h noch ein Zugkraftüberschuß von 6 kp/t (Bei 601+601 besteht kein Zugkraftüberschuß).
3) Mit zwei 602 und acht Mittelwagen sollen Versuchsfahrten mit bis zu 210 km/h durchgeführt werden.
Zunächst werden auch noch drei Mittelwagen VM 901 in VM 9202 umgebaut. Sie erhalten gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung, um höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren zu können (Abteil-, Großraum- und Barwagen).
In diesem Zusammenhang ist die Meldung einer Tageszeitung vom 11.3.71 interessant, welche besagt, daß eine supermoderne "Gasturbinenlok" der DB (gemeint und auch abgebildet ist der umgebaute 602) bei einer Probefahrt zwischen Kulmbach und Hof "explodiert" sei. Wie weiter gemeldet wird, konnten sich 15 Ingenieure und Techniker aus den "Flammen" retten, nur einer erlitt leichte Brandverletzungen. Als mögliche Ursache des Brandes wird eine undichte Treibstoffleitung genannt."
EK 30, Mai 1971, Seite 129
Umzeichnungen 601 012 in 602 012 Bw Frankfurt-1 (ohne Angabe des Umzeichnungsdatums)
EK 31, Juli 1971
nichts
EK 32, September 1971
nichts
EK 33, November 1971
nichts
EK 34, Februar 1972
nichts
EK 35, April 1972, Seite 92
"Am 20.1.72 fiel in München eine Intercity-Garnitur wegen Defektes an der Magnetschienenbremse und an der Klimaanlage für den planmäßigen Reisezugdienst aus. Die Garnitur, bestehend aus
601 008+901 106+901 205+901 408+901 108+901 121+601 005 (Bw Frankfurt-1)
wurde daher am gleichen Tag als Lz 12 682 München Hbf - Ffm-Griesheim von 110 300 (Bw München Hbf) zur Ausbesserung ins heimatliche Bw gebracht. Interessanterweise erfolgte die Fahrt nicht, wie sonst üblich, ab München -Laim Rbf, sondern begann im Münchner Hbf Gleis 18."
Und ein Foto gab es auch noch dazu.
EK 36, Juni 1972, Seite 143
Umzeichnungen:
601 010 in 602 001 Bw Frankfurt-1 (ohne Datumsangabe)
601 003 in 602 002 Bw Frankfurt 1 (ohne Datumsangabe)
Übernahme in Einsatzbestand:
601 001 Bw Frankfurt-1 am 23.2.72
601 002 Bw Frankfurt-1 am 10.3.72
Seite 145:
"Am 8.3.72 wurde die Abnahmefahrt des 602 002 auf der Strecke AW Nürnberg - Nürnberg Rbf - Bamberg - Lichtenfels - Neuenmarkt-Wirsberg - Marktschorgast - Neuenmarkt-Wirsberg - Bayreuth - Nürnberg Rbf - AW Nürnberg von der folgenden Garnitur durchgeführt:
602 002
901 307 (Barwagen)
230 001 (Bremslok)
Wegen anscheinend unbefriedigender Ergebnisse wurde dies Fahrt mit der gleichen Garnitur auf der dselben (klassischen Abnahme-)Strecke am 9.3.72 wiederholt.
Am 13.3.72 traf die erste Garnitur VT 602 in der Versuchsanstalt, Abt. für Brennkrafttechnik, München ein. Die Garnitur setzte sich zusammen aus:
602 001 (MAN Bj. 1957 Fa-Nr. 143489 REV: U 4 vom 22.2.72)
901 301 (Barwagen)
602 002 (MAN Bj. 1957 Fa-Nr. 143482 REV: U 4 vom 9.3.72)
Diese Garnitur wurde daraufhin für Messungen "verkabelt" und fest mit den Meßwagen 1 und 3 der "Brennkraft" gekuppelt.
