geschrieben von: Traumflug
Datum: 03.03.18 15:05
Die Zeichen stehen relativ gut, dass genau das noch passiert. Dank der Diesel-Geschichte wird es für die Politik immer schwieriger, den Ausbau des ÖPNV noch zu verhindern. Der VRS hat ja schon mal mit Forderungen nach längeren Bahnsteigen und dritten Gleisen angefangen: [www.drehscheibe-online.de]Eine etwas pragmatischere Politik wäre mir da lieber, im Zweifelsfall gerne den Kostendeckel aufmachen, dafür aber endlich durch einen Umstieg was sinnvolles bauen, was auch einen Mehrwert bietet.
geschrieben von: alfons95
Datum: 03.03.18 17:18
Sehe ich auch so. Mein Punkt war nur, dass im Rahmen der jüngsten Ereignisse auf einmal die alten Kamellen wie S21 plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen. Naja, mal sehen...Ich sehe nicht so schwarz für die Grünen. Nach der VA gab es zwei Wahlen, bei denen sie bemerkenswerte Ergebnisse einfahren konnten: zum einen gewann Kuhn die OB-Wahl in Stuttgart und bei der LTW 2016 legten sie kräftig zu. Ihren Wählern scheint also S21 oder die Haltung der Grünen dazu herzlich egal zu sein.
Jetzt wollte ich schon Die Linke ins Feld führen - aber die sind mit ihren 2,9% schlicht bedeutungslos.Für die S21-Gegner ist das ein Problem: es gibt keine ernstzunehmende politische Kraft mehr, die sie in ihrem Anrennen gegen die Realität unterstützt.
Salomon kenne ich nicht näher, aber Palmer..?!? Der spaltet schon ziemlich. Evtl. könnte man so weiter bei den CDU Wählern wildern. Ist die Frage, ob man dann am (relativ) "rechten" Rand mehr hinzugewinnt als man bei seinen Stammwählern verliert.Die einzige Unwägbarkeit ist die Nachfolgeregelung für Kretschmann. Wenn sie bei Sinnen sind nehmen sie einen vernünftigen wie Palmer aus Tübingen oder Salomon aus Freiburg. Dann dürfte einer weiteren Amtszeit für einen grünen Ministerpräsidenten nichts entgegenstehen.
geschrieben von: Xelsbrot
Datum: 03.03.18 17:52
Wenn du das so siehst dann respektiere ich das.Xelsbrot schrieb:Alles, was du da geschrieben hast ist absoluter Unfug. Er will derzeit kein Mensch zusätzliches Geld investieren (und selbst wen, wäre das sehr gut für das Land gewesen). Die VA hat gezeigt, dass Lügen sehr effektiv sind. Und tatsächlich hätten die Befürworter ein gegenteiliges Ergebnis mitnichten akzeptiert, sondern alle Mittel genutzt um sich vor der Entscheidung zu drücken.Genau, und andersherum, also VA “gewonnen” hätte es den Bau u.U. auch nicht verhindert, nur vielleicht die Finanzpartner. Dann hätte vielleicht der Bund gesagt “wir machen das” oder “der Daimler” oder sonst wer.
Die VA hat gezeigt das nicht so viele gegen S21 sind wie es damals von den Gegnern dargestellt wurde, das Quorum hat gezeigt das es den meisten egal zu sein scheint und die Grünen haben (auch) wegen Fokuschima gewonnen.
Ob die VA mit anderem Ergebnis rechtlich bindend gewesen wäre bliebe noch zu beweisen, das das Volk so dumm ist und Ja/Nein verwechselt ebenfalls.
......so, nun sollte alles dazu gesagt sein....
Theoretisch habt Ihr beide recht. Wenn man weiß, was man als Endprodukt haben will, kann man mit einem neuen Planfeststellungsverfahren anfangen, bevor das alte fertig ausgeführt und in Betrieb ist. Die neue Planfeststellung würde der alten sozusagen übergestülpt. Diese müsste nicht nur das Endprodukt begründen und beschreiben, sondern auch all die vielen Zwischenschritte, die hinzukommen, um aus S21 etwas zu machen, das als Teil des Endproduktes dienen kann.Stupor Mundi schrieb:Das sehe ich fast genauso. Mein Problem mit dem Umstieg ist, dass dies die perfekte Gelegenheit ist, um bei den Kosten in die Vollen zu greifen. Plötzlich bekommen wir dann realistische Kostenschätzungen, die weit über 10 Milliarden liegen könnten..."Wenn aber gebaut wird, kann man nur noch minimal vom festgestellten Plan abweichen."
