DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 21 - Stuttgart 21 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
In dieses Forum gehören alle Diskussionen und News zum Thema "Stuttgart 21". - Eine dringende Bitte an alle Beitragsverfasser: Sachlich bleiben - ganz gleich, ob man für oder gegen dieses Projekt ist. Beleidigungen und Verleumdungen sind auch in diesem Forum NICHT gestattet!

Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: ChrisM

Datum: 12.05.21 13:15

Die Grünen in der Regionalversammlung (zweitgrößte Fraktion) unterstützen den Gäubahntunnel.
Kernaussage:

Zitat
Die grüne Regionalfraktion unterstützt deswegen ausdrücklich die zügige Umsetzung der Maßnahmen des Deutschlandtakts der Deutschen Bahn, auch den neuen langen Gäubahntunnel.
Quelle



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:12:13:24:54.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: Sansenhecken

Datum: 12.05.21 14:03

Zitat
Die Grünen im Verband Region Stuttgart (VRS) haben die Ausführungen zum Eisenbahnknoten Stuttgart 2040 im grün-schwarzen Koalitionsvertrag wohlwollend aufgenommen. Darin werden sowohl der neue Gäubahntunnel zwischen Böblingen und dem Flughafen als auch die Ergänzungsstation im Stuttgarter Talkessel befürwortet. Gerade um diese beiden Projekte gab es in den vergangenen Wochen und Monaten Auseinandersetzungen zwischen Grünen und CDU im Land, aber auch in der Region.

„Der Streit um die Zukunft des Bahnknotens Stuttgart ist mit dem Koalitionsvertrag endgültig befriedet worden“, so Prof. Dr. André Reichel, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Regionalversammlung. „Die beiden größten Fraktionen in der Regionalversammlung, Grüne und CDU/ÖDP, haben jetzt die Chance, am selben Strang für mehr Zukunftsfähigkeit im Fern-, Regional- und Nahverkehr zu ziehen. Die grüne Regionalfraktion unterstützt deswegen ausdrücklich die zügige Umsetzung der Maßnahmen des Deutschlandtakts der Deutschen Bahn, auch den neuen langen Gäubahntunnel.“

Bedenken gegenüber dessen langer Bauzeit und der späteren Leistungsfähigkeit des Fernbahnhofs Messe hätten die Grünen in der Region zwar weiterhin.
Es sei aber nicht von der Hand zu weisen, dass der Gäubahntunnel ein wichtiges Element zur Beschleunigung auf der Strecke Stuttgart-Zürich darstellt. Dieser Ausbau auf deutscher Seite sei seit Jahrzehnten überfällig und beinhalte, neben dem Gäubahntunnel, weitere Beschleunigungsmaßnahmen zwischen Böblingen und Singen. Gleichzeitig helfe der Gäubahntunnel der S-Bahn zum Flughafen, die durch ihn von Mischverkehr mit Fern- und Regionalzügen verschont bleibe.
Wichtig ist laut Reichel aber, dass die Ergänzungsstation parallel dazu zügig angegangen werde: „Der Gäubahntunnel hilft uns bei der Entmischung der Verkehre aus dem Süden, aber im Zentrum des Bahnknotens braucht es Erweiterungsoptionen für mehr Kapazitäten, vor allem im Nahverkehr. Hier hilft uns die Ergänzungsstation, um Stuttgart wirklich zukunftsfest zu machen für mehr Verkehr auf der Schiene.“ In einem ersten Schritt müsse dazu der Bedarf und der verkehrliche Nutzen der Ergänzungsstation dargestellt werden.
Entscheidend werde aber auch sein, so Reichel abschließend, dass sich Grüne und CDU/ÖDP in der Regionalversammlung hier annähern und den Streit um Gäubahntunnel und Ergänzungsstation wirklich beilegen. „Unsere Hand ist ausgestreckt, gemeinsam mit der CDU/ÖDP-Fraktion den Koalitionsvertrag auch auf der regionalen Ebene umzusetzen.“

Alles eine Sache der Finanzierung.

