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 21 - Stuttgart 21 

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Micha-0815 schrieb:


Ganz ehrlich: ich verstehe Dein wirres Geschreibe nicht, und ich habe auch keine Lust, mich weiter mit Dir darüber auseinanderzusetzen. Wenn Du ignorieren willst, was im Finanzierungsvertrag steht, und lieber weiter das Gegenteil behauptest, dann ist das halt so.

Soso .. Die Bahn hat vielmehr ignoriert, was im Finanzierungsvertrag steht. Auch mögliche Einsparungen hätten in einem Gremium diskutiert werden müssen. Und da wären sie gescheitert, weil Land und BRH selbst dieses Potential nicht bestätigt hatten.
Was hier gemeint war, waren Änderungen in der Ausführung, die Kosten hätten senken können, aber keine Spekulationen mit Grundstückspreisen oder ähnliche Tricks. Diese Regelung für die Zeit von vor 2009 passt natürlich nicht in die "Erfolgsgeschichte" von S21. Deswegen jetzt Dein "Unverständnis".

Damals galt eben noch nicht die schwammige "Sprechklausel". Man hätte aufschlüsseln oder stoppen müssen. Keine dritte Option.
Die Bahn hat es verbockt, um politisch zu gefallen. Jetzt laufen eben die Ermittlungen deswegen.

Re: Berliner Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen DB-Verantwortliche auf

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.09.17 12:02

Micha-0815 schrieb:
Nun ist die aktuelle Geschäftsführung aber an die bisherigen Verträge gebunden, und auch ein Konkurs der Bahn nicht absehbar.

Und die neue Geschäftsführung kann nur aufgrund der ihr berichteten Zahlen entscheiden, nicht aufgrund von externen Phantasien.
Sie muß auch rechtliche Beurteilungen treffen. Wenn geschlossene Verträge rechtswidrig sind, ist das Ausführen genauso strafbar wie das Abschließen. Es gibt dann nur noch die Optionen Anfechten oder Zurücktreten.

Die 'Nichtabsehbarkeit' des Konkurses würde sich im Verfahren noch entlastender auswirken, wenn man das Argument wie folgt vorbrächte: 'Wir können ohne jedes Konkursrisiko beliebig Geld zum Fenster hinauswerfen, weil der Bund (vertreten durch...) verbindlich zugesagt hat, daß alle eventuell auftretenden Finanzlöcher aus Steuermitteln wieder aufgefüllt werden.'

Re: Berliner Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen DB-Verantwortliche auf

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.09.17 12:07

alfons95 schrieb:
kmueller schrieb:
Sobald der Quellvorgang anläuft, erzeugt er Risse, durch die das Wasser auch Stellen erreichen kann, wo es vorher nicht hinkam. Das so gefährdete Gebiet ist letztlich der gesamte Bereich, der vordem zusammenhängender trockener (weil dichter) Anhydrit war.

Risse breiten sich in allen Materialien bevorzugt entlang von Störungen aus, die das Material bereits geschwächt und/oder unter Vorspannung gesetzt haben. Klassische Beispiele sind (Tunnel-)Bohrungen. Diesen Effekt bei Bohrungen in hochbeanspruchten Metallteilen zu vermeiden, ist eine Wissenschaft für sich
Verstehe. Jetzt ist Anhydrit aber ein etwas anderes Material als Metall, und ich hatte schon von Ansätzen gelesen, bei denen man etwa ausnutzt, dass quellender Anhydrit sich selbst durch die damit einhergehende Verdichtung von selbst abdichtet - weitere Risse hinter der Stelle wären damit erstmal unerheblich. Ob dieser Effekt wirklich für einen Stopp des Quellvorgangs reicht, würde ich mal dahingestellt lassen
Das kann eintreten oder nicht eintreten. Wo es in der 'freien Natur' eintrat, gibt es noch Anhydrit, und wo es nicht eintrat, gibt es keinen mehr (sondern nur noch die Umwandlungsprodukte).

