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 21 - Stuttgart 21 

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Plan B

geschrieben von: Tunnelmaus

Datum: 31.05.16 22:45

Die derzeitige Eierei um die nächste Lenkungskreissitzung kündet von drohendem offiziell ausgesprochenen Unheil. Und natürlich macht man sich da verstärkt so seine Gedanken, wie es weitergehen könnte, sollten die Kosten für S21 nun absehbar endgültig davonlaufen und deshalb auch die DB "aussteigen" wollen.

Wie kann man aus dem Baufortschritt mit Stand heute möglichst billig einen möglichst sinnvollen Abschluss formen?

Hier der (eigentlich nicht neue) Tunnelmaus-Vorschlag:

- Baustelle Fildertunnel: Wird planmäßig fortgesetzt und vollendet.

- Baustelle Tunnel Obertürkheim: Wird in Richtung Obertürkheim planmäßig fortgesetzt und vollendet. Der Vortrieb in Richtung Untertürkheim wird schnellstmöglich gestoppt. Die Verzweigungskavernen werden ausgebaut, die bereits in Richtung Untertürkheim ausgebrochenen Hohlräume gesichert verschlossen.

- Baustelle Rettungszufahrt Benzstraße: Sofortige Einstellung aller Bauarbeiten und Rückbau der Baustelle. Die schon fertige Rettungszufahrt verbleibt als Investitionsruine.

- Baustelle Bahnhof Feuerbach: Wird planmäßig fortgesetzt und vollendet.

- Baustelle Zwischenangriff Prag: Wird planmäßig fortgesetzt und vollendet.

- Baustelle Zwischenangriff Nord: Die Tunnelröhren des Cannstatter Tunnels werden im Abschnitt vom Verzweigungsbauwerk Jägerstraße bis zum Schacht Ehmannstraße fertig ausgebrochen und gesichert, auf den Ausbau der Innenschale wird, soweit noch möglich, verzichtet. Diese Tunnel verbleiben zunächst als Investitionsruine im Rohbau, könnten allerdings in vielen Jahrzehnten bei einer Sanierungsbedürftigkeit des Feuerbacher Tunnels (Anhydrit...) als Ersatzröhren unter Bau der P-Option noch gebraucht werden. (Die Tunnel Fildern und Obertürkheim könnten sich notfalls teil- und zeitweise auch gegenseitig vertreten!)

- Baustelle Zwischenangriff Ehmannstraße: Die Tunnelröhre der Fernbahn unter dem Rosensteinpark entfällt, der ausgehobene Schacht wird wieder verfüllt, wobei die Baugrubensicherung allerdings "für alle Fälle" im Boden verbleiben sollte. Die gerade entstehende Baugrube der späteren Rettungszufahrt wird ebenfalls wieder verfüllt, die Tunnel der S-Bahn entfallen komplett.

- Baustelle Neckarbrücke: Sofortige Einstellung aller Bauarbeiten, der Fußgängersteg bleibt erhalten/wird wieder aufgebaut.

- Baustelle S-Bahn Mittnachtstraße: Die Arbeiten werden eingestellt, der bereits fertige Trog wieder verfüllt und die Oberfläche rekultiviert.

- Fertiges Tunnelstück der S-Bahn unter der "Engstelle": Verbleibt ungenutzt als Investitionsruine.

- Baustelle Tiefbahnhof/Talquerung: Wird im Rohbau planmäßig fortgesetzt und vollendet - ohne Änderungen!

Allerdings bei der Ausrüstung: Es werden zwar alle 8 Gleise verlegt und ausgerüstet, die für den Zweig Cannstatt nicht notwendigen Weichen allerdings nur als Bauvorleistungen in der festen Fahrbahn vorbereitet.

Um das Problem mit der Längsneigung der Bahnsteige zu lösen, werden die vier Bahnsteige längs aufgeteilt in je zwei 3 m breite geneigte Bewegungszonen an den Rändern, die wie geplant mit 2 % zur Bahnsteigmitte in geneigt ausgeführt werden und auffällige Bodenmarkierungen erhalten, sowie eine 4 m breite Aufenthaltszone aus treppenartigen und sehr breiten Podesten in der Mitte des Bahnsteigs. Zwischen Aufenthaltszone und Bewegungszonen wird ein regelmäßig unterbrochenes Geländer angeordnet, ähnlich dem Sicherheitsgeländer der ABS230-Bahnsteige zwischen Hamburg und Berlin. Die Durchgänge zwischen Bewegungs- und Aufenthaltsbereich müssen natürlich stufenfrei ausgeführt werden! Und eine nicht glatte Außenseite des Geländers sorgt dafür, dass daran antoßende rollende Gegenstände möglichst gut abgebremst und aufgehalten werden.

