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 21 - Stuttgart 21 

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Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: cs

Datum: 03.02.18 18:05

E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: Paulson vom Dach

Datum: 03.02.18 19:06

cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du allen ernstes Schulen und deren Nutzen für die Gesellschaft mit S21 vergleichen?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:03:19:08:04.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: cs

Datum: 03.02.18 19:11

Paulson vom Dach schrieb:
cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du allen ernstes Schulen und deren Nutzen für die Gesellschaft mit S21 vergleichen?
Warum nicht, das machst Du doch auch ;-)

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: Paulson vom Dach

Datum: 03.02.18 19:13

cs schrieb:
Paulson vom Dach schrieb:
cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du allen ernstes Schulen und deren Nutzen für die Gesellschaft mit S21 vergleichen?
Warum nicht, das machst Du doch auch ;-)
Tue ich das? Wo? Wann? Ich halte einen solchen Vergleich für komplett abwegig und für rein populistisch motiviert!



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:03:20:00:18.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: cs

Datum: 03.02.18 20:02

Paulson vom Dach schrieb:
cs schrieb:
Paulson vom Dach schrieb:
cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du allen ernstes Schulen und deren Nutzen für die Gesellschaft mit S21 vergleichen?
Warum nicht, das machst Du doch auch ;-)
Tue ich das? Wo? Wann? Ich halte einen solchen Vergleich für komplett abwegig und populistisch!
Somit hast Du es ja schon verglichen, denn Du hältst, wenn ich Dich richtig interpretiere, den Nutzen einer Schule für größer als den Nutzen von S21

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: Paulson vom Dach

Datum: 03.02.18 20:16

cs schrieb:
Paulson vom Dach schrieb:
cs schrieb:
Paulson vom Dach schrieb:
cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du allen ernstes Schulen und deren Nutzen für die Gesellschaft mit S21 vergleichen?
Warum nicht, das machst Du doch auch ;-)
Tue ich das? Wo? Wann? Ich halte einen solchen Vergleich für komplett abwegig und populistisch!
Somit hast Du es ja schon verglichen, denn Du hältst, wenn ich Dich richtig interpretiere, den Nutzen einer Schule für größer als den Nutzen von S21
Du kannst gerne Äpfel mit z.B. Nacktnasenwombats vergleichen - ich tue es nicht weil ich keinen Sinn darin sehe - Du offensichtlich schon.

Nachtrag: Wenn Du schon meinst, spitzfindig sein zu müssen um Deinen populistischen Ansatz als nahe liegenden Gedanken zu verkaufen:
Nein: Ich habe S21 und den Nutzen für die Gesellschaft nicht mit dem Nutzen von Schulen für die Gesellschaft verglichen, sondern ich schrieb, daß man ebendies nicht vergleichen kann.
Also wenn schon spitzfindig, dann bitte korrekt!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:03:20:27:43.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: SpDrS600

Datum: 03.02.18 20:24

Chris-S schrieb:
Lieber SpDrS600,

wie sehen Sie denn die deutsche Energiewende. Könnte man diese auch in diese von Ihnen diskutierte illustre Liste an Projekten einordnen. Das was ursprünglich versprochen wurde - ich zitiere einen ehemaligen Umweltminister: "kostet nur so viel wie eine Kugel Eis" - ist auch nicht so eingetreten. Die Kosten sind nun ein Vielfaches höher. Einige Wenige sind sehr wohlhabend damit geworden. Und die Kosten tragen im Wesentlichen die steuerzahlenden Bürger. Ich wundere mich, wo hier die Empörung bleibt, wo doch einige erstaunliche Parallelen zu sehen sind.
Lieber Chris-S,

