geschrieben von: jsbach
Datum: 25.07.16 17:58
einen interessanter Artikel zum Thema Brandschutz."Brandschutz - Die Diktatur der Feuermelder"
[www.zeit.de]"Wenn Schulen wie Strafanstalten aussehen, Bauprojekte immer teurer und Flughäfen nicht fertig werden, geht es meist um ausufernden Brandschutz. Der droht das Land zu ersticken."
geschrieben von: Rondrian
Datum: 25.07.16 18:08
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 25.07.16 19:07
geschrieben von: Tunnelmaus
Datum: 25.07.16 19:18
Exakt. Deswegen brauchen wir endlich auch Brandschutzbestimmungen für Inneneinrichtung und zulässige Gegenstände oder Geräte innerhalb von Privatwohnungen und -häusern, denn hier kommen zweifellos immer noch die meisten Menschen durch Brände ums Leben.Es kommen genug leute ums Leben oder werden zumindest gefährdet durch Brände. Seien wir ehrlich: nur durch Brandschutzbestimmungen, die ständig angepasst wurden, haben wir eben eine so niedrige Todesrate
geschrieben von: Rondrian
Datum: 25.07.16 19:43
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 25.07.16 20:38
Exakt. Deswegen brauchen wir endlich auch Brandschutzbestimmungen für Inneneinrichtung und zulässige Gegenstände oder Geräte innerhalb von Privatwohnungen und -häusern, denn hier kommen zweifellos immer noch die meisten Menschen durch Brände ums Leben.
geschrieben von: mental
Datum: 25.07.16 20:40
Auch dass der Großbahnhof Stuttgart 21 immer teurer und später als geplant fertig wird, hängt mit dem Brandschutz zusammen. Weil das Feuerkonzept geändert wurde, muss die Haupthalle des Bahnhofs neu geplant werden. Kosten: 78 Millionen Euro.
Wie im Großen, so im Kleinen. In Lokalzeitungen findet man immer wieder Geschichten von Hotelbesitzern oder Gastwirten, die wegen exorbitanter Kostensteigerungen beim Brandschutz ihre (zum Teil alteingesessenen) Häuser dichtmachen müssen. Leer stehende Wohnungen können nicht vermietet, Veranstaltungsräume nicht genutzt werden, weil ein zweiter Rettungsweg fehlt.
Bahnhofshalle, Brandschutzqualität Stegkonstruktion
Abweichend vom Entwurf wird vom fachteschnischen Dienst der DB St&S anstatt Brandschutzklasse F0 Brandschutzklasse F30 gefordert. Die Forderung hat
Auswirkungen auf die Planung und Bauausführung der Konstruktion
geschrieben von: Tunnelmaus
Datum: 25.07.16 22:05
Das sind alles Brandgefahren, die in von Menschen dauerhaft bewohnten Räumen nicht sein sollten und nicht sein müssen. Räume, in denen solche Gerätschaften betrieben werden müssen, sind dementsprechend vom Rest des Gebäudes brandsicher abzuschließen, mit entsprechenden Wänden, Türen und zum Beispiel auch gesicherten Kabeldurchführungen.Wenn das, was Du da auflistest jedoch umgesetzt werden sollte würden Gasherde/Thermen der Vergangenheit angehören (offenes Feuer), Kerzen und Rauchen ebenfalls innerhalb geschlossener Räume verboten werden, sämtliche Kamine müssten stillgelegt werden, etc.
Ich fordere lediglich das gleiche Sicherheitsniveau wie für öffentliche Gebäude. Wenn man dort mittels Brandschutzmaßnahmen die Opferzahlen in der Vergangenheit derart deutlich senken konnte, dann müssen private Gebäude mit ihrem also offenbar immer noch deutlich höheren Risikopotential als nächstes angegangen werden. Und Rauchmelder genügen hier nicht, da sie nur vor einem bereits ausgebrochenen Brand warnen. Effektiver Brandschutz aber muss bei der Vermeidung von Brandgefahren ansetzen!Das das völlig über's Ziel hinausschießt erschließt sich hoffentlich?
