Nach Burma, Indonesien und Italien wenden wir uns nun kurz den Belgiern zu.
Die Strecke von Aachen-West nach Montzen ist seit dem zweiten Weltkrieg eine reine Güterzugstrecke. Von Aachen-West bis zum Tunnel unter dem Dreiländereck Deutschland – Belgien – Niederlande steigt die Strecke mit einer Maximalsteigung von etwa 25 Promille so steil an, dass die meisten bergfahrenden Güterzüge nachgeschoben werden müssen. Zu diesem Zweck ist die Strecke auf deutscher Seite mit 15 kV – 16,7 Hz elektrifiziert; die Elektrifizierung reicht also zurzeit bis zum Tunnelmund.
Vom Tunnel bis nach Montzen wird augenblicklich an der Elektrifizierung gearbeitet.
Ende der siebziger Jahre war die Baureihenvielfalt auf der Strecke noch ungleich größer als heute. So konnte man Lokomotiven der Reihen 51, 55, 59, 60 und natürlich die alten Kartoffelkäfer (oder NoHABs) der Reihen 52, 53 und 54 sehen, die von Montzen bis nach Aachen-West fuhren.
Mangels Auto und hauptsächlich auf das Fahrrad angewiesen entstanden die meisten Bilder im Streckenabschnitt auf deutscher Seite, einige auch kurz hinter dem Tunnel. Den riesigen Eisenbahnviadukt über den Dächern von Moresnet habe ich aus diesem Grunde leider kaum besucht.
Fahren wir also diverse Fotostandpunkte mit dem Fahrrad ab. Der erste Standpunkt ist die Brücke des Pariser Rings (die heute Halifaxstr. heißt; die Namen wurden vor längerer Zeit getauscht). Im
Bild 1 zieht 5155 (Cockerill 3879/62), noch im grünen Lack, ihren abendlichen Containerzug nach Aachen-West (25.6.79):
Fahren wir weiter. Am 17.8.78 hat Lok 5213 (AFB 150/55, Lizenz NoHAB) ihren aus Fcs-Wagen bestehenden Güterzug am Haken und rollt über die Brücke am Gemmenicher Weg Richtung Aachen-West hinunter. Diesem Zug werden wir noch weitere Male begegnen
(Bild 2):
Es dauert nicht lang, und 5213 kommt heute mal als Lz zurück
(Bild 3) und befährt gerade wieder besagte Brücke:
Dann war 215 015 (Krupp 5036/69) mit ihrem Ford-Zug am Haken an der Reihe, die Steigung zum Dreiländereck zu erklimmen.
(Bild 4, 17.8.78):
Gleiche Stelle, aber am Tag zuvor. Lok 5938 (Cockerill 3443/55) zieht ihre abendliche Planleistung mit Schiebewandwagen nach Aachen-West,
Bild 5:
Am 31.5.79 kommt uns auf der Brücke über den Gemmenicher Weg 5404 (AFB 163/57) in der Abenddämmerung entgegen. Die Lok hat leider bereits ihre alten gelben Streifen gegen das "modernere" Farbkleid getauscht. Der Leerzug war offensichtlich nicht sehr schwer und benötigte keine Schiebelok
(Bild 6):
Bild 7 zeigt nochmal den abendlichen Containerzug, der bereits von Bild 1 bekannt ist. Diesmal rollt kurz vor der Brücke über den Gemmenicher Weg 5179 (Cockerill 3903/63), bereits in neuer Lackierung, dem Güterbahnhof Aachen-West entgegen. Im Hintergrund ist auch noch das Transportmittel des Fotografen verewigt (7.6.79):
Auch Lok 5408 (AFB 155/57) hat bereits ihre charakteristischen Streifen verloren, als sie am 28.6.79 mit ihrem Plangüterzug den parallel führenden Gemmenicher Weg entlangrollt
(Bild 8):
Der Lokführer muss mich wohl beobachtet und für die Rückfahrt vorgemerkt haben. Doch zunächst kommt 5187 (Cockerill 3911/63) mit dem schon bekannten Containerzug die Rampe herunter gerollt
(Bild 9):
Dann tauchte Lok 5408 mit ihrer Rückleistung wieder auf. Und offensichtlich hatte der Lokführer tatsächlich auf mich gewartet, denn er war äußerst nett zu mir, aber schaut selbst
(Bilder 10 und 11):
Na, wer erkennt sich denn da?
Anschließend kam auch die bekannte Fuhre mit den Schiebenwandwagen wieder vorbei. Am Haken war diesmal Lok 5945 (Cockerill 3450/55)
(Bild 12):
Auch die Rückleistung wurde – im letzten Abendlicht – verewigt. Lok 5945 strebt mit ihrem Güterzug dem Dreiländereck entgegen, 28.6.79
(Bild 13):
Auch Loks der Reihe 53 konnten hin und wieder gesichtet werden. Am 30.5.79 führt Lok 5317 (AFB 136/55) die abendliche Planleistung
(Bild 14):
Bewegen wir uns weiter in Richtung Dreiländereck. In Höhe des Pferdestalls, nahe der geschwungenen Kurve auf den Tunnel zu, kommt uns am 7.5.79 Lok 5403 (AFB 162/57) noch im alten Outfit entgegen
(Bild 15):
Soviel für heute.
Teil 2 folgt in Kürze.
Schönen Abend noch,
Martin W.