es ist immer eine Frage der Notwendigkeit. Und meine Argumentation war eine rein volkswirtschaftliche. Die Kosten für die Energiewende sind recht ordentlich. Was ist also der Ansatz für eine Begründung? Der ergibt sich über die Alternative. Die Alternative wäre der Austieg aus dem Ausstieg des Ausstieges, oder einfacher das Festhalten an der Kernenergie. Ich war ursprünglich kein ausgewiesener Kernkraftgegner. Das möchte ich hier feststellen. Ich will hier keine Debatte über die Gefahren und die nicht gelöste Frage der Endlagerung vom Zaun brechen, deshalb bleibe ich bei einer Wirtschaftslichkeitsbetrachtung und die geht über die Einschätzung der Kosten des sog. Restrisikos beim Betreiben von Kernkraftwerken. Man kann diese als Laie nicht kalkulieren, aber andere können das. Das sind die Versicherungen. Heute kann man alles versichern bishin zum @#$%& von Jenniger Lopez. Es gibt allerdings einige Dinge, die partout nicht versichert werden, selbst nicht von den kapitalstärksten Versicherungen hier auf diesem Globus. Dazu gehört der vermeintliche Schaden einer Kernschmelze. Der nach heutigem Sachstand geschätzte Schaden in Fukushima liegt bei ca. 250 Mrd. Dollar. Nicht eingerechnet sind Folgeschäden wie etwa die Auswirkungen von Erkrankungen. Die Kosten sind jedoch nach oben offen wie der Sargrophag in Tschernoby zeigt, dem eine Lebenserwartung von 100 Jahren zugeschrieben wird. Was danach noch notwendig sein wird, ob man bis dahin die Ruine abtragen kann, weiß heute kein Mensch. Die Kosten der Endlagerung der Abtragung sind ebenfalls nicht enthalten, da es für diese Art der "Langzeitarchivierung" keine Beispielrechnung gibt. Und, wir reden hier vom Eintritt eins einzigen Ereignisses! Es kann durchaus mehrere in einem Jahrhundert geben wie wir alle wissen. Fazit: Ja, es ist definitv teuerer als eine Kugel Eis, aber beiweitem billiger als das Schultern des Restrisikos.

SpDrS600



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:03:20:42:58.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: SpDrS600

Datum: 03.02.18 20:35

cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Bei aller Wertschätzung Deiner Beiträge, aber das ist ein Tiefpunkt in Deiner Argumentationsphilosophie.
Ein derartiger Vergleich verbietet sich bei klarem Menschenverstand von selbst. Der Wert von Bildung und
Kultur entzieht sich ethisch jeglicher Kosten-Nutzen-Rechnung. Wenn Du auf die Bäume zurück willst, dann
sollten wir besser heute als morgen S21 einstellen und in Keulen investieren.

SpDrS600

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: cs

Datum: 03.02.18 22:32

SpDrS600 schrieb:
cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Bei aller Wertschätzung Deiner Beiträge, aber das ist ein Tiefpunkt in Deiner Argumentationsphilosophie.
Ein derartiger Vergleich verbietet sich bei klarem Menschenverstand von selbst. Der Wert von Bildung und
Kultur entzieht sich ethisch jeglicher Kosten-Nutzen-Rechnung. Wenn Du auf die Bäume zurück willst, dann
sollten wir besser heute als morgen S21 einstellen und in Keulen investieren.

SpDrS600
Da ich erstens ein friedliebender Mensch bin und zweitens auch nicht zurück auf die Bäume will (ich war noch nie gut im Auf-Bäume-Klettern), sehe ich auch keinen Grund, in Keulen zu investieren, da scheinst Du mich irgendwie falsch verstanden zu haben. ;-)

Ob sich Bildung tatsächlich jeglicher Kosten-Nutzen-Rechnung entzieht, kann ich nicht beurteilen, ich gehe aber davon aus, dass in (Aus-)Bildung investiertes Geld eine gute Investition in die Zukunft ist. So dürfte mit ein Grund für die heutige wirtschaftliche Stärke Baden-Württembergs in der frühen Einführung einer allgemeinen Schulpflicht in dem damals sehr armen und bis heute auch rohstoffarmen Württemberg liegen.

Aber genauso, wie ich der Meinung bin, dass Investitionen in Straßen, Schulen und Kultureinrichtungen nicht nur unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten betrachtet werden dürfen, bin ich auch der Meinung, dass Investitionen in Bahnverkehr und Stadtentwicklungen nicht nur unter Wirtschaflichkeitsgesichtspunkten gesehen werden dürfen. Es gibt verschiedentlich Investitionen, die sich direkt nicht amortisieren, die aber aus anderen Gründen sinnvoll sind, oder würdest Du vor einer Entscheidung zum Bau von Schallschutzmaßnahmen an Verkehrswegen Berechnungen zur Amortisation dieser Maßnahmen verlangen?

Wie soll man denn den durch die mit Stuttgart 21 zur Bebauung freiwerdenden Gleisanlagen möglichen Verzicht auf Vernichtung von Acker- und Wiesenflächen am Stadtrand zur Schaffung von Wohnraum in einer Amortisationsrechnung bewerten? Ist das überhaupt möglich?

