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Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: Traumflug

Datum: 19.01.19 01:09

Holger Gayer kommentiert:

„Radfahren ist kein Fall für eine Volksabstimmung“ (Stuttgarter Zeitung)

Zitat
Nun sind Brexit und Stuttgart 21 in der Qualität ihrer Dramatik nicht zu vergleichen: Der eine stürzt ein gesamtes Land ins Chaos, das andere vergräbt nur einen Haufen Geld unter der Erde – in der Hoffnung, eines Tages doch noch ein Monument zu haben, das die Stadt der Zukunft prägt wie es die Elbphilharmonie nun in Hamburg tut. Gemein ist beiden Phänomenen aber, dass sie ein Fanal für die Sinnhaftigkeit der direkten Demokratie sind. Sowohl der Brexit als auch Stuttgart 21 zeigen, wie leicht Menschen von Parolen beeinflusst werden können, die einer Realitätsprüfung nicht standhalten.

[...]

Daher ist es höchste Zeit, mal wieder eine Lanze zu brechen für die repräsentative Demokratie.
Was der gute Herr Gayer völlig vergessen hat: dieses Vergraben eines Haufen Geldes hat uns nicht die direkte Demokratie, sondern die repräsentative Demokratie eingebrockt. Die Volksabstimmung gab es erst, als es galt, die Kohlen wieder aus dem Feuer zu holen. Immerhin waren 42% der Bevölkerung schlauer als diese Politiker, die angeblich so viel besser sind.

Was er auch vergessen hat: beim BER gab's keine Volksabstimmung, dennoch geht das Projekt den Bach hinunter.

Und bei all dem ist es interessant zu beobachten, wie die Leute inzwischen, da das Projekt nicht mehr abbrechbar zu sein scheint, freizügig auf das Projekt schimpfen. Lehrbuchbeispiel für die Taktik, das Fähnchen nach dem Wind zu drehen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: rad3m

Datum: 19.01.19 07:21

Lohnt es sich, einen "wirren Kommentar" zu lesen? Im Zusammenhang mit "Radfahren" lockt es mich zwar, aber wir sind ja hier bei Stuttgart21, und da ist der Vergleich mit dem Brexit wohl der am besten Passende. Was heute unter Demokratie verstanden wird, ist die Demokratie der Ablehner.

Stellen wir uns mal vor, wir hätten kein Grundgesetz und müssten eines erarbeiten, damit der Wust von Einzelgesetzen eine klare Richtung erhalten könnte. Was dabei wohl herauskommen würde?

Abgelehnt haben wir nun wirklich lange genug. Jetzt ist es Zeit, den Scherbenhaufen zusammenzukehren, und aus den Resten einen halbwegs brauchbaren Bahnhof zusammenzukitten. Ob die britischen Ablehner noch rechtzeitig die Kurve kriegen?

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 07:22

Klassisches Beispiel von Täter-Opfer Umkehr.

Hier noch einmal der Bericht des Vereins "Mehr Demokratie" der klar zeigt, wie schlecht diese Volksabstimmung war:

https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/2012-11-22_S21-Abschlussbericht.pdf

Es ist ungeheuerlich, dass die StZ, die immer ein Hauptträger der Kampagne mit Falschinformationen war, jetzt dem Bürger vorwirft, auf ihre Falschinformationen hereingefallen zu sein. Unerträglich.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: ChrisM

