Wenn alle etwas von Berlin zeigen, dann muß ich auch mal meine Schubkarre beiseite stellen, um auch etwas zum Thema beizutragen. Dafür habe ich mir etwas spezielles herausgesucht:
Ganz im Südwesten von Berlin, wenige Meter östlich des DDR-Kontrollbahnhofes Griebnitzsee, gab es die West-Berliner Exklave Steinstücken, die nur durch eine Straße parallel zur Bahnstrecke nach Seddin mit dem West-Berliner Stadtgebiet verbunden war. Unmittelbar am anderen Ende dieser Straße befindet sich der Stadtteil Kohlhasenbrück, wo sich unter einer Straßenbrücke die Bahnlinien nach Griebnitzsee – Potsdam (damals die Haupt-Transitstrecke im Personenverkehr) und nach Seddin (nur Güterverkehr) teilen. Diese Stelle mußte ich mir natürlich ansehen. Leider habe ich die Grenzanlagen damals nicht fotografiert, dafür aber ein paar Züge.
Hier seht Ihr 118 223 + 118 326 am 22.5.1979 aus Richtung Seddin kommen. Zwischen dem Gleis und den im Hintergrund erkennbaren Grenzanlagen verlief die Straße nach Steinstücken, das Gleis im Vordergrund führt nach Griebnitzsee:
Ein Reisezug in Richtung Griebnitzsee mit 118 338 am 9.6.1979, links ein funktionsloses Spanngewicht.
Da damals fast alle Transitzüge des öffentlichen Verkehrs mit 132 fuhren, vermute ich, daß es sich hier um einen Zug der Schutzmächte handelte:
132 578 am 9.6.1979 mit Transitzug in Richtung Griebnitzsee, rechts im Hintergrund ist 118 323 auf dem Weg nach Seddin zu erkennen:
Noch ein Güterzug aus Seddin, diesmal 118 359 am 9.6.1979:
Das grobe Korn kommt daher, daß mein Berliner Fotograf die Filme „auf Sicht“ entwickelt hat. Wie das geht, kann ich Euch leider auch nicht sagen und fragen wird man ihn wohl auch nicht mehr können; er war damals schon im Rentenalter.
Viele Grüße
Stefan
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:22:07:01:07.