Re: Mehrkosten vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen

geschrieben von: alfons95

Datum: 04.02.18 09:23

Trevithick schrieb:Zitat:
DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla gilt als begabter und politisch bestens vernetzter Strippenzieher. Auch bei Stuttgart 21 hat er bislang vieles richtig gemacht: Er stellte frühzeitig die Weichen zur Kostenverteilung. Mit dem geräuschlosen Durchwinken des großzügig erhöhten Finanzierungsrahmens nimmt er Druck aus seinem Unternehmen. Er veranlasst seine S21-Partner zu einem überaus deutlichen Bekenntnis zur "Verkehrsdrehscheibe auf den Fildern". Damit steht auch der "schwarze Peter" fest, der den Steuerzahlern die zusätzlichen, demokratisch legitimierten Milliardenlasten für den "Luxusbahnhof" erklären wird.
Interessanter Punkt! Und ich war doch etwas überrascht, wie brüsk man die Überlegungen zum Flughafenbahnhof abgewiesen hat. Letztendlich zeigt das aber auch wieder: Am Geld wird S21 nicht scheitern...

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: alfons95

Datum: 04.02.18 09:26

Paulson vom Dach schrieb:
"Der Main-Donau-Kanal ist ein kompletter Fehlschlag"
[www.sueddeutsche.de]

Schönes Beispiel: "1992 prognostizierte die RMD, dass schon 2002 ungefähr 18 Millionen Tonnen Fracht auf der Wasserstraße transportiert werden. Der damalige bayerische Wirtschaftsminister sprach immerhin von zehn Millionen Tonnen. Bei der Eröffnung des Kanals nannte der damalige Ministerpräsident Max Streibl (CSU) den Ausbau der Binnenschifffahrtswege die "zukunftsweisende Antwort auf den internationalen Güteraustausch".
25 Jahre nach der Eröffnung haben sich alle diese Vorhersagen längst in Schall und Rauch aufgelöst. 2016 betrug das Frachtaufkommen auf dem Kanal etwa 4,6 Millionen Tonnen."

Und auch bei diesem Projekt füllten sicherlich Michas, Lurchmichas, Kanalbieger, Alfons0815 und wie sie sich dort auch immer nannten die Foren um die Segnungen und die Notwendigkeit des Kanales zu Preisen, Kanalbieber schwärmte von der ingenieurtechnischen Umsetzung, Flosse töbert über die Grünen usw.
Dann kannst Du sicherlich leicht ein Posting von mir zitieren, in dem ich von den "Segnungen" und der "Notwendigkeit" von S21 schwadroniere.
Schwätzer.

Re: Mehrkosten vom Aufsichtsrat genehmigt

geschrieben von: alfons95

Datum: 04.02.18 09:35

mental schrieb:
alfons95 schrieb:
Die Diskussion wird nie enden.
Ich interpretiere das so, dass der Aufsichtsrat glaubt, damit auf der sicheren Seite zu sein. Und dann evtl. analog zum GBT das Projekt on time und in budget zu beenden. Ob das klappt, ist natürlich eine andere Frage...
Deine Interpretation ist natürlich falsch. S21 wird weder zu diesem Preis noch zum derzeit genannten Termin fertig (beim Flughafenbahnhof geht das zum Beispiel gar nicht, weil ja noch nicht klar ist, was und wo gebaut wird).

Die Wirklichkeit sieht so aus: Die Bahn hat die Dose ein Stück die Straße entlang gekickt (wie man schön auf englisch sagt) und zwar ein bisschen weiter als normal Und zwar weil sie lieber jetzt viele Probleme auf einmal hat und dafür dann für ein zwei Jahre Ruhe. Derzeit geht die massive Kostenexplosion der Neubaustrecke in der S21 Diskussion unter und das ist mit Sicherheit kein Zufall.
Ach, mental...die Leseverständnitests wurden für dich wohl leider zu spät an Grundschulen verpflichtend eingeführt.
Was ich schrieb war eine Spekulation über die Motive des Aufsichtsrats. Mitnichten habe ich eine Aussage über einen tatsächlichen Projektverlauf getätigt

mental schrieb:
Zitat:
Ein Gutes hats auf jeden Fall: Das idiotische Geseiere, das Ding sei nicht finanziert, ist jetzt erstmal vorbei - aber auch nur solange, bis die nächste VR Studie kommt, die höhere Kosten prognostiziert: Dann dürfte das wieder von vorne beginnen.
Du hast den Beitrag nicht gelesen und nicht verstanden! Die Finanzierung hat mit Studien von VR nicht das geringste zu tun. Finanziert ist das Projekt, wenn klar ist, wer alle anfallenden Kosten trägt. Und zwar die realen Kosten, nicht eine fiktive optimistische Schätzung die gerade gebraucht wird, um sich etwas Luft zu verschaffen.
Typischerweise geht das so, dass die Kosten verteilt werden, die Zahler sich einig sind und auch klar ist, wer evtl. doch noch anfallende Mehrkosten komplett übernimmt (bei der NBS ist das der Bund).
bei S21 ist weder klar wie verteilt wird, noch was die echten Kosten sein werden, noch wer den "Rest" bezahlt.
Gut, das war ein Gedanke von mir, der vielleicht nur in Kenntnis diverser anderer S21 Diskussionen zu verstehen ist. Das Schema mancher Gegner lautet ja, dass sobald Dritte wie V+R eine neue, höhere Kostenschätzung abgeben, diese natürlich (a) richtig sein muss und (b) damit, sofern die Kostenschätzung höher liegt als der aktuelle Finanzierungsrahmen, das Projekt schon wieder nicht mehr finanziert ist.

mental schrieb:
Zitat:
Was sich aber, zumindest für mich, immer stärker abzeichnet: Die zahlreichen Prozesse gegen den Aufsichtsrat/Vorstand werden allesamt ins Leere laufen. Und diesbezüglich ist die jetzige Erweiterung des Finanzierungsrahmens ein fetter Stinkefinger in Richtung Loeper & Co. Dazu gab es dann auch einen interessanten Nebensatz, der hier bislang wohl untergegangen ist (vielleicht hab ich ihn auch in einem anderen Faden übersehen):
Zitat
Allen Aufsichtsräten sowie den zuständigen Vorstandsmitgliedern werden vom Aktionsbündnis gegen das Projekt Strafanzeigen wegen Untreue angedroht. Bereits 2016 hatte Pofallas Vorgänger Volker Kefer die Entscheidungen der Kontrolleure per Gutachten absichern lassen. Mehrere Juristen haben den teils verunsicherten Kontrolleuren im Vorgespräch versichert, dass ein weiteres Gutachten unnötig sei, sie also nichts zu befürchten hätten.
Wenn die Aufsichtsräte tatsächlich nichts zu befürchten hätten, wäre das einer der größten Skandale die man sich nur vorstellen kann.
Statt dessen haben ihnen die Juristen mit großer Sicherheit gesagt, dass ein Abbruch auf jeden Fall Folgen für sie hätte (juristisch sind die zwei Situationen kaum zu unterscheiden, real aber massiv, da bei einem Abbruch ein offensichtlicher Sachsschaden entsteht, während dies beim betrügerischen Weiterbau verschleiert werden kann).

Wir werden sehen, wie in naher Zukunft Maßnahmen getroffen werden, um die rechtliche Situation der Vorstände zu verbessern. Insbesondere werden wir weitere Personalrochaden sehen, um die Verantwortung zu verschleiern. Seht ihr Befürworter wirklich den Betrug nicht, der direkt vor eurer Nase läuft?
(a) Ich kann mich nicht entsinnen, S21 jemals befürwortet zu haben.
(b) Ob das Betrug ist, wird sich zeigen. Zu den juristischen Aspekten habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert - ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass das als Betrug verurteilt wird in etwa so hoch wie die, dass Du diesen Beitrag in seiner Gänze verstehst. Deine Meinung kannst Du aber natürlich trotzdem gerne weiter führen und äußern.

