geschrieben von: Florian Ziese
Datum: 14.08.16 22:25
Florian Ziese schrieb:Welche Verkehre könnten die derzeit vorhandenen Anlagen in Stuttgart West denn abwickeln? Bahnsteige, Ladegleise, Abstellgleise - ich sehe da nichts, was mehr als Zugdurchfahrten oder Rangieren auf den Streckengleisen ermöglichen würde? Und eine Unterstellung von Haltepunkten, die noch gar nicht existieren, kann im Rahmen eines förmlichen Stillegungsverfahrens wohl kaum ernsthaft ein Argument sein. (Das wäre Sache übergeordneter Raum- und Landesplanung.)Aha, aber wie komme ich bei S 21 von Stuttgart West nach Stuttgart Hbf?
Aber wenn es umbedingt sein müsste: Von Stuttgart West nach Vaihingen, dort auf die S-Bahn und via Flughafen nach Stuttgart Hbf. Das wäre zwar für diese eine Relation ein Umweg, angesichts des derzeitigen Infrastrukturzustands allerdings im Rahmen einer Abwägung mehr als hinnehmbar.
geschrieben von: cs
Datum: 15.08.16 01:26
Sulingen ist m.W. noch ein Bahnhof, Stuttgart West ist nicht einmal ein Haltepunkt sondern lediglich freie Strecke und bei Sulingen gibt es ein Unternehmen, das dort angeblich fahren will, bei Stuttgart West dagegen gibt es nur Ideen einzelner Personen aber niemanden, der den entsprechenden Verkehr fahren oder bestellen will.Und was ist jetzt der Unterschied zwischen Stuttgart West und Sulingen? Beide haben gleich viel planmässigen Personenverkehr, nämlich gar keinen, aber bei beiden gibt es aber Ideen zur Wiederaufnahme des Personenverkehrs.
Eine S-Bahnstrecke die über die Panoramastrecke zum Hauptbahnhof führt ist Quatsch.Eine neue S-Bahn-Strecke, die zum Hbf führt, finde ich jetzt erst mal eine Idee, die alles andere als dumm, sondern durchaus prüfenswert ist. Nur wird von verantwortlicher Seite zwar Unmengen an Papier erzeugt, wo denn die S-Bahn überall hinfahren könnte. Auf die Möglichkeit den Hbf anzufahren, wird mit aber mit keinem Wort eingegangen, da scheint es da eben Denkverbote zu geben. Wenn man wirklich sauber durchargumentieren würde, warum andere Ziele sinnvoller wären, wäre das ok. Aber solange man den Hbf nicht mal als theoretisches Ziel zum Vergleich betrachtet, sind solche Untersuchungen doch nutzlos.
Die ganzen Tangentialverbindungsideen sind doch hauptsächlich Notlösungen, weil die naheliegende Lösung, zusätzliche S-Bahnen Richtung Hbf zu schicken, wegen S 21 nicht genannt werden darf.
Aus Richtung S-Vaihingen braucht man keine zusätzlichen S-Bahn-Gleise zum Hauptbahnhof, da könnte man durch Verdichten der Blockabstände (oder mit ETCS L2) auch noch weitere Züge zwischen Schwabstr. und S-Vaihingen fahren lassen.Bisher führen 4 S-Bahn Gleise nach Stuttgart Hbf (via S-Bahn-Tunnel gehen zwei weiter) und da wäre somit Platz für weitere S-Bahnen zum Hbf (oben), mit S 21 verschwinden zwei Gleise und auf der Zufahrt von Mittnachtstrasse mit dann doppelt so vielen Zügen ist kein Platz mehr für Mehrverkehr.