Datum: 19.01.19 07:44

Zitat
1. Stuttgart 21 ist zum Schaden des Landes und seiner Bürgerinnen und Bürger. Das Projekt bleibt weit hinter den Versprechen zurück. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum geringeren Nutzen. Stuttgart 21 heißt: zu viel Geld für zu wenig Bahnhof!
2. Stuttgart 21 ist ein teures Prestigeprojekt. Es verhindert auf Jahre hinaus Investitionen in sinn- vollere Schienenprojekte im Land.
3. Die mit dem Projekt angestrebten Fahrzeitersparnisse gehen vorwiegend auf die Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen-Ulm zurück und sind auch mit den Alternativen zu Stuttgart 21 erreichbar.
4. Die Neubaustrecke ist unabhängig von Stuttgart 21. Von einer Kündigung bliebe sie unberührt. Die finanziellen Förderungen vom Bund und der EU sind nicht an den Tiefbahnhof gebunden und können nach deren Entscheidung deshalb für eine bessere Lösung verwendet werden.
5. Der geplante Tiefbahnhof ist bahntechnisch ein Nadelöhr, störanfällig, nicht ausbaufähig und bringt Nachteile für den S-Bahn-Betrieb. Pendler im Nahverkehr müssen mit täglichen Verspätungen rechnen.
6. Schon vor Baubeginn sind die Kosten von knapp 3,076 Milliarden Euro bei Vertragsabschluss bis knapp unter den Kostendeckel von 4,5 Milliarden Euro gestiegen.
7. Nach dem Beginn der Bauarbeiten drohen die Kosten durch Risiken beim Bau erst recht weiter zu steigen. Die Steigerung gilt aufgrund der Erfahrungen mit Großprojekten als wahrscheinlich. Davon geht zum Beispiel auch der Bundesrechnungshof aus.
8. Es ist ungeklärt, wer Kostensteigerungen bezahlen soll. Deshalb ist jetzt der richtige Moment für das Land, den Vertrag zu kündigen, um Schaden vom Steuerzahler und von künftigen Generationen abzuwenden. Die Legitimation des Projekts ist durch unvollständige Information der Parlamente über den bereits bekannten Kostenstand zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses in Frage gestellt.
9. Der Ausstieg könnte das Land Geld kosten. Dieser Betrag dürfte nach heutigem Kenntnisstand jedoch bei unter 350 Millionen Euro liegen. Das ist viel Geld. Aber besser ein Ende mit Kosten als Kosten ohne Ende!
10. Es gibt Alternativen zu Stuttgart 21: Diese leisten mehr, kosten weniger und können teilweise sogar schneller umgesetzt werden.
Stand genau so in der Infobroschüre der Landesregierung vor der Volksabstimmung. Es war also keinesfalls so, dass die Sichtweise der Gegner nicht publik gewesen wäre - sie konnte sich nur nicht durchsetzen. Das nun dem Verfahren im Ganzen anzulasten, offenbart den schlechten Verlierer.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 07:44

Aus dem Artikel (zum Brexit):

Zitat
Denn sie wissen nicht, was sie tun. Doch wie sollen die Politiker auch auslöffeln, was ihnen die Menschen eingebrockt haben?
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.radentscheid-in-stuttgart-radfahren-ist-kein-fall-fuer-eine-volksabstimmung.83e43e8e-4ecd-4f16-8433-f208d85d3b8c.html

Auch hier steht die Welt natürlich Kopf. In der Wirklichkeit löffeln wir Bürger die Suppe aus, die uns Politiker, Großunternehmen und ihre Falschinformationen eingebrockt haben. Beim Brexit stand im Zentrum etwa die Lüge auf diesem Bus:

https://ichef.bbci.co.uk/news/660/cpsprodpb/7BCA/production/_99609613_8e5e3cfe-4bfe-407a-85d8-4f9526cb0670.jpg

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: ChrisM

Datum: 19.01.19 07:55

mental schrieb:
Aus dem Artikel (zum Brexit):

Zitat
Denn sie wissen nicht, was sie tun. Doch wie sollen die Politiker auch auslöffeln, was ihnen die Menschen eingebrockt haben?
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.radentscheid-in-stuttgart-radfahren-ist-kein-fall-fuer-eine-volksabstimmung.83e43e8e-4ecd-4f16-8433-f208d85d3b8c.html

Auch hier steht die Welt natürlich Kopf. In der Wirklichkeit löffeln wir Bürger die Suppe aus, die uns Politiker, Großunternehmen und ihre Falschinformationen eingebrockt haben. Beim Brexit stand im Zentrum etwa die Lüge auf diesem Bus:

