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Moderatoren: Heiko Focken - Th.D.

Re: Was will BlaBlaBus anders machen als Flixbus?

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 02.03.19 13:19


kaufhalle schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
1. Wie kam Flixbus zu seinem Geld? Haben die Investoren Flixbus zufällig ausgewählt, um ihr Geld dort 'zu versenken'? Oder haben sie sich doch ein wenig ihr Konzept und ihre Ideen angeschaut und danach entschieden? Immerhin wollen Investoren ihr Geld vermehren!)
Ja und? Was willst Du damit sagen?
Ich will damit sagen, dass sich die Investoren angeschaut haben, in welches Unternehmen sie ihr Geld stecken und welches Unternehmen auch aufgrund seiner Konzepte und Ideen Zukunft hat. Sie wollen ja ihr Geld vermehren.

kaufhalle schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
2. Wenn es nur eine Frage des Geldes gewesen wäre (wir sprechen hier über die Größenordnung von 'nur' ein paar 100 Mio. Euro), haben alle anderen, zum Teil sehr finanzkräftigen(!) Mitbewerber nicht gesehen, dass sie so ein europaweites Fernbusnetz hätten aufbauen können? Was hätten wohl die Investoren von Flixbus gemacht, wenn ein Milliarden-Konzern wie die Deutsche Post hätte deutlich machen können, eine Mrd. Euro in das Fernbusnetz zu investieren? Sie hätten erkannt, dass Flixbus keine Chance gehabt hätte, und kein Geld mehr zugeschossen.
Du verwechselst mal wieder Finanzkraft mit Investitionsbereitschaft.
Wenn man davon ausgeht, dass einige finanzkräftige Unternehmen in den Fernbusmarkt einsteigen wollten und das nötige Kapital dazu hatten, aber aufgrund von mangelnder Investitionsbereitschaft nicht investiert haben, muss man die Frage stellen, warum sie das nicht getan haben. Offensichtlich haben sie deine These, dass jeder, der nur bereit ist, genügend Geld in ein Fernbusunternehmen zu investieren, in dem Markt Erfolg haben kann, nicht geteilt, oder sie waren zumindest der Meinung, dass sie weit mehr Geld hätten investieren müssen als die Investoren von FlixBus bereit waren zu investieren. Und warum? Vielleicht weil die Konzepte von FlixBus die besseren waren und gar nicht so viel investiert werden musste. Was hat sich heute an dieser Situation geändert? Oder war es vielleicht eine Fehleinschätzung der FlixBus-Wettbewerber?


kaufhalle schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
Dann warten wir mal auf einen Investor, der 'bereit ist, mehr Geld zu versenken', um 'sich gegen Flixbus durchaus durchsetzen können' und 'einfach[(!)] das Flixbus-Netz nachzubauen'. Aber bedenke, dass der sich im Gegensatz zu Flixbus gegen einen etablierten Anbieter durchsetzten muss, was den dafür erforderlichen Geldbetrag deutlich in die Höhe treiben dürfte. (Vielleicht ist es dann günstiger, die Flixbus-Anteile von den Investoren zu übernehmen).
Du hängst da irgendwie der seltsamen und idealistischen These an, dass sich in einer Marktwirtschaft das bessere Produkt und das mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis durchsetzen würde. Und wenn man nicht benennen kann, worin im konkreten Fall der Vorsprung liegen soll, muss die These als Begründung herhalten, dass da ja irgendwas sein muss.

So funktioniert Marktwirtschaft aber nicht. Marktmacht ist nur eine Frage des finanziellen Einsatzes. Mal ein auffälliges Beispiel aus dem Lebensmittelbereich: Vor etlichen Jahren hat Procter & Gamble Kartoffechips der Marken Lays und Pringles in den Markt gedrückt. Zu Markenartikelpreisen, als faktisch generisches Produkt ohne jegliche Innovation, in einen Markt, der schon seit Jahren bei no-name-Ware im Discounter angekommen war. Wie kann man sich da etablieren? Mit Geld, natürlich auch mit dem Einfluss eines Großkonzerns. Tja, sie haben sich durchgesetzt, und zwar sehr schnell. Natürlich passiert das nicht alle Tage, und natürlich kann man sich da nur etablieren und nicht alle anderen verdrängen, aber der Beweis, dass es funktioniert ist erbracht.
Was du schreibst ist sicher zutreffend, aber der Schluss, dass das Produkt selbst überhaupt keine Rolle dabei spielt, ob es sich am Markt durchsetzt oder nicht, ist auch nicht richtig. Es ist eben eine Kombination von Marktmacht und Produkt.


kaufhalle schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
Ich sehe das nur, wenn Flixbus entscheidende Fehler macht, z. B. eine FlixCard50 einführt und so Wettbewerbern die Möglichkeit bietet, allen, die diese Rabattkarte nicht haben, günstigere Angebote zu unterbreiten.
Ach ja, die übliche Hetze gegen die BahnCard mal wieder. Du kannst wohl nicht verkraften, dass all Deine Horrorszenarien zum Untergang der BahnCard einfach nicht Realität werden wollen. Ich glaube nicht, dass man das hier auch noch breittreten muss.
Ich sehe es momentan so, dass die DB den Hauptnachteil der BahnCard50, nämlich dass deren Inhaber in sehr gut ausgelasteten Zügen einen relativ günstigen Preis zahlen, durch den 'variablen Flexpreis' an Hauptreisetagen ausgleicht wird und durch die Vielzahl von Sparpreisen der BahnCard50-Fahrpreis sonst auch gar nicht mehr unbedingt günstig ist.
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