Es ist richtig, daß es in Metallen einen solchen Selbstabdichtungsmechanismus nicht gibt. Umgekehrt ist sprödes Material wie Gestein aber auch viel anfälliger für Rißbildung beim Bohren als zähes Material wie Metall.

Re: Berliner Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen DB-Verantwortliche auf

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.09.17 18:30

Tunnelmaus schrieb:
Bevor das hier untergeht: Mich würde nochmal interessieren, wie sich "Umstieg Stuttgart 21" bzw. "Umstieg aus Stuttgart 21" denn vom "Umstieg 21" unterscheidet? Kann man das irgendwo genauer nachlesen? Es klingt, als wenn man das Konzept zwischenzeitlich auch mal an die fortschreitende Realität angepasst hat?
Schnell und überschlägig würde ich sagen, daß sich diese Konzepte ähnlich stark voneinander unterscheiden wie die verschiedenen Stadien des 'Bahnprojekts Stuttgart-Ulm'.
Traumflug schrieb:
Tunnelmaus schrieb:
Bevor das hier untergeht: Mich würde nochmal interessieren, wie sich "Umstieg Stuttgart 21" bzw. "Umstieg aus Stuttgart 21" denn vom "Umstieg 21" unterscheidet?
Die Unterscheiden sich wie Gewürze von Paprika. "Umstieg aus S 21" bedeutet, das Projekt grundlegend zu ändern. Umstieg 21 ist eine von vielen Möglichkeiten, dies zu tun.
Und was sind die anderen Möglichkeiten? Bisher lese ich daraus, dass man gemerkt hat, U21 kann man den Leuten jetzt auch nicht mehr verkaufen, und nun flüchtet man sich wieder in nebulöse "viele Möglichkeiten". Ja, aber welche denn? Wie sehen die aus, was machen die mit den jetzt schon vorhandenen Baustellen und Bauwerken?

Zitat:
Gleich mit Konsultation von Architekten, Stadtplanern, Verkehrsplanern und natürlich mit einem unabhängigen Kostengutachten? Denn mal los!
Wem darf ich die Rechnung schicken? ;-)
Tunnelmaus schrieb:
Und was sind die anderen Möglichkeiten?
Eine Möglichkeit genügt. Das ist eine Anzeige wegen justiziabler Verfehlungen, kein Architekturwettbewerb.

Tunnelmaus schrieb:
Zitat:
Gleich mit Konsultation von Architekten, Stadtplanern, Verkehrsplanern und natürlich mit einem unabhängigen Kostengutachten? Denn mal los!
Wem darf ich die Rechnung schicken? ;-)
An Dich selbst natürlich. Du selbst willst ja den Vorschlag machen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:09:21:21:19:46.
kmueller schrieb:

Micha-0815 schrieb:
Nun ist die aktuelle Geschäftsführung aber an die bisherigen Verträge gebunden, und auch ein Konkurs der Bahn nicht absehbar.

Und die neue Geschäftsführung kann nur aufgrund der ihr berichteten Zahlen entscheiden, nicht aufgrund von externen Phantasien.
Sie muß auch rechtliche Beurteilungen treffen. Wenn geschlossene Verträge rechtswidrig sind, ist das Ausführen genauso strafbar wie das Abschließen. Es gibt dann nur noch die Optionen Anfechten oder Zurücktreten.

Die 'Nichtabsehbarkeit' des Konkurses würde sich im Verfahren noch entlastender auswirken, wenn man das Argument wie folgt vorbrächte: 'Wir können ohne jedes Konkursrisiko beliebig Geld zum Fenster hinauswerfen, weil der Bund (vertreten durch...) verbindlich zugesagt hat, daß alle eventuell auftretenden Finanzlöcher aus Steuermitteln wieder aufgefüllt werden.'
Mag ja alles sein. Hat halt nur nichts mit S21 zu tun.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
- Schnellfahrstracke Wendlingen - Ulm

"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."
graetz schrieb:

Micha-0815 schrieb:


Ganz ehrlich: ich verstehe Dein wirres Geschreibe nicht, und ich habe auch keine Lust, mich weiter mit Dir darüber auseinanderzusetzen. Wenn Du ignorieren willst, was im Finanzierungsvertrag steht, und lieber weiter das Gegenteil behauptest, dann ist das halt so.