[ichef.bbci.co.uk]
Na, na, na, wer würde denn annehmen, dass die Leute auf so etwas hereinfallen. Erst vor kurzem trat hier einer der Forumsgewaltigen um sich, weil er den Verdacht hatte, man halte seine Mitmenschen für zu schlicht.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 07:58

ChrisM schrieb:
Stand genau so in der Infobroschüre der Landesregierung vor der Volksabstimmung. Es war also keinesfalls so, dass die Sichtweise der Gegner nicht publik gewesen wäre - sie konnte sich nur nicht durchsetzen. Das nun dem Verfahren im Ganzen anzulasten, offenbart den schlechten Verlierer.
Klar, die Befürworter Lügen "Kostendeckel gilt" und verbreiten diese Lügen mit einer millionenschweren Falschinformationskampagne.

Bitte lies die Bewertung von "mehr Demokratie":

https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/2012-11-22_S21-Abschlussbericht.pdf

Und dabei ist die Bewertung des Verfahrens durch den Verein extrem zurückhaltend gegenüber vielen Problemen der Volksabstimmung. Dazu gehört etwa die Aussage zur Berichterstattung:
Zitat

Die Bildbotschaften sind ausgewogen verteilt.
Vom 14. November bis 26. November 2011 haben wir 14 Tageszeitungen und 165 Artikel
ausgewertet. In 52 Fällen haben wir die Berichterstattung Pro S21 (31,5 Prozent),
in 41 Fällen Contra S21 (24,8 Prozent) und in 72 Fällen der Kategorie „ausgewogen“
(43,6 Prozent) zugeordnet.
Diese ignoriert völlig die Vorberichterstattung (extrem positiv gegenüber dem Projekt), die man in der Abstimmungsphase hätte dringend korrigieren müssen. Die Aussage zu Bildbotschaften zeigt, dass zählen nicht reicht. Die Bilder demonstrierender "Bombenleger" oder zum Protestcamp im Schlossgarten werden beim Zählen den Gegnern zugeordnet, ihre Wirkung in unserem konservativen Bundesland ist aber gegen die S21 Gegner gerichtet.

Wie "ausgewogene" Berichterstattung aussieht, haben wir zuletzt beim Flyer "untenrum ist immer geil" gesehen. Hier verzerrt eine "neutrale" Berichterstattung die Wirklichkeit. Eine "neutrale" Berichterstattung zu den S21 Kosten war in Wirklichkeit eben nicht "neutral" sondern zu 99% FAKE NEWS.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 08:01

ChrisM schrieb:
Na, na, na, wer würde denn annehmen, dass die Leute auf so etwas hereinfallen. Erst vor kurzem trat hier einer der Forumsgewaltigen um sich, weil er den Verdacht hatte, man halte seine Mitmenschen für zu schlicht.
Du hast überhaupt nichts verstanden. Für eine sinnvolle Entscheidung benötigt der Bürger, genau wie der Gemeinderat oder Landtagsabgeordnete, die richtigen Informationen.

Die Masse der Informationen zu S21 waren falsch.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 19.01.19 10:49

mental schrieb:
Klassisches Beispiel von Täter-Opfer Umkehr.

Hier noch einmal der Bericht des Vereins "Mehr Demokratie" der klar zeigt, wie schlecht diese Volksabstimmung war:

https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/2012-11-22_S21-Abschlussbericht.pdf

Es ist ungeheuerlich, dass die StZ, die immer ein Hauptträger der Kampagne mit Falschinformationen war, jetzt dem Bürger vorwirft, auf ihre Falschinformationen hereingefallen zu sein. Unerträglich.
Vielleicht hättest Du den Bericht auch mal lesen sollen. Oder nicht das, was drinnen steht, gedanklich mit dem ersetzen sollen, was Du gerne drin stehen hättest?