Das sehe ich nicht so. Man könnte sehr einfach auch auf einen Kombibahnhof oder selbst sogar auf des Umstieg 21-Konzept umschwenken und damit argumentieren das sich nur so der auch in der Volksabstimmung versprochene Kostendeckel einhalten läßt. Und auch wenn man beide Optionen vielleicht nicht zu 100% innerhalb des Kostendeckels hinbringen würde, könnte man so die Zusatzkosten einschränken.
Aber genau hier liegt für das Land auch das Problem, denn wenn das Land nun einen Umstieg fordert dann muß es für dort entstehende Mehrkosten sich auch beteiligen. Derzeit hofft man mit dem Status Quo diese komplett der Bahn oder dem Bund aufdrücken zu können, was am Ende vielleicht sogar klappen kann. Dann hätte das Land zwar Geld gespart, aber dafür nur Murks bekommen.
Eine etwas pragmatischere Politik wäre mir da lieber, im Zweifelsfall gerne den Kostendeckel aufmachen, dafür aber endlich durch einen Umstieg was sinnvolles bauen, was auch einen Mehrwert bietet.
Aber genau hier könnte das Land (und Kretschmann) punkten: Hier müsste man Angebote einholen und dann nach einer Firma suchen, die ein sinnvolles Umstiegskonzept zum Festpreis baut.
Zitat:Alles, was du da geschrieben hast ist absoluter Unfug. Er will derzeit kein Mensch zusätzliches Geld investieren (und selbst wen, wäre das sehr gut für das Land gewesen). Die VA hat gezeigt, dass Lügen sehr effektiv sind. Und tatsächlich hätten die Befürworter ein gegenteiliges Ergebnis mitnichten akzeptiert, sondern alle Mittel genutzt um sich vor der Entscheidung zu drücken.
Wenn du das so siehst dann respektiere ich das.
geschrieben von: Xelsbrot
Datum: 04.03.18 10:18
Dann nehme ich das mal als Kompliment das du mich mit Kretschmann auf eine Stufe stellst.Xelsbrot schrieb:Alles was ich geschrieben habe, sind Fakten. Es gibt niemanden, der sich darum schlägt Milliarden an Mehrkosten zu übernehmen.Zitat:Alles, was du da geschrieben hast ist absoluter Unfug. Er will derzeit kein Mensch zusätzliches Geld investieren (und selbst wen, wäre das sehr gut für das Land gewesen). Die VA hat gezeigt, dass Lügen sehr effektiv sind. Und tatsächlich hätten die Befürworter ein gegenteiliges Ergebnis mitnichten akzeptiert, sondern alle Mittel genutzt um sich vor der Entscheidung zu drücken.
Wenn du das so siehst dann respektiere ich das.
Deine Interpretation der Volksabstimmung ist genau so falsch wie die von Kretschmann. Kein einziges großes Versprechen wurde gehalten (Zeit, Geld, Bauaktivität).
Und wie es mit den Befürwortern aussieht, wenn es um die Akzeptanz anderer Meinungen oder Fakten geht, kann man hier jeden Tag erleben. Schreib doch einfach: "Selbstverständlich hätte ich mich nach einer Niederlage bei der Volksabstimmung zu 100% hinter diese Entscheidung gestellt", und lass dich dafür auslachen!
Und, Selbstverständlich hätte ich mich nach einer Niederlage bei der Volksabstimmung zu 100% hinter diese Entscheidung gestellt, die Kohle wäre woanders her gekommen.
An welcher Volksabstimmung hast eigentlich du teilgenommen und was war deine Erwartungshaltung an deren Ergebnis?
geschrieben von: Xelsbrot
Datum: 04.03.18 11:42
Den Rest hast du dann nicht kommentiert, naja, sagt auch etwas aus.....Xelsbrot schrieb:Diese Aussage ist absolut lächerlich.Und, Selbstverständlich hätte ich mich nach einer Niederlage bei der Volksabstimmung zu 100% hinter diese Entscheidung gestellt, die Kohle wäre woanders her gekommen.
Die Bahn versucht gerade auf dem Klageweg über eine Milliarde ZUSÄTZLICH vom Land zu bekommen.
