In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es traditionsgemäß im April, Juli und Oktober den berühmten Besichtigungstag im AW München-Freimann. Dort tummelten sich bis zu 170 Fuzzis - vorwiegend auf dem Lokfriedhof. Während dessen blieb dem AW München-Neuaubing diese Popularität verweigert. Und das, obwohl der Besichtigungstermin i. d. R. mit dem des AW Freimann auf einen Tag fiel; entweder war vormittags Freimann und nachmittags Neuaubing oder umgekehrt - wie an diesem 24.07.85.
Ein Rest des Museumsfahrzeugparks der DB war hier noch hinterstellt. Während im AW Freimann eifrig für die Feierlichkeiten im Herbst an einigen Loks gearbeitet wurde (u. a. 110 348, 117 103, 118 003), stand in Neuaubing nur noch „zweite Wahl“. Teilweise sind die Fahrzeuge bis heute noch nicht aufgearbeitet worden. Anwesend waren 110 005, E 36 02 (als Klima-Schneepflug 844 30 80 974 3 032-3), 163 005, 163 008 und 426 002/826 602. Irgendwo im Feld stand auch noch O&K 7790/16, besser bekannt als „Luci“ oder ECM 3, eine Bn2t-Dampflok. Die meisten Fahrzeuge des Eisenbahnclub München sind, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ins Bayrische Eisenbahnmuseum Nördlingen (EBM) überstellt worden.
Das nächste Foto, leider etwas unscharf, hatte ich schon mal eingestellt, hier noch mal. Es soll nach meinen Aufzeichnungen ein Buchli-Drehgestell der 116 002 sein. Wo ich das abgeschrieben oder gehört habe, weiß ich nicht mehr, vielleicht kann das ja jemand verifizieren:
Als Werklok war 333 168 im Einsatz, sie ist heute als kastrierte FFS-Lok 333 668 in Offenburg im Einsatz:
Eine 333 war es auch noch bei meinem letzten Besuch im Oktober 2002: 333 044. Schon erstaunlich, wo solche Loks dann enden: 1992 erstmals in Oberhausen-Osterfeld geknipst, war die Lok später in Kempten beheimatet, 1999 im Bw München-Steinhausen mit SchaKu im Einsatz, 2002 eben in Neuaubing und schließlich wieder nach Oberhausen-Osterfeld Süd umbeheimatet, um dann im Dezember 2004 bei Steil in Köln verschrottet zu werden.
Doch nun zu den Wagen. Ich kann leider keinerlei Angaben über etwaige Herkunft oder Verbleib der gezeigten Wagen geben. Aufgeschrieben habe ich auch nur die Nummern der fotografierten Wagen.
Wohn-Schlafwagen 428 (60 80 99-69 904-3) mit Oberlicht (ein alter Preuße?) und dahinter Bye 655 (50 80 29-13 208-3):
Ein „Kakadu“ der älteren Bauart ARm 216 (51 80 84-43 010-8):
Dann mal ein halbwegs "banaler^" ABüe 331 (50 80 38-10 004-8):
Noch etwas seltener und älter der Aüe 302 (50 80 18-11 025-6):
Von dem linken Wagen wüsste ich noch nicht mal die ehemalige Länderbahnverwaltung und Gattung. Es ist der Bahnhofswagen 72145 und dahinter zwei ehemalige Württemberger, die Aufenthaltswagen 455 (60 80 99-28 434-1 und 229-9):
Einer der vielen Umbaudreiachser, der nach 1966 nicht mit der 12-stelligen UIC-Nummer beschriftet wurde, war dieser AB3yge 756 (37 425 Mü):
Ein ehemaliger Schürzenwagen als Dienstü(e) 317 (51 80 99-60 005-9), dahinter Bye 655 (50 80 29-13 257-0):
Die Lackierung des rechten Wagens entsprach ozeanblau/beige (also kein „Rollende Weinstraße“, wie man auf den ersten Blick hätte denken können), es ist der WGye 831 (50 80 89-53 705-6), dahinter der schon gesehene Bye 655 und der Dienstü(e) 317:
Zwei Wagen mit der gleichen Anzahl Abteile, wie man an der Wagennummer erkennen kann, aber vom Aussehen doch ein großer Unterschied: Büe 354 (50 80 20-11 021-1), ein Gruppe 30-Wagen (nennt man die so?) und Büe 371 (50 80 20-11 144-1), ein Hecht:
Dann doch noch ein Wagen der "Rollenden Weinstraße", der WGyge 831 (50 80 89-11 701-6), würde mal sagen, ein ehemaliger AByse (630?). Der Busch hätte es bei den heutigen Fuzzis wohl nicht überlebt:
Zum Schluss noch zwei seltene Exemplare. Links der ARm 216 (51 80 84-43 001-7), bereits in der "neuen" Lackierung (vgl. Bild des Kakadus), daneben im Bauzugwagen-ozeanblau der Bremsuntersuchungswagen 338 (60 80 99-11 003-3):
Als das AW Freimann dann (1991?) die Besichtigungen abschaffte, trat auch das AW Neuaubing noch mehr in der Hintergrund. Führungen wurden danach m. W. höchstens noch für Gruppen auf Anfrage gemacht; meine letzte war 1992. Letzte Bekanntheit machte man sich mit dem Einsatz der Heizlok 103 136. Was ist eigentlich heute dort noch los?
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