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Moderatoren: Heiko Focken - Th.D.

Lebensdauer "Batterien"?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.02.18 22:27


Meine Bitte:

Der Ursprungsthread [www.drehscheibe-online.de] wurde geschlossen, zwar schade aber verständlich. Da es sich lohnt, über die Akkus weiter zu diskutieren, mache ich mal hier weiter und bitte, sachlich zu bleiben, danke!

Zitat Sporvagn vom geschlossenen Thread:
"Da ich selber ein elektrisches Fahrzeug besitze ( Renault Zoe Baujahr 2017 ,41 kWh Akku) glaube ich etwas dazu schreiben zu können. Es lassen sich durchaus defekte Zellen einzeln tauschen, sollten einige schadhaft sein."



Es gibt verschiedene Verfahren. Das eine ist so, wie von Sporvagn beschrieben. Allerdings lassen sich PKWs, die gegenüber einem Powerfahrzeug "Bus" mit täglichem Rund-um-die-Uhr-Einsatz eher Gelegenheitsbetrieb absolvieren, nicht so ohne weiteres vergleichen.

Die früheren Shanghai-Busse, die jetzt in Peking laufen, haben etwa 10 Prozent Zellen mehr und dort werden defekte oder zu schwache Zellen abgeschaltet und automatisch zu regenieren versucht, während die übrigen Akkuzellen ganz normal laufen. Die hierfür notwendige Schaltung ist hochkomplex und nimmt mit der gesamten Zellenverdrahtung fast genauso viel Platz ein, wie der Akku selbst. Ich habe leider keine Rückmeldung, ob sich dieses ausgeklügelte System bewährt. Tesla arbeitet angeblich mit einem ähnlichen Verfahren. Ich weiß allerdings durch meine eigenen reichhaltigen Erfahrungen im Versuchslabor, dass die Regeneration von LI-Akkus ein verdammt schwieriges Geschäft ist. Man kann fast den Eindruck gewinnen, dass schneller schlecht werdende Zellen "von Geburt an" eine Macke haben und dadurch auch die Regeneration von vornherein zum Scheitern verurteilt sein könnte.

Ein weiteres Verfahren ist eine gemischte Reihen-Parallel-Schaltung der Akkus. Drei oder fünf Zellen werden parallelgeschaltet und dann diese dreier oder fünfer Gruppen in Serie. Der Hintergrund dieser Idee ist, die Fertigungstoleranzen der Zellen und deren unterschiedlich Herstellungs"prägung" durch die Parallelschaltung auszugleichen, weil starke Zellen dann den schwächeren ohne komplizierte Schaltungen helfen können. Die Erfahrung zeigt, dass ein Akku als Serienschaltung mit parallel geschalteten Zellgruppen weitaus weniger Ausreißer hat.

Wer letztlich das Rennen macht, ist bislang offen. Außerdem bleibt das (große) Problem, dass die Zellen nach 2000 Zyklen allesamt deutliche Kapazitätseinbußen haben. Für private Anwendungen ist das hervorragend, doch für Extremanwendungen im ÖPNV ist das viel zu wenig. Der Braunschweiger Bus "Emil" wird ungefähr 12 Mal am Tag geladen und selbst mit bester Pflege und Konditionierung war der Kapazitätsabfall bereits nach einem Jahr deutlich spürbar. Selbst wenn 5000 Zyklen erreicht werden sollten, ist solcher Akku gegenüber einem Dieselgefährt immer noch schwer im Nachteil.

Vielleicht versteht Ihr meine Skepis und warum ich für einen Großteil der Strecke die Fahrleitung für sehr wichtig erachte ...
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