Zitat von Seite 9
Medien: fair
Es gab eine umfangreiche Berichterstattung, die überwiegend ausgewogen beide Seiten
darstellte und zu Wort kommen ließ. Einfluss wurde weniger durch die Art und
Weise der Berichterstattung als vielmehr durch die Auswahl der Themen ausgeübt. So
gab es in den Printmedien ein leichtes Übergewicht für die Pro-Kampagne, indem
zum Beispiel über die Sonderfahrt von Rüdiger Grube berichtet wurde. Über den
Sonderzug des Ja-Bündnisses wurde hingegen kaum berichtet. Hier drücken sich aber
auch Budgetvorteile aus, die mehr „berichtenswerte“ Anlässe produzieren. Die Bildbotschaften
sind ausgewogen verteilt.

Vom 14. November bis 26. November 2011 haben wir 14 Tageszeitungen und 165 Artikel
ausgewertet. In 52 Fällen haben wir die Berichterstattung Pro S21 (31,5 Prozent),
in 41 Fällen Contra S21 (24,8 Prozent) und in 72 Fällen der Kategorie „ausgewogen“
(43,6 Prozent) zugeordnet.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
- Schnellfahrstracke Wendlingen - Ulm

"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 19.01.19 11:10

mental schrieb:
Die Bilder demonstrierender "Bombenleger" oder zum Protestcamp im Schlossgarten werden beim Zählen den Gegnern zugeordnet, ihre Wirkung in unserem konservativen Bundesland ist aber gegen die S21 Gegner gerichtet.
Das scheint das doch eher ein Problem der ungeeigneten Protestmethoden zu sein, als eines der Berichterstattung darüber.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
- Schnellfahrstracke Wendlingen - Ulm

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Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: Altgott

Datum: 19.01.19 11:51

Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Klassisches Beispiel von Täter-Opfer Umkehr.

Hier noch einmal der Bericht des Vereins "Mehr Demokratie" der klar zeigt, wie schlecht diese Volksabstimmung war:

https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/2012-11-22_S21-Abschlussbericht.pdf

Es ist ungeheuerlich, dass die StZ, die immer ein Hauptträger der Kampagne mit Falschinformationen war, jetzt dem Bürger vorwirft, auf ihre Falschinformationen hereingefallen zu sein. Unerträglich.
Vielleicht hättest Du den Bericht auch mal lesen sollen. Oder nicht das, was drinnen steht, gedanklich mit dem ersetzen sollen, was Du gerne drin stehen hättest?

Zitat von Seite 9
Medien: fair
Es gab eine umfangreiche Berichterstattung, die überwiegend ausgewogen beide Seiten
darstellte und zu Wort kommen ließ. Einfluss wurde weniger durch die Art und
Weise der Berichterstattung als vielmehr durch die Auswahl der Themen ausgeübt. So
gab es in den Printmedien ein leichtes Übergewicht für die Pro-Kampagne, indem
zum Beispiel über die Sonderfahrt von Rüdiger Grube berichtet wurde. Über den
Sonderzug des Ja-Bündnisses wurde hingegen kaum berichtet. Hier drücken sich aber
auch Budgetvorteile aus, die mehr „berichtenswerte“ Anlässe produzieren. Die Bildbotschaften
sind ausgewogen verteilt.

Vom 14. November bis 26. November 2011 haben wir 14 Tageszeitungen und 165 Artikel
ausgewertet. In 52 Fällen haben wir die Berichterstattung Pro S21 (31,5 Prozent),
in 41 Fällen Contra S21 (24,8 Prozent) und in 72 Fällen der Kategorie „ausgewogen“
(43,6 Prozent) zugeordnet.
Vielleicht hättest du den Bericht verstehen sollen!

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: alfons95

Datum: 19.01.19 12:27

Altgott schrieb:
Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Klassisches Beispiel von Täter-Opfer Umkehr.

