Fernreisender schrieb:

Und noch was Grundsätzliches, was einer der Sitzhersteller zu mir sagte, wo ich seine Meinung absolut teile: Die nach vorne neigbaren Sitze mit hinten festen Schalen sind rücksichtvolle Sitze. Ob ich den Sitz neige oder nicht, ist meine freie Entscheidung, durch die der Hintermann aber in keinem Fall beinträchtigt wird. Zwar habe ich dabei etwas weniger Beinraum aber es wird kein anderer durch meine Entscheidung eingeschränkt.

Gutes Argument - aber dafür verschenkt man tüchtig Platz. Bei geneigten Sitzen hast du ausgerechnet im wertvollen Knieraum eine Hohlkammer. Konnte man im türkischen Velaro gut probieren: In der 2. Klasse bleibt bei ausgezogenen Sitzen nicht viel Knieraum.


Ich bin für den Kompromiss: Drehpunkt etwas über Kniehöhe, sodass die Lehne dem Hintermann nicht in die Knie stößt. Aber dass die Lehne ihm etwas entgegenkommt, stört doch nicht - in den ICE2-3 hatte ich damit nie Probleme.

Der Grund für die Sitzschalen ist ein anderer: Man muss bei Sitzen Rücken-an-Rücken keinen Raum mehr freihalten, und mit dem gewonnenen Platz kann man eine weitere Sitzreihe mehr in den Wagen quetschen. So hatte es mir mal ein Grammer-Mitarbeiter erklärt, und das leuchtet ein.

Jedenfalls sollte die DB so ehrlich sein, und nicht erzählen, der Platz bliebe der gleiche. So viel Geometrie hatte jeder in der Schule, dies als Mumpitz zu durchschauen. Es WIRD enger.