Möglich wird diese Lösung allerdings erst durch die Reduzierung der Zahl der Reisenden pro Bahnsteig, die sich aus der Nutzung der 8 Gleise für lediglich zwei Zulaufgleise aus dem Norden ergibt.

Dementsprechend wird die Belastung der Zuläufe Fildertunnel und Obertürkheim reduziert und die maximale Kapazität des kastrierten Tiefbahnhofs ergibt sich aus der maximalen Belastung des Zulaufs Feuerbach.

Mögliche Zugläufe also: Feuerbach - Filderportal und Feuerbach - Obertürkheim bzw. jeweils umgekehrt. Mehr nicht!

Alle mit dem Tiefbahnhof verbundenen Bauten wie Nesenbachdüker, Haltestelle Staatsgalerie usw. werden natürlich ebenfalls fortgeführt und vollendet.

- Sanierung Bonatzbau: Die Planungen für den Bonatzbau werden sofort gestoppt und neu begonnen. Das neue Konzept muss das Vorhandensein von Tief- und Kopfbahnhof auf verschiedenen Ebenen berücksichtigen.

- Neues Empfangsgebäude Nord: Für den Kopfbahnhof wird später zwischen Tiefbahnsteighalle und neuem Querbahnsteig ein schmales zweites Empfangsgebäude gebaut, welches Teile der Funktionen des Bonatzbaus übernehmen würde, insbesondere auch die Versorgung im Kopfbahnhof wartenden Reisenden.

- PFA 1.6b Abstellbahnhof Untertürkheim: Entfällt ersatzlos. Der Abstellbahnhof bleibt am Rosenstein und ist vom Tiefbahnhof aus nicht direkt erreichbar. Unten können also nur durchgebundene Züge verkehren.

- PFA 1.3a Flughafen: Gebaut werden nur die durchgehenden NBS-Gleise vom Filderportal zum Tunnel Denkendorf. Alles andere - also der Flughafen-Fernbahnhof und alle Abzweigungen - entfällt ersatzlos.

- PFA 1.3b Flughafen: Entfällt komplett. Also der Umbau der Filderstrecke und des Bahnhofs Terminal mit allen zusammenhängenden Maßnahmen.

Zusammengefasst: Ohne weitere Änderungen gebaut wird die für den Fernverkehr wichtige Durchbindung von Feuerbach zur NBS und zur Filstalstrecke. Alle anderen Teile von S21, namentlich die Flughafenanbindung, der verlängerte S-Bahn-Tunnel, die Zuführungen Cannstatt und Untertürkheim sowie der neue Abstellbahnhof, werden aus der Planung gestrichen und durch eine Sanierung des bestehenden Bahnhofs ersetzt.

Am Kopfbahnhof wird dann auch nichts aus- oder umgebaut, sondern lediglich der jetzige Bestand 1:1 erneuert bzw. S21-Bauprovisorien durch bessere Lösungen ersetzt. Als kapazitativen Ausbau halte ich die neue Durchmesserlinie mit dann sehr großzügigen 8 Durchgangsgleisen (was dort auch extra lange Aufenthaltszeiten ermöglichen würde) für ausreichend.

Der einzige Haken an diesem Vorschlag: Die DB müsste bereits vergebene Bauaufträge zurückziehen oder kürzen, was noch eine Menge Entschädigungszahlungen an die Baufirmen mit sich bringen dürfte. Also so richtig viel billiger wird es am Ende vermutlich nicht, man könnte höchstens versuchen, auf diese Weise wenigstens noch in einem Kostenrahmen von gut 5 Milliarden zu bleiben. Aus bahntechnischer Sicht wäre es so aber vielleicht gar nicht so schlecht?

Ansonsten bleibt es spannend, was die hohen Herren in Aufsichtsrat und Lenkungskreis demnächst erfahren und beschließen werden - ich weiß darüber auch nur das, was die Medien berichten. Aber man hat ja schon das Gefühl, da ist was im Busch im Berg, was nicht mehr länger unterm Deckel gehalten werden kann.