Am 15.3.72 startete diese Garnitur in der beschriebenen Zusammenstellung um 8.38 Uhr ab München-Laim Rbf in Richtung Wien, um dort für 3 Wochen in der UIC-Kältekammer eingehenden Versuchen unterzogen zu werden."
Von der Abfahrt aus München war ebenfalls noch ein Foto beigefügt.
EK 37, August 1972
nichts
EK 38, Oktober 1972
nichts
EK 39, Dezember 1972, Seite 300
Vom z- zum Einsatzbestand
602 003 Bw Frankfurt-1 am 1.9.72
EK 40, Februar 1973, Seite 42
"Anläßlich des Tages der offenen Tür im AW Nürnberg (Datum ??) waren folgende Fahrzeuge zu sehen:
. . .
602 002, 003."
EK 41, März/April 1973, Seite 88
Es wird ein Bild von J. McIvor gezeigt, das VT 602 004 mit Heizwagen und 218 234 abbildet.
EK 42, Mai/Juni 1973, Seite 138
Umzeichnungen 601 007 in 602 004 Bw Frankfurt 1 (ohne Datumsangabe)
Nun zum Lok-Report, den ich ab Heft 1/72 besitze.
LR 1/72
nichts
LR 2/72, Seite 24
"602 002 (zweiter Gasturbinentriebkopf) machte am 08.03. eine Versuchsfahrt Nürnberg - Bamberg - Bayreuth - Nürnberg. In Bayreuth war am Zugschluß eine Diesellok (angeblich 230) angehängt."
LR 3/72, Seite 9
Umbauten:
601 003-7 in 602 002-8 F-1 09.03.72
601 010-2 in 602 001-0 F-1 22.02.72
Seite 17, vom z-Bestand in den Einsatzbestand:´
602 001 Frankfurt 1 z ab __.__.__ ab 23.02.72 wieder im Einsatzbestand
602 002 Frankfurt 1 z ab 01.01.72 ab 10.03.72 wieder im Einsatzbestand
LR 4/72
nichts
LR 5/72, Seite 25
"Am 26.07.72 fuhr IC 168 ab München Hbf mit einer ungewöhnlichen Garnitur: er bestand aus 601 002 + 016, hatte jedoch als Vorspann, die mittels Spezialkupplung angekuppelte 103 117."
LR 6/72, Seite 11
Umnummerierungen 602 012-7 in 602 003-6 Frankfurt 1 05.09.72
Seite 16, vom z-Bestand zum Einsatzbestand:
602 003 Frankfurt 1 z ab __.__.__ ab 01.09.72 wieder im Einsatzbestand
Seite 24:
"602 001 wurde am 28.9.72 mit einem weiteren Triebkopf in Aschaffenburg beobachtet. Er kam aus Richtung Würzburg und fuhr nach kurzem Aufenthalt weiter in Richtung Frankfurt. Möglicherweise habdelte es sich um eine Meßfahrt."
LR 1/73 + 2/73
nichts
LR 3/73, Seite 16
Umbauten 601 007 in 602 004-4 Frankfurt 1 07.03.73
Seite 18, vom z-Bestand in den Einsatzbestand:
602 004 Frankfurt 1 z ab __.__.__ ab 07.03.73 wieder im Einsatzbestand
Die Lokrundschau Nr. 17, Sept/Okt 1971, meldet auf Seite 6 die Übernahme vom z-Bestand in den Einsatzbestand für 601 003 des Bw Frankfurt/M 1 zum 01.07.1971.
Die LRS Nr. 18, Nov/Dez 1971, die z-Stellung des 602 012 des Bw Frankfurt/M. 1 zum 01.08.71.
LRS Nr. 21, Mai-Juni 1972, vermeldet die Umbauten-Umzeichnungen von 601 010 in 602 001 Bw Frankfurt/M 1 im 02.72 und 601 003 in 602 002 Bw Frankfurt/M 1 im 03.72.
