Das wäre schlecht für die Firma gelaufen, wenn man den Auftrag vor der Haustüre nicht bekommen hätte. Das ist nach der Gesamtnetzsteuerung in Norwegen ein komplexes DSTW mit höchsten Anforderungen bezüglich der Verkehrsdichte. Da rentieren sich kurze Wege besonders, weil da vermutlich noch vieles vorher nicht exakt planbar ist.Thales aus Ditzingen (LK Ludwigsburg) hat sich den Auftrag zum Bau eines DSTW und zur ETCS-Ausrüstung gesichert.
Das ist komplett an Thales gegangen. Ich denke bei so einem komplexen Projekt ist der Zeitplan sonst auch schwer zu halten.Jetzt wäre es interessant zu erfahren, wer welche anderen Bestandteile liefert und welche Schnittstellen dabei implementiert werden. Es sind ja in letzter Zeit Bemühungen bekannt geworden, die DSTW jeweils als Block eines Herstellers zu liefern und darüber die profitablen Langzeit-Wartungsverträge zu bekommen. Dabei hebelt man die gewünschte Modularität aus, weil die Schnittstellen nicht Herstellerübergreifend getestet werden und sich private Varianten ergeben können.
Politiker wolle Erfolge in Ihrer eigenen Amtszeit sehen, um wiedergewählt zu werden. Schlecht wenn sich der Nachfolger von der anderen Partei sich mit diesen Erfolgen schmücken kannWieso lässt sich der Staat überhaupt proprietäre Schnittstellen verkaufen?
Ein solcher Vendor-Lock-In ist seit jahrzehnten der Status Quo im deutschen LST Markt. Die Unterlagen erhält die Bahn in der Regel, aber der Aufwand so etwas nachzubauen ist sehr hoch - wird aber gemacht. Meist aber erst wenn man die Originalteile nach Jahrzehnten nicht mehr beziehen kann.Wenn schon keine gemeinsame, standardisierte und von allen implementierte Schnittstelle angeboten werden kann (aus Zeitgründen?), dann sollte doch wenigstens verlangt werden, dass die genutzten proprietären Schnittstellen offengelegt werden, damit der nächste Auftrag herstellerunabhängig vergeben werden kann (ein anderer Hersteller müsste eben eine Anpassung für die Nutzung der Fremdschnittstellen vornehmen). Lässt man sich hier wirklich auf einen vollständigen Vendor Lock-In für die gesamte Leit- und Sicherungstechnik im neuen Stuttgarter Knoten ein? Das wäre doch ein riesiger Fehler.
Es wird nirgend solche Projekte geben, wo man ohne Zeitdruck arbeitet. Das ist also schon mal ein Roßtäuschertrick, der aber wieder mal funktioniert hat. In Konsequenz sollte man dann aber aufhören, von DSTW zu reden. Es sind also ESTW irgendeiner neuen Bauart. Das Vorgehen ähnelt jetzt dem französischen, wo man sich drei Konsortien für Komplettinstallationen herausgesucht hat.Fahrkartenautomat schrieb:... Bei der DB Netz haben Mitarbeiter knapp 10 Jahre an diesen Standards gearbeitet - aber immerhin sind diese nun fertig und veröffentlicht, so das andere Bahnen in Europa davon profitieren können: [www.eulynx.eu]Wieso lässt sich der Staat überhaupt proprietäre Schnittstellen verkaufen?
Der Kunde hat die LST-Ausrüstung für das Projekt DKS als Paket, europaweit ausgeschrieben. Darüber warum das so passiert ist kann ich nur spekulieren, aber ich könnte mir gut vorstellen dass man so etwas wie in Warnemünde auf keinen Fall ein weiteres mal, dazu noch im großen Stil, erleben wollte.[...] Mithin hat Thales offene Schnittstellen für die Streckeninfrastruktur. Da geht es ja vermutlich nicht um Hardware-Steckverbinder, sondern um Softwareprotokolle. Es wäre also kein Problem gewesen, in Stuttgart ein Klein-Norwegen zu inszenieren. Vermutlich ist im Stuttgarter Stellbezirk mindestens so viel Bewegung wie in Norwegen.