Re: Plan B

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 31.05.16 22:56

Naja... drüber nachdenken darf man natürlich. Nur würden da zuviele "Gesichter verloren gehen". Und zwar von Leuten, die immer noch "an der macht sind", ob in Berlin, in Bawü oder bei der EU. Wenn tatsächlich "ausgestiegen werden soll", müsste ein hansel hergehen und was von "ganz plötzlich und unerwarteten" Anhydrit oder Dolinenfunden im Stuttgarter Untergrund über dem doch ach so gefährdeten Mineralwasser erzählen... dann könnte man da noch einigermaßen glaubwürdig rauskommen. Obwohl... da steht ja auch wieder "bestgeplant und bestuntersucht" im Raum. Müsste Kefer also eine dicke Abfindung kassieren und als Prügelknabe herhalten....

Das wird nix... da wird weitergebaut (kommts anders, steht mein fass Bier natürlich...)

Re: Plan B

geschrieben von: mental

Datum: 31.05.16 23:20

Danke für diesen Beitrag! hier eine Karte zur besseren Einordnung:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f2/Karte_Stuttgart_21_PFAs.png

PS: Relevant für mich sind nicht die Details. Zentral wäre zunächst das Eingeständnis schwerer Fehler. dann sollte man über Details auf breiter Grundlage diskutieren. Aus bisherigen Erfahrungen vermute ich stark, dass die S21 Gegner hier durchaus zu Zugeständnissen bereit sind, insbesondere wenn diese verkehrliche Vorteile bringen.

PPS: wie monza30 halte ich sinnvolle Kompromisslösungen tatsächlich auch für absolut ausgeschlossen, wenn nicht ein Wunder geschieht (größerer Unfall, Gerichts- oder Behördenurteil gegen die Bahn).



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:05:31:23:26:02.

Re: Plan B

geschrieben von: Paulson vom Dach

Datum: 31.05.16 23:33

mental schrieb:

PPS: wie monza30 halte ich sinnvolle Kompromisslösungen tatsächlich auch für absolut ausgeschlossen, wenn nicht ein Wunder geschieht (größerer Unfall, Gerichts- oder Behördenurteil gegen die Bahn).

Lasst das doch einfach mal außen vor - oder macht einen neuen Thread über "Gesichtsverlust" und diskutiert hier pragmatische Lösungsideen (und bitte keine Champignonzucht einbringen!!!!)

Re: Plan B

geschrieben von: Sebastian2

Datum: 31.05.16 23:37

Also ehrlich gesagt sehe ich den Sinn dieser Idee nicht. Man würde ja trotzdem fast alles bauen was noch nicht existiert, spart also nicht sonderlich viel.

Dafür bricht dann die Finanzierung in sich zusammen. Jeder Vertragspartner hat bestimmte Ziele bei dem Projekt. Die Ziele von Flughafen und Stadt würden komplett nicht erfüllt, auch die Ziele von Region + Land (Regionalverkehr) werden in großen Teilen nicht mehr erfüllt. Die Vertragspartner können also nur zustimmen wenn Bahn+Bund ihre Anteile zumindest in großen Teilen übernehmen. Warum sollte ein Partner akzeptieren, dass ausgerechnet sein Projektziel nicht erfüllt wird?

Von den politischen Mehrheiten mal abgesehen.

Ich erwarte auch nicht weltbewegendes aus dem Aufsichtsrat. Vielleicht wird man das nächste Jahr Verzögerung bekannt geben, vielleicht sitzt man es noch einige Monate aus. Die Kostenseite ist schwieriger einzuschätzen, aber es würde mich sehr überraschen wenn zum jetzigen Zeitpunk plötzlich 2 Mrd. mehr ausgerechnet werden.

Re: Plan B

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.06.16 00:24

Dafür bricht dann die Finanzierung in sich zusammen. Jeder Vertragspartner hat bestimmte Ziele bei dem Projekt

Das stimmt so aber nur vordergründig.... denn die Ziele sind nur ausgerufen worden um die Ausgaben gegenüber dem Wähler zu rechtfertigen. Nehmen wir das Bauprojekt der Stadt: da werden keine (oder kaum) Wohnungen wie beworben gebaut, dafür wäre die Fläche zu teuer - und zu attraktiv für Büros etc. Also für das, was man um jeden grösseren Bahnhof herum findet. Da wohnen kaum Menschen.... da wird "nur" gearbeitet.

Und dieser bessere Provinzflughafen... wo will der denn die ganzen Menschenmassen herbekommen, für die er "eingestiegen" ist ins Projekt? Die werden nicht kommen... die fliegen woanders weg. Oder man baut den Flughafen aus. Und hat dann das Problem, was alle Flughäfen haben - den zusätzlichen Lärm. Macht also auch keinen Sinn.

Was macht man also mit den angefangenen Bauten? Ehrliche Meinung meinerseits: da kannst du nichts raus machen, was sinnvoll wäre. Abbrechen, zumauern, fertig ist der Lack. Drückt den Firmen Geld in die Hand, weg wäre es eh, baut den Kopf gescheit wieder auf und saniert und optimiert endlich die vorhandene Infrastruktur.... Danach vergessen wir, dass es sowas wie ein Stuttgart21 je gegeben hat....

Re: Plan B

geschrieben von: graetz

Datum: 01.06.16 10:18

Tunnelmaus schrieb:



Wie kann man aus dem Baufortschritt mit Stand heute möglichst billig einen möglichst sinnvollen Abschluss formen?

Hier der (eigentlich nicht neue) Tunnelmaus-Vorschlag:

...

Man müsste sich mal die Arbeit machen, und die Einzelkosten aufdröseln von dem, was weitergebaut werden muss und was eben nicht ausgeführt wird.
Die Ausführung der Bahnsteige wäre vielleicht besser zu realisieren, wenn man doch nur - wie ursprünglich geplant - vier Gleise legen würde. Dann wäre für jeden Bahnsteig mehr Platz, um sichere Aufenthaltsräume zu schaffen.
Ich würde dann auch statt der aufwendigen Dachkonstruktion einfach die Kopfgleise darüberführen, die also wieder an den Bonatzbau heranführen. Das würde das von Dir vorgeschlagene zweite Empfangsgebäude einsparen und alle Wege deutlich verkürzen. Das Vorfeld könnte dann auch wieder etwas entschärft werden und alle Kopfgleise wären wieder vollwertig nutzbar.
Flughafen kann man sich echt sparen für die paar Flieger. Vielleicht nur einen Haltepunkt an der NBS, ähnlich wie der in Merklingen. Von da aus dann ein Skyway zum Flughafen.

Re: Plan B

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 01.06.16 10:57

Sebastian2 schrieb:

Also ehrlich gesagt sehe ich den Sinn dieser Idee nicht. Man würde ja trotzdem fast alles bauen was noch nicht existiert, spart also nicht sonderlich viel.

Sehe ich auch so. Ein Problem ist schon der Tiefbahnhof an sich, der ist schon recht problematisch und liegt auch noch dem Rest im Weg. Es ist ja kein "echter" Tiefbahnhof wie zum Beispiel die in Zürich, sondern er ist nur halbtief und schaut teilweise über das heutige Geländeniveau heraus.

Wenn man vielleicht noch etwas retten will, dann würde wohl der Fildertunnel und die Zufahrt nach Feuerbach möglich sein. Dann könnten die Züge von der NBS (ICE, RE von Tübingen und der IRE aus Ulm) diesen nutzen und man könnte sich eine Alternative NBS-Anbindung sparen. Durch die dadurch reduzierte Zugzahl könnte man sich im Kopfbahnhof auch langfristig einen Ausbau nach Bad Cannstatt sparen.
Im Tiefbahnhof würden dann vier Gleise reichen, die Weichenverbindungen müsste man anpassen und deutlich reduzieren. Den nördliche Hälfte vom S 21-Bahnhof könnte man so weglassen und verfüllen und so die Kopfgleise wieder näher an das Bahnhofsgebäude führen.
Wegen den Höhenverhältnissen leider wohl nicht möglich wäre ein Umbau in einen echten Tiefbahnhof, also stabiler Betondeckel auf S 21 und die Kopfgleise bis über S 21 zu verlängern.

Gruss
Florian

Re: Plan B

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.06.16 12:21

Sebastian2 schrieb:

Also ehrlich gesagt sehe ich den Sinn dieser Idee nicht. Man würde ja trotzdem fast alles bauen was noch nicht existiert, spart also nicht sonderlich viel.

Dafür bricht dann die Finanzierung in sich zusammen. Jeder Vertragspartner hat bestimmte Ziele bei dem Projekt. Die Ziele von Flughafen und Stadt würden komplett nicht erfüllt, auch die Ziele von Region + Land (Regionalverkehr) werden in großen Teilen nicht mehr erfüllt.
Das Ausmaß der Einsparungen durch ein K/S21 gemäß Tunnelmaus' Vorschlag kann ich nicht beurteilen, aber verkehrlich wäre es ein Gewinn. Denn der Großteil des Regionalverkehrs kann ohne nennenswerte Nachteile in den K-Teil einfahren und die S-Bahn-Notverkehre würden von der Teilverlagerung in den Untergrund sogar profitieren.

Auf der Strecke bliebe das StädtebauImmobilienprojekt.

Re: Plan B

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.06.16 12:23

graetz schrieb:
Flughafen kann man sich echt sparen für die paar Flieger. Vielleicht nur einen Haltepunkt an der NBS, ähnlich wie der in Merklingen. Von da aus dann ein Skyway zum Flughafen.
Aber bitte etwas zuverlässiger als das Ding in Düsseldorf. Oder gleich als (Ersatz-)Bus.

Re: Plan B

geschrieben von: Stupor Mundi

Datum: 01.06.16 12:28

Mein Vorschlag ginge noch etwas weiter:

- der Tiefbahnhof wird nur mit vier Gleisen und möglichst ohne Längsneigung gebaut, der Ingenhoven-Entwurf wird verworfen

- der Tiefbahnhof wird nur von Norden her ab Feuerbach und nach Süden über die NBS von Ulm angebunden, die Quertunnel nach Bad Cannstatt und ins Neckartal entfallen

- Oben im Kopfbahnhof verbleiben 12 Gleise, durch Wegfall der Servicebahnsteige dürfte hierfür die Hälfte der derzeitigen Gleisbettbreite reichen

- somit könnte die Hälfte des Gleisfeldes tatsächlich entwidmet werden und einer Bebauung zugeführt werden

- möglichst Wiederaufbau der Bahnhofsflügel, durch Wegfall von Ingenhoven sollte der Tiefbahnhof darunter realisierbar sein

- die Haupthalle, teilweise nach wie vor als klassischer Kopfbahnhof und teilweise als darunter liegender Tiefbahnhof sollte zwischen den Flügeln ein modernes Dach bekommen, die alte Lösung war/ist nun wirklich nichts erhaltenswertes

- Gäubahn bleibt erhalten, Flughafenanbindung zum Fildertunnel entfällt

- Gäubahn wird an den Flughafen durch Halt in Vaihingen mit Umsteigemöglichkeit angebunden

- U6 und S2 werden ausgebaut auf den Abschnitten Fasanenhof-Flughafen und Bernhausen-Neuhausen

- Die aus dem Fildertunnel kommende NBS wird nicht umständlich an den Flughafen angebunden sondern bekommt auf der anderen Seite der Autobahn oberirdisch (hiner dem Bosch-Parkhaus) eine Haltemöglichkeit am Flughafen

- die Wendlinger Kurve und die Rohrer Kurve werden nicht realisiert

Somit könnten ICEs und TGVs, welche von Vaihingen/Enz auf der NBS Stuttgart ansteuern, ab Feuerbach durch den Tiefbahnhof geführt werden und müssen ihre Fahrt dann via NBS auf jeden Fall bis Ulm weiter führen und können dabei noch einen Halt am Flughafen- und Messeparkhaus einlegen.

Züge aus dem Remstal, Tübingen und von der Gäubahn können nur den Kopfbahnhof anfahren, Züge welche in Stuttgart beginnen oder enden, fahren den Kopfbahnhof an. Und da die neue NBS nur der ICE3 technisch befahren kann/darf müssen Züge, welche mit anderem Wagenmaterial gefahren werden, ebenso den Kopfbahnhof anfahren.

Ich vermute dieses Konzept hat Chancen innerhalb des Kostenrahmens von 4,5 Milliarden umsetzbar zu sein. Selbstverständlich muß es von allen Projektbeteiligten gemeinsam beschlossen werden und sollten noch immer Mehrkosten entstehen müssen diese gemeinsam geschultert werden und es darf keine Unklarheiten wie derzeit mit der "Sprechklausel" geben.

Re: Plan B

geschrieben von: Rondrian

Datum: 01.06.16 15:52

kmueller schrieb:
Aber bitte etwas zuverlässiger als das Ding in Düsseldorf. Oder gleich als (Ersatz-)Bus.

Also die Zuverlässigkeit macht da soweit ich weiß schon länger keine Probleme mehr. Bin in letzter Zeit recht häufig am DUS und konnte immer problemlos mit dem Skytrain fahren!

Gruß aus Ennepetal

Carsten

Re: Plan B

geschrieben von: Tunnelmaus

Datum: 01.06.16 19:16

Die weitergehenden Vorschläge sind zwar alle ganz nett, aber da fangt ihr schon wieder an zu träumen und ignoriert den inzwischen fortgeschrittenen Realisierungsstand von S21.

Grundsätzliche Änderungen am Rohbau des Tiefbahnhofs (Anordnung der Gleise, Architektur, Deckenkonstruktion) sind innerhalb dieses Projekts nicht mehr möglich!

Dafür müsste man die Planfeststellung ganz neu aufmachen und könnte nahezu alles bisher Geplante und Gebaute nur noch wieder abreißen - und dann kann man es auch gleich sein lassen.

Stupor Mundi schrieb:
durch Wegfall der Servicebahnsteige dürfte hierfür die Hälfte der derzeitigen Gleisbettbreite reichen

Und da die neue NBS nur der ICE3 technisch befahren kann/darf müssen Züge, welche mit anderem Wagenmaterial gefahren werden, ebenso den Kopfbahnhof anfahren.
Die Servicebahnsteige einfach mal weglassen und alle Kopfbahnhofsgleise zu verschieben, das ist immer so schnell hingeschrieben und klingt so gut. Aber hat jemand auch mal überlegt, was für einen enormen Zusatzaufwand das bedeutet? Da sind wir dann technisch schon wieder bei einem Komplettneubau eines Kopfbahnhofs auf alter Fläche.

Falls jemand die seit rund 10 Jahren laufenden Bauarbeiten am Berliner Ostkreuz verfolgt hat: Ungefähr das, nur nochmal doppelt so groß (und komplex) wäre das, was für eine Erneuerung plus sparsamen Ausbau des bestehenden Stuttgarter Kopfbahnhofs nötig wäre.

Und dass nur der ICE3 die NBS befahren können wird, stimmt so nicht. Für ICE 4 und ICE T sollte es ebenfalls keine Einschränkungen geben und bei den ICEs der ersten Generation wäre das Problem lediglich das Erreichen einer ausreichenden und andere Züge nicht störenden Höchstgeschwindigkeit.

Meinen Vorschlag sehe ich übrigens ebenfalls sehr kritisch. Wie schon festgestellt wurde, die wegzulassenden Bauteile bringen zwar möglicherweise Einsparungen, dem gegenüber stehen aber die fälligen Entschädigungen an die Baufirmen und vor allem die Sanierung und der Weiterbetrieb des Kopfbahnhofs samt seiner Zuläufe - letzteres würde ich ganz grob mit nochmal 1 bis 1,5 Milliarden obendrauf veranschlagen. Und wie schon festgestellt, die städtebaulichen Vorteile entfallen dann komplett und auch die zwar nicht zwingende, aber durchaus wünschenswerte Flughafenanbindung wäre dahin.

Insofern würde ein Umschwenken nur noch Sinn machen, wenn S21 jetzt absehbar doch ganz erheblich teurer werden und an den 10 Milliarden kratzen würde. Ansonsten bleibt das einfache Durchhalten und Weiterbauen wohl in der Tat die sinnvollste Lösung, allem Gegnergeheule zum Trotz.

Re: Plan B

geschrieben von: Stupor Mundi

Datum: 01.06.16 19:54

"Dafür müsste man die Planfeststellung ganz neu aufmachen und könnte nahezu alles bisher Geplante und Gebaute nur noch wieder abreißen - und dann kann man es auch gleich sein lassen."

Darauf läuft es so oder so hinaus, genauso wie der BER in einem Komplettabriss des erstellten Terminals und vollständigem Neubau enden wird. Je früher man das angeht, umso billiger!

"Die Servicebahnsteige einfach mal weglassen und alle Kopfbahnhofsgleise zu verschieben, das ist immer so schnell hingeschrieben und klingt so gut. Aber hat jemand auch mal überlegt, was für einen enormen Zusatzaufwand das bedeutet? Da sind wir dann technisch schon wieder bei einem Komplettneubau eines Kopfbahnhofs auf alter Fläche."

Dies bedeuted deutlich weniger Aufwand als die Erstellung von S 21 in seiner derzeitigen Version. Und am Ende wird es ein Kopfbahnhofneubau eben nicht auf der alten Fläche, sondern nur auf einem Teil der alten Fläche mit einem Gewinn an Stadtentwicklungsfläche.

"Wie schon festgestellt wurde, die wegzulassenden Bauteile bringen zwar möglicherweise Einsparungen, dem gegenüber stehen aber die fälligen Entschädigungen an die Baufirmen und vor allem die Sanierung und der Weiterbetrieb des Kopfbahnhofs samt seiner Zuläufe - letzteres würde ich ganz grob mit nochmal 1 bis 1,5 Milliarden obendrauf veranschlagen. Und wie schon festgestellt, die städtebaulichen Vorteile entfallen dann komplett und auch die zwar nicht zwingende, aber durchaus wünschenswerte Flughafenanbindung wäre dahin."

Die Entschädigungen an die Baufirmen wären gar nicht so teuer, da man denen nicht deren entgangenen Umsatz ersetzen muß, sondern lediglich deren entgagenen Gewinne. Und wieviel Prozent an Gewinn steckt in einer solchen Rechnung? Wenn es mehr als 10% sind wäre es viel! Und die Flughafenanbindung in ihrer derzeitig gepriesenen Version ist unmöglich, acht Stockwerke tief, der Zugang wäre im Brandfall das ideale Kamin, Brandschutz unmöglich, besser gleich die ganz einfache Schnellversion als gar nichts! Übrigens, der Kopfbahnhof in seiner derzeit eingeschränkten Version weist sehr gute Pünktlichkeitswerte auf, so viel müßte man da also gar nicht verändern.

"Insofern würde ein Umschwenken nur noch Sinn machen, wenn S21 jetzt absehbar doch ganz erheblich teurer werden und an den 10 Milliarden kratzen würde."

Ein Weiterbau würde die 10 Milliarden noch weit übersteigen, nimm als Bezugsgröße die Kostensteigerung bei der Elbphilharmonie mit Faktor 10, also würden wir bei 30 bis 40 Milliarden am Ende landen. Das ist meine persönliche Prognose, wer wettet mit wie viel dagegen?

Re: Plan B

geschrieben von: Tunnelmaus

Datum: 01.06.16 20:11

Stupor Mundi schrieb:
genauso wie der BER in einem Komplettabriss des erstellten Terminals und vollständigem Neubau enden wird.
Was macht dich da so sicher?

Zitat:
Und die Flughafenanbindung in ihrer derzeitig gepriesenen Version ist unmöglich, acht Stockwerke tief, der Zugang wäre im Brandfall das ideale Kamin, Brandschutz unmöglich, besser gleich die ganz einfache Schnellversion als gar nichts!
Der geplante Flughafenbahnhof unterscheidet sich in nichts von einer normalen tiefliegenden U-Bahnstation. Wenn da der Brandschutz unmöglich sein soll, wie baut man in London dann das Crossrail-Projekt? Ich halte den Flughafenfernbahnhof brandschutztechnisch für einfacher beherschbar als die große Bahnsteighalle des Tiefbahnhofs.

Zitat:
Ein Weiterbau würde die 10 Milliarden noch weit übersteigen, nimm als Bezugsgröße die Kostensteigerung bei der Elbphilharmonie mit Faktor 10, also würden wir bei 30 bis 40 Milliarden am Ende landen. Das ist meine persönliche Prognose, wer wettet mit wie viel dagegen?
Warum nicht gleich 300 bis 400 Milliarden?

Re: Plan B

geschrieben von: Stupor Mundi

Datum: 01.06.16 21:49

Wir werden sehen, welchen Wetteinsatz bist du bereit zu setzen?