LRS 22, Juli-August 1972, meldet:
"602: Am 19.07.72 fuhr ein Versuchszug, bestehend aus einem 602-Triebkopf, einem 901, 3 Meßwagen und einer 118 am Zugende durch Bietigheim in Richtung Mühlacker um am 21.07.72 in der entgegengesetzten Richtung zurückzufahren."
LRS 25, Jan-Feb 1973, vermeldet die Übernahme des 602 003 Bw Frankfurt/M. 1 vom z- in den Einsatzbestand zum 01.09.72.
LRS 27, mai-Juni 1973, meldet unter Umbauten - Umzeichnungen 601 007 in 602 004 Bw Frankfurt/M. 1 zum 07.03.73 und unter vom z- zum Einsatzbestand ebenfalls den 602 004 ab 07.03.73.
Viel Spaß beom Vergleichen und ergänzen wünscht wie immer mit den
besten Grüßen
Hartmut
Dank an die vielen Zuschriften, die sich auf meine Fragen bezogen:
Viele HiForisten haben sich nach Kräften bemüht, Licht ins Dunkle der 602-Betriebsnummern und der verschiedenen Bauzustände zu bringen, dafür danke ich allen Beteiligten an dieser Stelle sehr herzlich!
Für Hartmut:
Mein besonderer Dank gilt in diesem Falle allerdings Dir, denn Du hast Dich quasi bis zur Zählung der Unterlegscheiben dieses Kapitels vorgearbeitet und Deine umfangreichen Erkenntnisse anschliessend hier detailliert eingestellt!
Grüsse aus dem Norden
Helmut
Hartmut Riedemann schrieb:
-------------------------------------------------------
> …
> LR 2/72, Seite 24
> "602 002 (zweiter Gasturbinentriebkopf) machte am 08.03. eine Versuchsfahrt Nürnberg - Bamberg -
> Bayreuth - Nürnberg. In Bayreuth war am Zugschluß eine Diesellok (angeblich 230) angehängt."
Wie es aussieht, darfst Du „angeblich” aus Deiner Auflistung streichen, wie Bild 3 in [
www.drehscheibe-foren.de] beweist.
Beste Grüße
Walter
Jetzt möchte auch ich mich einmischen. Also zuerst eine Klarstellung: Die Behauptung, alle vier Fahrzeuge seien schon seit 1968 auf z gestellt worden und deren Abnahme sei in 01.1974 erfolgt, entbehrt jeder Grundlage. Seit 1968 wurden die Verwendungsnachweise EDV-mäßig erfaßt, mir liegen diese Änderungen seit Anfang an vor. Die erste z-Stellung ist darin am 01.04.1970 für 601 003 und 012 dokumentiert. Hier die einzelnen Daten:
601 003: 01.04.70 - 30.06.71 z, seit 01.07.71 i.D.,
01.01.72 - 09.03.72 z mit Umbau im AW Nürnberg und als 602 002 i.D. gestellt
601 007: 01.01.72 - 07.03.73 z mit Umbau im AW Nürnberg und als 602 004 i.D. gestellt
601 010: 01.07.71 - 22.02.72 z mit Umbau im AW Nürnberg und als 602 001 i.D. gestellt
601 012: 01.04.70 - 06.01.71 z, seit 07.01.71 - 13.03.71 im AW Nürnberg (nicht z!) mit Umbau in 602 012
602 012: 01.07.71 - 04.09.72 z und am 05.09.72 als 602 003 I.D. gestellt
Die Numerierung von 602 001 bis 004 erfolgte also ganz klar nach dem Datum der endgültigen Abnahme, wobei der 602 001 ab dem 23.02.72 erst bei der VersA München eingehend erprobt worden ist.
Was die einzelnen Eisenbahnblätter daraus machten, beruht zum großen Teil auf "Hörensagen" oder Spekulationen. So sehe ich das und hoffe, einen kleinen Lichtblick gegeben zu haben.
Gruß