Linien zum Hauptbahnhof oder in die Innenstadt sind per Definition keine Tangentiallinien! Eine Tangente führt nie zum Kreismittelpunkt!Tangentiallinien, die nur zum Hbf führen, können funktionieren, Tangentiallinien, die nur zur Innenstadt führen, können funktionieren.
geschrieben von: cs
Datum: 15.08.16 01:42
Gab es nicht deshalb den Vorschlag (von Heimerl?) mit Abhängung der Panoramastrecke vom Hbf einige Züge zwischen Feuerbach und S-Vaihingen über die Panoramastrecke zu bestellen, seien es jetzt S-Bahnen, Regionalverkehr oder eine Verknüpfung Strohgäubahn-Schönbuchbahn, um eine Stilllegung zu verhindern und Probleme bei einer späteren eventuellen Wiederinbetriebnahme zu vermeiden bzw. als Güterumleitungsstrecke bei einer Blockade Schwarzwaldbahn/Rankbachbahn zu erhalten.Was ist dann mit dem Zweig Gäubahn-Feuerbach? Dieser ist seit vielen Jahren wohl mehr oder weniger ohne planmässigen Verkehr (oder höchstens noch minimalster regionaler Güterverkehr, der aber auch andere Wege nehmen kann wie nach den S 21-Plänen sowieso andere Wege nötig werden). Die anliegenden Bahnhöfe an der Gäubahn sind seit Jahren aufgelassen, so dass kein Personenverkehr mehr möglich ist. Alternative Fahrmöglichkeiten gibt es gleich drei (via S-Bahn-Tunnel, Kopfmachen Stuttgart Hbf oder via Renningen). Was spricht also dagegen, dass die DB die Strecke ohne Stilllegung schliesst und abbaut? Es sind doch die genau gleichen Vorraussetzung erfüllt, bei denen du oben eine Stilllegung für überflüssig hältst. Eine langfristigen Nutzen der Strecke sieht die DB auch nicht, schliesslich wollte sie die Verbindungskurve im Rahmen des Umbaus der Stuttgarter Bahnanlagen abbauen und plant auch heute noch deren Stilllegung bzw. Abgabe an Dritte.
geschrieben von: Micha-0815
Datum: 15.08.16 11:14
Nur kann man deiner Meinung nach doch die Strecke direkt nach Vaihingen genauso einfach abbauen, da auch die kein Verkehrsbedürfnis mehr erfüllt als die Strecke zum Hbf. Mit S 21 sollte die doch sowieso weg, also braucht es doch dort auch kein Stilllegunsgverfahren, da es ja nur ein Umbau ist.
geschrieben von: mental
Datum: 15.08.16 11:34
Florian Ziese schrieb:
Nur kann man deiner Meinung nach doch die Strecke direkt nach Vaihingen genauso einfach abbauen, da auch die kein Verkehrsbedürfnis mehr erfüllt als die Strecke zum Hbf. Mit S 21 sollte die doch sowieso weg, also braucht es doch dort auch kein Stilllegunsgverfahren, da es ja nur ein Umbau ist.
Das Gericht hat es ja in der Tat so gesehen, denn die innerstädtische Gäubahn (Strecke 4860 bis km 14,7) war Teil der von der Klage betroffenen Gleise. Das Gericht stellte fest, dass insgesamt ein Planfeststellungsverfahren ausreichen würde weil es sich um keine Stillegung, sondern um eine Umbau handeln würde, also auch dort. Es mag dabei aber nur an die Funktion der Anbindung der Gäubahn an den Stuttgarter Hbf gedacht haben, während die Funktion der Güterzug(ausweich)strecke möglicherweise dann doch ein Stilllegungsverfahren bedingt (die Güterzugkurve wurde in der Klage nicht erwähnt). Zumindestens könnte die Bahn dies in der Vergangenheit angenommen haben, als sie davon sprach dass ein solches für die Gäubahn nötig sei.
Der Richter bemerkte, dass, sollte man wirklich nur den funktionalen Begriff nutzen, sich die Frage stelle, ob/welche Strecken durch S21 stillgelegt werden. (Dieser interessante Punkt wurde nicht weiter diskutiert).
geschrieben von: Micha-0815
Datum: 15.08.16 13:26
Der Richter sagte aber auch:
Zitat:Der Richter bemerkte, dass, sollte man wirklich nur den funktionalen Begriff nutzen, sich die Frage stelle, ob/welche Strecken durch S21 stillgelegt werden. (Dieser interessante Punkt wurde nicht weiter diskutiert).
[www.parkschuetzer.de]
geschrieben von: Traumflug
Datum: 15.08.16 13:47
Irgendwie kann ich mir nur schwer vorstellen, dass der Kläger da nichts zu sagen hatte. Diese Unterscheidung zwischen Funktion und Bauwerk ist ja nicht ganz neu, dürfte also kaum überraschend gekommen sein. Keine Ahnung, warum dieser zentrale Punkt der (nicht) stillzulegenden Strecken nicht weiter erörtert wurde.das Versäumnis des Klägers, an dieser Stelle vorzutragen
geschrieben von: E 19 01
Datum: 15.08.16 17:26
Irgendwie kann ich mir nur schwer vorstellen, dass der Kläger da nichts zu sagen hatte.
geschrieben von: CHB
Datum: 15.08.16 18:22
Eine den Hbf berührende Linie ist in Stuttgart per Definition keine Tangentiallinie. Wir erinnern uns an die Geometrie in der Schule, was eine Tangente ist: eine Linie, die den Kreis an einem Punkt berührt, wie z.B. die Schiene das Eisenbahnrad. Somit ist eine Tangentiallinie bezogen aufs Stuttgarter Netz z.B. Esslingen-Ludwigsburg oder Böblingen-Filderstadt (je nach dem, wie groß man den Kreis definiert; man kann sich noch streiten, ob das dann nicht eigentlich Passanten und nicht Tangenten sind, die einen definierten Kreis brauchen). Die Tangente berührt nicht den Mittelpunkt.Tangentiallinien, die nur zum Hbf führen, können funktionieren, Tangentiallinien, die nur zur Innenstadt führen, können funktionieren. Aber Tangentiallinien, die sowohl an Innenstadt als auch HBf vorbeifahren, wie nun in Stuttgart geplant, dürften zum Scheitern verurteilt sein.
geschrieben von: mental
Datum: 15.08.16 19:21
Eine den Hbf berührende Linie ist in Stuttgart per Definition keine Tangentiallinie. Wir erinnern uns an die Geometrie in der Schule, was eine Tangente ist: eine Linie, die den Kreis an einem Punkt berührt, wie z.B. die Schiene das Eisenbahnrad. Somit ist eine Tangentiallinie bezogen aufs Stuttgarter Netz z.B. Esslingen-Ludwigsburg oder Böblingen-Filderstadt (je nach dem, wie groß man den Kreis definiert; man kann sich noch streiten, ob das dann nicht eigentlich Passanten und nicht Tangenten sind, die einen definierten Kreis brauchen). Die Tangente berührt nicht den Mittelpunkt.
geschrieben von: Chefheizer
Datum: 22.08.16 11:30
Nur mal so nebenbei: die Panoramabahn ist aktuell im Betrieb. Jeden Tag.
Wie gesagt, all das wird professionell weg-ignoriert, es geht ja schiesslich um die "Zukunft".
Das musst Du die S-Bahnen fragen, die immer mal wieder im Kopfbahnhof stehen. Und die vielen Züge, die die Panoramabahn herunter kommen. Der Umweg über den Flughafen ist keine Lösung, der bringt nachgwiesenermassen den Fahrplan durcheinander (nennt sich "Verspätungsaufbau") und Reserven hat der erst recht nicht. Genauso wenig wie der Tunnel zu Hbf-tief.
geschrieben von: Chefheizer
Datum: 22.08.16 12:18
Und was ist jetzt der Unterschied zwischen Stuttgart West und Sulingen? Beide haben gleich viel planmässigen Personenverkehr, nämlich gar keinen, aber bei beiden gibt es aber Ideen zur Wiederaufnahme des Personenverkehrs. Warum darf man im einen Fall die Gleise einfach abbauen, im anderen Fall nicht?
Also ist deine Argumentation "man kann die Strecke einfach abbauen, wenn man sie doch wieder benötigt, baut man einfach einen komplett neue Strecke". Warum macht die DB das dann bei den ganzen anderen Strecken nicht so. Einfach abbauen, soll sich ein anderes EIU doch einfach eine eigene neue Strecke bauen...
Davon abgesehen musst du mir aber noch erklären, wie die S-Bahn von der Panoramabahn nach Stuttgart Hbf tief bringen willst. Da gibt es zur HVZ kein Platz für weitere Züge, oder welche heutigen S-Bahnen willst du streichen, um Platz für die S-Bahn von der Gäubahn zu schaffen?
Ich sehe da nur zwei Alternativen, entweder man erhält die Gäubahn bis Stuttgart Hbf oder es wird nie eine S-Bahn von der Panorama-Bahn zum Hbf geben. Ein teurer kilometerlanger Tunnel zum Hbf samt drittem unterirdischen Bahnhof zu graben (schon in Mittnachtstraße hätten die Gäubahn-S-Bahnen ja keinen Platz mehr) reicht das Fahrgastpotential der Panorama-Strecke nicht aus, um das wirtschaftlich zu machen.
Eine neue S-Bahn-Strecke, die zum Hbf führt, finde ich jetzt erst mal eine Idee, die alles andere als dumm, sondern durchaus prüfenswert ist. Nur wird von verantwortlicher Seite zwar Unmengen an Papier erzeugt, wo denn die S-Bahn überall hinfahren könnte. Auf die Möglichkeit den Hbf anzufahren, wird mit aber mit keinem Wort eingegangen, da scheint es da eben Denkverbote zu geben. Wenn man wirklich sauber durchargumentieren würde, warum andere Ziele sinnvoller wären, wäre das ok. Aber solange man den Hbf nicht mal als theoretisches Ziel zum Vergleich betrachtet, sind solche Untersuchungen doch nutzlos.
Die ganzen Tangentialverbindungsideen sind doch hauptsächlich Notlösungen, weil die naheliegende Lösung, zusätzliche S-Bahnen Richtung Hbf zu schicken, wegen S 21 nicht genannt werden darf. Bisher führen 4 S-Bahn Gleise nach Stuttgart Hbf (via S-Bahn-Tunnel gehen zwei weiter) und da wäre somit Platz für weitere S-Bahnen zum Hbf (oben), mit S 21 verschwinden zwei Gleise und auf der Zufahrt von Mittnachtstrasse mit dann doppelt so vielen Zügen ist kein Platz mehr für Mehrverkehr.
Tangentiallinien, die nur zum Hbf führen, können funktionieren, Tangentiallinien, die nur zur Innenstadt führen, können funktionieren. Aber Tangentiallinien, die sowohl an Innenstadt als auch HBf vorbeifahren, wie nun in Stuttgart geplant, dürften zum Scheitern verurteilt sein.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 22.08.16 12:20
Traumflug schrieb:Der Betrieb Fern/Nahverkehr auf der Panoramabahn findet aber ohne Haltmöglichkeit zwischen Hbf und Böblingen statt, insofern ist das völlig irrelevant für die Diskussion, weil diese Reiseverbindungen ja eine alternative Streckenführung bekommen.Nur mal so nebenbei: die Panoramabahn ist aktuell im Betrieb. Jeden Tag.
Wie gesagt, all das wird professionell weg-ignoriert, es geht ja schiesslich um die "Zukunft".
Auch für die S-Bahnen wird es einen Notfallfahrplan geben.
geschrieben von: Chefheizer
Datum: 22.08.16 12:24
Aber wenn es umbedingt sein müsste: Von Stuttgart West nach Vaihingen, dort auf die S-Bahn und via Flughafen nach Stuttgart Hbf. Das wäre zwar für diese eine Relation ein Umweg, angesichts des derzeitigen Infrastrukturzustands allerdings im Rahmen einer Abwägung mehr als hinnehmbar.
geschrieben von: graetz
Datum: 22.08.16 12:37
Über den Sinn und Unsinn des Notfallfahrplans wurde hier schon genug diskutiert. Bezeichnend war, dass die erste Version noch mit der Panoramastrecke gerechnet hatte. Die aktuelle Planung hat definitiv den Nachteil, dass eben nicht einfach alle Strecken bis HBF geführt werden. Im Gegensatz zu jetzt sind die Verbindungen jeweils von Norden und von Süden nicht mehr universal benutzbar. Es existiert bereits jetzt eine Verbindung von HBF zum Flughafen. Aber eben auch alle(!) Verbindungen von Norden zum HBF. Wer in Zukunft nicht aufpasst, strandet dagegen bei S21 in der Mittnachtstrasse.Auch für die S-Bahnen wird es einen Notfallfahrplan geben, der dem heutigen sogar deutlich überlegen ist - was ja kein Problem ist, denn eine Verbindungsstrecke zwischen Hbf und Flughafen/Vaihingen/Böblingen existiert ja zukünftig, die bei Stammtunnelsperrung befahrbar ist. Und natürlich haben die Tunnel zum Hbf-tief noch deutlich mehr Reserven als die heutigen Strecken.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 22.08.16 13:26
Und sie hat den Nachteil, dass sich dann die S-Bahn die wenigen Bahnsteige in S21 mit dem regulären Verkehr teilen muss.
geschrieben von: Florian Ziese
Datum: 22.08.16 13:42
Da denken aber viele anders als du (inkl. viele S 21-Befürworter), die Strecke über Stuttgart West soll je entgegen der eigentlichen S 21-Planung nicht entwidmet und überbaut werden, sondern als Reserve für eine mögliche Reaktivierung in der Zukunft erhalten werden.
Florian Ziese schrieb:Und was ist jetzt der Unterschied zwischen Stuttgart West und Sulingen? Beide haben gleich viel planmässigen Personenverkehr, nämlich gar keinen, aber bei beiden gibt es aber Ideen zur Wiederaufnahme des Personenverkehrs. Warum darf man im einen Fall die Gleise einfach abbauen, im anderen Fall nicht?
Der Unterschied ist, daß in Sulingen einfach bestimmte Reiseverbindungen eingestellt wurden und der Bahnhof deshalb zeitweise nicht mehr bedient wird, in Stuttgart-West hingegen das ganze System geändert und die S-Bahn seit 30 Jahren über eine Bypassstrecke geschickt wird, somit die Auflassung des Westbahnhofs zeitlich unbegrenzt ist.
An der Panoramabahn kann aber genausogut theoretisch jemand kommen und den Betrieb wieder aufnehmen wollen. Dort ist es sogar noch einfacher als in Sulingen, denn an der Panoramabahn ist eine brauchbare Strecke schon vorhanden und man muss nur neue Bahnsteige bauen, in Sulingen benötigt man für vernünftigen Verkehr nicht nur neue Bahnsteige, sondern muss auch noch noch in die Strecke selber investieren.In Sulingen kann - theoretisch - jemand kommen und sagen ´ich will den alten Betrieb wieder aufnehmen´, und deshalb ein Stilllegungsverfahren verlangen. In Stuttgart-West ist der alte Betrieb durch die Umstellung auf das S-Bahn-System bereits verunmöglicht. Wer den Betrieb dort wiederaufnehmen will, muß ein großflächigeres Konzept zur Anbindung mitliefern, und das führt eben mit Sicherheit nicht in den Kopfbahnhof, sondern wäre Teil eines erweiterten S-Bahn-Konzepts mit welcher Streckenführung auch immer. Das berührt aber nicht ein eventuelles Stilllegungsverfahren für den Kopfbahnhof und seine direkten Zulaufstrecken. Der Westbahnhof ist ja nicht Bestandteil dieses juristischen Streits gewesen.
Die Möglichkeit zur Wiederaufnahme wird erst durch den Abbau des Kopfbahnhofs wegen S 21 erzeugt.Du gibst meine Argumentation inkorrekt wieder. Ich habe dargelegt, warum die Neuordnung des S-Bahn-Systems vor 30 Jahren die Auflassung des Westbahnhofs und das Ende des Vorortverkehrs auf der Panoramabahn wie im Kopfbahnhof zwingend bedeutet hat. Die Möglichkeit, daß die Verbindung Kopf - S/West noch einmal für den Vorortverkehr benötigt wird, ist durch die Neuordnung des Systems bereits gleich Null.
Mit der selben Argumentation kann man die Strecke nach Sulingen aber genauso abbauen, schliesslich hat man da genauso die Möglichkeit, wenn wieder Bedarf besteht, einfach eine neue Strecke zu bauen.Ich habe nicht gesagt, daß ich S-Bahn-Züge von der Panoramabahn mit Halt in S-West nach Hbf-tief für sinnvoll halte oder einsetzen will. Ich habe nur gesagt, die Strecke existiert bzw. kann leicht wieder vervollständigt werden, wenn es denn notwendig sein sollte.
Nur ist die Strecke um überhaupt nach Mittnachtstrasse zu kommen aber abgebaut, entwidmet und allenfalls schon überbaut. Da ist dann zwingend eine NBS nötig, aber diese Lösung wäre für Sulingen ja genauso möglich, s.o.Wie es praktisch geht - z.B. durch Flügelung in der Mittnachtstraße, alternierende Takte zur Rush-Hour auf der Stammstrecke, Erhöhung des Stammstreckentakts mit LZB und zusätzlicher Beschleunigung des Fahrgastwechsels a la München - kann man ja gern diskutieren. Möglichkeiten gibt es auch da.
Sorry, aber das ist jetzt nicht dein ernst? Für eine Linie auf bestehenden Gleisen zum Hbf rechnest du mit zu wenig Fahrgästen, um diese wirtschatlich zu betreiben, aber eine Neubaustrecke nach Bad Cannstatt hältst du für wirtschaftlicher? In Realität dürfte doch genau umgekehrt sein, der Hbf hat ein höheres Fahrgastaufkommen als Bad Cannstatt und der Bau wäre billiger (da man nur eine neue Querung der S-Bahn benötigt, die man nach Bad Cannnstatt aber auch braucht).Daß eine Bedienung der Panomarastrecke mit S-Bahnen zum Hbf vermutlich unwirtschaftlich wäre, ist zwischen uns konsensfähig. Möglich wäre aber eine Tangentialstrecke mit Verbindung nach Cannstatt und Umsteigemöglichkeit am Nordbahnhof in die Stammstreckenbahnen. Die Verbindung nach Feuerbach bleibt ja erhalten.
Man diskutiert über sehr exotische Linienführung, die einem keinenfalls direkt ins Auge springen und der Nutzen durchaus fraglich ist. Aber auf die durchaus naheliegende Idee einer Linie zum Hbf geht man überhaupt nicht ein. Warum? Bei ergebnisoffner Planung müsste so eine Linie dabei sein (dann könnte man allenfalls noch immer begründen, warum eine andere Lösung besser ist). Aber die bei einem schnellen Blick beste Lösung zu ignorieren legt schon Nahe, dass diese Lösung nicht betrachtet werden darf, weil sie sonst zu gut gegenüber den gewüschten Alternativen abschneiden könnte..Zitat:Eine neue S-Bahn-Strecke, die zum Hbf führt, finde ich jetzt erst mal eine Idee, die alles andere als dumm, sondern durchaus prüfenswert ist. Nur wird von verantwortlicher Seite zwar Unmengen an Papier erzeugt, wo denn die S-Bahn überall hinfahren könnte. Auf die Möglichkeit den Hbf anzufahren, wird mit aber mit keinem Wort eingegangen, da scheint es da eben Denkverbote zu geben. Wenn man wirklich sauber durchargumentieren würde, warum andere Ziele sinnvoller wären, wäre das ok. Aber solange man den Hbf nicht mal als theoretisches Ziel zum Vergleich betrachtet, sind solche Untersuchungen doch nutzlos.
Ich verstehe nicht, wie Du auf ´Denkverbote´ für etwas kommst, was Du noch wenige Zeilen vorher selbst als unwahrscheinlich und unwirtschaftlich bezeichnet hast. Darüber nachdenken ist ja erlaubt.
Mag alles sein, nur macht dann eine Verbindung nach Bad Cannstatt oder Feuerbach (vor allem von S 21-Befürworteren in die Diskussion gebracht) wegen noch geringerem Fahrgastaufkommen noch weniger Sinn...Schau Dir doch mal den Streckenverlauf der Panoramabahn an. Wenn wir mal davon ausgehen, daß die Bereiche rund um Vaihingen/Universität und Hbf/Nordbahnhof mit Nahverkehrsmitteln bereits im Status Quo hervorragend abgedeckt sind, frage ich mich, wo da die großen Fahrgastpotentiale herkommen sollen. Die potentiellen Einzugsbereiche sind, im Vergleich zu anderen Stadtgebieten, zumeist dünn besiedelt, im steilen Gelände und mit nur wenigen Buslinien versehen. Die einzigen Wohnquartiere, wo das etwas besser aussieht, sind die des Stuttgarter Westens, und genau dort, wo ein S-Bahn-Halt möglich wäre, gibt es bereits hervorragende U-Bahn-Anbindungen (Hölderlinplatz, Vogelsang, Herderplatz). Vom Kriegsbergviertel aus gibt es einen Bus zum Hbf, da muß niemand eine Panorama-S-Bahn mit Umweg über den Nordbahnhof nehmen.
