Wie ich bereits geschrieben hatte, standen Anfang der 80er gravierende Veränderungen im Dortmunder Straßenbahnnetz an. In Hörde – s. GT8 im Dortmunder Süden – Hörde – [
drehscheibe-online.ist-im-web.de] - war es die nahende Inbetriebnahme des Stadtbahn-Tunnels. Auf der Aplerbecker Linie dagegen erschienen nach ersten Sonntags-Leistungen im Jahr 1980 durch Wagen der 1. Serie im Frühjahr 1981 die ersten N8 der zweiten Bauserie, die nach und nach die GT8 aus den Plandiensten verdrängten. Schnell waren die vier Ganztages-Umläufe mit N8 bestückt, dann drohten auch die vier HVZ-Umläufe umgestellt zu werden, die nur morgens Früh bis gegen 9 Uhr liefen und dann erst wieder nachmittags gegen 15.30 Uhr ab dem Bh. Westfalendamm wieder einsetzten und ab 19.30 Uhr wieder einrückten. Zum Glück zog sich dies bis in den Herbst hin, da man parallel auch die 401 und 406 teilweise mit den neuen Wagen bestückte.
Außerdem traf man Vorbereitungen, auf den eingleisigen Abschnitten die Signal- und Weichensteuerung von Fahrdrahtkontakten auf die induktive Steuerung mittels Sender unter dem Wagenboden umzustellen. Dies würde für die meisten noch existenten GT8 ein Streckenverbot bedeuten, da sie zu jener Zeit bis auf die Wagen 28 und 82 noch nicht über diese Einrichtung verfügten. Es wurde also höchste Zeit für Fotos durch diese doppelte Bedrohung für die letzten GT8-Leistungen auf der 407, die dann in der Tat etwa im September 1981 vorläufig beendet waren.
Das es dann doch noch weiter zu GT8-Einsätzen kam, war im Winter 1982 die große Überraschung, als die N8 plötzlich zugunsten der gerade hauptuntersuchten Wagen 1 bis 15 von der Strecke abgezogen wurden, die neu mit induktiver Signal- und Weichensteuerung ausgestattet plötzlich für neun Monate den Gesamtverkehr übernahmen, später auch noch gefolgt von den ebenfalls nach HU umgerüsteten Wagen 82 bis 91.
Das konnte man aber 1981 beim besten Willen nicht ahnen, als ich begann, den GT8 gezielt nachzustellen.
So, genug der langen Vorrede, jetzt geht’s los.
Wir beginnen wieder an der Hst. Westfalendamm, wo die Linie 407 aus der Stadt kommend auf die B1, den Westfalendamm, abzweigt, und bewegen uns auf Aplerbeck zu. Eröffnen soll GT8 Nr. 2 bei seinem allerersten Einsatz als HVZ-Verstärker auf der Linie 407 am 8.12.82 abends. Das musste, da die Rückkehr der GT8 in den Planverkehr auf der 407 schon eine kleine Sensation war, trotz der einsetzenden Dunkelheit festgehalten werden.
Da als running gag in den vergangenen Folgen immer wieder mal das Dortmunder Bier zur Sprache kam, soll hier unauffällig auf das Gärhochhaus der Dortmunder ***-Brauerei im Hintergrund hingewiesen werden.
Nun sehen wir den 67, bekannt bereits aus den Hörder Folgen, in seiner ganzen Schönheit in Straßenseitenlage an der verlegten Haltestelle Kohlgartenstraße auf dem Weg zum Hauptbahnhof. Im Hintergrund sieht man die Überleitung aus der Alleemitte auf die Ausweichstrecke. Diese Streckenverlegung, verbunden mit einer Fahrbahnverlegung der B1, die übrigens bis zur Inbetriebnahme des Tunnelbahnhofs Märkische Straße in Betrieb blieb, war dem kreuzungsfreien Ausbau der B1 in Zusammenhang mit dem Stadtbahnbau geschuldet.
Dass der nachfolgende Abschnitt eine Rennstrecke war, wo die Straßenbahnen richtig laufen konnten, muss nicht extra erwähnt werden. Motivierte Fahrer hatten gerade bei Verspätungen ihre Freude daran. Dazu das laute Heulen der Fahrmotoren, das war eine eindrucksvolle Kulisse. Vor allem abends bei bis zu sechs Minuten verkürzten Fahrzeiten, die praktisch nicht zu halten waren, gab es denkwürdige Fahrten, wenn etwa im Herbst bei Laubfall manche Fahrer gar nicht erst versuchten, die Wagen mit der E- oder Luftbremse zum Stehen zu bekommen, sondern nur mit der Mg-Bremse die Wagen anhielten. Auch damit waren Zielbremsungen möglich!Anschließend stank es dann nach verbranntem Sand in den Wagen.
Im folgenden befinden wir uns nahe der Kreuzung mit der B236, dem Nußbaumweg, der auch der Straßenbahnhaltestelle dort ihren Namen gab. Hier befand sich bis etwa 1974/75 ein Abzweig zur Dortmunder Pferderennbahn, der an Renntagen von Einsatzwagen befahren wurde. Wir sehen jetzt am 4. Juni 1983 den GT8 Nr.6 morgens Früh auf dem Weg nach Aplerbeck. Linksseitig befinden sich hinter der Mauer die Kasernenanlagen der Britischen Rheinarmee. Demnach hieß die rückwärts liegende Haltestelle „Kaserne“, wo man ohne Schutz durch Ampeln direkt die Straße überqueren musste.
Hier verlässt die Straßenbahn die Mitte der B1 und beschert ihr hier die allerletzte Ampelanlage auf Dortmunder Stadtgebiet, die in veränderter Form für die Stadtbahnlinie U47 heute noch immer besteht. Wir sehen den Wagen 46, als große Überraschung im August 1981 wenige Male auf den Verstärkerkursen der 407 unterwegs, wie er den bereits auf die Einfahrt in den eingleisigen Abschnitt wartenden N8 passiert. Er trug bis zu seinem Weggang nach Wuppertal eine der schon erwähnten, für Dortmund unvermeidlichen Bierwerbungen, hier als auffällige Ganzwerbung.
Im Anschluss noch einmal die gleiche Szene mit den Wagen 2 und 3 im Juni 1983.
Hier sehen wir noch einmal den Wagen 6 auf dem eingleisigen Abschnitt der Marsbruchstraße in Aplerbeck in Höhe der ehemaligen Ausweiche an der Westendorfstraße, Juni 1983.
Zuletzt nun der Wagen 7 kurz vor der Einfahrt in die Ausweiche Feldchenstraße, bevor er dann nach der letzten Kreuzung die Endstelle anfahren kann, Juli 1983.
Soweit wieder einmal, demnächst folgt der restliche Abschnitt bis zur Endstelle.
Grüße aus der 3do-losen Stadt Dortmund
Frank
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