Soso .. Die Bahn hat vielmehr ignoriert, was im Finanzierungsvertrag steht. Auch mögliche Einsparungen hätten in einem Gremium diskutiert werden müssen. Und da wären sie gescheitert, weil Land und BRH selbst dieses Potential nicht bestätigt hatten.

Es wurden meines Wissens keine Protokolle zu Lenkungskreissitzungen vor 2011 veröffentlicht. Aber Du scheinst ja eine Glaskugel zu haben, in der Du nachschauen kannst was da Thema war und was nicht? Oder erfindest Do doch nur wieder die Dinge so wie sie Dir passen?

Gruß, Micha
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"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."
Micha-0815 schrieb:

Es wurden meines Wissens keine Protokolle zu Lenkungskreissitzungen vor 2011 veröffentlicht. Aber Du scheinst ja eine Glaskugel zu haben, in der Du nachschauen kannst was da Thema war und was nicht? Oder erfindest Do doch nur wieder die Dinge so wie sie Dir passen?

Dann liess doch mal die Vereinbarung genau UND vollständig durch. Ich hatte geschrieben, welches Protokoll ich meinte. Das war nicht der Lenkungskreis. Aber ich bezweifle, dass gemäss der Vereinbarung vor dem genannten Gremium das überhaupt diskutiert wurde, da diese "Einsparungen" nicht mehr Teil der Entwurfsplanung waren. Wie gesagt: Die Bahn hätte locker auf die Aufschlüsselung bestehen können UND trotzdem dann auch zu sparen versuchen. In der Vereinbarung steht ja auch, dass bei Einsparungen alle Geldgeber anteilig auch entlastet werden. Die Aufschlüsselung selbst hätte noch kein Risiko bedeutet, wenn die Sparrechnungen der Bahn Substanz gehabt hätten.
Es gibt nur einen Grund, dass man das nicht gemacht hatte: Den Grund, den der AR 2013 genannt hatte. Selbst bei einer Aufschlüsselung wäre das Projekt tot gewesen. Weil zu unwirtschaftlich für die Bahn. Also zog man schon damals "finster" durch, würfelte falsche Zahlen und schadete letztendlich der Bahn. Und deswegen laufen jetzt die Ermittlungen - gegen die Vorstände und Beteiligten damals und die von heute, die diesen Weg aktuell wieder gehen mit ihren "Gegensteuerungen", die nirgends definiert noch begonnen wurden - ein Jahr nach deren Verkündung.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:09:22:12:32:50.
graetz schrieb:

Micha-0815 schrieb:

Es wurden meines Wissens keine Protokolle zu Lenkungskreissitzungen vor 2011 veröffentlicht. Aber Du scheinst ja eine Glaskugel zu haben, in der Du nachschauen kannst was da Thema war und was nicht? Oder erfindest Do doch nur wieder die Dinge so wie sie Dir passen?

Dann liess doch mal die Vereinbarung genau UND vollständig durch. Ich hatte geschrieben, welches Protokoll ich meinte. Das war nicht der Lenkungskreis.Aber ich bezweifle, dass gemäss der Vereinbarung vor dem genannten Gremium das überhaupt diskutiert wurde, da diese "Einsparungen" nicht mehr Teil der Entwurfsplanung waren
Also fehlt nicht ein Protokoll des Lenkungskreises, sondern eines anderen nicht näher spezifizierten Gremiums, was nichts daran ändert, dass Du dazu eben nur "Erkenntnisse" aus Deiner Glaskugel hast.

Gruß, Micha
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"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."
Micha-0815 schrieb:
Also fehlt nicht ein Protokoll des Lenkungskreises, sondern eines anderen nicht näher spezifizierten Gremiums, was nichts daran ändert, dass Du dazu eben nur "Erkenntnisse" aus Deiner Glaskugel hast.

