Das Geld x braucht die Bahn aktuell für dringendere Probleme. Es kam ja auch der Verdacht auf, dass die Bahn unter ihren Hilfsforderungen auch die weiter gestiegenen Defizite des Güterverkehrs unterbringen will.Angst essen Seele auf?
Da scheint mir ein bisschen die Denke der schwäbischen Hausfrau auf souveräne Staaten übetragen worden zu sein. Bitte nicht vom sparenden Häuslebauer auf die Finanzierungsmöglichkeiten eines Staates schließen. Wenn der Bund sagt wir haben Geld für X, dann ist dem auch so. Einfach so. Alle Geschichten von wegen "wir haben kein Geld für X" waren in der Vergangenheit nur Vorwände um unliebsame Ausgaben politisch für tot zu erklären.
Da wir noch nicht Post-Corona haben, gibt es dazu auch noch keine Fakten. Was Du so nennst, ist Deine Projektion.Die wesentlichen Konsequenzen der Corona-Epidemie für unsere Arbeitsgesellschaft werden hingegen geflissentlich ignoriert, könnten sie doch das eigene Weltbild ins Wanken bringen. Einige Post-Corona-Fakten: (...)
Das wird aller Voraussicht nach in 1-2 Jahren, wenn ein Impfstoff oder auch nur eine gute Therapie vorhanden ist, vorerst keine Rolle mehr spielen.Die Deutsche Bahn leidet unter einem desaströsen Einnahmeverlust, seitdem ihre Fahrgastzahlen massiv gesunken sind. Nur eine staatlicher Milliarden-Hilfe wird den Verkehrskonzern vor der Pleite retten. Vergleichbares gilt für zahlreiche regionale Verkehrsunternehmen. Mehr noch haben diverse Hygieneregeln das Vertrauen vieler Kunden in die gesundheitliche Unbedenklichkeit des öffentlichen Verkehrs nachhaltig zerstört. Sind Bahnhöfe mit ihren Menschenmassen nicht vorzügliche Infektions-Hotspots?
Zum einen wird das wie gesagt gar keine gravierenden Auswirkungen haben, selbst wenn wir häufiger mit solchen Pandemien rechnen müssten, also z.B. alle 30 Jahre. Zumal diese hier von den meisten sicher als lästig, aber keineswegs als existentiell empfunden wird.Was haben diese Ausführungen mit Stuttgart 21 zu tun? Zunächst sind zwei Aspekte zu betrachten:
Zum ersten ist eine aktuelle Bestandsaufnahme erforderlich, wie sich der öffentliche Verkehr in den nächsten Jahren entwicklen wird? Wie kann der öffentliche Schienenverkehr - angesichts weiterer zu erwartender Epidemien - den erweiterten hygienischen Anforderungen genügen? Wie können Reisende und Mitarbeiter angemessen geschützt werden? Welche technischen und baulichen Maßnahmen sind geboten? Unter diesen neuen Randbedingungen erweist sich u. a. die Personenstromanalyse des Tiefbahnhofs als Makulatur. Ein Kombibahnhof ("Stuttgart 22") mit teilweise freiliegenden, gut durchlüfteten Bahnsteigen kann hier drängende Probleme lösen.
Zahlungsunfähig sich nicht, aber das Geld mag nicht mehr so locker sitzen. Ansonsten kann ich beim Flughafen am ehesten zustimmen; auch das Digitalprojekt (für das die Finanzierungsverträge ja noch nicht unterschrieben sind) mag angesichts des sinkenden antizipierten Bedarfs verschoben werden. Aber wie Du bei all dem auf die Idee kommst, dass dann statt dessen Geld für einen zusätzlichen Bahnhofsteil übrig wäre, ist mir schleierhaft.Zum zweiten sind alle S21-Projektträger faktisch zahlungsunfähig. Die Zeit der kühnen Zukunftsvisionen ist unweigerlich vorbei. Folglich sind sämtliche Kosteneinsparpotenziale im S21-Projekt zu prüfen und zu realisieren. Warum etwa sollte der Flughafen mit Milliardenkosten optimal an das Schienennetz angebunden werden, wenn der Flugverkehr eh darniederliegt? Warum soll Stuttgart zum digitalen Schienenknoten ausgebaut werden, wo die Folgekosten für infrastrukturelle Instandhaltung und Fahrzeugertüchtigung nur vage abschätzbar sind? Warum wird die Komplexität bzw. Störungsanfälligkeit einer technischen Infrastruktur weiter erhöht? Grundsätzlich dürften die weitreichenden Digitalisierungspläne der Deutschen Bahn vorerst auf Eis liegen. Selbst die Städtebaupläne im neuen Rosensteinviertel bedürfen einer kritischen Überprüfung angesichts der sich abzeichnenden Immobilienkrise.
In vergangenen Krisen wurden immer staatliche Investitionsprogramme aufgelegt, um die Wirschaft zu stützen. Und da wurden die Projekte primär nach dem Planungsand und nicht nach dem Nutzen ausgewählt. Denn ein Projekt, welches erst noch planfestgestellt werden muss, würde der Bauwirtschaft nicht mehr während der Krise helfen.Zahlungsunfähig sich nicht, aber das Geld mag nicht mehr so locker sitzen.
Deswegen ist es um so wichtiger, dass Stuttgart 21 nun schnell fertig gebaut wird, denn da wird die Infrastruktur ausgebaut!Die gegenwärtige Krise verdeutlicht, wie sehr die öffentlichen Infrastrukturen unter dem Primat von Effizienz und Rendite vernachlässig wurden - sei es im Gesundheitswesen, oder sei es bei der flächendeckenden Digitalisierung.
Deswegen ist es um so wichtiger, dass Stuttgart 21 nun schnell fertig gebaut wird, denn damit erhöht sich die Attraktivität des Fernverkehrs der DB enorm und hilft so der DB aus der Krise!Die Deutsche Bahn leidet unter einem desaströsen Einnahmeverlust, seitdem ihre Fahrgastzahlen massiv gesunken sind. Nur eine staatlicher Milliarden-Hilfe wird den Verkehrskonzern vor der Pleite retten.
Deswegen ist es um so wichtiger, dass Stuttgart 21 nun schnell fertig gebaut wird, denn der Tiefbahnhof hat grössere Bahnsteige als der Kopfbahnhof!Sind Bahnhöfe mit ihren Menschenmassen nicht vorzügliche Infektions-Hotspots?
Deswegen ist es um so wichtiger, dass Stuttgart 21 nun schnell fertig gebaut wird, denn damit erhöht sich die Attraktivität des Flughafens Stuttgart und damit verbessert sich auch dessen wirtschaftliche Lage!Der unter Corona leidende Flugverkehr wird sich wohl erst in einigen Jahren von seinen wirtschaftlichen Schäden erholen.
Die DB kann das Projekt eben auch nicht beenden. Sie ist ja Verträge eingegangen und hat das Geld dafür schon vollständig kassiert.Ausserhalb des Reality Distortion Fields ist es so, dass nach wie vor nur die DB das Projekt beenden kann. Alle Anderen sind fein raus, denn sie haben ihren finanziellen Beitrag schon geleistet.
Für einen Kombibahnhof hat man gar keinen Hebel, denn das dafür benötigte Gelände gehört der Stadt Stuttgart. Die Stadt dafür zu enteignen, wie man das mit 3000 privaten Stuttgarter Grundstücksbesitzern ohne zu zögern getan hat, wäre dann wohl doch etwas zu frivol. Alle Grundstücksbesitzer mit dem gleichen Mass zu messen geht ja mal gar nicht.
:-D...
Es ist schon etwas befremdlich: Das Mega-Projekt Stuttgart 21 wird seit über drei Jahrzehnten wider diverse technische, finanzielle und politische Argumente konsequent durchgezogen. Selbst die aktuelle Corona-Krise scheint den Projektverlauf nicht sonderlich zu beeinflussen - als ob es sich beim Tiefbahnhof um ein Naturphänomen handeln würde. In bester Tradition streiten S21-Befürworter und Kritiker über Tunnelquerschnitte, Entrauchung und Bahnsteigneigung.
Die wesentlichen Konsequenzen der Corona-Epidemie für unsere Arbeitsgesellschaft werden hingegen geflissentlich ignoriert, könnten sie doch das eigene Weltbild ins Wanken bringen. Einige Post-Corona-Fakten: Das globale Wirtschafts- und Finanzsystem befindet sich in der schwersten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg, die Arbeitslosigkeit wird auch hierzulande signifikant steigen. Trotz diverser Machtdemonstrationen seiner vollziehenden Organe ist der völlig überschuldete Staat weitgehend handlungsunfähig. Die Vorgänge im Innenministerium belegen beispielhaft die Orientierungslosigkeit der politischen Verantwortungsträger jenseits von lockdown und üppig ausgestatteten Nothilfeprogrammen. Die gegenwärtige Krise verdeutlicht, wie sehr die öffentlichen Infrastrukturen unter dem Primat von Effizienz und Rendite vernachlässig wurden - sei es im Gesundheitswesen, oder sei es bei der flächendeckenden Digitalisierung.
Die Deutsche Bahn leidet unter einem desaströsen Einnahmeverlust, seitdem ihre Fahrgastzahlen massiv gesunken sind. Nur eine staatlicher Milliarden-Hilfe wird den Verkehrskonzern vor der Pleite retten. Vergleichbares gilt für zahlreiche regionale Verkehrsunternehmen. Mehr noch haben diverse Hygieneregeln das Vertrauen vieler Kunden in die gesundheitliche Unbedenklichkeit des öffentlichen Verkehrs nachhaltig zerstört. Sind Bahnhöfe mit ihren Menschenmassen nicht vorzügliche Infektions-Hotspots?
Der unter Corona leidende Flugverkehr wird sich wohl erst in einigen Jahren von seinen wirtschaftlichen Schäden erholen. Die Lufthansa macht Milliardenverluste und ist ebenfalls dringend auf Staatshilfe angewiesen. Vor allem reißt die Coronakrise erhebliche Finanzlöcher in die kommunalen Haushalte, die die Kommunen nicht aus eigener Kraft auszugleichen vermögen. Ein weiterer staatlicher Rettungsschirm soll hier die Handlungsunfähigkeit abwenden.
Was haben diese Ausführungen mit Stuttgart 21 zu tun? Zunächst sind zwei Aspekte zu betrachten:
Zum ersten ist eine aktuelle Bestandsaufnahme erforderlich, wie sich der öffentliche Verkehr in den nächsten Jahren entwicklen wird? Wie kann der öffentliche Schienenverkehr - angesichts weiterer zu erwartender Epidemien - den erweiterten hygienischen Anforderungen genügen? Wie können Reisende und Mitarbeiter angemessen geschützt werden? Welche technischen und baulichen Maßnahmen sind geboten? Unter diesen neuen Randbedingungen erweist sich u. a. die Personenstromanalyse des Tiefbahnhofs als Makulatur. Ein Kombibahnhof ("Stuttgart 22") mit teilweise freiliegenden, gut durchlüfteten Bahnsteigen kann hier drängende Probleme lösen.
Zum zweiten sind alle S21-Projektträger faktisch zahlungsunfähig. Die Zeit der kühnen Zukunftsvisionen ist unweigerlich vorbei. Folglich sind sämtliche Kosteneinsparpotenziale im S21-Projekt zu prüfen und zu realisieren. Warum etwa sollte der Flughafen mit Milliardenkosten optimal an das Schienennetz angebunden werden, wenn der Flugverkehr eh darniederliegt? Warum soll Stuttgart zum digitalen Schienenknoten ausgebaut werden, wo die Folgekosten für infrastrukturelle Instandhaltung und Fahrzeugertüchtigung nur vage abschätzbar sind? Warum wird die Komplexität bzw. Störungsanfälligkeit einer technischen Infrastruktur weiter erhöht? Grundsätzlich dürften die weitreichenden Digitalisierungspläne der Deutschen Bahn vorerst auf Eis liegen. Selbst die Städtebaupläne im neuen Rosensteinviertel bedürfen einer kritischen Überprüfung angesichts der sich abzeichnenden Immobilienkrise.
In Fachkreisen macht der Begriff der strukturellen "Resilienz" die Runde. Diese soll aufzeigen, wie der Einzelne und die Gesellschaft mit ungeplanten Widrigkeiten situationsgerecht und konstruktiv umgehen können. Resilienzkonzepte betreffen vor allem auch die Infrastruktur. Die Eisenbahn kann sich als eine wichtige infrastrukturelle Stütze erweisen, wenn es um die Überwindung der schmerzhaften Corona-Folgen in unserem Land geht. Dazu muss sie sich auf ihre Kernkompetenzen und ihre Kernleistungen besinnen. Das Projekt Stuttgart 21 gehört in der gegenwärtigen Planung m. E. nicht dazu, da es die Resilienz der Eisenbahninfrastruktur nicht erhöht.
Sorry, aber was du da schreibst ist nackter Wahnsinn. Einfach Wahnsinn.Gerade in diesen hysterischen Zeiten ist die weitere Realisierung des Jahrtausendprojekts S21 alternativlos. S21 ist eine leuchtende Kerze der Hoffnung in diesem dunklen, düsteren und nebligen Mai. Der Blick auf die fantastischen, geschwungenen Kelchstützen verleiht allen Stuttgartern Hoffnung und Kraft, den besten Bahnhof der Welt mit noch mehr Einsatz als zuvor zu errichten. In den letzten Wochen, in denen die Wilhelma geschlossen war, hat sich ein Besuch bei S21 als ideale Alternative etabliert. Es ist faszinierend, das planvolle, rege und fleißige Treiben auf dieser Großbaustelle zu beoachten.
Leben geht weiter und erfreulicherweise lassen sich Ingenieure eher selten von der gerade aktuellen Sau, die durchs Dorf getrieben wird, anstecken. Manche Dienstreisen werden vermutlich und sinnvollerweise dauerhaft durch Videochats ersetzt werden. Insgesamt dürfte sich die Zahl der Reisenden mittelfristig wieder dem Ausgangsniveau annähern, Reise- und Kontaktbedürfnisse lassen sich nicht langfristig unterdrücken. Und spätestens, wenn der Klimawandel in den Medien wieder den Corona-Hype abgelöst hat, ist Bahnfahren wieder in. Bis dahin: die entspannte Atmosphäre in Stuttgart Hbf sowie in den Zügen genießen und die Angebote der geöffneten Geschäfte im Bahnhof wahrnehmen.
Sollte die Zahl der Bahnreisen aber wider Erwarten auf niedrigem Stand verharren: in diesem Fall müßten selbst die Gegner von S21 zugeben, dass S21 ausreichend dimensioniert wurde.
geschrieben von: Trevithick
Datum: 17.05.20 20:13
geschrieben von: Traumflug
Datum: 17.05.20 21:28
Man muss kein Arzt sein, um das Potential abzuschätzen. Das unfreiwillige Experiment ist ja schon im vollen Gange, also kann man das Ergebnis an den Zahlen ablesen.Ich bin kein Arzt oder Virologe, um beurteilen zu können, ob die anhaltende Corona-Epidemie tatsächlich das prognostizierte, hohe Gefährdungspotenzial besitzt.
Den Bauarbeitern zuschauen, wie sie sich gegenseitig anstecken. Ein tolles Hobby, wenn man sonst mit dem Leben nichts anzufangen weiss.In den letzten Wochen, in denen die Wilhelma geschlossen war, hat sich ein Besuch bei S21 als ideale Alternative etabliert. Es ist faszinierend, das planvolle, rege und fleißige Treiben auf dieser Großbaustelle zu beoachten.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 18.05.20 10:58
Die Digitalisierungspläne der DB liegen NICHT auf Eis.Warum soll Stuttgart zum digitalen Schienenknoten ausgebaut werden, wo die Folgekosten für infrastrukturelle Instandhaltung und Fahrzeugertüchtigung nur vage abschätzbar sind? Warum wird die Komplexität bzw. Störungsanfälligkeit einer technischen Infrastruktur weiter erhöht? Grundsätzlich dürften die weitreichenden Digitalisierungspläne der Deutschen Bahn vorerst auf Eis liegen.
Ja da gab es wenigstens keine Probleme mit ausgefallenen Klimaanlagen. Und das Personal stand tatsächlich im Regen und nicht nur im übertragenden Sinne aufgrund des inkompetenten Managements.
This forum is powered by Phorum.
Eugenol template is a free semantic and xhtml valid theme for Phorum edited under GPL by PROMOPIXEL.
Dieses Forum ist ein kostenloser Service der Zeitschrift Drehscheibe und von Drehscheibe Online (www.drehscheibe-online.de)