143 828 schrieb:

Gerade dieser Umstand, dass die modernen Diesel auf der Straße nicht weniger Stickoxide emittieren, als die alten, ist ein Teil des "aktuellen" (das ist natürlich relativ, das Thema gärt ja nun schon zweieinhalb Jahre) "Dieselskandals". Der andere Teil besteht aus der Reaktion der Politik.

So, war es das? Und ich dachte immer, der Dieselskandal bestünde darin, dass die Fahrzeuge die per maßgeschneidertem Abgastest nachgewiesenen Werte auf der Straße nicht einhalten könnten - was nicht notwendigerweise dasselbe ist.

Oder anders gesagt: Meines Wissens sind die Autos sauberer geworden, aber eben nicht in dem Maße wie per Grenzwert gefordert und von der Automobilindustrie auch zugesichert.

Zitat:

Nochmal für dich: Hättest du jetzt Euro 6d gesagt, hätte es einigermaßen gepasst.

Nun ja, das ist in dem Zusammenhang eher egal. Tut man gar nichts, werden die Autos automatisch moderner und stoßen weniger Schadstoffe aus. Verbannt man ältere Diesel (nicht umgerüstete Euro5, Euro 4 und weniger) aus den Städten, senkt man die Belastung stärker. Verbannt man alle Fahrzeuge (auch umgerüstete Euro5, Euro 6 in allen Subtypen), tut sich eben fast gar nichts mehr.

Aus diesem Grund dürfte auch bereits fast sicher sein, dass alle Euro 6- und etliche Euro 5-Diesel in den nächsten Jahren von möglichen Fahrverboten nicht betroffen sein werden. Es brächte einfach nichts mehr.

Zitat:

Dass du "zuviele Menschen, die zuviele Ressourcen verbrauchen" auf "zuviele Menschen" verkürzt, und dann einen gedanklichen Sprung in die Gaskammern begehst, ist eine Reaktion, die tatsächlich nur von dir kommt, und getreu dem Motto, "was ich denk und tu, das trau ich den anderen zu" auf mich projizierst. Ich habe das weder gesagt, noch geschrieben, gemeint oder gedacht.

Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hattest, aber "zu viele Menschen" ist eben eine wertende Aussage. Wer will denn am Ende entscheiden, welche Menschen zu viel sind? Und was wäre die Lösung dafür? Du hast dich da wirklich aufs Glatteis begeben. Wenn man dann noch deine Maximalforderung im Vorfeld betrachtest, alle Diesel innerhalb kürzester Zeit aus dem Verkehr (und sei es nur für hoch belastete Städte) zu ziehen, ergibt ein Gesamtbild, für das du offensichtlich stehst.

Zitat:

Aber da man ja hier alles haarklein hinterherwerfen muss (warum gibst du dir eigentlich nicht selbst mal ein bisschen Mühe?) Ich dachte eher an Verringerung des Ressourcenverbrauchs: Weniger Personentransport, weniger Gütertransport, weniger Produktion, weniger Konsum. Und klar, das ist unbequem, und dann wird man argumentieren in der Art "aber wie soll ich dann..." und "das ist aber notwendig..." und "anders schaff ich es nicht..." usw. Da werden dann lauter Dinge, die eigentlich nur Gewohnheiten sind, als Notwendigkeiten benannt: Mit dem Auto auf Arbeit fahren, alle paar Jahre ein neues Telefon und anderen Kram, selbst die Ernährungsgewohnheiten werden dann als "Bollwerk gegen Ökofaschismus" verteidigt. Einfach mal mitdenken und sich die eigene Rolle, die man bei der Zerstörung des Planeten spielt, vor Augen führen, ist eben schwieriger, als die Nazikeule rauszuholen...

Tja, und ich dachte, wir reden gerade darüber, welche Umweltbelastungen bzw. Gefahren für unsere Gesundheit wir hier in Deutschland bzw. Europa haben und was man dagegen tun kann. Das musst du dann wirklich deutlicher sagen, wenn du eine globale Diskussion führen möchtest. Wobei es in manchen Ländern ja Luftbelastungen gibt, mit denen verglichen unsere Städte hier Luftkurorte sind.

Aber trotzdem: Deine "zu viele Menschen" hallt jetzt nach, ob du es willst oder nicht. Mit deinem Nachhaken hast du dir auch da keinen Gefallen getan.

Zitat:

Und nicht, dass du denkst, ich würde nicht auf die über 7 Milliarden Menschen eingehen: Ja, das ist meiner Meinung nach auch zu viel. Aber auch da kann man ohne Gaskammern oder Gewalt viel erreichen. Dass das nicht in dein Weltbild passt, sagt aber mehr über dich aus als du zugeben magst.

Dito!