Jetzt lies DU mal genauer: Ich hatte Dich nach diesem Protokoll gefragt. Ich habe es nicht noch kenne ich es nicht. Warum sonst sollte ich Dich danach fragen? Du hast es natürlich auch nicht. So was nennt sich "rhetorische Frage".
Warum habe ich Dich gefragt: Weil Du die Sparrechnungen von 2009 durch die Finanzierungsvereinbarung legitimiert sahst. Das stimmt aber nicht, weil es dort nur um Einsparungen während der Entwurfsplanung ging. Die war aber da schon abgeschlossen. [de.wikipedia.org] Sonst(!) hätte die Bahn diese Massnahmen im "Arbeitskreis Baden-Württemberg" vorstellen müssen (§3 (3) letzter Absatz). Es ist eben nicht so, dass die Bahn nach belieben sich was ausdenken durfte. Das Land hatte ein Wort mitzureden. Vor allem, wenn es um immerhin fast ein fünftel der Projektsumme ging. Das sind doch keine Peanuts!

Ich bin aber sicher, auf diesem Gremium wurde das nie diskutiert. Warum bin ich mir sicher? Weil die Entwurfsplanung im Juli 2009 bereits abgeschlossen war. Die von der Bahn beauftragen Fachbüros hatten 5,008 Milliarden Euro berechnet. Deutlich über der Summe, die im Vertrag genannt wurde. Erst danach kam die Bahn auf die unsinnige Idee, Kosten z.B. beim Grundstückserwerb zu sparen. Als ob alle Grundstücksbesitzer auf einmal mit dem Preis runtergehen würden, nur um S21 zu unterstützen. Auch der Gedanke, die Auftragnehmer runterzuhandeln, hat nichts mit "Entwurf" zu tun. Es ging nur darum, irgendwie irgendwas zu sagen, um die politische Summe aus der Vereinbarung nicht zu reissen. Gewirkt hatte: nichts! Und damit war die Bahn eben nicht aus dem Schneider. Sie hatte Mehrkosten berechnet. Sogar weniger als Land und BRH, aber es waren eben Mehrkosten vor Ende 2009 bekannt. Man hätte aufschlüsseln oder stoppen müssen! Zum Nachteil der Bahn AG wurde das nicht gemacht.

Und Du kannst dagegen mit Deinen üblichen Wortklaubereien und Anfeindungen auch nichts substanzielles gegenhalten. Ich habe das Gremium "näher spezifiziert". Es wurde ein Satz nach dem genannt, was DU aus der Vereinbarung zitierst hattest. Dein Zitat war selektiv und das weisst Du auch!

Was Du und andere Befürworter sofort verstummen lässt ist der Verweis auf §2(2), 2. Absatz. Dazu kam von Euch noch nie etwas. Aber da steht, dass eben NACH Abschluss der Entwurfsplanung bekannte Mehrkosten aufzuschlüsseln sind. Oder das Projekt wird gestoppt. Keine weitere Option. Die Bahn hätte da schon "reden" müssen. Wäre auch alles wirklich korrekt berechnet worden, also auch die Sparmassnahmen, wäre das auch für alle Beteiligten ohne finanziellen Schaden abgelaufen. Die Mehrgelder waren da ja noch jahrelang nicht fällig. §8(1) sichert den Beteiligten zu, dass erzielte Einsparungen gleichmässig angerechnet werden. Hätte also tatsächlich irgend jemand an diese Einsparungen geglaubt, hätte man ohne weiteres diese Mehrkosten, die ja niemals eingetreten wären auch aufschlüsseln können.

Allerdings war diese Summe insgesamt eben schon zu hoch - wohl gemerkt: die kleinste ermittele Summe von drei Berechnungsinstanzen, die allesamt nicht als "Gegner" einzustufen waren. 2009 haben die damals Verantwortlichen also mit Absicht ein unwirtschaftliches Projekt zum Nachteil der Bahn AG gestartet. Und deswegen wird zurecht gegen sie ermittelt.