Hier noch einmal der Bericht des Vereins "Mehr Demokratie" der klar zeigt, wie schlecht diese Volksabstimmung war:

https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/2012-11-22_S21-Abschlussbericht.pdf

Es ist ungeheuerlich, dass die StZ, die immer ein Hauptträger der Kampagne mit Falschinformationen war, jetzt dem Bürger vorwirft, auf ihre Falschinformationen hereingefallen zu sein. Unerträglich.
Vielleicht hättest Du den Bericht auch mal lesen sollen. Oder nicht das, was drinnen steht, gedanklich mit dem ersetzen sollen, was Du gerne drin stehen hättest?

Zitat von Seite 9
Medien: fair
Es gab eine umfangreiche Berichterstattung, die überwiegend ausgewogen beide Seiten
darstellte und zu Wort kommen ließ. Einfluss wurde weniger durch die Art und
[SNIP]
Vielleicht hättest du den Bericht verstehen sollen!
Kannst du das mal näher erläutern?

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: graetz

Datum: 19.01.19 13:23

Micha-0815 schrieb:
Vielleicht hättest Du den Bericht auch mal lesen sollen. Oder nicht das, was drinnen steht, gedanklich mit dem ersetzen sollen, was Du gerne drin stehen hättest?

Na mal sehen, was man so alles gedanklich ersetzt könnte, weil es einem nicht passt:

Zitat
Aufgrund des Zustimmungsquorums in Höhe von einem Drittel der Stimmberechtigten ist das Verfahren als unfair zu bezeichnen.
Zitat
Bei der Finanzierung der Kampagne gab es ein Übergewicht für die ProS21-Seite.
Während es bei zivilgesellschaftlichen und privaten Akteuren hinnehmbar ist, handelt
es sich bei der Verwendung öffentlicher Gelder um ein Foulspiel.
Zitat
Der Verband Region
Stuttgart und die Stadt Stuttgart haben einseitig informiert und sind damit dem Anspruch fairer, also ausgewogener Information nicht gerecht geworden. Auch das Engagement der Industrie- und Handelskammern Stuttgart und Ulm ist problematisch zu
bewerten. Finanzierungsregeln wie Ausgabenbegrenzungen und Offenlegung der
Spenden fehlen und begünstigen damit unfaire Bedingungen.
Zitat
Die staatlichen Akteure auf kommunaler und
regionaler Ebene informierten einseitig zugunsten der ProS21-Seite.
Zitat
Das Beharren der SPD auf der Bindungswirkung des Zustimmungsquorums und das Nachgeben von Bündnis 90/Die Grünen hat die Chancengleichheit im Prozess wesentlich verschlechtert.
Zitat
Die Deutsche Bahn mischte sich massiv in die Auseinandersetzung ein. Da S21 ein lang geplantes Projekt der Deutschen
Bahn war, ist die einseitige Parteinahme zwar nachzuvollziehen, aber hinsichtlich der
Tatsache, dass es sich um ein Staatsunternehmen handelt, problematisch zu sehen.
Während das Verhalten der Deutschen Bahn im Vorbericht noch mit „teils/teils“ bewertet wurde, kommen wir nun zum Ergebnis „unfair“.
Zitat
Das Ausbremsen eines Bürgerbegehrens mit über 60.000 Unterschriften im Jahr 2007
hat sicherlich den Konflikt verschärft. Eine frühere Abstimmung in Stuttgart hätte
hier deeskalierend gewirkt. Meines Erachtens wäre dann auch ein anderes Ergebnis
denkbar gewesen. Das Referendum hat zu einem Zeitpunkt stattgefunden, als Verträge schon geschlossen und Bauarbeiten schon begonnen hatten. Das hatte zur Folge,
dass die potenziellen Kosten eines Ausstieges im Vordergrund standen. Der bereits
begonnene Bau und die prognostizierten Kosten des Ausstieges waren möglicherweise entscheidende Argumente für S21.
Zitat
Das Verfahren selbst war aufgrund des Zustimmungsquorums von 33,33 der Stimmberechtigten ungerecht und konnte kaum zu einem Erfolg der Gegner/innen von S21
führen.
Zitat
Außerdem sollten öffentliche Institutionen
verpflichtet werden, bei Informationen beide Seiten gleichberechtigt darzustellen. So
ist es wünschenswert, dass ein Gemeinderat oder eine Bürgermeister/in öffentlich Position bezieht, aber problematisch, wenn nur die Argumente für eine Seite mit öffentlichen Geldern verbreitet werden.
Du wirst es natürlich vehement abstreiten, aber da scheinst Du gedanklich eher ausgeblendet zu haben. Makel am Projekt willst Du ja partout nie sehen.