geschrieben von: Sansenhecken

Datum: 12.05.21 14:19

Hallo,
die Zustimmung zum Tunnel seitens der VRS-Fraktionen kommt nicht überraschend. Schließlich alles unter der Prämisse,
dass der Bund jegliche Kosten übernimmt. Dafür erhält der VRS eine deutliche Aufwertung der Betriebsqualität zwischen Rohr
und Neuhausen, wofür er Aufgabenträger ist.
Gleiches gilt für den Ergänzungsbahnhof, auch der dient dem VRS bekanntermaßen als Umleitungsmöglichkeit und Erweiterungsmöglichkeit
des S-Bahn-Netzes, sei es durch eine Linie über die Panoramabahn im Regelverkehr zur Anbindung weiterer Stadtgebiete oder eine Aufwertung
der S 6 samt Sprinter-S-Bahn.
Hier sollte der VRS dann allerdings auch klar darlegen, wofür er die Ergänzungsstation benutzen würde,
damit der konkrete Bedarf nachgewiesen werden kann und der Rückhalt in der Bevölkerung aufgebaut werden kann.
Lippenbekenntnisse sind zwar schön, aber reichen nicht.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:12:14:20:13.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.05.21 15:10

Sansenhecken schrieb:
Zitat
„Der Streit um die Zukunft des Bahnknotens Stuttgart ist mit dem Koalitionsvertrag endgültig befriedet worden“, so Prof. Dr. André Reichel, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Regionalversammlung.
...
Es sei aber nicht von der Hand zu weisen, dass der Gäubahntunnel ein wichtiges Element zur Beschleunigung auf der Strecke Stuttgart-Zürich darstellt. Dieser Ausbau auf deutscher Seite sei seit Jahrzehnten überfällig und beinhalte, neben dem Gäubahntunnel, weitere Beschleunigungsmaßnahmen zwischen Böblingen und Singen.
Das Abhängen von Singen und möglicherweise Böblingen als 'Beschleunigungsmaßnahme' darzustellen, wirft die Frage auf, was unter 'befriedet' verstanden wird.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: graetz

Datum: 12.05.21 15:46

kmueller schrieb:
Das Abhängen von Singen und möglicherweise Böblingen als 'Beschleunigungsmaßnahme' darzustellen, wirft die Frage auf, was unter 'befriedet' verstanden wird.
Ich denke, da sind die letzten Worte noch nicht gesprochen. Heute kam im Radio der Vorschlag, die CO2 Abgaben viel früher zu erhöhen. Das müsste dann in jede Tunnelkalkulation mit einfliessen. Und da ist der Gäubahntunnel eh schon heute zu niedrig kalkuliert.

Im Zuge einer Gesamtbewertung aller drei Vorhaben Nordtunnel, Gäubahntunnel, Ergänzungsbahnhof und unter dem Aspekt, dass man auf der Gäubahn grade Halteorte gegeneinander ausspielt, könnte es durchaus sein, dass zuerst nur der Nordtunnel und der Ergänzungsbahnhof kommt, weil der Nordzulauf und dazu passende Kapazitäten im Bahnhof wichtiger sind (auch die Panoramabahn würde dann ja im Ergänzungsbahnhof münden), währen der Flughafen ab 2025 oder 2026 eh schon am Fernverkehrsnetz hängt.

Im Gegensatz zum Ergänzungsbahnhof kann man den Gäubahntunnel dann auch später bauen. Da würden Bauvorleistungen in PFA 1.3a erstmal reichen, ähnlich wie die Bauvorleistungen für die P-Option. Die jetzt dafür geplanten Mittel könnte man wie ursprünglich geplant in den Gäubahnbestand investieren.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: ChrisM

Datum: 12.05.21 16:07

Dazu noch passend Aussagen des Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Landtag.

Zitat
Wir glauben an die Zusage von Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger von der CDU. Er hat einen guten, sehr konstruktiven Vorschlag gemacht. Ich schätze das. Wir drängen darauf, dass der lange Gäubahntunnel kommt, und zwar zeitnah. Das war der CDU wichtig und wir unterstützen das.
Quelle

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: graetz

Datum: 12.05.21 16:33

ChrisM schrieb:
Dazu noch passend Aussagen des Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Landtag.