Die Vereinbarung zum Nachlesen:
[www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de]
graetz schrieb:
Und deswegen wird zurecht gegen sie ermittelt.
Gegen die damals Verantwortlichen?
Traumflug schrieb:

Tunnelmaus schrieb:
Und was sind die anderen Möglichkeiten?
Eine Möglichkeit genügt. Das ist eine Anzeige wegen justiziabler Verfehlungen, kein Architekturwettbewerb.
Die dumme Anzeige interessiert mich überhaupt nicht. Ich möchte wissen, was die Herren Umsteiger denn jetzt noch als Alternative vorsehen, wenn der Umstieg für sie so zwingend ist. Du hast vorhin explizit drauf bestanden, dass Umstieg 21 in der damals vorgestellten Form nicht (mehr) die einzige Möglichkeit ist, dann kann es also auch nicht (mehr) automatisch die beste sein. Welche sind denn jetzt jetzt noch besser? (Wenn man die Alternativkonzepte an den Baufortschritt anpasst, ist das ja nicht verwerflich, sondern zu begrüßen.)
Tunnelmaus schrieb:

graetz schrieb:
Und deswegen wird zurecht gegen sie ermittelt.
Gegen die damals Verantwortlichen?

Zitat:
Zuvor hatten die S 21-Kritiker im Februar eine umfangreiche Strafanzeige mit 30 Anlagen gegen das frühere DB-Führungsduo Rüdiger Grube und Volker Kefer sowie den amtierenden Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht erstattet. Beide Verfahren wurden laut Staatsanwaltschaft inzwischen verbunden.
[www.stuttgarter-zeitung.de]

Kefer: Seit Januar 2006 bei DB Netz und später DB AG.
Grube: Seit Mai 2009 bei der DB AG.

Damit waren beide im Amt, als die Bahn 2009 ihre Sparfantasien verkündete anstatt sich auf §2(2), 2. Absatz zu berufen.

Fecht: Seit März 2010 AR-Vorsitzender und damit auch für die Erweiterung des Finanzierungsrahmens 2013 mit verantwortlich. Damit wurde das Projekt ja nicht wirtschaftlicher. Stattdessen wurde ja der Schaden für die Bahn AG ja noch größer.
Tunnelmaus schrieb:

Traumflug schrieb:

Tunnelmaus schrieb:
Und was sind die anderen Möglichkeiten?
Eine Möglichkeit genügt. Das ist eine Anzeige wegen justiziabler Verfehlungen, kein Architekturwettbewerb.
Die dumme Anzeige interessiert mich überhaupt nicht. Ich möchte wissen, was die Herren Umsteiger denn jetzt noch als Alternative vorsehen, wenn der Umstieg für sie so zwingend ist. Du hast vorhin explizit drauf bestanden, dass Umstieg 21 in der damals vorgestellten Form nicht (mehr) die einzige Möglichkeit ist, dann kann es also auch nicht (mehr) automatisch die beste sein. Welche sind denn jetzt jetzt noch besser? (Wenn man die Alternativkonzepte an den Baufortschritt anpasst, ist das ja nicht verwerflich, sondern zu begrüßen.)

Umstieg 21 ist ähnlich wie K21 der Versuch, es auch den S21-Befürwortern so recht wie möglich zu machen. Umstieg21 sollte so viel wie möglich von S21 übernehmen, um die "Ausstiegskosten" niedrig zu halten. Je mehr Fakten man aber schafft, desto schwieriger wird das natürlich. Die Zeit ist im Moment das einzige, was den aktuellen Bahn-Vorstand noch vor der Strafe rettet, weil die nächste Erhöhung des Finanzierungsrahmens dann wieder ohne Alternative wäre. 2013 hatte man das ja auch knapp erreicht mit dieser Differenz von 50 Millionen Euro. Natürlich ein Witz anzunehmen, dass nach 2013 die Kosten sich nicht um mehr als 50 Millionen Euro steigern, aber so konnte und so wird man sich wohl auch demnächst fein rausreden können. Dumm nur, wenn sich rausstellen sollte, dass man tatsächlich schon jeweils früher von noch mehr Mehrkosten wusste. Das ist dann der Gegenstand der Ermittlung. Kefer war ja letztes Jahr nicht in der Lage zu erklären, wie innerhalb von drei Monaten sich auf einmal Mehrkosten ergeben hätten, von denen man angeblich vorher nichts bemerkt hätte. Das hat er bis heute nicht erklärt und stattdessen das Unternehmen verlassen.

Sollte dem Projekt eben wegen dieser Machenschaften und Ermittlungen aber das Geld ausgehen, so haben wir die größte Bauruine Deutschlands, von der sich so gut wie nichts nutzen lässt. Dann bleibt eben alles so wie es ist, die Züge werden sich dann bei Wendlingen auf der Güterzugkurve auf die NBS quetschen und in Stuttgart bleiben uns die Stege über die Baugrube auf zig Jahre erhalten.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:09:23:01:08:46.
graetz schrieb:

Micha-0815 schrieb:
Also fehlt nicht ein Protokoll des Lenkungskreises, sondern eines anderen nicht näher spezifizierten Gremiums, was nichts daran ändert, dass Du dazu eben nur "Erkenntnisse" aus Deiner Glaskugel hast.

Jetzt lies DU mal genauer: Ich hatte Dich nach diesem Protokoll gefragt. Ich habe es nicht noch kenne ich es nicht. Warum sonst sollte ich Dich danach fragen? Du hast es natürlich auch nicht. So was nennt sich "rhetorische Frage".

Ich weiß das ja: Du kennst das Protokoll nicht, stelltest aber dennoch nur eine rethorische Frage, mit der Du implizieren wolltest, dass weil das Protokoll nicht vorzeigbar ist, ein solcher Vorgang nicht stattgefunden hat. Ich habe das damit umschrieben, dass Du wie so oft Erkenntnisse aus Deiner Glaskugel hast (eine Umschreibung für frei erfunden).

graetz schrieb:
Warum habe ich Dich gefragt: Weil Du die Sparrechnungen von 2009 durch die Finanzierungsvereinbarung legitimiert sahst. Das stimmt aber nicht, weil es dort nur um Einsparungen während der Entwurfsplanung ging. Die war aber da schon abgeschlossen.

Der §3 Absatz (7) bezieht sich keineswegs nur auf die Entwurfsplanung. Schon in §3 (4) geht es um die "Realisierung".

graetz schrieb:
Was Du und andere Befürworter sofort verstummen lässt ist der Verweis auf §2(2), 2. Absatz. Dazu kam von Euch noch nie etwas.
Das ist falsch. Aber man hat es einfach zu oft nach 2009 gehört, dass aufgrund diese "Sollbruchstelle" das Projekt sofort eingestellt gehört. Man hat es zu häufig erklären müssen. Wer diese Stelle anführt, weiß also meist nicht wovon er redet, und ist unbelehrbar. Da braucht man das nicht jedesmal zu wiederholen.

Tatsache aber ist: Weder vor noch nach Ende 2009 war es aufgrund dieser Vereinbarung zwingend, das Projekt bei Mehrkosten einzustellen. Und da vor 2009 die bei der Entwurfsplanung aufgefallenen Mehrkosten mittels "Einsparungen oder Chancen" gemäß §3 (3) und §3 (7) ausgeglichen werden konnten, war auch eine Ausweitung der Finanzierung zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
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"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."
graetz schrieb:
Damit waren beide im Amt, als die Bahn 2009 ihre Sparfantasien verkündete anstatt sich auf §2(2), 2. Absatz zu berufen.
Naja, bei der DB, nicht unbedingt schon in ihren späteren Ämtern. Aber wieso richtet sich die Anzeige nicht auch gegen Mehdorn, der damals der Oberchef war?
graetz schrieb:
Umstieg21 sollte so viel wie möglich von S21 übernehmen, um die "Ausstiegskosten" niedrig zu halten.
Dann zähl doch bitte mal auf, was U21 bahntechnisch von S21 übernimmt. Und was nicht. Ich sehe da im Grundausbau mehr oder weniger genau gar nichts, mit dem separat geplanten S-Bahn-Ringschluss als einzige wirkliche Übernahme "irgendwann" die mit Verrenkungen einbezogene Sulzbachtalbrücke. (Die inzwischen auch fertige Brücke über das Denkendorfer Tal und den bald halbfertigen Denkendorfer Tunnel natürlich schon wieder nicht mehr.)

Zitat:
Sollte dem Projekt eben wegen dieser Machenschaften und Ermittlungen aber das Geld ausgehen, so haben wir die größte Bauruine Deutschlands, von der sich so gut wie nichts nutzen lässt. Dann bleibt eben alles so wie es ist, die Züge werden sich dann bei Wendlingen auf der Güterzugkurve auf die NBS quetschen und in Stuttgart bleiben uns die Stege über die Baugrube auf zig Jahre erhalten.
Das glaubst du doch wohl selber nicht. Dieses Szenario würde allenfalls eintreten, wenn man das Projekt jetzt zugunsten einer nicht durchgeplanten und -finanzierten Alternative ohne politische Mehrheiten stoppt.

Wenn der derzeitige Finanzierungsrahmen ausgeschöpft sein sollte - gehen wir dafür einfach mal weiter von Mitte 2019 aus, dann haben wir einen Bauzustand, aus dem heraus mit überschaubaren Mehrkosten in jedem Fall eine Fertigstellung des Kernbestandteils von S21, nämlich der Achse Feuerbach-Wendlingen, möglich wäre. Inklusive der Fertigstellung im Innenstadtbereich - also nix Bauruine, Baugrube und Stege. Bevor man das alles als Ruine stehen lässt, wird sich für diese im Rohbau dann fast fertigen Teile garantiert eine Einigung über die weitere Finanzierung herstellen lassen! Und ich bin sogar sehr zuversichtlich, dass man den Rest später nach und nach auch noch fertig baut.

Aber das sind auch alles ungelegte Eier, über die es sich eigentlich erst zu diskutieren lohnt, wenn das Problem tatsächlich aktuell wird. Vorher hat es nur eine Relevanz, wenn man dadurch Begründungen sucht, warum man sich dieses Problem via "Umstieg" besser jetzt schon schaffen sollte.
Tunnelmaus schrieb:

graetz schrieb:
Damit waren beide im Amt, als die Bahn 2009 ihre Sparfantasien verkündete anstatt sich auf §2(2), 2. Absatz zu berufen.
Naja, bei der DB, nicht unbedingt schon in ihren späteren Ämtern. Aber wieso richtet sich die Anzeige nicht auch gegen Mehdorn, der damals der Oberchef war?

Weil das "Go" von Grube kam. Grube hat sich dann damit rausgeredet, dass er nicht umfassend informiert war.
Micha-0815 schrieb:


Der §3 Absatz (7) bezieht sich keineswegs nur auf die Entwurfsplanung. Schon in §3 (4) geht es um die "Realisierung".
Dann hätte das trotzdem vorgestellt und diskutiert werden müssen. Meine Argumentation hat da einen doppelten Boden. Eben die Stelle, die Du nicht mehr zitieren wolltest oder konntest.

Micha-0815 schrieb:

Tatsache aber ist: Weder vor noch nach Ende 2009 war es aufgrund dieser Vereinbarung zwingend, das Projekt bei Mehrkosten einzustellen. Und da vor 2009 die bei der Entwurfsplanung aufgefallenen Mehrkosten mittels "Einsparungen oder Chancen" gemäß §3 (3) und §3 (7) ausgeglichen werden konnten, war auch eine Ausweitung der Finanzierung zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich.

Wie gesagt: Diese Massnahmen hätten vorgestellt und diskutiert werden müssen. Vor allem, ob es tatsächlich möglich ist, ein fünftel(!) der Summe zu sparen, wenn drei Berechnungsinstanzen das nicht so sehen sondern eher noch mehr Kosten berechnen. Man hat sich nicht an die Vereinbarung gehalten, weil alleine diese Diskussion das Aus für das Projekt bedeutet hätte. Sagt Oettinger. Und letztendlich auch der AR. Und Grube. S21 ist damit nicht mehr legitimiert und: Es wird ermittelt! So trivial, wie Du das siehst, ist es eben nicht!
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