Das Problem bei der VA war nicht, dass die Gegner korrekt informiert hatten, sondern dass eigentlich ehrenwerte Institutionen die Lügen der Verantwortlichen hochgehalten hatten - ob sie es nun besser wussten oder nicht. Und diese waren ausserdem noch besser ausgestattet in ihren Mitteln.

Ein anderer Grund war sicher auch die bereits geschaffenen Fakten. Aber auch da wurde seitens der Bahn gelogen, wieviele Gelder schon vergeben wären.

Wie in der Schweiz hätte man vorher schon Grundsatzentscheidungen zur Abstimmung stellen sollen. Das wurde aber von den damals verantwortlichen massiv bekämpft. Dieselben Verantwortlichen, die seriöse Kostenrechnungen verwinden liessen oder einfach leugneten und dieselben Verantwortlichen, die sich nicht an ihren eigenen Finanzierungsvertrag gehalten hatten.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: alfons95

Datum: 19.01.19 13:25

graetz schrieb:
Micha-0815 schrieb:
Vielleicht hättest Du den Bericht auch mal lesen sollen. Oder nicht das, was drinnen steht, gedanklich mit dem ersetzen sollen, was Du gerne drin stehen hättest?

Na mal sehen, was man so alles gedanklich ersetzt könnte, weil es einem nicht passt:

[SNIP]
Thema verfehlt - kannst es ja nochmal versuchen...

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 13:59

Micha-0815 schrieb:
Vielleicht hättest Du den Bericht auch mal lesen sollen. Oder nicht das, was drinnen steht, gedanklich mit dem ersetzen sollen, was Du gerne drin stehen hättest?

Zitat von Seite 9
Medien: fair
Es gab eine umfangreiche Berichterstattung, die überwiegend ausgewogen beide Seiten
darstellte und zu Wort kommen ließ. Einfluss wurde weniger durch die Art und
Weise der Berichterstattung als vielmehr durch die Auswahl der Themen ausgeübt. So
gab es in den Printmedien ein leichtes Übergewicht für die Pro-Kampagne, indem
zum Beispiel über die Sonderfahrt von Rüdiger Grube berichtet wurde. Über den
Sonderzug des Ja-Bündnisses wurde hingegen kaum berichtet. Hier drücken sich aber
auch Budgetvorteile aus, die mehr „berichtenswerte“ Anlässe produzieren. Die Bildbotschaften
sind ausgewogen verteilt.

Vom 14. November bis 26. November 2011 haben wir 14 Tageszeitungen und 165 Artikel
ausgewertet. In 52 Fällen haben wir die Berichterstattung Pro S21 (31,5 Prozent),
in 41 Fällen Contra S21 (24,8 Prozent) und in 72 Fällen der Kategorie „ausgewogen“
(43,6 Prozent) zugeordnet.
Ich habe den Bericht schon oft genug gelesen. das einzige was dieser Abschnitt zeigt ist, dass der Verein "Mehr Demokratie" sehr ausgewogen und neutral abwägt. Fair, eben.

Inzwischen wissen wir aber, dass bei solchen Projekten (Brexit, S21, Trump) eine "faire" Berichterstattung ausschließlich der Lügenseite nutzt.