Zitat
Wir glauben an die Zusage von Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger von der CDU. Er hat einen guten, sehr konstruktiven Vorschlag gemacht. Ich schätze das. Wir drängen darauf, dass der lange Gäubahntunnel kommt, und zwar zeitnah. Das war der CDU wichtig und wir unterstützen das.
Quelle
Zitier doch noch den letzten Satz dazu:

Zitat
Aber das Nadelöhr haben wir dadurch noch nicht beseitigt.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: graetz

Datum: 12.05.21 16:38

ChrisM schrieb:
Dazu noch passend Aussagen des Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Landtag.

Zitat
Wir glauben an die Zusage von Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger von der CDU. Er hat einen guten, sehr konstruktiven Vorschlag gemacht. Ich schätze das. Wir drängen darauf, dass der lange Gäubahntunnel kommt, und zwar zeitnah. Das war der CDU wichtig und wir unterstützen das.
Quelle
Wichtig finde ich auch diese Statements:
Zitat
Die Stadt pocht auf ihre Eigentumsrechte am Gelände, will Wohnungen und beispielsweise ein Kongresszentrum oder eine Philharmonie bauen. Kann man sich darüber hinwegsetzen?

Wenn die Stadt bauen will, wäre eine starke und zukunftsfähige Verkehrsanbindung doch auch sinnvoll. Und ja, es gibt Besprechungsbedarf und das wird kein Sonntagsspaziergang. Daher werden wir zügig auf die Partner zugehen. Die Stadt wird bauen können, nur auf Teilflächen etwas später.


Neben der Finanzierbarkeit ist die Wirtschaftlichkeit der Ergänzungsstation ja noch ungeklärt.

Diese Nachweise sind noch zu führen. Die technische Machbarkeit ist in einer entscheidenden Studie bejaht worden. In Sachen Wirtschaftlichkeit gilt bei diesem wie bei anderen Projekten, dass die übliche standardisierte Bewertung veraltet ist. Künftig müssen Klimaschutzeffekte, die für kommende Generationen entstehen, einbezogen werden. Der Bund hat das im Blick, allerdings könnte es noch ein oder zwei Jahre dauern. Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz könnte hier Tempo machen.
Im GVFG ist das bereits schon so formuliert und laut dem gibt es speziell auch für neue Bahnhöfe bis 2030 eine Förderung.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 12.05.21 17:33

graetz schrieb:
Im Zuge einer Gesamtbewertung aller drei Vorhaben Nordtunnel, Gäubahntunnel, Ergänzungsbahnhof und unter dem Aspekt, dass man auf der Gäubahn grade Halteorte gegeneinander ausspielt, könnte es durchaus sein, dass zuerst nur der Nordtunnel und der Ergänzungsbahnhof kommt, weil der Nordzulauf und dazu passende Kapazitäten im Bahnhof wichtiger sind (auch die Panoramabahn würde dann ja im Ergänzungsbahnhof münden), währen der Flughafen ab 2025 oder 2026 eh schon am Fernverkehrsnetz hängt.

Im Gegensatz zum Ergänzungsbahnhof kann man den Gäubahntunnel dann auch später bauen. Da würden Bauvorleistungen in PFA 1.3a erstmal reichen, ähnlich wie die Bauvorleistungen für die P-Option. Die jetzt dafür geplanten Mittel könnte man wie ursprünglich geplant in den Gäubahnbestand investieren.
(Weil ich dazu nichts gehört habe) nehme ich dass im Koalitionsvertrag nichts zum Gäubahnunterbruch steht. Wenn die Ergänzungsstation kommt, kann die Stadt einen Streifen des Gebiets erst später bebauen und damit wäre ein Weiterbetrieb eines Kopfbahnhofrests für eine begrenzte Zeit auch deutlich leichter durchzusetzen. Wie sich das auf den Bauablauf der unterirdischen Ergänzungsstation auswirkt ist eine Frage die man im Moment wahrscheinlich nicht gut beantworten kann. Im Prinzip sollte es möglich sein den Kopfbahnhofrest dort zu belassen wo dies den Bauablauf nicht beeinträchtigt, aber dies könnte den oben genannten Streifen verbreitern. Bei den Zuläufen wird es aber sicher bestimmte Konflikte geben.

Die Frage ist ob man sich schnell genug einigen kann so dass PFA 1.3b nicht angefangen wird zu bauen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:12:17:42:30.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: rad3m

Datum: 12.05.21 18:17

Alles wird wohl davon abhängen, wann die hier besprochenen Pojekte an der Reihe sind. Solch eine Kleinigkeit wie der Ergänzungsbahnhof hätte da bessere Chancen als der Gäubahntunnel beim Flughafen, wäre da nicht die Unsicherheit, ob ein Regionalbahnhof dann noch mit Bundesmitteln finanzierbar sein wird. Und beim Gäubahntunnel könnte es so ausgehen, dass entschieden würde: Wenn schon Bundesmittel, dann an anderer Stelle der Gäubahn, wo es mehr Klimanutzen als beim Flughafen gibt. Nämlich dort, wo es auch dem Güterverkehr nützen würde, südlich von Horb.

Alle aktuell diskutierten Verbesserungen stammen ihrem Stil nach aus der Denkweise der letzten zwanzig Jahre. Dass man neuere Begriffe wie D-Takt hat einfließen lassen, ändert daran wenig. Wie wenig aktuell sie sind, merkt man sofort, wenn man den neuen Maßstab der Klima- Auswirkungen anlegt. Und das ist mehr als einfach nur "ÖPNV statt ICE!" Das ist z.B. auch: Bewahren und weiterverwenden statt Abreißen!

Deutschlandweit sind gerade einige Projekte in der Planung und werden womöglich fast gleichzeitig mit Planfeststellung fertig sein. Nach der Bundestagswahl, realistischer irgendwann im nächsten Jahr, wird man sich vielleicht die wichtigsten oder einige schnell realisierbare herauspicken. Aber die meisten kommen wohl in eine Warteschublade, weil nach anfangs vielleicht noch nicht abgesegneten Berechnungsgrundlagen erst noch die detaillierten Klima- Auswirkungen ermittelt werden müssen. Mit den verschiedenen Stufen der indirekten Folgen, bis hin zu den Folgen veränderter Verkehrsströme und arbeitspsychologischer Auswirkungen, ist das sicher nichts, was man mal so schnell nach Gefühl erledigen kann. Manche Planfeststellung wird wertlos werden. Nicht wegen eines Juchtenkäfers, sondern weil das Kontingent für Tübbing- tauglichen Beton erschöpft ist.

Nur wenige Regeln kann man jetzt schon mit einiger Sicherheit voraussagen: Ein Neubau sollte viele wirklich bisher fehlende Aufgaben gleichzeitig in einem Rutsch erfüllen. Beispiel: Die Schnellfahrstrecke Ulm- Augsburg habe ich in meiner Studie jetzt mit einer S-Bahn Ulm- Günzburg(-Burgau, später) gebündelt, also viergleisig, um Mischverkehr zu vermeiden.

Zweitens: Wenn der einzige Neubaugrund ist, für den D-Takt einige Fahrzeitminuten einzusparen, kommt das Projekt wahrscheinlich in eine weitere Warteschublade. Denn all diese sollten ja gleichzeitig zu einem Stichtag für den Endfahrplan in Betrieb gehen. Stückwerk bringt da nichts (Abgesehen von Kleinprojekten, die dem Verspätungsabbau dienen können)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:12:18:29:33.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.05.21 18:28

graetz schrieb:
Wichtig finde ich auch diese Statements:
Zitat
In Sachen Wirtschaftlichkeit gilt bei diesem wie bei anderen Projekten, dass die übliche standardisierte Bewertung veraltet ist. Künftig müssen Klimaschutzeffekte, die für kommende Generationen entstehen, einbezogen werden. Der Bund hat das im Blick, allerdings könnte es noch ein oder zwei Jahre dauern. Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz könnte hier Tempo machen.
Im GVFG ist das bereits schon so formuliert und laut dem gibt es speziell auch für neue Bahnhöfe bis 2030 eine Förderung.
Gleich kommt bestimmt jemand auf die Idee, die Ergänzungsstation sei gar keine neue Station, sondern allenfalls wie der Tiefbahnhof eine Modifikation des bestehenden Hbf im Sinne des seinerzeitigen Urteils zur Klage der Stuttgarter Netze. Deswegen dürfe sie auf Basis des GVFG gerade nicht gefördert werden.

Leider mußte ich diese Steilvorlage für Micha-0815 schreiben, bevor er selber auf diese Idee kommt.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: rad3m

Datum: 12.05.21 18:35

Mit dem Schielen auf Förderungen ist jetzt sowieso Schluss. Nach dem Ende der Corona- Förderungen muss erst ein neues Vokabular erfunden werden. Klimaschutzstufe , Kippabwehrstufe.....Notlockdown...

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: Alexander Huber

Datum: 12.05.21 19:02

Ich finde es lustig, wie hier die politische Dimension der Aussage der Regionalgrünen teilweise übersehen wird (meines Erachtens).

Es gab Wahlen, eine neue Koalition hat sich gebildet, die CDU ist endgültig in der Rolle des Juniorpartners angekommen, aber darf natürlich mitspielen im Sandkasten der Verkehrspolitik. Abgesehen vom Baubürgermeister gibt es wahrscheinlich kaum aktuell politisch tätige Grüne, die gegen eine Vergrößerung der Kapazitäten am Hauptbahnhof sind. Es zeichnet sich eine politische Lösung ab, die da heißt, der alte Kopfbahnhof bleibt noch ein paar Jahre länger mit ein paar Gleisen in Betrieb (psssst! Noch niemandem verraten! ;-) ), parallel wird angefangen, an der Planung der Nordzufahrt und des Ergänzungsbahnhofs zu arbeiten. Die Notwendigkeit der Nordzufahrtserweiterung hat langsam der letzte Hinterbänkler begriffen. Die CDU als Juniorpartner schlückt die Kröte Ergänzungsbahnhof endlich, auch um nicht in 5 Jahren endgültig zugeben zu müssen, dass das Immobilienprojekt nicht zukunftsfest ist.
Und was macht dann das Kind CDU im Sandkasten? Es brüllt ICH WILL AUCH MITSPIELEN! Und bekommt dafür die Planung für den Bilgertunnel. Die Grünen, wohl wissend dass das klimapolitischer Unsinn ist, wirtschaftlich nicht darstellbar ist und einfach nicht benötigt wird, streichelt der CDU über den Kopf und sagt: Mach' mal, ist ja ne gute Idee grundsätzlich. Genau das ist meines Erachtens die Aussage der Regionalgrünen.

Damit werden die nächsten mindestens 3-5 Jahre Planspielchen im Sandkasten und hoffentlich auch unter Experten stattfinden, an deren Ende dann steht, dass mindestens eines der drei Projekte sinnvoll UND relativ zügig umgesetzt werden kann. Das zweite Projekt wird ein bisserl länger dauern aber auch als machbar klassifiziert (so wie im Bundesverkehrswegeplan unter mittelfristigem Bedarf oder wie das heißt.) Und beim dritten Projekt wird es noch ein bisserl laaaaaaaaange dauern (so wie der Pfb 1.3b) bis es dann eingestampft wird oder halt doch irgendwann mal realisiert wird.

Ich hoffe, das dritte Projekt heißt dann Bilgertunnel. Denn wenn man einfach mal nur anschaut, wie das CDU Spielzeug da wieder verkauft wird, was Preis und Wirtschaftlichkeit betrifft, wird da genauso weiter beschissen, wie in den Jahren vor der Entscheidung für S21. Da hoffe ich, dass die Grünen es wirklich ernst meinen mit der Transparenz und ihre Wunschprojekte etwas realistischer/ehrlicher planen und verkaufen.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: graetz

Datum: 12.05.21 19:12

Alexander Huber schrieb:
Da hoffe ich, dass die Grünen es wirklich ernst meinen mit der Transparenz und ihre Wunschprojekte etwas realistischer/ehrlicher planen und verkaufen.
Der Ergänzungsbahnhof ist mit Preisstand heute plus 25% berechnet, der Gäubahntunnel mit Preisstand 2015 plus nichts.

Da kann man dann später leicht ohne Gesichtsverlust sagen, dass eine Neubewertung des Gäubahntunnels ergibt, dass man ihn aus Kostengründen erstmal zurückstellen muss.

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 12.05.21 19:22

kmueller trollte:
graetz schrieb:
Im GVFG ist das bereits schon so formuliert und laut dem gibt es speziell auch für neue Bahnhöfe bis 2030 eine Förderung.
Gleich kommt bestimmt jemand auf die Idee, die Ergänzungsstation sei gar keine neue Station, sondern allenfalls wie der Tiefbahnhof eine Modifikation des bestehenden Hbf im Sinne des seinerzeitigen Urteils zur Klage der Stuttgarter Netze. Deswegen dürfe sie auf Basis des GVFG gerade nicht gefördert werden.

Leider mußte ich diese Steilvorlage für Micha-0815 schreiben, bevor er selber auf diese Idee kommt.
Der hat allerdings im Gegensatz zu dir und graetz nicht vergessen, was graetz aus dem Gesetz zitiert hatte (Bau oder Ausbau), und würde im Gegensatz zu euch beiden auch nicht wissentlich Desinformation verbreiten.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
- Schnellfahrstracke Wendlingen - Ulm

"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: graetz

Datum: 12.05.21 19:27

Micha-0815 schrieb:
… und würde im Gegensatz zu euch beiden auch nicht wissentlich Desinformation verbreiten.

Ach - du machst das also immer nur unwissentlich?

Re: Alles eine Sache der Finanzierung.

geschrieben von: Traumflug

Datum: 13.05.21 02:42

Sansenhecken schrieb:
die Zustimmung zum Tunnel seitens der VRS-Fraktionen kommt nicht überraschend. Schließlich alles unter der Prämisse,
dass der Bund jegliche Kosten übernimmt. [...] Gleiches gilt für den Ergänzungsbahnhof [...]
Beides zusammen macht eben wenig Sinn, denn das sind zwei Lösungen für das gleiche Problem. Bleiben Panoramastrecke und ein paar Kopfbahnhof-Gleise, fahren durch diesen Gäubahntunnel bestenfalls noch Alibi-Züge, wenn überhaupt welche. Der Hauptverkehr dürfte dann der bisherigen Strecke folgen, um dem Tiefbahnhof etwas Luft für den Verspätungsabbau zu lassen.

Aber klar, einen teuren Wein bestellt man immer gerne doppelt, wenn jemand anderes bezahlt.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Regions-Grüne für Gäubahntunnel

geschrieben von: Traumflug

Datum: 13.05.21 02:48

Alexander Huber schrieb:
Und was macht dann das Kind CDU im Sandkasten? Es brüllt ICH WILL AUCH MITSPIELEN! Und bekommt dafür die Planung für den Bilgertunnel. Die Grünen, wohl wissend dass das klimapolitischer Unsinn ist, wirtschaftlich nicht darstellbar ist und einfach nicht benötigt wird, streichelt der CDU über den Kopf und sagt: Mach' mal, ist ja ne gute Idee grundsätzlich. Genau das ist meines Erachtens die Aussage der Regionalgrünen.
Du meinst, die Verbands-Grünen lassen die CDU mit einem Lächeln ins Messer laufen. Politisch macht das durchaus Sinn, würde doch ein Hinweis auf die Überflüssigkeit des Bilgertunnels als Ablehnung und damit als Streit aufgefasst werden. Muss man ja nicht provozieren, wenn man keine Not hat.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker