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Moderatoren: Heiko Focken - Th.D.

Würde Konkurrent Locomore für Flixbus gefährlich?

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 03.06.17 09:39


Thomas_Lammpe schrieb:
Für Flixbus stellt sich die Frage, ob durch Locomore mehr zusätzliche Einnahmen generiert werden können, als durch Kunden verloren gehen, die vom Bus in den Zug wechseln. [..] und durch Zubringerfahrten würde Flixbus weiteren eigenen Umsatz generieren können.

Wenn ich mir die folgenden Zitate anschaue, kommen mir Zweifel, ob es für Flixbus wirklich nur eine Abwägung ist, ob sie bei einer Kooperation mit Locomore mehr Einnahmen durch Zug-Kunden generieren, als sie dadurch an Bus-Kunden an Locomore verlieren:

Zitat:
Zuletzt erzielte das Unternehmen einen monatlichen Umsatz von rund 800.000 Euro. Damit seien die Betriebskosten bereits zu 90 Prozent gedeckt gewesen, heißt es aus Branchenkreisen.
[www.wiwo.de]
Zitat:
Fünf Investoren haben ein konkretes Interesse an dem insolventen Berliner Fernzugunternehmen Locomore [..] Es sei ein "positives Zeichen", dass es so viele potenzielle Investoren gibt, sagte [Insolvenzverwalter] Koch weiter.
[www.donaukurier.de]
Zitat:
„Es gibt fünf potenzielle Investoren. Darunter sind auch konkrete Angebote“, sagte Rechtsanwalt Danny Koch von der Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters Rolf Rattunde der FR. Derzeit liefen Gespräche mit Investoren auf Hochtouren. Die Chancen auf eine Sanierung und baldige Wiederaufnahme des Fahrbetriebs stünden gar nicht schlecht.
[www.fr.de]

Denn offensichtlich sieht es gar nicht so schlecht für Locomore aus, so dass auch ein Weiterbetrieb in Konkurrenz zu Flixbus denkbar erscheint. Das würde aber bedeuten, dass Flixbus auch entgangenen Einnahmen in seine Kalkulation einfließen lassen muss, die dann durch Abwanderung von Flixbus-Kunden zum Konkurrenten Locomore entstehen würden. Das ist sicher für einen Zug Stuttgart-Berlin-Stuttgart nicht von größerer Bedeutung, könnte sich aber ändern, wenn ein potenter Investor in den nächsten Jahren auch auf den von Locomore bereits reservierten Trassen München-Frankfurt und Köln-Berlin einen Zug und einen Gegenzug fahren ließe und erst recht, wenn es Zubringerbusse geben sollte.

Um das zu verhindern könnte sich Flixbus mit einer geringeren Provision geringeren zufrieden geben, wenn sie die Fahrkarten für Locomore verkaufen würden. Das würde Attraktivität für eine Kooperation mit Flixbus für jeden potentiellen Investor erhöhen und würde auch zu der Strategie von Flixbus passen, sich durch die Übernahme von Konkurrenten zum alleinigen Gegenspieler der Deutschen Bahn im LowCost-Segment zu machen.

Für die Kunden und den öffentlichen Fernverkehrsmarkt hätte dagegen ein überlebensfähiger Gegenspieler zu Flixbus sicher auch seinen Reiz.
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