Heute stelle Ich Euch den Lebenslauf eines Arbeitstieres für Nebenstrecken vor, welches aber auch auf einigen Hauptstrecken zu Hause war.

Die 86 074 ist zwar nur knapp 34 Jahre alt geworden, aber sie hat einige Bahnbetriebsweke gesehen.

Ihre Abnahme bekam die Lok am 17.11.1932 und Ihre erste Dienststelle war das Bw Herzogenrath, welches die Lok am 19.11.1932 erhielt. Was am 18.11.1932 mit der Lok geschah ist mir nicht bekannt, genau so wie in der Zeit vom 26.09.1935 - 24.10.1935 ,
23.02.1942 - 20.03.1942 und vom
29.08.1944 - 06.12.1944.

Für die ersten zwei Daten kommen ja Ausbesserungen in Frage aber für die gut drei Monate im Jahr 1944 habe Ich keine Erklärung.

Ob die 86 074 durchgehend vom

25.10.1935 - 28.09.1938
21.10.1938 - 09.04.1940

in Düren stationiert war ist mir leider auch nicht bekannt. Es ist aber zu vermuten.

Vom 11.08.1945 - 26.09.1948 soll die Lok in Herzogenrath stationiert gewesen sein. In verschiedenen Quellen wird aber für Januar 1948 eine Stationierung in Würselen genannt.
Bei dem 26.September 1948 ist anzunehmen das es sich um einen Schreibfehler handelt und das Abgangsjahr 1946 oder 1947 sein müßte. Ich persönlich tendiere zu einem Schreib- oder Ablesefehler und aus 1946 wurde 1948. Das würde dann auch heißen das die Lok vom 27.September 1946 oder auch 1947 bis zum 02. Dezember 1948 im Bw Würselen stationiert war. Für die weiteren Stationierungen sind die Daten vorhanden.

Vielleicht hat ja hier im Hifo einer Ergänzende Daten dazu.

Noch zu nennen wäre das die Lok vom
29.09.1938 - 20.10.1938 und
10.04.1940 - 22.02.1942
im Bw Kreuzburg der Direktion Oppeln beheimatet war und wohl zum Osteinsatz abkommandiert war.

Doch nun zum Lebenslauf :





Über Ergänzungen, weitere Informationen und Bilder würde Ich mich natürlich freuen. Danke im vorraus.





5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:04:07:17:35:20.

Hallo Holger (und alle Anderen),

in diesem Fall kann ich mal eine ganze Reihe von Anmerkungen machen:

In den fraglichen Zeiträumen 1935/38 und 1938/40 war 86 074 tatsächlich durchgehend in Düren beheimatet.

Bei den Beheimatungslücken handelt es sich ganz bestimmt um RAW-Aufenthalte, auch Ende 1944 (12 Jahre nach der Abnahme!), als mit erhöhten Schwierigkeiten zu kämpfen war - um es mal so lapidar auszudrücken. Ende 1948 war wieder eine Zwischenuntersuchung fällig, bei der die Lok u. a. einen neuen Kessel bekam.

"Bw Kreuzburg" ist falsch, es ist stattdessen Bw Kreuzberg an der Ahr gemeint - liegt ja auch viel näher, in jeder Hinsicht!

Vom Bw Würselen findet sich bei mir nichts. Die Angabe "Januar 1948" läßt natürlich sofort wieder alle Alarmglocken angehen: ist das wieder so eine Planung, die nie durchgeführt wurde?

Und schließlich kann ich auch das Kesselverzeichnis bieten:

1. Krupp        1932  1259 ab 17.11.32 neu mit Lok
2. Krupp        1932  1255    15.11.48 aus 86 070
3. MF Eßlingen  1937  4327    30.09.53 aus 86 005
4. Henschel     1942 26725    25.09.58 aus 86 505

Kessel  Henschel  1942  26725  war eingebaut in:
1. 86 506  01.09.42 - 21.05.51
2. 86 505  24.07.51 - 07.07.58
3. 86 074  25.09.58 -  Ende

Ich weiß heute nicht mehr, woher diese Angaben stammen. Da sie in Maschinenschrift auf einer alten Karteikarte verzeichnet sind, dürfte ich den Betriebsbuchauszug schon vor Jahrzehnten auf dem Tauschweg erhalten haben.

Lothar Behlau, Köln

Hallo;

mich würde mal folgendes interessieren: Die 86 505 gehörte ja zu der bewußten Henschel-Serie der ÜK-86 mit Krempenschornstein.

Hat den die 86 074 möglicherweise bei dem Einbau des Kessels von 86 505 mit übernommen ? Oder hatte die "505" diesen Sonderschornstein auch nicht ?

Gruß RR

Hier möcht Ich Euch nun den völlig neu überarbeiteten Loklebenslauf der 86 074 präsentieren.

Diesmal habe Ich 3 verschiedene Versionen zur Auswahl eingestellt.

Als erstes die von mir bekannte Version, dann als zweites eine Version wo alle Daten zusammen eingetragen sind und zum Schluß habe Ich eine Version erstellt wo die Beheimatungen und die Ausbesserungen getrennt aufgeführt sind.

Interessieren würde mich welche Version von Euch bevorzugt wird ?

Die erste Version :



Die zweite Version :



Die dritte Version :




Bedanken möcht Ich mich bei Lothar Behlau für seine Ergänzungen und rechtherzlich möchte Ich mich auch bei Mathias Lauter für die Abschrift des Betriebsbuches bedanken.


Edit : Zahlen- und Datumsdreher korrigiert.
Über Ergänzungen, weitere Informationen und Bilder würde Ich mich natürlich freuen. Danke im vorraus.





3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:10:17:10:39:32.

Man sollte die Beheimatungen und Untersuchungen getrennt voneinander aufführen, wie Du das in der dritten Variante gemacht hast.

Gefallen mir übrigens sehr gut, Deine Loklebensläufe!

Die ganze "Chronologie der Ereignisse" ist doch so durcheinandergebracht! Ich bin für strikte zeitliche Reihenfolge und für Unterbrechungen der Beheimatungsangaben bei Untersuchungen - exakt so, wie es in den Betriebsbüchern auch verzeichnet steht. Um das Ganze nicht ausufern zu lassen, vermerke ich in meinen Dateien allerdings nur L3 und L4 bzw. deren Entsprechungen, andere Untersuchungen/Ausbesserungen nur dann, wenn gleichzeitig eine Umbeheimatung stattfand.

Aber ein ganz anderes Problem "belastet" mich: die Lebenslaufdarstellung ist so kaum ausdruckbar, es werden beim Seitenwechsel immer große Stücke weggeschnitten. Wenn ich das Ganze mit Opera's Hilfe formatiere, will der Drucker überhaupt nicht mehr. Könnte man vielleicht eine "einzelseitenfreundlichere" Darstellung hinbekommen?

Ach ja: Guten Morgen allerseits!

Lothar Behlau, Köln

Guten Morgen,

Ich führe die Lebensläufe ebenfalls nach Beheimatung und Untersuchung getrennt. Herr Behlau ist da, meines Erachtens nicht sehr konsequent, wenn er strikte zeitliche Einhaltung fordert und andererseits nur L3/L4 einträgt (außer bei umbeheimatung). Denn gerade die L0 erlauben oft einen interessanten Blick auf das Betriebsgeschehen und die Zeitumstände (z.B. in Kriegszeiten häufige Schäden durch mangelhafte Pflege oder "Feindeinwirkung"; nach dem Krieg das unübersichtliche, hochinteressante Gebiet der EAZ (Eisenbahn-Ausbesserungs-Züge; nicht zuletzt die Übernahme von Ausbesserungen dur Bw ie z.B. der Eintrag "Bw Holzminden; L2-Gruppe" !). Rangierloks hatten oft Unfälle, je nach Bw mal mehr mal weniger. All das verliert man, wenn man die L0 alle wegläßt. "Exakte" Eintragungen in Betriebsbüchern sind eher die Ausnahme, da spielte auch oft die Handhabung durch die C-Gruppenleiter eine Rolle. Und wenn schon exakt, wo bleiben dann die "L1", das Abdrehen der Spurkränze? Aber das mach ich auch nicht. Übersichtlicher ist auf jeden Fall die getrennte Darstellung und auch "lesefreundlicher", mal ganz abgesehen vom Platzbedarf (wir wollen doch beim Ausdrucken nicht für den Tod ganzer Wälder verantwortlich werden). Aber das soll hier keine Grundsatzdiskussion werden. Ich kenne genug Sammler, die es so oder so machen. Am Ende zählt nur der Spaß an der Sache und wenn man einen neuen Lebenslauf erhält, dann kann man ihn ja auch in jedem beliebigen Format und Umbruch neu abtippen.
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Hobby!

....jedenfalls laut einem Bellingrodt-Foto, auf dem die Loknummer aber gar nicht zu erkennen ist - und man weiß ja inzwischen, wie das so lief!

Der von 86 505 in 86 074 eingebaute Kessel stammt aber ursprünglich von der 86 506, und für diese ist ein solcher "Caledonian"-Schornstein bisher nicht nachgewiesen. Mit ziemlicher Sicherheit hatten nicht alle Lok der Henschel-Serie 86 488 - 527 diese Variante, ich gehe also vorläufig davon aus, daß 86 074 einen Normalschornstein "geerbt" hat.

Lothar Behlau, Köln

....es ist vielmehr ein Akt der Selbstbeschränkung, und mich interessieren nun mal die "großen" Untersuchungen mit ihren Hauptbauteiltauschen, eventuellen Bauartänderungen etc. mehr als die unzähligen kleineren Reparaturen. Allerdings muß ich zugeben, daß gewisse Besonderheiten, wie z. B. L0 oder gar L2 in einem anderen Bw als dem eigenen, ausnahmsweise dann doch vermerkt werden. Und wenn mal bei einer L0 sogar ein Kessel gewechselt worden ist (soll alles vorgekommen sein), dann findet das selbstverständlich auch Eingang in meine Datensammlung.

Das von Fritz Stöckl geprägte Bonmot von der "systematischen Systemlosigkeit" verfolgt mich nun schon seit über 30 Jahren - aber mittlerweile finde ich das nur noch amüsant....

Lothar Behlau, Köln

PWP schrieb:
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> ...Gefallen mir übrigens sehr gut, Deine
> Loklebensläufe!

Danke, für die Blumen. :-)

Lothar Behlau schrieb:
-------------------------------------------------------

> ...Aber ein ganz anderes Problem "belastet" mich: die
> Lebenslaufdarstellung ist so kaum ausdruckbar, es
> werden beim Seitenwechsel immer große Stücke
> weggeschnitten. Wenn ich das Ganze mit Opera's
> Hilfe formatiere, will der Drucker überhaupt nicht
> mehr. Könnte man vielleicht eine
> "einzelseitenfreundlichere" Darstellung
> hinbekommen?

Beim nächsten "langen" Lebenslauf werde Ich versuchen sie in einem A4 Format einzuteilen.

Mathias Lauter schrieb:
-------------------------------------------------------
> ...Übersichtlicher ist auf jeden
> Fall die getrennte Darstellung und auch
> "lesefreundlicher", mal ganz abgesehen vom
> Platzbedarf (wir wollen doch beim Ausdrucken nicht
> für den Tod ganzer Wälder verantwortlich werden).
> Aber das soll hier keine Grundsatzdiskussion
> werden. Ich kenne genug Sammler, die es so oder so
> machen. Am Ende zählt nur der Spaß an der Sache
> und wenn man einen neuen Lebenslauf erhält, dann
> kann man ihn ja auch in jedem beliebigen Format
> und Umbruch neu abtippen.

Also es scheint ja getrennte Meinungen zu den Lebensläufen zu geben. Mir persönlich gefallen alle Varianten gleich gut. Bei den zusammenhängenden Darstellung sieht man wielange die Loks zwischen den Ausbesserungen im Heimat-Bw waren. Es stimmt schon das es bei der getrennten Darstellung übersichtlicher ist und man sieht auf einem Blick wann die Lok in Ausbesserung und im Heimat-Bw war. Hier wird dann aber die komplette Beheimatung im Bw zusammen gefasst. Bei zusammenhängenden Lebensläufen verzeichne Ich mir meist noch wieviel Tage die Lok im Bw war, was in dieser Darstellung natürlich nicht immer möglich ist.

Die von mir bis jetzt immer präsentierte Darstellung soll ein Mittelweg der beiden Darstellungen sein. Da meist nur die Beheimatungen und die großen Ausbesserungen bekannt sind finde Ich die getrennte Darstellung nicht grade so angebracht. Anfangs war von mir angedacht alles auf eine DIN A4-Seite zusammen zufassen, doch bei der ersten kompletten Betriebsbuchabschrift wurde dieser Rahmen schon gesprengt. So denke Ich das man mit der von mir gewählten Darstellung leben kann und man kann ja dann auch in seine favorisierte Darstellung in jedem beliebigen Format neu tippen. Ich speichere mir übrigens wenn es geht alle drei Darstellungen.

Zum Schluß kann Ich nur Mathias Recht geben, denn "Am Ende zählt nur der Spaß an der Sache" . Und man sollte doch froh sein das es Leute gibt die Ihre Daten und Sammlungen öffnen und austauschen.