Und es ist inzwischen auch klar, wie man Berichte schreiben muss, damit die lügen nicht gewinnen. Die psychologische/linguistische Lösung heißt "sandwich". Keinesfalls darf man die Lügen der Befürworter in der Überschrift oder am Anfang des Texts nennen und später widerlegen. Bei diesem Hauptverfahren heutiger Berichterstattung bleibt dem Leser hauptsächlich die Lüge in Erinnerung.
Stattdessen müssen die Lügen der Befürworter zwischen zwei Blöcken von Wahrheit eingeschlossen werden.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 14:02

Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Die Bilder demonstrierender "Bombenleger" oder zum Protestcamp im Schlossgarten werden beim Zählen den Gegnern zugeordnet, ihre Wirkung in unserem konservativen Bundesland ist aber gegen die S21 Gegner gerichtet.
Das scheint das doch eher ein Problem der ungeeigneten Protestmethoden zu sein, als eines der Berichterstattung darüber.
Nein. Als Symbolbild für Artikel die sich mit den Gegner beschäftigen grundsätzlich Demonstranten und Parkbesetzer zu nehmen und für die Befürworter dafür die Lügenbilder vom strahlend weißen Tiefbahnhof ist einfach falsch. Die Presse potenziert damit die Lügen der Befürworter.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 19.01.19 14:13

mental schrieb:
Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Die Bilder demonstrierender "Bombenleger" oder zum Protestcamp im Schlossgarten werden beim Zählen den Gegnern zugeordnet, ihre Wirkung in unserem konservativen Bundesland ist aber gegen die S21 Gegner gerichtet.
Das scheint das doch eher ein Problem der ungeeigneten Protestmethoden zu sein, als eines der Berichterstattung darüber.
Nein. Als Symbolbild für Artikel die sich mit den Gegner beschäftigen grundsätzlich Demonstranten und Parkbesetzer zu nehmen und für die Befürworter dafür die Lügenbilder vom strahlend weißen Tiefbahnhof ist einfach falsch. Die Presse potenziert damit die Lügen der Befürworter.
Wie kommst Du auf das "grundsätzlich"? Frei erfunden?

mental schreib an anderer Stelle:
Inzwischen wissen wir aber, dass bei solchen Projekten (Brexit, S21, Trump) eine "faire" Berichterstattung ausschließlich der Lügenseite nutzt.

Und es ist inzwischen auch klar, wie man Berichte schreiben muss, damit die lügen nicht gewinnen. Die psychologische/linguistische Lösung heißt "sandwich". Keinesfalls darf man die Lügen der Befürworter in der Überschrift oder am Anfang des Texts nennen und später widerlegen. Bei diesem Hauptverfahren heutiger Berichterstattung bleibt dem Leser hauptsächlich die Lüge in Erinnerung.
Stattdessen müssen die Lügen der Befürworter zwischen zwei Blöcken von Wahrheit eingeschlossen werden.
Schön, dass Du so frei zugibst, dass Du gar keine neutrale Berichterstattung willst, sondern eine die Deinen Standpunkt massiv bevorzugt.

Denn wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass bei Dir eine "Lüge der Befürworter" nichts anders als eine "Aussage der Befürworter" meint, und die "Wahrheit" nichts anderes als eine "Aussage der Gegner", dann forderst Du ja das eine Aussage der Befürworter stets von zwei Aussagen der Gegner einzurahmen ist, also letzter nicht nur doppelt so viel zu Wort kommen sollten, sondern auch durch die Einrahnmung an den besser zu erinnernden Stellen.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
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"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: alfons95

Datum: 19.01.19 14:21

mental schrieb:
Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Die Bilder demonstrierender "Bombenleger" oder zum Protestcamp im Schlossgarten werden beim Zählen den Gegnern zugeordnet, ihre Wirkung in unserem konservativen Bundesland ist aber gegen die S21 Gegner gerichtet.
Das scheint das doch eher ein Problem der ungeeigneten Protestmethoden zu sein, als eines der Berichterstattung darüber.
Nein. Als Symbolbild für Artikel die sich mit den Gegner beschäftigen grundsätzlich Demonstranten und Parkbesetzer zu nehmen
Es ist korrekt, dass in der Presse Berichte über den Protest recht häufig Bilder von Gegnern mit dem bekannten Anti-S21 Schild zeigt. Bilder von Parkbesetzern wüsste ich dagegen nicht, dass in den letzten Jahren nochmal zu sehen waren, zumindest sind mir keine unter gekommen - die Parkbesetzung ist ja auch schon eine Weile her.
Allerdings muss man sich nicht wundern, wenn man sich rühmt, demnächst schon die 450te Montagsdemo abzuhalten, man derart stark damit assoziiert bzw. darauf reduziert wird - das ist dann doch etwas arg naiv.

mental schrieb:
und für die Befürworter dafür die Lügenbilder vom strahlend weißen Tiefbahnhof ist einfach falsch. Die Presse potenziert damit die Lügen der Befürworter.
"Strahlend" weiß...? RAL Weiß wirds sicher nicht - wüsste jetzt aber auch nicht, dass in den letzten Jahren nochmal derart überzogene Darstellungen aufgetaucht wären. Gerade auch weil man ja jetzt die erste Kelchstütze komplett hat, beschäftige ich mich zunehmend mit der Farbe - und da ist bislang die Darstellung für mein Empfinden nicht übermäßig überzeichnet. Wie weiß der Beton am Ende wirklich ist, wird man erst beurteilen können, wenn ein komplettes Stück des Daches fertig ist.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 14:23

Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Micha-0815 schrieb:
mental schrieb:
Die Bilder demonstrierender "Bombenleger" oder zum Protestcamp im Schlossgarten werden beim Zählen den Gegnern zugeordnet, ihre Wirkung in unserem konservativen Bundesland ist aber gegen die S21 Gegner gerichtet.
Das scheint das doch eher ein Problem der ungeeigneten Protestmethoden zu sein, als eines der Berichterstattung darüber.
Nein. Als Symbolbild für Artikel die sich mit den Gegner beschäftigen grundsätzlich Demonstranten und Parkbesetzer zu nehmen und für die Befürworter dafür die Lügenbilder vom strahlend weißen Tiefbahnhof ist einfach falsch. Die Presse potenziert damit die Lügen der Befürworter.
Wie kommst Du auf das "grundsätzlich"? Frei erfunden?
ich habe gerade folgende google suche gestartet:

[www.stuttgarter-zeitung.de] stuttgart 21
mit einer Zeitspanne von 2010 bis 2011.

Dieses ist das Bild im zweiten Treffer dieser suche:

https://cdn1.stuttgarter-zeitung.de/media.media.3267db2e-b13c-4a9b-9905-2667d5ef217b.original1024.jpg

Übrigens ein eher kritischer Artikel von Nauke.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-neue-zweifel-am-tiefbahnhof.c4fe9380-bec8-4c84-9643-fc77fd9dd5ad.html



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:19:14:24:22.

Re: Wirrer Kommentar zur repräsentativen Demokratie

geschrieben von: mental

Datum: 19.01.19 14:27

Micha-0815 schrieb:
Schön, dass Du so frei zugibst, dass Du gar keine neutrale Berichterstattung willst, sondern eine die Deinen Standpunkt massiv bevorzugt.

Denn wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass bei Dir eine "Lüge der Befürworter" nichts anders als eine "Aussage der Befürworter" meint, und die "Wahrheit" nichts anderes als eine "Aussage der Gegner", dann forderst Du ja das eine Aussage der Befürworter stets von zwei Aussagen der Gegner einzurahmen ist, also letzter nicht nur doppelt so viel zu Wort kommen sollten, sondern auch durch die Einrahnmung an den besser zu erinnernden Stellen.
Ja, es ist schon blöd, dass ihr soviel gelogen habt. willst du mir noch mal sagen, wo die Kostenprognose derzeit steht?
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -