Mit Interesse verfolge ich den Informations-Austausch zu S21 in diesem Forum. Mit weniger Interesse den immer mehr überhand nehmenden Kleinkrieg zwischen den Fronten (manchmal gehe ich da mit schlechtem Beispiel voran, wenn mir jemand, selbst wenn er mein Anliegen unterstützt, zu sehr auf den Keks geht).
Ich bin weder für noch gegen die "technische" Ausführung des Bahnhofs in Stuttgart (dafür habe ich als "nur Nutzer" einfach zu wenig Ahnung von "Bahn"), habe aber einen persönlichen Vorteil von einer gleichwie gearteten schnellen und performanten Fertigstellung des Projekts (S21?)...
Und darin liegt mein Anliegen. Ich beobachte mit Sorge die "Meinungs-Mutation" in der lokalen und auch (schlimmer) der Fachpresse. Warum lässt man scheinbar falsche, zweideutige und projektschädliche Artikel einfach so dastehen. Warum formiert man sich nicht auf Befürworterseite wie das die Gegnerschaft tut?
Nicht nötig, werden einige sagen, das Projekt ist nicht mehr zu stoppen. Eine sehr gewagte Aussage angesichts des seidenen "Politikfaden" an dem S21 hängt. Andere: Warten wir es einfach ab, wir haben die besseren Karten. Falsch. Man muss die Karten auch ausspielen und nicht nur einfach Daumen drehen.
Aktuelles Beispiel: Flughafen-Projekt bei Nantes in Frankreich. 40 Jahre aussichtsloser Widerstand. Aggressive Gelände-Besetzer (Parkschützer?). In den letzten 10 Jahren - außer politischen - kaum noch Signale der Befürworter. Man hatte sich damit abgefunden (das Ding wird sicher gebaut).
Und jetzt. Pustekuchen - falsch gedacht. End of Project.
Dabei geht es mir nur um das Prinzip "Widerstand" und "Gesichtsverlust", nicht um finanzielle Fragen, die allerdings auch dort nicht unerheblich sind.
Daher meine Sorge für S21. Auch unter (finanz-) politischen Aspekten. Ein Wort aus Berlin und das Thema wäre vom Tisch. Mit fatalen Folgen - auch für mich. Schlussendlich sind die Entscheider (in gewissem Sinn) nur Marionetten von Mutti &Co (wie ihr sie so liebevoll nennt).
Daher mein Wunsch:
Manifestiert euch und zieht nicht den, nicht vorhandenen, Schwanz ein wie all die Azer, Kefer, Grube etc. die wohl nicht nachweislich kaum wegen S21 den Hut genommen haben, sich aber seitdem (meines Wissens) nicht mehr aktiv durch positive Stellungnahmen für S21 stark gemacht haben!
... und beendet den Kleinkrieg
Das finde ich schon mal ein, um es direkt zu sagen, geradezu verwerfliches Prinzip. Und ich habe das jetzt extra drei Mal gelesen um ganz sicher zu sein, dass ich da kein "nicht" übersehen habe.Dabei geht es mir nur um das Prinzip "Widerstand" und "Gesichtsverlust"
Auf welche Art sollten sie denn positiv Stellung nehmen? Mit Polemik wie "Stuttgart 21 ist die Zukunft!" oder "Stuttgart 21 ist ein Geschenk an die Stadt!", wie in den frühen Tagen? Ich glaube nicht wenige Leute würden heute Lachanfälle bekommen.Daher mein Wunsch:
Manifestiert euch und zieht nicht den, nicht vorhandenen, Schwanz ein wie all die Azer, Kefer, Grube etc. die wohl nicht nachweislich kaum wegen S21 den Hut genommen haben, sich aber seitdem (meines Wissens) nicht mehr aktiv durch positive Stellungnahmen für S21 stark gemacht haben!
... und beendet den Kleinkrieg
geschrieben von: Steuerzahler
Datum: 22.01.18 23:12
Das Umfeld von S21 hat noch nie gestimmt, deshalb haben die Befürworter auch noch nie wirklich an einem Strang gezogen. Die Finanzierungsverträge sind die lausigsten, die ich bei einem Großprojekt bisher zur Kenntnis nehmen durfte. Und die Bahn scheint nur noch ein Interesse daran zu haben, möglichst billig aus der Misere herauszukommen. Ich denke, die Bahn würde (hinter den Kulissen) eine Woche ununterbrochen feiern, wenn "Mutti" das Projekt stoppen würde.TGV29 schrieb:Was du beklagst ist völlig normal. Wenn ein Projekt zu scheitern droht will kein Mensch mehr was damit zu tun haben oder die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Noch was die Gegner von S21 waren und sind Bürger, die Befürworter waren Parteisoldaten denen jetzt ihre Wortführer fehlen. Der Rest der Befürworter sind Leute die mit S21 Geld verdienen oder Leute die noch nicht bemerkt haben dass sich die Politiker schon weggeduckt haben.Daher meine Sorge für S21. Auch unter (finanz-) politischen Aspekten. Ein Wort aus Berlin und das Thema wäre vom Tisch. Mit fatalen Folgen - auch für mich. Schlussendlich sind die Entscheider (in gewissem Sinn) nur Marionetten von Mutti &Co (wie ihr sie so liebevoll nennt). Daher mein Wunsch:
Manifestiert euch und zieht nicht den, nicht vorhandenen, Schwanz ein wie all die Azer, Kefer, Grube etc. die wohl nicht nachweislich kaum wegen S21 den Hut genommen haben, sich aber seitdem (meines Wissens) nicht mehr aktiv durch positive Stellungnahmen für S21 stark gemacht haben!
... und beendet den Kleinkrieg
Hallo @Traumflug,TGV29 schrieb:Das finde ich schon mal ein, um es direkt zu sagen, geradezu verwerfliches Prinzip. Und ich habe das jetzt extra drei Mal gelesen um ganz sicher zu sein, dass ich da kein "nicht" übersehen habe.Dabei geht es mir nur um das Prinzip "Widerstand" und "Gesichtsverlust"
Das Denken in solchen Kategorien kann man freilich nicht ganz vermeiden, es ist nur all zu menschlich. Dennoch sollte man es so gut vermeiden, wie es geht. Denn bei Stuttgart 21 werden viele Milliarden Euro ausgegeben und es geht um den mehr oder weniger zentralsten Knoten der Eisenbahn-Infrastruktur in Baden-Württemberg. Tägliche Nachteile für Millionen Pendler und Reisende auf die nächsten 30 Jahre in Kauf nehmen, nur um ein paar Politikern das Gesicht zu wahren? Bitte nicht.
geschrieben von: E44
Datum: 23.01.18 00:40
E44 schrieb:Das Umfeld von S21 hat noch nie gestimmt, deshalb haben die Befürworter auch noch nie wirklich an einem Strang gezogen. Die Finanzierungsverträge sind die lausigsten, die ich bei einem Großprojekt bisher zur Kenntnis nehmen durfte. Und die Bahn scheint nur noch ein Interesse daran zu haben, möglichst billig aus der Misere herauszukommen. Ich denke, die Bahn würde (hinter den Kulissen) eine Woche ununterbrochen feiern, wenn "Mutti" das Projekt stoppen würde.TGV29 schrieb:Was du beklagst ist völlig normal. Wenn ein Projekt zu scheitern droht will kein Mensch mehr was damit zu tun haben oder die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Noch was die Gegner von S21 waren und sind Bürger, die Befürworter waren Parteisoldaten denen jetzt ihre Wortführer fehlen. Der Rest der Befürworter sind Leute die mit S21 Geld verdienen oder Leute die noch nicht bemerkt haben dass sich die Politiker schon weggeduckt haben.Daher meine Sorge für S21. Auch unter (finanz-) politischen Aspekten. Ein Wort aus Berlin und das Thema wäre vom Tisch. Mit fatalen Folgen - auch für mich. Schlussendlich sind die Entscheider (in gewissem Sinn) nur Marionetten von Mutti &Co (wie ihr sie so liebevoll nennt). Daher mein Wunsch:
Manifestiert euch und zieht nicht den, nicht vorhandenen, Schwanz ein wie all die Azer, Kefer, Grube etc. die wohl nicht nachweislich kaum wegen S21 den Hut genommen haben, sich aber seitdem (meines Wissens) nicht mehr aktiv durch positive Stellungnahmen für S21 stark gemacht haben!
... und beendet den Kleinkrieg
Da die finanzielle und die gemeinschaftliche Grundlage zwischen den "Vertragspartnern" nie gestimmt hat, war es leicht, dieses Projekt schlecht zu reden. Die Vertragspartner der Bahn sind bis jetzt nur durch Rosinenpickerei und Beharren auf den Vertragsinhalt aufgefallen. Das Interesse, S21 besser,oder gar richtig gut zu machen, ist nicht vorhanden, wenn es um den Inhalt des eigenen Geldbeutels geht. Eine Dialogbereitschaft ist nicht vorhanden, wenn es um wesentliche Punkte geht.
Aus städtebaulichen Gründen bin ich trotzdem dafür, S21 zu bauen, weil schlimmer als jetzt kann es mit dem vorhandenen Bahnbetriebswerk und der Gleiswüste nicht mehr werden. Auch passen die Proportionen des zurechtgestutzten Bonatzbaues viel besser zur vorhandenen Topographie (der Bau an sich hat architektonisch verloren, aber Stuttgart hat durch den Abriss der (völlig nutzlosen) Seitenflügel gewonnen).
Wenn die Partner bereit wären, zusammen zu arbeiten, dann könnte aus S21 noch etwas Gutes werden. Aber jeder Tag, an dem die "Partner" sich nicht aufeinander zubewegen, und gemeinsam dieses Projekt zum verkehrstechnischen Segen für Stuttgart gestalten wollen, wird eine Möglichkeit nach der anderen verschleudert. So viele gute Ansätze sind durch die momentan in Beton gegossene Realität bereits unwiederbringlich vertan. Und so, wie ich unsere Anzugträger und Politiker einschätze, wird sich das in absehbarer Zeit nicht ändern.
Was ebenfalls zu dieser ganzen Geschichte "passt", sind die Statements Vieler, welche die vorhandenen Mängel auch bedenkenlos Denjenigen überstülpen, die nicht reflexartig auf die Beweihräucherung oder Verdammung von S21 reagieren.
geschrieben von: Steuerzahler
Datum: 23.01.18 11:46
Wie kommst du auf diese absurde Schlussfolgerung?Ich bin da anderer Meinung. Ein paar Banausen haben das bekannteste Baudenkmal Stuttgarts abgerissen. Schon deshalb kann aus S21 nichts Gutes werden.
geschrieben von: Käfermicha
Datum: 23.01.18 12:02
geschrieben von: mental
Datum: 23.01.18 12:11
Nun, eher ist es so dass alle von der Realisierung von S21 ausgehen, und daher eigentlich wenig Diskussionsbedarf besteht. Offen ist doch nur noch der Kostenblock am Flughafen, und auch da wird man sich einigen.
Ansonsten wurden allein letzte Woche 480m Tunnel fertiggestellt. 2019 sind die Tunnel im Rohbau fertig. Niemand denkt angesichts dieses Baufortschrittes an Abbruch des Projektes.
Gabs zum Zeitpunkt des Abbruchs denn nennenswerte Bauaktivitäten..?Aktuelles Beispiel: Flughafen-Projekt bei Nantes in Frankreich. 40 Jahre aussichtsloser Widerstand. Aggressive Gelände-Besetzer (Parkschützer?). In den letzten 10 Jahren - außer politischen - kaum noch Signale der Befürworter. Man hatte sich damit abgefunden (das Ding wird sicher gebaut).
Ne, das entspricht dem Stand von S21 im Jahre 1999. Nur dass bei S21 dann selbstherrliche Landesfürsten das nicht wahrhaben wollten.TGV29 schrieb:Gabs zum Zeitpunkt des Abbruchs denn nennenswerte Bauaktivitäten..?Aktuelles Beispiel: Flughafen-Projekt bei Nantes in Frankreich. 40 Jahre aussichtsloser Widerstand. Aggressive Gelände-Besetzer (Parkschützer?). In den letzten 10 Jahren - außer politischen - kaum noch Signale der Befürworter. Man hatte sich damit abgefunden (das Ding wird sicher gebaut).
https://www.n-tv.de/politik/Elysee-kippt-Flughafenprojekt-bei-Nantes-article20236482.htmlDie sozialistische Bürgermeisterin von Nantes, Johanna Rolland, warf der Regierung via Twitter "Verrat" und "Missachtung von Demokratie" vor.
- Parteisoldat? Hm, bin nicht mal Mitglied, also kann es das bei mir nicht sein.Noch was die Gegner von S21 waren und sind Bürger, die Befürworter waren Parteisoldaten denen jetzt ihre Wortführer fehlen. Der Rest der Befürworter sind Leute die mit S21 Geld verdienen oder Leute die noch nicht bemerkt haben dass sich die Politiker schon weggeduckt haben.
geschrieben von: Stupor Mundi
Datum: 23.01.18 13:23
OK, so meinte ich das auch mitbekommen zu haben...alleine deswegen fällt schon der Vergleich mit S21 schwer.alfons95 schrieb:Ne, das entspricht dem Stand von S21 im Jahre 1999. Nur dass bei S21 dann selbstherrliche Landesfürsten das nicht wahrhaben wollten.TGV29 schrieb:Gabs zum Zeitpunkt des Abbruchs denn nennenswerte Bauaktivitäten..?Aktuelles Beispiel: Flughafen-Projekt bei Nantes in Frankreich. 40 Jahre aussichtsloser Widerstand. Aggressive Gelände-Besetzer (Parkschützer?). In den letzten 10 Jahren - außer politischen - kaum noch Signale der Befürworter. Man hatte sich damit abgefunden (das Ding wird sicher gebaut).
Keine! Genau deshalb habe ich ja auch darauf abgehoben, dass der Vergleich mit S21 nur auf unsicherer politischer Ebene zu sehen ist. Und Zitat:graetz schrieb:OK, so meinte ich das auch mitbekommen zu haben...alleine deswegen fällt schon der Vergleich mit S21 schwer.alfons95 schrieb:Ne, das entspricht dem Stand von S21 im Jahre 1999. Nur dass bei S21 dann selbstherrliche Landesfürsten das nicht wahrhaben wollten.TGV29 schrieb:Gab es zum Zeitpunkt des Abbruchs denn nennenswerte Bauaktivitäten..?Aktuelles Beispiel: Flughafen-Projekt bei Nantes in Frankreich. 40 Jahre aussichtsloser Widerstand. Aggressive Gelände-Besetzer (Parkschützer?). In den letzten 10 Jahren - außer politischen - kaum noch Signale der Befürworter. Man hatte sich damit abgefunden (das Ding wird sicher gebaut).
Zu dumm, das Ziel Flughafen ist so ziemlich das einzige Ziel, bei dem sich mit S 21 Minuten einsparen lassen.Ich freue mich auf die Fertigstellung des unvernünftigen Geldverbrennungsprojekts, bei der sich jede dann eingesparte Minute in Gold aufwiegen lässt. [...] ich bin kein Fluchzeugfan und will daher eigentlich sowieso lieber zum Hbf
Zu dumm, das Ziel Flughafen ist so ziemlich das einzige Ziel, bei dem sich mit S 21 Minuten einsparen lassen.
500m Tunnelvortrieb pro Monat. Betonierung der Kelchstützen. Bau der neuen Brücken über den Neckar. Es wird richtig was gebaut, und es geht aktuell auch recht schnell voran.Gibt es denn in Stuttgart eine nennenswerte Bauaktivität? Am Bahnhof sieht es seit Jahren eher so aus als ob man so tun würde als wenn man was bauen wollte und hofft vielleicht bevor es auffällt irgendwie doch noch aus der Nummer raus zu kommen.
Aber sie sind noch nicht so weit wie der BER, der schon vor Jahren fertiggebaut war.Stupor Mundi schrieb:Gibt es denn in Stuttgart eine nennenswerte Bauaktivität?
500m Tunnelvortrieb pro Monat. Betonierung der Kelchstützen. Bau der neuen Brücken über den Neckar. Es wird richtig was gebaut, und es geht aktuell auch recht schnell voran.
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