Re: Plan B

geschrieben von: Paulson vom Dach

Datum: 01.06.16 22:49

Tunnelmaus schrieb:

Insofern würde ein Umschwenken nur noch Sinn machen, wenn S21 jetzt absehbar doch ganz erheblich teurer werden und an den 10 Milliarden kratzen würde. Ansonsten bleibt das einfache Durchhalten und Weiterbauen wohl in der Tat die sinnvollste Lösung, allem Gegnergeheule zum Trotz.

Ach weißt Du, sehr sehr viele Gegner heulen nicht sondern sie lachen über das Spektakel welches sich ihnen bietet: Über eine Bahn und eine Bundesregierung, welche die Suppe auslöffeln dürfen, die sie sich durch Sturheit selbst eingebrockt haben. Und sie werden noch lange, lange, lange löffeln - und die Gegner noch lange, lange lange was zu lachen haben.....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:01:22:54:05.

Re: Plan B

geschrieben von: mental

Datum: 01.06.16 22:59

Tunnelmaus schrieb:
Insofern würde ein Umschwenken nur noch Sinn machen, wenn S21 jetzt absehbar doch ganz erheblich teurer werden und an den 10 Milliarden kratzen würde. Ansonsten bleibt das einfache Durchhalten und Weiterbauen wohl in der Tat die sinnvollste Lösung, allem Gegnergeheule zum Trotz.

Du hast das Problem nicht ganz verstanden. Es geht hier um mehr als nur S21.

Ein Scheitern des Projekts und der zwang zu massiver Umplanung hätte eine extreme Außenwirkung für künftige Projekte.

Und diese Chancen stehen nicht ganz schlecht. Wenn sich Aufsichtsräte durch krankmachen vor der verantwortung drücken, kann eben auch ein mittlerer Behördenmitarbeiter ein wichtiges Stempelchen (Brandschutz? gleiche Sicherheit? Umweltauflagen?) einfach verweigern. Dann geht es weiter wie am BER. Und das eben zusätzlich zum Chaos, das jetzt schon herrscht!

Re: Plan B

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.06.16 23:53

Und sie werden noch lange, lange, lange löffeln - und die Gegner noch lange, lange lange was zu lachen haben.....

wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass lachen nicht angebracht ist angesichts dieser sinnlosen Geldumschichtung (es wird ja nicht verbrannt, es wird nur in andere Taschen umgeleitet). Die Knete der Steuerzahler sollte für sinnvolle Projekte ausgegeben werden, nicht für Stuttgart21, BER, Elbmusikhalle und Co. S21 bringt den Schienenverkehr nicht voran, BER hätte woanders gebaut werden können, billiger und weniger lärmbelästigend, der Musentempel ist auch nur für Leute die es sich leisten können, nicht für Otto Normalverbraucher. Der darf den ganzen @#$%& immer nur bezahlen

Re: Plan B

geschrieben von: octo

Datum: 02.06.16 00:03

Paulson vom Dach schrieb:

Tunnelmaus schrieb:

Insofern würde ein Umschwenken nur noch Sinn machen, wenn S21 jetzt absehbar doch ganz erheblich teurer werden und an den 10 Milliarden kratzen würde. Ansonsten bleibt das einfache Durchhalten und Weiterbauen wohl in der Tat die sinnvollste Lösung, allem Gegnergeheule zum Trotz.

Ach weißt Du, sehr sehr viele Gegner heulen nicht sondern sie lachen über das Spektakel welches sich ihnen bietet: [...]
Am lustigsten finde ich einen Professor der TU Vaihingen der sich immer wieder auf eine Simulation bezieht die keiner nachvollziehen kann, weil sie einem "Schwelbrand" zum Opfer fiel. Jaja, jetzt werden die Befürworter wieder gleich lauft "Verschwörung" brüllen, aber auch diese lustige Episode ist Teil der ungewollt komischen Schlammschlacht um Stuttgart-21.

Was wurde eigentlich aus diesem Pfarrer der Gegner als "Schmutzfinken" beschimpfte, ihnen Sympathie für die RAF unterstellte und sie aus der Stadt jagen wollte? Gibts den immer noch?

Mich sachlich zum Thema selber äußern tue ich nicht mehr, dafür habe ich meine Gründe. Außerdem wäre es meist eh nur noch vergebene Liebesmüh, selbst der hier einmal ausgeplauderte aktuelle Planungsstand war für die Fanboys eine "Verschwörung".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:02:00:03:34.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -