geschrieben von: Thomas_Lammpe
Datum: 05.11.16 12:06
[www.facebook.com]Konfuse Äußerungen von DeinBus-Chef über Flixbus
In einem Interview beklagt DeinBus-Chef Christian Janisch die Marktmacht von Flixbus: "Wenn es nur noch einen Anbieter gibt, kann der die Preise anheben, wie er das möchte." Das sollte DeinBus eigentlich freuen, denn Christian Janisch bekennt an anderer Stelle, dass eine Anhebung der Preise nötig ist: "Die Preise werden schon steigen müssen, klar. Im Moment kann kein Anbieter richtig Geld verdienen". Auf die immer noch günstigen Flixbus-Preise zwischen Hamburg und Berlin angesprochen wird klar, dass man auch bei DeinBus weiß, dass Flixbus keinesfalls ein Monopol hat: "Um diese wichtige Verbindung streitet sich Flixbus besonders mit der Bahn um Kunden, dadurch sinkt der Preis." Das gilt natürlich auch für die meisten anderen Flixbus-Strecken.
Selbst wenn man Janisch glaubt, dass sie bei DeinBus "bis heute Idealisten" sind, auch DeinBus muss seine Kosten decken und das ist bestimmt einfacher, wenn man gegen einen "Monopolisten" antritt, der seine Preise erhöht, als gegen mehrere Wettbewerber, die sich gegenseitig unterbieten. Vorzugeben, nur daran zu denken, wie vorteilhaft ein Wettbewerb für die Fahrgäste ist, ist eine Sache, aber man muss auch selbst dabei überleben.
(Link zur Quelle im ersten Kommentar)
[www.facebook.com]Warum FLIXBUS den deutschen Fernbusmarkt beherrscht
Zweifellos war das Geld eines Investors oder einer Heuschrecke nötig für den Aufstieg von FLIXBUS. Aber es ist kein Zufall, dass GENERALATLANTIC in FLIXBUS/MEINFERNBUS investiert hat. Denn FLIXBUS und noch mehr MEINFERNBUS hatten ein Konzept, das die Fahrgäste angesprochen hat und zukunftsfähig war. GENERALATLANTIC hätte selbstverständlich auch in Postbus oder BerlinLinienBus investiert, wenn dort eine Perspektive zum Geldverdienen vorhanden gewesen wäre. Aber die haben noch nicht einmal die finanzkräftigen Muttergesellschaften Deutsche Post und Deutsche Bahn gesehen.
Die Klein- und Kleinstanbieter waren sowieso bestenfalls etwas für Romantiker, hatten aber kaum Überlebenschancen. Vielleicht hätte eine Zusammenlegung von Postbus, BerlinLinienBus und IC-Bus, erweitert durch eine Zusammenarbeit mit dem Eurolines-Verbund und die Möglichkeit wie beim IC-Bus durchgehende Fahrscheine Fernbus-Zug zu kaufen, eine Chance im Fernbusmarkt gehabt. Aber die Verantwortlichen haben sie nicht oder zu spät gesehen, verworfen oder konnten sich nicht darauf einigen.
Mit FLIXBUS hat kein Großer mit viel Geld die Kleinen geschluckt, sondern ein Schneller und Innovativer die Langsamen und Ideenlosen. Ein Monopol hat FLIXBUS übrigens nur im deutschen Fernbusmarkt. Im relevanteren gesamten öffentlichen Personenfernverkehr gibt es glücklicherweise noch die Deutsche Bahn als Konkurrenten, die ein Monopolgebaren von FLIXBUS verhindern wird.
[www.facebook.com]Anzahl der Fernbusfahrgäste soll 2016 von 23 auf 26 Mio. steigen
"2016 gehen Experten von mehr als 26 Millionen Fernbuspassagieren aus.", heißt es in dem im ersten Kommentar verlinkten Zeitungsartikel.
Weitere, vielen sicher bereits bekannte Informationen: Flixbus wird den Fernbusmarkt mit 90% Marktanteil dominieren, ProBahn befürchtet(!) Preiserhöhungen, Flixbus verspricht "in der nächsten Zeit" stabile Preise wegen der Bahnkonkurrenz, und will verstärkt "kleinere und mittlere Städte" ansteuern. Der IC-Bus wird nur wenige Linien von BerlinLinienBus übernehmen.
(Link zur Quelle im ersten Kommentar)
[www.facebook.com]Äußerungen von Flixbus zum Unternehmen und Fernbusmarkt
Hier sind ein paar kommentierte Äußerungen von Flixbus aus einem im ersten Kommentar verlinkten Artikel im Hamburger Abendblatt:
<<Von November an jedenfalls werde es einen sehr gesunden Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern [Bus und Bahn] geben, behauptet Schwämmlein.>>
Wir dürften gespannt sein, was man bei Flixbus unter einem 'gesunden' Wettbewerb versteht.
<<So schaffen wir [Flixbus] Tausende neue Jobs in der Region." Knapp 1000 sind es im Unternehmen selbst, weitere bis zu 5000 bei den Buspartnern.>>
Erfreulich.
<<Die Busse rechnen sich für alle Beteiligten, wenn sie im Schnitt zu mehr als 60 Prozent ausgelastet sind, wie Schwämmlein sagt. Ungefähr da liegt auch der Wert derzeit. Im deutschsprachigen Raum ist Flixbus in diesem Jahr bereits profitabel [..]>>
Bisher hieß es immer nur, Flixbus strebe in diesem Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Gewinn an, manchmal auch, man sei im Sommer operativ im Plus gewesen.
<<"Ich [Schwämmlein] habe noch Ideen für zehn, 15 Jahre.">>
Wie sind gespannt.
<<Weitere Buslinien-Zukäufe sind derzeit nicht geplant, "jedenfalls weiß ich nichts davon", sagt er [Schwämmlein]>>
(Link zur Quelle im ersten Kommentar)
[www.facebook.com]Testergebnisse von Stiftung Warentest
In der Wirtschaftswoche sind einige Ergebnisse des Fernbus-Test der Stiftung Warentest aufgelistet, die hier in Auszügen wiedergegeben werden:
Flixbus:
Buchen: einfach, Live-Informationen im Verspätungsfall
Stornieren: problemlos gegen Gutschein
Fahren: "etwas schlechter"
Ergebnis: Buchung/Stornierung gut, "mittelmäßiger" Service, dreckige Toiletten
IC-Bus:
Buchen: äquivalent zu Bahntickets, Live-Infos zu Verspätungen
Stornieren: "einfach", Normalpreis bis 24 vor Fahrt kostenlos, Sparpreis 17,50€
Fahren: "recht guter" Eindruck, Wlan OK, Infos "teils dürftig"
Ergebnis: Buchung "etwas umständlich", Stornieren einfach, Service "ausbaufähig"
DeinBus.de:
Buchen: "etwas umständlich", kein Ticket sondern nur eine e-Mail
Stornieren: kostet 3€ per e-Mail, Kontaktformular oder Telefon
Fahren: Wlan funktioniert "häufig", Busse sind komfortabel
Ergebnis: Mängel bei Buchung und Stonierung, Fahrt "rundum gut"
Eurolines:
Buchen: "nicht gut strukturiert", "verwirrend"
Stornieren: komplizierte Regelung: bis 48h vor Abfahrt für 1/4 des Fahrpreises, mind. 10€ möglich
Fahren: schlechtere Sauberkeit, 2 von 10 Fahrern sprachen nur gebrochen Deutsch
Ergebnis: Ticketverkauf "verbesserungswürdig", Service "akzeptabel"
(Link zur Quelle im ersten Kommentar)
[www.facebook.com]Neues Leo-Express Angebot München-Prag-(Ostava/Ostrau)
Über Flixbus konnten einmal Fahrscheine des tschechischen Bahn-Anbieters Leo-Express auf der Strecke Prag-Ostrava/Ostrau, sowie Anschlussfahrten von Prag von und nach Dresden und Berlin gebucht werden. Die Flixbus-Kontingente waren zwar klein (2 bis 12 Tickets/Zug), aber in der einzigen von FernbusForum durchgeführten Untersuchung für Sonntag, den 24.07.2016 im Schnitt zu über 50% gebucht (siehe Link im ersten Kommentar). Trotzdem wurde die Kooperation eingestellt.
Möglicherweise dachte man sich bei Leo-Express, man könne das auch alleine und bietet jetzt täglich eine Busverbindungen je Richtung zwischen München nach Prag mit Anschluss vom und zum Zug nach Ostrava/Ostrau an. Das überrascht insofern, da München-Prag mit den vier Anbietern Flixbus, IC-Bus/RegioJet, Eurolines und Leo-Express dann für deutsche Verhältnisse eine ser wettbewerbsintensive Verbindung ist. Auch die Umsteigeverbindungen von München nach Ostrava/Ostrau sind nichts neues, da sie bereits vom Leo-Express Konkurrenten RegioJet angeboten werden.
Als kleiner Anbieter auf der Strecke wird es Leo-Express im Wettbewerb mit Flixbus und der Deutschen Bahn schwer haben, aber offensichtlich sieht man so bessere Chancen als in der Zusammenarbeit mit Flixbus.
(Links zu den Quellen im ersten Kommentar)
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