Die Vorstellung, dass diese Summen auf anderem weg leicht einzutreiben sind (oder das Projekt gegen evtl. Widerstände des Landes, etwa die Forderung Denkmalschutz, Verkehrsproblemminimierung, Grundwasserschutz und Umweltschutz zu 100% einzuhalten) ist absolut lächerlich.
geschrieben von: Xelsbrot
Datum: 04.03.18 11:45
Und was willst du mir mit diesen Bildchen sagen?Xelsbrot schrieb:Das Quorum war unerreichbar, das war allen klar. Aber eine Mehrheit war erreichbar. Zum Schluss, wollten die Grünen aber ein solches Mischergebnis (sehr problematisch für die Koalition) auf keinen Fall und viele haben sich entsprechend zurückgehalten.An welcher Volksabstimmung hast eigentlich du teilgenommen und was war deine Erwartungshaltung an deren Ergebnis?
Hier noch einmal zur Erinnerung:
[www.siegfried-busch.de]
[www.cdu-bw.de]
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.03.18 13:17
Nein, es ging um die Frage, ob das Land den aktiven Schritt des Ausstiegs (Vertragskündigung) gehen sollte, oder lieber dem berühmten Beamten- (sowie Politiker- und Großkonzern-) Motto folgen 'Wer nichts macht, kann auch nichts verkehrt machen'.An der Volksabstimmung an der ich teilgenommen habe ging es um die Mitfinanzierung des Landes an dem Städtebauprojekt S21.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.03.18 13:19
Der Spruch 'Weiter ärgern oder fertig bauen' ist doch sicherlich schon angepaßt zu 'Weiter ärgern durch niefertig bauen'?
geschrieben von: Xelsbrot
Datum: 04.03.18 14:49
Das ist (d)eine Interpretation der Konsequenz aus dem Ergebnis, dennoch ging es nicht um den Bau von S21 sondern nur um die Mitfinanzierung.Xelsbrot schrieb:Nein, es ging um die Frage, ob das Land den aktiven Schritt des Ausstiegs (Vertragskündigung) gehen sollte, oder lieber dem berühmten Beamten- (sowie Politiker- und Großkonzern-) Motto folgen 'Wer nichts macht, kann auch nichts verkehrt machen'.An der Volksabstimmung an der ich teilgenommen habe ging es um die Mitfinanzierung des Landes an dem Städtebauprojekt S21.
Eine schlecht bis falsch desinformierte Mehrheit hat sich für die vordergründig bequemere zweite Option entschieden und die Beamten (sowie Politiker und Großkonzerne) damit vorübergehend glücklich gemacht.
Jetzt haben alle den Salat.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.03.18 14:57
Wer anders als die Steuerzahler über die Öffentlichen Hände hätte denn die (mittlerweile 10) Milliarden aufbringen können - und das Risiko auf sich genommen?kmueller schrieb:Das ist (d)eine Interpretation der Konsequenz aus dem Ergebnis, dennoch ging es nicht um den Bau von S21 sondern nur um die Mitfinanzierung.Xelsbrot schrieb:es ging um die Frage, ob das Land den aktiven Schritt des Ausstiegs (Vertragskündigung) gehen sollte, oder lieber dem berühmten Beamten- (sowie Politiker- und Großkonzern-) Motto folgen 'Wer nichts macht, kann auch nichts verkehrt machen'.Volksabstimmung...
geschrieben von: Xelsbrot
Datum: 04.03.18 16:41
EbenXelsbrot schrieb:Wer anders als die Steuerzahler über die Öffentlichen Hände hätte denn die (mittlerweile 10) Milliarden aufbringen können - und das Risiko auf sich genommen?kmueller schrieb:Das ist (d)eine Interpretation der Konsequenz aus dem Ergebnis, dennoch ging es nicht um den Bau von S21 sondern nur um die Mitfinanzierung.Xelsbrot schrieb:es ging um die Frage, ob das Land den aktiven Schritt des Ausstiegs (Vertragskündigung) gehen sollte, oder lieber dem berühmten Beamten- (sowie Politiker- und Großkonzern-) Motto folgen 'Wer nichts macht, kann auch nichts verkehrt machen'.Volksabstimmung...
geschrieben von: alfons95
Datum: 04.03.18 16:56
Mal abgesehen davon, dass sich das mit der VA und dem ewigen Nachkarten eh erledigt hat: Man werfe mal einen groben Blick auf die Argumente der Gegner in der Broschüre zur VA:Xelsbrot schrieb:Nein, es ging um die Frage, ob das Land den aktiven Schritt des Ausstiegs (Vertragskündigung) gehen sollte, oder lieber dem berühmten Beamten- (sowie Politiker- und Großkonzern-) Motto folgen 'Wer nichts macht, kann auch nichts verkehrt machen'.An der Volksabstimmung an der ich teilgenommen habe ging es um die Mitfinanzierung des Landes an dem Städtebauprojekt S21.
Eine schlecht bis falsch desinformierte Mehrheit hat sich für die vordergründig bequemere zweite Option entschieden und die Beamten (sowie Politiker und Großkonzerne) damit vorübergehend glücklich gemacht.
D.h. weit mehr als die Hälfte der Gegenargumente in der Broschüre drehten sich um die Kosten. Von welcher "schlecht bis falsch desinformierten Mehrheit" (gemeint war wohl eine schlecht bis falsch informierte Mehrheit, aber das nur am Rande) faselst Du du da?1. [...] Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum geringeren Nutzen. [...]
2. Stuttgart 21 ist ein teures Prestigeprojekt. [...]
6. Schon vor Baubeginn sind die Kosten [...] gestiegen.
7. Nach dem Beginn der Bauarbeiten drohen die Kosten [...] weiter zu steigen.
8. Es ist ungeklärt, wer Kostensteigerungen bezahlen soll.
9. Der Ausstieg könnte das Land Geld kosten. [...]
10. Es gibt Alternativen zu Stuttgart 21: Diese leisten mehr, kosten weniger und [...]
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.03.18 17:55
Von denen, die in der Tagespresse und im Regionalradio vom intern schon bekannten Ausmaß dieser Kosten (sowie anderer Probleme) nichts mitgekriegt haben. Stattdessen Plakate wie die weiter oben von @mental verlinkten (Motto: 'jetzt problemlos schnell und billig zu Ende bauen') oder die mit dem Motto 'Neuer Airport für Ulm' aus einem anderen Thread.weit mehr als die Hälfte der Gegenargumente in der Broschüre drehten sich um die Kosten. Von welcher "schlecht bis falsch desinformierten Mehrheit" (gemeint war wohl eine schlecht bis falsch informierte Mehrheit, aber das nur am Rande) faselst Du du da?
ZitatD.h. weit mehr als die Hälfte der Gegenargumente in der Broschüre drehten sich um die Kosten. Von welcher "schlecht bis falsch desinformierten Mehrheit" (gemeint war wohl eine schlecht bis falsch informierte Mehrheit, aber das nur am Rande) faselst Du du da?1. [...] Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum geringeren Nutzen. [...]
2. Stuttgart 21 ist ein teures Prestigeprojekt. [...]
6. Schon vor Baubeginn sind die Kosten [...] gestiegen.
7. Nach dem Beginn der Bauarbeiten drohen die Kosten [...] weiter zu steigen.
8. Es ist ungeklärt, wer Kostensteigerungen bezahlen soll.
9. Der Ausstieg könnte das Land Geld kosten. [...]
10. Es gibt Alternativen zu Stuttgart 21: Diese leisten mehr, kosten weniger und [...]
Und trotzdem hat sich eine Mehrheit gegen den Abbruch entschieden.
geschrieben von: alfons95
Datum: 04.03.18 21:48
Ah, jetzt kommt wieder das alte "der Wähler an sich ist eh viel zu doof" Argument. Da hast du vergessen noch den Klassiker zu bringen: Ja hieß ja "Nein" zu S21 und umgekehrt, das haben bestimmt alle Wähler falsch gemacht, und mithin in Wirklichkeit 2/3 für den Ausstieg gestimmt.alfons95 schrieb:Von denen, die in der Tagespresse und im Regionalradio vom intern schon bekannten Ausmaß dieser Kosten (sowie anderer Probleme) nichts mitgekriegt haben. Stattdessen Plakate wie die weiter oben von @mental verlinkten (Motto: 'jetzt problemlos schnell und billig zu Ende bauen') oder die mit dem Motto 'Neuer Airport für Ulm' aus einem anderen Thread.weit mehr als die Hälfte der Gegenargumente in der Broschüre drehten sich um die Kosten. Von welcher "schlecht bis falsch desinformierten Mehrheit" (gemeint war wohl eine schlecht bis falsch informierte Mehrheit, aber das nur am Rande) faselst Du du da?
Dazu kommen noch diejenigen, denen weisgemacht wurde, viel höher als alle denkbaren Baukosten wären die Ausstiegskosten.
geschrieben von: Tunnelmaus
Datum: 04.03.18 22:18
"Weiterbauen!" ;-)Naja, was soll man da noch sagen...?
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