Solches Vorgehen wird anderswo als Korruption bezeichnet und die Staatsanwaltschaft interessiert sich dafür. Aber Thales hat sicherlich seine bewährten Methoden des Vertriebes von Militärgütern angewendet; ist ja für den guten Zweck.
Guten Abend, saxobav.
Die LST-Hersteller wissen auch, dass sie weder Politiker Zuwendungen zukommen lassen dürfen, noch dass sich einzelne Unternehmen einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern verschaffen dürfen. Deshalb tun sie das auch nicht.Solches Vorgehen wird anderswo als Korruption bezeichnet und die Staatsanwaltschaft interessiert sich dafür. Aber Thales hat sicherlich seine bewährten Methoden des Vertriebes von Militärgütern angewendet; ist ja für den guten Zweck.
Gruß JörgAus der Ableitung der Systemschnittstellen im Kapitel Grundlagen folgt unmittelbar, dass das DSTW zunächst ein ESTW mit den Systemschnittstellen SCI-ILS, SCI-RBC, SCI-LX und SCI-CC ist. Ausschließlich diese reduzieren die Komplexität des Systems bei Planung, Bau und Unterhaltung und sind für die Standardisierung der betrieblichen Abläufe bestimmend. Zusätzlich standardisierte Schnittstellen im Gleisfeld führen zu massiven Effizienzverlusten und höheren Investitions- und Betriebskosten, weil die Anzahl der Beteiligten steigt und notwendige übergreifende Prozesse, die heute durch einen Hersteller gesteuert werden, in das Eisenbahnsystem eingeführt werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hersteller dieses DSTW aus ihren bestehenden Architekturen entwickeln können und damit das DSTW für den Rollout schneller zur Verfügung steht.
Es gibt doch bestimmt für Schnittstellen die die Bahn verwendet auch so was wie die IEEE die weltweite Standards festlegt wie z.B. im Internet kommuniziert wird. Als Beispel bei einem Computer sind alle Schnittstellen USB, Serial, SCSI, LAN. WIFI ... vogn der IEEE enormt, Deshab kann man an jeden Computer jedes Gerät anschliessen und dadurch werden die Produkte preisgünstig und jeder Hersteller weiss dass wenn er ein Produkt herstellt das nicht den Normen entspricht wohl nicht viel verkaufen wird.lHallo Saxobav,
Saxobav schrieb:Die LST-Hersteller wissen auch, dass sie weder Politiker Zuwendungen zukommen lassen dürfen, noch dass sich einzelne Unternehmen einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern verschaffen dürfen. Deshalb tun sie das auch nicht.Solches Vorgehen wird anderswo als Korruption bezeichnet und die Staatsanwaltschaft interessiert sich dafür. Aber Thales hat sicherlich seine bewährten Methoden des Vertriebes von Militärgütern angewendet; ist ja für den guten Zweck.
Das Ziel ließ sich auch ganz legal erreichen. Das Mittel zum Zweck war der "Verband der Bahnindustrie". Eine Lobby-Organisation zur Vertretung der Interessen aller deutschen Bahntechnik-Anbieter (hier zu Ungunsten der DB AG). Diese hat einen Industriekonzeptvorschlag erstellt, der u.a. die folgende Passage enthält:
ZitatGruß JörgAus der Ableitung der Systemschnittstellen im Kapitel Grundlagen folgt unmittelbar, dass das DSTW zunächst ein ESTW mit den Systemschnittstellen SCI-ILS, SCI-RBC, SCI-LX und SCI-CC ist. Ausschließlich diese reduzieren die Komplexität des Systems bei Planung, Bau und Unterhaltung und sind für die Standardisierung der betrieblichen Abläufe bestimmend. Zusätzlich standardisierte Schnittstellen im Gleisfeld führen zu massiven Effizienzverlusten und höheren Investitions- und Betriebskosten, weil die Anzahl der Beteiligten steigt und notwendige übergreifende Prozesse, die heute durch einen Hersteller gesteuert werden, in das Eisenbahnsystem eingeführt werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hersteller dieses DSTW aus ihren bestehenden Architekturen entwickeln können und damit das DSTW für den Rollout schneller zur Verfügung steht.
Hallo zusammen,Es wird nirgend solche Projekte geben, wo man ohne Zeitdruck arbeitet. Das ist also schon mal ein Roßtäuschertrick, der aber wieder mal funktioniert hat. In Konsequenz sollte man dann aber aufhören, von DSTW zu reden. Es sind also ESTW irgendeiner neuen Bauart. Das Vorgehen ähnelt jetzt dem französischen, wo man sich drei Konsortien für Komplettinstallationen herausgesucht hat.
Übrigens hat sich Norwegen für den offenen DSTW-Standard nach Eulynx entschieden. Thales baut dafür das zentrale "Landesstellwerk", Siemens liefert die gesamten Außenanlagen und Alstom die Fahrzeugausrüstung. Mithin hat Thales offene Schnittstellen für die Streckeninfrastruktur. Da geht es ja vermutlich nicht um Hardware-Steckverbinder, sondern um Softwareprotokolle. Es wäre also kein Problem gewesen, in Stuttgart ein Klein-Norwegen zu inszenieren. Vermutlich ist im Stuttgarter Stellbezirk mindestens so viel Bewegung wie in Norwegen.
Solches Vorgehen wird anderswo als Korruption bezeichnet und die Staatsanwaltschaft interessiert sich dafür. Aber Thales hat sicherlich seine bewährten Methoden des Vertriebes von Militärgütern angewendet; ist ja für den guten Zweck.
Guten Abend, saxobav.
Ja, bestimmt! Damit die Fanboys dann herum trompeten können: "Hättet Ihr Euch mal vorher gemeldet, jetzt ist es zu spät!"Hallo zusammen,
solltet ihr mit Euren Schimpftiraden nicht vielleicht noch warten, bis ihr überhaupt Informationen dazu habt, in welchem Umfang NeuPro/EULYNX SCI-Schnittstellen bei DKS zum Einsatz kommen?
Viele Grüße,
Moritz
Offensichtlich gibt's diese Schnittstellen nicht. Nicht landesweit und noch weniger weltweit.JoergAtDSO schrieb:Es gibt doch bestimmt für Schnittstellen die die Bahn verwendet auch so was wie die IEEE die weltweite Standards festlegt wie z.B. im Internet kommuniziert wird. Als Beispel bei einem Computer sind alle Schnittstellen USB, Serial, SCSI, LAN. WIFI ... vogn der IEEE enormt, Deshab kann man an jeden Computer jedes Gerät anschliessen und dadurch werden die Produkte preisgünstig und jeder Hersteller weiss dass wenn er ein Produkt herstellt das nicht den Normen entspricht wohl nicht viel verkaufen wird.lDas Ziel ließ sich auch ganz legal erreichen. Das Mittel zum Zweck war der "Verband der Bahnindustrie". Eine Lobby-Organisation zur Vertretung der Interessen aller deutschen Bahntechnik-Anbieter (hier zu Ungunsten der DB AG). Diese hat einen Industriekonzeptvorschlag erstellt, der u.a. die folgende Passage enthält:
ZitatGruß JörgAus der Ableitung der Systemschnittstellen im Kapitel Grundlagen folgt unmittelbar, dass das DSTW zunächst ein ESTW mit den Systemschnittstellen SCI-ILS, SCI-RBC, SCI-LX und SCI-CC ist. Ausschließlich diese reduzieren die Komplexität des Systems bei Planung, Bau und Unterhaltung und sind für die Standardisierung der betrieblichen Abläufe bestimmend. Zusätzlich standardisierte Schnittstellen im Gleisfeld führen zu massiven Effizienzverlusten und höheren Investitions- und Betriebskosten, weil die Anzahl der Beteiligten steigt und notwendige übergreifende Prozesse, die heute durch einen Hersteller gesteuert werden, in das Eisenbahnsystem eingeführt werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hersteller dieses DSTW aus ihren bestehenden Architekturen entwickeln können und damit das DSTW für den Rollout schneller zur Verfügung steht.
Anders ausgedrückt: ich habe zwar keine Ahnung aber pöbel einfach mal prophylaktisch. Die Ausschreibungsunterlagen waren übrigens öffentlich zugänglich. Aber offensichtlich war der Inhalt war den "alternativen Experten" zu hoch, oder die Freude am Ausleben des Querulantentums einfach mal wieder zu groß.Moritz-182 schrieb:Ja, bestimmt! Damit die Fanboys dann herum trompeten können: "Hättet Ihr Euch mal vorher gemeldet, jetzt ist es zu spät!"Hallo zusammen,
solltet ihr mit Euren Schimpftiraden nicht vielleicht noch warten, bis ihr überhaupt Informationen dazu habt, in welchem Umfang NeuPro/EULYNX SCI-Schnittstellen bei DKS zum Einsatz kommen?
Viele Grüße,
Moritz
Aus der Sicht des Fanboys ist das natürlich das Gleiche. Die sind es ja gewohnt, ohne jede Grundlage alles toll zu finden und weiterjubelnd auf den nächsten Zug aufzuspringen, wenn das gestern noch bejubelte mal wieder entgleist ist. Deswegen wundert mich eine so herablassende Aussage von Dir auch nicht.Traumflug schrieb:Anders ausgedrückt: ich habe zwar keine Ahnung aber pöbel einfach mal prophylaktisch.Ja, bestimmt! Damit die Fanboys dann herum trompeten können: "Hättet Ihr Euch mal vorher gemeldet, jetzt ist es zu spät!"
Hallo Traumflug,E44 schrieb:Offensichtlich gibt's diese Schnittstellen nicht. Nicht landesweit und noch weniger weltweit.Es gibt doch bestimmt für Schnittstellen die die Bahn verwendet auch so was wie die IEEE die weltweite Standards festlegt wie z.B. im Internet kommuniziert wird. Als Beispel bei einem Computer sind alle Schnittstellen USB, Serial, SCSI, LAN. WIFI ... von der IEEE genormt, Deshab kann man an jeden Computer jedes Gerät anschliessen und dadurch werden die Produkte preisgünstig und jeder Hersteller weiss dass wenn er ein Produkt herstellt das nicht den Normen entspricht wohl nicht viel verkaufen wird.
Genau das ist ja auch passiert, das hätte der Traumflug auch wissen können wenn er in die (öffentlich zugänglichen) Ausschreibungsunterlagen gesehen hätte. Aber mehr als pöbeln scheint bei ihm ja nicht drin zu sein.Traumflug schrieb:Hallo Traumflug,E44 schrieb:Offensichtlich gibt's diese Schnittstellen nicht. Nicht landesweit und noch weniger weltweit.Es gibt doch bestimmt für Schnittstellen die die Bahn verwendet auch so was wie die IEEE die weltweite Standards festlegt wie z.B. im Internet kommuniziert wird. Als Beispel bei einem Computer sind alle Schnittstellen USB, Serial, SCSI, LAN. WIFI ... von der IEEE genormt, Deshab kann man an jeden Computer jedes Gerät anschliessen und dadurch werden die Produkte preisgünstig und jeder Hersteller weiss dass wenn er ein Produkt herstellt das nicht den Normen entspricht wohl nicht viel verkaufen wird.
so düster ist die Welt nicht. Es gibt die Standardschnittstellen, man kann sie einfordern und ggf nachträglich fremde Lieferanten einbeziehen. [...]
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