04 - Historisches Forum
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geschrieben von: br44berge
Datum: 18.04.06 15:57
Hallo,
in den letzten Tagen waren hier mehrfach wahnsinnstolle Bilder von den letzten Tagen der Ottberger BR 44 zu sehen. Auch mit dem Dg 53842 Herzberg - Hamm. Zunächst ganz herzlichen Dank an die Bildautoren.
nun meine Frage:
Hat es bis/vor 1968 in der Ep III (vor EDV-Nummern) schon diesen Dg 53842 oder einen vergleichbaren Zug mit Ottberger 44ern gegeben.
Grund:
ich will den Dg 53842 mit 44er Vorspann in H0 nachstellen, wenn möglich jedoch in der Ep III Beschilderung.
Vielen Dank
Gerhard Berge
geschrieben von: steamjoe
Datum: 18.04.06 19:05
Vor 1966 hat es ganz andere Starleistungen der Ottbergener 44 gegeben: Die Erzzüge. Nach Erzählungen eines alten Ottbergener Lokführers wurden Erzzüge von Herzberg ins Ruhrgebiet gefahren. Diese Züge sollen nach seinen Angaben einen Großteil des Verkehrs ausgemacht haben.
Vielleicht kann das jemand durch entsprechende Unterlagen belegen.
hat sich erledigt, Überschneidung mit Deinem Beitrag z.Thema Löhne - Hameln...
Eintrag editiert (18.04.06 19:42)
Viele Grüße,
Michael
geschrieben von: br44berge
Datum: 18.04.06 19:32
Hallo Steamjoe,
Das klingt interessant aber auch seltsam. Die Frage dazu wäre, woher diese Erze in den Zügen stammte. Aus der DDR oder anderen Ostblockländern ? Eher unwahrscheinlich, wo wurde da Erz für den damals feindlichen Westen exportiert ?
Der Erztransport und Kokstransport auf der Schiene ging in den 1960er Jahren eher in die Gegenrichtung von West nach Ost.
Erz von Emden und Koks aus dem Ruhrgebiet liefen auf der Bahn nach Salzgitter in die Stahlwerke. In Spitzenzeiten täglich 2 -3 x .
Diese Gags liefen über die Strecke Löhne - Vlotho - Rinteln - Hameln nach Salzgitter. Ich bin in den 1950er und 1960er Jahren an dieser Strecke gross geworden, in einen Ort namens Eisbergen.
Zugmaschinen der Gags waren ebenfalls 44er und später auch V200 . Daher auch mein 44er Fimmel.
Bei den 44ern können allerdings Ottberger Machinen dabei gewesen sein, weil die bis Hameln, Löhne, Northeim etc. unterstationiert waren.
Hoffentlich gibt es noch Infos zu dem DG 53842 oder ähnlichen "Interzonen"-Gütenzügen .
Viele Grüsse, Gerhard
Hallo Gerhard,
wir müssen mal "emailen..."
Richtig, wie Du schriebst, sind die Züge der Löhner Strecke nicht über Ottbergen gelaufen. Sie sind sogar, wenn Richtung Hildesheim, teilweise vor Hameln angehalten worden um erst Hameln zu passieren, wenn sichergestellt war, daß der Zug nicht in Hameln zum Stehen kam.
Der Vorspann ab Ottbergen ist m.W. nur in der Endphase des Ottberger Dampfbetriebes (IIRC nur ein paar Monate) gelaufen. Es hieß einerseits um Lz - Fahrten zu vermeiden; andererseits wurde aber offensiichtlich auch Last in Ottbergen angehängt. Ich selber habe diese Vorspannleistungen 1974 und 1975 in Ottbergen nicht gesehen, was aber nichts heißen will...;-)
Michael
Eintrag editiert (18.04.06 19:41)
Viele Grüße,
Michael
Denn Erzzüge von Herzberg ins Ruhrgebiet sind mir nicht so geläufig.
Nur der damalig starke Erzverkehr aus dem Harz.
Gruß
Gerd
geschrieben von: Olaf Ott
Datum: 18.04.06 19:52
Guten Abend!
Als adäquater Zug zum Dg 53842 ist der Dg 6770 (Herzberg/Harz - Hamm Rbf) zu nennen.
Dieser Dg fuhr mit 044 des Bw Ottbergen um 12.26 Uhr in Herzberg ab und erreichte Altenbeken um 17.12 Uhr. Wie beim 53842 war Aufenthalt in Ottbergen von 14.36 - 16.18 Uhr. In Altenbeken wurde auf eine andere Ottberger 044 umgespannt, die Altenbeken um 17.41 Uhr Ri Hamm Rbf verließ. Hamm Rbf wurde um 21.59 Uhr erreicht. Vielleicht vielen unbekannt ist, daß die Züge durch Hamm bis Bockum-Hövel fuhren, dort wurde Kopf gemacht und rückwarts ging es in den Hammer Rbf. Nach 8 Stunden und 33 Minuten waren die Frachten dann vom Harzrand an den Rand des Pottes gebracht worden.
Personal und Lok wurde aber keine große Pause geschenkt, denn um 22.11 Uhr ging es bereits mit dem Dg 6777 (Hamm Rbf - Herzberg/Harz) nach Ottbergen retour, daß um 0.48 Uhr wieder erreicht wurde.
Diesen Leistungen kann man nur höchsten Respekt zollen.
In Gedanken an viele schöne Stunden in Ottbergen, grüßt
Olaf Ott
geschrieben von: br44berge
Datum: 18.04.06 20:07
Hallo Michael Bahls,
Das mit der notwendigen "freien Durchfahrt" in/nach Hameln stimmt genau.
Die beiden neuralgischen Punkte auf der Strecke der Gags nach Salzgitter lagen einige km hinter Hameln.
1. der Abzweig von der Hannoveraner Hauptstrecke bei Afferde mit der anschliessenden Steigung.
2. die dann folgende Steigung bei Coppenbrügge .
Es war einige Male vorgekommen, dass 44er Erzzüge, die wegen des Verkehrs auf der Hauptstrecke Hp0 hatten, dann nach schwerer Anfahrt in den o.g. anschliessenden Steigungen schleuderten und die Lokmänner bei leerem Kessel erst wieder Dampf kochen mussten oder Schiebedienst von Hameln gerufen werden musste. Dann war die Strecke für 1-2 Stunden zu.
Deshalb mussten die Fahrtdienstleiter von Rinteln und Hessisch Oldendorf mit dem Hameler Stellwerk so zusammen arbeiten, dass immer vor , in und nach Hameln der Gag Hp1 hatte.
Ich suche übrigens dringend Fotos von diesen Gags. Vielleicht hilfts.
Grüsse, Gerhard
geschrieben von: Olaf Ott
Datum: 18.04.06 20:12
Hallo Michael!
Während ich meinen kleinen Beitrag schrieb, gab es ja schon andere Meldungen.
Ein Halt vor Hameln aus Ri Löhne war deshalb nötig, da bei Ausfahrt auf die ABC-Strecke (Afferde-Behrensen-Coppenbrügge) Ri Hildesheim der komplette Hamelner Bahnhof von West nach Ost durchquert wurde und der Betrieb Hannover-Kassel hier Vorrang hatte. Planmäßig war z.B. beim Dg 53421 (Hamm Rbf - Löhne - Braunschweig) Personalwechsel in Hameln von 16.09 - 16.24 Uhr. Die Weiterfahrt bis zum Brechpunkt in Coppenbrügge war aber keinesfalls spektakulär. Es ging mit 25/30 km/h jumbogemäß bergauf.
Von Erzzügen Herzberg Ri Ruhrgebiet ist mir bis heute auch nichts bekannt.
Viele Grüße!
Olaf Ott
Wenn ich alle zusammen bekomme, wurde das Erz aus folgenden Gruben in das Ruhrgebiet abgefahren:
- Grube Mathildenhütte/Bad Harzburg
- Grube Echte/Kreiensen
- Grube Hilfe Gottes/Bad Grund
- Grube Morgenstern/Othfresen
Sowie Gruben im Raum Salzgitter und ich meine in/bei Clausthal-Zellerfeld war auch noch eine.
In Ottbergen wurden dann 2 Züge zusammengefasst, da die Grenzlast ab Ottbergen deutlich niedriger lag als auf dem Abschnitt Kreiensen-Holzminden (bis. 12,5%o)
Auch wenn aus dem Südharzgebiet Erzzüge gefahren sind, der überwiegende Anteil fuhr auf der Route Kreiensen-Holzminden-Ottbergen-Altenbeken-Ruhrgebiet. Und das 24h am Tag. Bis das Schwedische Erz kam.
Gruß
Gerd
geschrieben von: br44berge
Datum: 18.04.06 20:26
Danke Gerd Schütz für diese klare Info.
hast Du auch Informationen, wann diese Erzzüge über Ottbergen nach Westen liefen.
In den 1950er oder 1960er Jahren ?
Viele Grüsse, Gerhard Berge
geschrieben von: QJ 7002
Datum: 18.04.06 20:31
Hallo Olaf,
als Hamelner Schüler hatte ich das Vergüngen, den Dg 53421 fast täglich beobachten zu können. Du hast recht, normalerweise war die Bergfahrt nach Coppenbrügge zwar eindrucksvoll, aber eben auch nichts wirklich Sensationelles. Ea gab aber auch Tage, da lief es nicht so richtig: Heizer ohne große Erfahrung, Überlast, Laubfall im Herbst etc. sorgten dafür, daß manchmal eine rund Dreiviertelstunde für die paar Kilometer nach Coppenbrügge benötigt wurden. Der morgendliche Dg 53417 auf der gleichen Strecke hatte bereits am ersten Betriebstag arge Probleme: Am 26.5.74 erreichte 044 326 nur müdes Fußgängertempo - mit dem Fahrrad konnte ich den Zug problemlos verfolgen und mehrmals ablichten...
Beste Grüße
Martin
Habe es eben nochmal nachgelesen. Mal in Stichpunkten:
Start September 1946
Ab 56/57/58 stetiger Rückgang wegen Erz aus Schweden
Letzter planmäßiger Erzzug 1962.
Grenzlast Kreiensen-Holzminden 1100t
Grenzlast Ottbergen-Altenbeken 2200t
Gruß
Gerd
Ich grüße die Fachmänner für die Strecke Löhne-Hameln-Hildesheim,
ich vermute, daß es dieser Dg 53421 war, der so einiges zu meinem Hobbybazillus beigetragen hat. Ein Freund wohnte im ehemaligen Bw Nordstemmen. Genau vor seiner Tür kam Anfangs der 70er Jahre öfters gegen 17.30 Uhr eine 44er mit einem schweren Güterzug zum Stehen, wenn eine Überholung angesagt war. Die Anfahrt im Gleisbogen Ri. Hildesheim war immer sehr spektakulär. Leider hatte ich damals keinen Fotoapparat. Kann jemand von Euch sagen, ob diese Überholung planmäßig vorgesehen war und wie lange dieser Zug noch mit Dampf fuhr?
Gruß
Joachim
geschrieben von: QJ 7002
Datum: 18.04.06 21:35
Hallo Joachim,
die Dg 53417, 53421 und ein Gegenzug (dessen Nummer ich nicht mehr weiß) fuhren vom Sommerfahrplan 74 bis zum Ende des Winterfahrplans 74/75 mit Ottbergener 044. Grund für diese einjährige Führung über Hameln - Elze waren umfangreiche Bauarbeiten zwischen Minden und Löhne auf der elektrifizierten Hauptbahn. Über die Überholung in Nordstemmen kann ich nichts sagen - ich habe mich um die Züge immer zwischen Rinteln und Hameln und auf der Rampe nach Coppenbrügge gekümmert... Ich hoffe, diese Infos helfen dir weiter!
Beste Grüße
Martin
geschrieben von: Olaf Ott
Datum: 18.04.06 21:55
Hallo Martin und Joachim!
@ Martin: Auch ich habe 1973-75 in Hameln die Schulbank gedrückt. Und der 53421 war auch mein täglicher Bergfahrer.
@ Joachim: Zur Entlastung des Knoten Lehrte während der Elektrifizierung wurden bis zum Ende des Winterfahrplans 1975 die Dg 53417, Löhne ab 10.34 Uhr , Hildesheim 13.04/41, Braunschweig Rbf an 14.54 (Personal Altenbeken) und 53421, Löhne ab 15.00, Hildesheim 17.47/18.14, Braunschweig an 19.26 (Personal Hameln) und in der Gegenrichtung der Dg 53 418, Braunschweig ab 07.03, Hildesheim 9.00/26, Löhne an 11.47 (Personal Hameln) mit Ottberger 044 bespannt. Die Planlast betrug 1600to.
Den letzten 53421 haben mein Bruder Norbert und ich bis Hoheneggelsen verfolgt und diese letzte Fahrt verewigt. Außer uns waren an diesem Tag wohl alle anderen Eisenbahnfreunde beim 012-Abschied im Emsland, aber mir war das Arbeitstier wichtiger als die 012. Zwei Jahre zuvor haben mein Freund Hans R. und ich den letzten Öler aus Altenbeken auf der Bergfahrt nach Kassel begleitet, anstatt standesgemäß bei der 01 in Hof zu sein.
Noch heute bekomme ich bei der Tonaufnahme der Ausfahrt Altenbeken Gänsehaut ,wenn mitten in das Brüllen des Ölers die Kirchenglocken von Altenbeken hereinläuten.
Aber so ist es nun mal mit der Jumbomacke!
Ich wünsche einen schönen Abend!
Olaf
@Reinhard! Stelle doch vielleicht noch einmal den Altenbeken-Bericht ein!
geschrieben von: theimex
Datum: 18.04.06 22:46
Es gab noch eine Erzverladung in Harlingerode Strecke Bad Harzburg - Oker von der Grube Hansa ( Lorenseilbahn)
und eine Erzverladung Haltepunkt Dörnten Strecke Goslar - Salzgiter Ringelheim von der Grube Morgenstern - Sturzbühne.
Ich meine auch gehört zu haben das Erzzüge aus den Verladeorten (Harz) in Neuekrug-Hahausen gebündelt wurden und von da aus gen Westen fuhren.
Danke für Eure Infos.
@Olaf, Du machst mich unruhig. Dieser letzte 53421 würde mich schon brennend interessieren. Zumindest im Abschnitt Elze-Hildesheim. Doch ich weiß, wie zeitraubend die Scannerei ausarten kann. Ich bin selbst noch am Probieren und hab noch nicht den optimalen Ablauf gefunden.
Gruß
Joachim
geschrieben von: Olaf Ott
Datum: 18.04.06 23:10
Hallo Joachim!
Den letzten 53421 habe ich an der Leinebrücke(stimmt Leine?) mit der Marienburg im Hintergrund aufgenommen.
Ich wünsche eine gute Nacht!
Olaf
geschrieben von: 03 1008
Datum: 19.04.06 08:15
Als Gruß an die damalige "44er-Bande" hier ein Foto der 044 512 (ex 44 1512) vor dem 53417 am 31.08.1974 bei Behrensen, insbesondere an F. W., der mich Unwissenden damals mit den nötigen Informationen versorgte, der aber als "Internet-Muffel" diese Aufnahme wohl wahrscheinlich nicht wahrnehmen wird:
Eintrag editiert (19.04.06 08:33)
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