Und deshalb sind Tote dort weniger schlimm?nur noch soviel: in Privatwohnungen/-Häusern ist niemand anderes verantwortlich für dich als du selbst.
Aus diesem Grund halte ich ein gesetzliches Rauchverbot in Privatwohnungen ebenfalls für mehr als überfällig.In öffentlichen Gebäuden sieht die Sache ganz anders aus. da ist der Betreiber für Fremde verantwortlich und haftbar. Warum z.B. darf dort mittlerweile nicht mehr geraucht werden? Aus Brandschutzgründen? Nö.. weniger. Aus Gesundheitsschutz. Dafür wurden die gesetzlichen Grundlagen angepasst weil man in der Zwischenzeit die gesundheitlichen Gefahren wesentlich besser kennt als vor etlichen Jahren.
geschrieben von: jsbach
Datum: 25.07.16 22:42
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 25.07.16 22:58
geschrieben von: graetz
Datum: 26.07.16 00:37
"Im Straßenverkehr kommen regelmäßig zehn Mal so viele Menschen zu Tode wie bei Bränden."
geschrieben von: Ersatzsignal
Datum: 26.07.16 01:22
jsbach schrieb:
"Im Straßenverkehr kommen regelmäßig zehn Mal so viele Menschen zu Tode wie bei Bränden."
Also wirken die Brandschutzmassnahmen! Oder ist das schlimm, wenn es so wenig Brandopfer gibt?
Sollen die Brandschutzvorschriften jetzt gelockert werden, weil da ja noch Luft nach oben wäre oder was soll so ein Vergleich?
geschrieben von: graetz
Datum: 26.07.16 02:34
graetz schrieb:
jsbach schrieb:
"Im Straßenverkehr kommen regelmäßig zehn Mal so viele Menschen zu Tode wie bei Bränden."
Also wirken die Brandschutzmassnahmen! Oder ist das schlimm, wenn es so wenig Brandopfer gibt?
Sollen die Brandschutzvorschriften jetzt gelockert werden, weil da ja noch Luft nach oben wäre oder was soll so ein Vergleich?
Kommt drauf in welchem Staat man unterwegs ist .
In Frankreich sieht Brandschutz und Rettungskonzept so aus :
Darüber hinaus waren die Außentüren des Wagens verriegelt, um Überfälle unmöglich zu machen. Dies ist nach den Regeln des Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC) möglich und war eine weit verbreitete Praxis.[7] Weiter waren die Türen, die den Seitengang des Personenwagens, entlang der einzelnen Abteile, zum Einstiegsraum hin abschließen, mit einem Sicherheitsschloss versehen. Diese Maßnahme war aufgrund eines Beschlusses des früheren Nachtzugbetreibers TEN nach dem Mord an einem belgischen Schlafwagenschaffner eingeführt worden .
Quelle : [de.wikipedia.org]
Du wirst verstehen warum ich lieber die Fähre nehme , anstelle des Eurotunnel .
Achso die Verantwortlichen der SNCF die sowas angeordet haben , wurden freigesprochen .
geschrieben von: graetz
Datum: 26.07.16 02:55
Im benachbarten Stuttgart musste ausgerechnet das geliebte Wahrzeichen der Stadt, der 1956 eröffnete Fernsehturm, geschlossen werden. Nach fast sechs Jahrzehnten Besucherbetrieb stellte man mit einem Mal fest: Dem 216 Meter hohen Turm fehlt ja ein zweiter Fluchtweg! Von einer "lebensbedrohenden Falle" sprach im März 2013 Oberbürgermeister Fritz Kuhn und verfügte, die Stuttgarter Attraktion dichtzumachen. Erst im Januar dieses Jahres wurde der Fernsehturm wieder geöffnet.
Auch das stimmt so nicht: Selbst das, was geplant wurde, war zum Eröffnungstermin nicht umgesetzt. Die Automatik funzte nicht, stattdessen sollten "Hilfskräfte" die Anlagen manuell bedienen. Nicht grade professionell. Und dabei war das nur der Anfang. Erst im diesem Zuge kamen dann zahlreiche andere Mängel, z.B. die nicht sichere Verkabelung oder "Brandschutzmauern", die in Wirklichkeit keine waren. Das hatte nichts mit "verschärften" Bestimmungen zu tun, das war ganz einfach lebensgefährlicher Murks selbst beim ursprünglich geplanten Level. Zahlreiche andere Baumängel traten dann auch zutage. Es ist ja nicht so, dass da grade NUR am Brandschutz gewerkelt wird. Man erinnere sich nur daran, dass niemand dort das Licht ausschalten konnte. oder an die zu kurzen Rolltreppen.Prominentestes Beispiel ist das Drama um den Berliner Hauptstadtflughafen. Seit vier Jahren verhindern dort Mängel an der Entrauchungsanlage die Eröffnung. Das hat nicht nur mit baulicher Schlamperei und Missmanagement zu tun, sondern auch damit, dass die Brandschutzanforderungen im Laufe der Bauzeit immer strenger wurden – und die nachträgliche Berücksichtigung dieser Auflagen viele Planungen über den Haufen warf.
Auch dass der Großbahnhof Stuttgart 21 immer teurer und später als geplant fertig wird, hängt mit dem Brandschutz zusammen. Weil das Feuerkonzept geändert wurde, muss die Haupthalle des Bahnhofs neu geplant werden. Kosten: 78 Millionen Euro.
geschrieben von: großebahnkleinebahn
Datum: 26.07.16 08:35
geschrieben von: mcrx
Datum: 26.07.16 11:19
Ein hier nicht aufgezähltes Beispiel sind ja die Querstollen. Am Anfang der Planung waren 1000m vorgeschrieben, mittendrin dann 500m. Grube wollte eine Sondererlaubnis, bekam keine und musste zähneknirschend beigeben. Was machten die Schweizer? Planten und bauten von Anfang an mit 325 m. DAS ist eine Reserve, die bei Großprojekten in Deutschland eben nicht kompatibel ist zu den politisch motivierten Kalkulationen.
geschrieben von: graetz
Datum: 26.07.16 11:56
graetz schrieb:Ein hier nicht aufgezähltes Beispiel sind ja die Querstollen. Am Anfang der Planung waren 1000m vorgeschrieben, mittendrin dann 500m. Grube wollte eine Sondererlaubnis, bekam keine und musste zähneknirschend beigeben. Was machten die Schweizer? Planten und bauten von Anfang an mit 325 m. DAS ist eine Reserve, die bei Großprojekten in Deutschland eben nicht kompatibel ist zu den politisch motivierten Kalkulationen.
Achso, weil die Schweizer von Anfang an mit 325m Abstand geplant hatten, mussten sie beim GBT im Jahr 2001 - um diese 325m Abstand zu erreichen - die Zahl der Querschläge verdoppeln und dafür 27 Mio. CHF Mehrkosten abschätzen. (Quelle: [www.parlament.ch], Kapitel 8.2).
Zusammenhänge mit dem im gleichen Jahr erschienenen "Schlussbericht zur SICHERHEIT in bestehenden schweizerischen Eisenbahntunnels" des BAV sind sicherlich rein zufällig.
Dieses gelangte nach aufwändigen Abklärungen zum Schluss, dass sowohl am Lötschberg als auch am Gotthard zwei richtungsgetrennte Einzelröhren verbunden mit Querschlägen alle rund 325 Meter die sicherste Lösung darstellen.
Aus Sicherheitsüberlegungen wurden die Abstände der Querschläge zwischen den beiden Einspurtunnels gegenüber dem ursprünglichen Projekt auf 325 Meter reduziert. Die doppelte Anzahl der Querschläge führt nach heutigen Schätzungen zu Mehrkosten von rund 27 Millionen
Franken.
geschrieben von: Ersatzsignal
Datum: 26.07.16 12:25
geschrieben von: graetz
Datum: 26.07.16 12:53
Deswegen kannst du 1000 Fluchttreppenhäuser je Bahnsteig bauen , wenn ich aus dem Fahrzeug nicht rauskomme , dann helfen die mir wenig .
geschrieben von: Kelle
Datum: 26.07.16 13:57
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