Re: Mehrkosten vom Aufsichtsrat genehmigt

geschrieben von: alfons95

Datum: 04.02.18 09:39

Traumflug schrieb:alfons95 schrieb:
alfons95 schrieb:
Ein Gutes hats auf jeden Fall: Das idiotische Geseiere, das Ding sei nicht finanziert, ist jetzt erstmal vorbei
Witzigerweise ist genau dieses "Geseiere" heute nicht nur bei den Kritikern, sondern in quasi allen Medienberichten zu dem Beschluss zu lesen. Beispiel [www.zeit.de]:

Zitat
Unklar ist, wer das bezahlen soll
[...]
Noch ist unklar, wer die Mehrausgaben bezahlen soll. [...] Eine Einigung, wer für die seitdem hinzugekommenen Milliarden aufkommt, gibt es bisher nicht.
Wenn ich von "Finanzierung" rede, dann bezieht sich das, salopp gesagt, darauf, wer die Rechnungen bezahlt. Dass dieser Jemand sich das Geld hinterher von Dritten per Klage teilweise erstatten lassen möcht, hat mit der unmittelbaren Finanzierung nichts zu tun.
Oder, mal anders rum gefragt: Denkst Du, dass irgendeine der beauftragten Firmen im Rahmen von Aufträgen aus der aktuellen Finanzierung kein Geld bekommen wird? Nein..? Siehste, dann ists soweit erstmal finanziert.

Re: Mehrkosten vom Aufsichtsrat genehmigt

geschrieben von: alfons95

Datum: 04.02.18 09:41

monza30 schrieb:alfons95 schrieb:
alfons95 schrieb:
Und diesbezüglich ist die jetzige Erweiterung des Finanzierungsrahmens ein fetter Stinkefinger in Richtung Loeper & Co
wenn schon dann wäre das ein fetter Stinkefinger gegenüber dem Eigentümer, den Steuerzahlern und insbesondere der Bevölkerung Stuttgarts, die die Versprechungen von "nichts vom Bau mitkriegen" noch in den Ohren haben dürften.
Und das weißt du ganz genau.... willst nur wieder deinem Feindbild Genüge tun....
Nö. Ich glaube auch nicht, um hier Missverständnissen vorzubeugen, dass das die Intention der Bahn war. Aber das sollte Loeper und Co. bezüglich ihrer Klagen zu denken geben. Bei der derzeitigen Faktenlage scheinen mir diese ausgesprochen aussichtslos. Aber das ist ein Thema für einen anderen Faden.

Re: Mehrkosten vom Aufsichtsrat genehmigt

geschrieben von: alfons95

Datum: 04.02.18 09:51

Bibtrain schrieb:alfons95 schrieb:
alfons95 schrieb:
Da wird nicht diskutiert, da wird prozessiert.

Ich halte diese Antwort für etwas einfältig. Prozessieren wird nicht diskutieren ersetzen können.

1. Es wird, selbst wenn Sprungrevision zugestanden wird, Jahrzehnte dauern bis die Klage durch alle Instanzen sind und das abschliessende Urteil rechtskräftig ist. Da muss die Bahn entweder Stuttgart 21 vorfinanzieren oder der Bund muss einspringen. Das ist schon mal ein Diskussionpunkt.
Jahrzente? Also mindestens 20 Jahre??? Selbst bei Sprungrevision????? Das erscheint mir einigermaßen Absurd.
Und, ja, die Bahn geht in Vorleistung - das ist doch bereits Fakt! Also nix mit diskutieren.

Bibtrain schrieb:alfons95 schrieb:
2. Ich halte es für ausgesprochen unwahrscheinlich, dass ein Verwaltungsgericht die Vorstellung der Bahn teilt, dass die Aufteilung der Kosten in der Finanzierungsvereinbarung einfach auf die Mehrkosten extrapoliert werden. Es könnte also passieren, dass die Bahn am Ende mit zuwenig Geld von den Partnern dasteht, selbst wenn das Gericht den Projektpartner grundsätzlich eine Nachfinanzierung auferlegt. Dann wird diskutiert werden müssen, wer wie die Finanzierungslücke schliesst.
Richtig. Und, ja, insofern wird diskutiert werden. Für die grundsätzliche Übereinkunft muss aber erstmal prozessiert werden, darauf bezog ich mich. "Einfältig" würde ich das nicht nennen...

Bibtrain schrieb:alfons95 schrieb:
3. Im unwahrscheinlichen Fall, dass die Bahn mit ihrer Rechtsauffassung letztinstanzlich durchdringen kann, muss damit gerechnet werden, dass die Projektpartner sich durch Gegenklagen in anderen Bereichen Geld von der Bahn zurückholt. Bei einem so komplexen Projekt, wie S21 und dem bisherigen Geschäftsgebahren der Bahn dürfte es dafür Ansatzpunkte geben. Im schlimmsten Fall könnte das Land z.B das Meyer-Gutachten ins Feld führen und der ganze Fall landet letztlich vor dem BVerfG landet, mit der Gefahr, dass die die Finanzierungsvereinbarung für verfassungswidrig erklärt wird. Dann hätte die Bahn ein richtiges Problem - und reichtlich Diskussionsbedarf.
Nee - dann wird auch wieder über die Gerichte entschieden, denn die Bahn wird ja nicht mit den Projektpartnern diskutieren, nur weil diese ein paar Klagen einreichen.
Tatsächlich sagte unser VM Hermann unlängst sinngemäß, dass man sich bezüglich der Mehrkosten bestimmt noch ohne die Gerichte einigen werde, es sei ja in jedem Falle das Geld der Steuerzahler. Bislang keine Reaktion. Vorerst also keine Diskussion absehbar.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.02.18 15:23

cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Zumindest ich will das.

Wobei 'Amortisation' nicht zwingend heißt, daß eine 'AG' genannte Institution einen Betriebsgewinn ausweist. Alle wesentlichen Fortschritte der Menschheitsgeschichte (beginnend mit der Erfindung des Rades) wurden außerhalb solcher Insitutionen erzielt.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: cs

Datum: 04.02.18 15:56

kmueller schrieb:
cs schrieb:
E44 schrieb:
Als Steuerzahler möchte ich eine plausible Amortisationsberechnung sehen.
Nur mal so am Rande gefragt: Willst Du das auch bei Straßen, Schulen, Opernhäusern etc.?
Zumindest ich will das.
Falls Du entsprechende Amortisationsberechnungen einsehen kannst, schickst Du mir dann dazu bitte eine PN? Es würde mich doch sehr interessieren, wie das dann aussieht.

kmueller schrieb:
Wobei 'Amortisation' nicht zwingend heißt, daß eine 'AG' genannte Institution einen Betriebsgewinn ausweist.
Was dann?

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: Chris-S

Datum: 04.02.18 17:49

Lieber SpDrS600,

ganz so phantasielos, wie Sie meinen bin ich nicht. Sie haben automatisch angenommen, die Alternative zu Energiewende, wie wir sie aktuell haben, wäre automatisch das Festhalten an der Kernkraft. In die Ecke möchte ich mich nicht stellen lassen. Ich bin der Meinung, dass es wesentlich wirtschaftlicher gewesen wäre, wenn der Staat einfach vorgeschrieben hätte, dass jede verkaufte Stromeinheit einen bestimmten Anteil an regegenerativen Energien haben muss. Diesen (gesetzlich vorgeschrieben) Anteil hätte man kontinierlich jährlich steigern können. Das hätte dazu geführt, dass die wirtschaftslichten regenerativen Energien zum Zuge kommen. Und zur Klarheit noch einmal nachgestellt: Kernkraft ist für mich keine regenerative Energiequelle. Mein Vorschlag wäre ein sehr marktnahes Verfahren, hätte aber den Vorteil recht planungssicher zu sein.

Stattdessen haben wir ein System mit Wildwuchs und massiven Ineffizienzen, die wir sehr teuer und leider unnötigerweise bezahlen müssen.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.02.18 18:19

cs schrieb:
kmueller schrieb:
Wobei 'Amortisation' nicht zwingend heißt, daß eine 'AG' genannte Institution einen Betriebsgewinn ausweist.
Was dann?
Zuwachs an Wohlbefinden, Lebenserwartung, Gesundheit, Freizeit...beliebig verlängerungsfähig.

Ich streite nicht ab, daß andere 'Erfolg' an anderen Kriterien bemessen, z.B. Eingang von Dividenden, Boni, Posten...fast beliebig verlängerungsfähig.

Re: Gibt es vergleichbar absurde Projekte?

geschrieben von: cs

Datum: 04.02.18 18:30

kmueller schrieb:
cs schrieb:
kmueller schrieb:
Wobei 'Amortisation' nicht zwingend heißt, daß eine 'AG' genannte Institution einen Betriebsgewinn ausweist.
Was dann?
Zuwachs an Wohlbefinden, Lebenserwartung, Gesundheit, Freizeit...beliebig verlängerungsfähig.
Das ist mir jetzt nicht verständlich - was hat der Zuwachs meines Wohlbefindens, meiner Lebenserwartung oder meiner Gesundheit mit der Amortisation einer Investition in eine Verkehrsinfrastruktur, Schule oder Opernhaus zu tun?
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