Das wäre natürlich auch eine Lösung für die örtliche Erschliessung. Zur weiteren Erschliessung des Umlands taugt sie aber nicht. Ich denke da zum Beispiel an die Möglichkeit nach einer Elektrifizierung der Schönbuchbahn eine Linie Dettenhausen-Panoramabahn-Hbf zu fahren oder von Flughafen aus eine dritte Linie mit Laufweg über die Panoramabahn im ungefähren 10 min-Takt zum Hbf zu führen (die Weiterfahrt im S-Bahn-Tunnel im 10 min-Takt ist durch die S 1 blockiert).Welchen Sinn sollte da eine S-Bahn oder gar eine Regionalbahn machen? Wäre es nicht viel sinnvoller, für die Panoramabahn über eine Stadtbahnlösung nachzudenken? Die könnte am inneren Nordbahnhof und in Vaihingen ins bestehende System eingefädelt bzw. dort angebunden werden, und mit einer viel kürzeren Haltfolge als eine S-Bahn auch in dünner besiedelten Gebieten entsprechend mehr Fahrgäste einsammln. Nur so eine Idee.
geschrieben von: Trevithick
Datum: 23.08.16 21:33
Der Betrieb Fern/Nahverkehr auf der Panoramabahn findet aber ohne Haltmöglichkeit zwischen Hbf und Böblingen statt, insofern ist das völlig irrelevant für die Diskussion, weil diese Reiseverbindungen ja eine alternative Streckenführung bekommen...
Auch für die S-Bahnen wird es einen Notfallfahrplan geben, der dem heutigen sogar deutlich überlegen ist - was ja kein Problem ist, denn eine Verbindungsstrecke zwischen Hbf und Flughafen/Vaihingen/Böblingen existiert ja zukünftig, die bei Stammtunnelsperrung befahrbar ist. Und natürlich haben die Tunnel zum Hbf-tief noch deutlich mehr Reserven als die heutigen Strecken.
geschrieben von: Traumflug
Datum: 24.08.16 02:13
Und doch traut sich niemand, das bei den News zu schreiben, obwohl dort jede Lok-Umlackierung ausführlich beschrieben wird. Stuttgart 21 ist in der Nähe, also kann es sich nur um haltloses Lamentieren der ewigen Fortschrittsgegner handeln. Wie viel Ironie in diesen beiden Sätzen steckt mag sich jeder selbst ausmalen.Zehntausende Pendler erlebten heute hautnah die Folgen des mangelhaften Instandhaltungsmanagements der Deutschen Bahn. Das aktuelle S-Bahn-Chaos offenbart nicht nur den maroden Zustand der S-Bahn-Infrastruktur, sondern vor allem die Mängel einer jahrzehntelang verfehlten Verkehrspolitik in der Region.
Das ist ja mal interessant. Da bin ich dann gespannt, wie die uns ewigen Befürworter weis machen sollen, dass das dann keine Leistungsminderung, also kein Kapazitätsrückbau ist. Bestimmt war ja ohnehin die Einstellung der einen S-Bahn-Linie schon seit 30 Jahre geplant.Hinter vorgehaltener Hand wird über die Auflassung einer S-Bahn-Linie zwischen Rohr und Flughafen diskutiert, um Fahrplantrassen für den von der Gäu- auf die Filderbahn übergehenden Fern- und Regionalverkehr zu schaffen.
geschrieben von: Chefheizer
Datum: 24.08.16 10:56
Gibt es denn wirklich keine Präzedenzfälle dafür, daß an einer Strecke lange nach ihrer Eröffnung noch neue Haltepunkte eröffnet oder ursprünglich nicht vorgesehene Verkehre aufgenommen wurden?
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