DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 21 - Stuttgart 21 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
In dieses Forum gehören alle Diskussionen und News zum Thema "Stuttgart 21". - Eine dringende Bitte an alle Beitragsverfasser: Sachlich bleiben - ganz gleich, ob man für oder gegen dieses Projekt ist. Beleidigungen und Verleumdungen sind auch in diesem Forum NICHT gestattet!
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: Logikus

Datum: 17.07.11 13:40

@Kmueller
Gute Überlegung.
Es gibt somit zwei Probleme auf dem Bahnsteig:
a) Das Ansammeln vieler Menschen auf dem nur 10 m breiten Bahnsteig (zum Vergleich Stuttgarter S-Bahn: 14 m)
b) Das blitzartige Ein/Ausstiegen in teilweise weniger als 2 Minuten.

Die Befürworter werden sagen, das Problem a) hat jeder Bahnhof. Stimmt, aber wenn man das Ansammeln vieler Menschen plant, muss man für diese auch Platz einplanen.
@Guber oder Architekten: Wieviel m² muss man für Dachstützen, Bänke, Treppen, Papierkörbe usw. von der Bahnsteigfläche abziehen?

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: mcrx

Datum: 17.07.11 14:51

luc schrieb:
-------------------------------------------------------
> Leider sind deine Beispiele nichts weiter als
> heiße Luft. Dank zahlreicher erhalten gebliebener
> Nebenstrecken ist da ja fast jede Stadt >10.000
> Einwohner und manche kleinere ein
> Verkehrsknotenpunkt.
>
> zu IC 1608: Hast du dann auch eine Erklärung,
> warum der IC 1608 6 Minuten Aufenthalt in Biel
> (50.000 Einwohner) hat? Nebenbei fährt am
> Jurasüdfuß ein paar Minuten vorher ein (gleich
> wackeliger) Zug nach Genf, von daher dürfte es im
> wesentlichen nur Einsteiger in Solothurn (im
> übrigen 16.000 Einwohner) geben.
>
> zu IC 508: wieder Biel absichtlich vergessen
> (immerhin 6 Minuten, wie erklärst du dir das? Ist
> doch kein Kopfbahnhof?)
>
> Die einzigen Halte des RE 2925 sind Münchenbuchsee
> und Lyss (muss man die kennen?). Hast wohl
> gehofft, dass keiner dein Zeug nachprüft?
>


Nein, meine Beispiele sind keine heiße Luft. Die ursprüngliche Frage war, ob es in der Schweiz ebenfalls Bahnhöfe gibt, in denen keine drei Minuten gehalten wird. Daraufhin habe ich Bahnhöfe aufgezeigt, wo der Fernverkehr weniger als drei Minuten hält.
Damit das ganze halbwegs vergleichbar ist, habe ich mir (bis auf den RE - wirklich schlechtes Beispiel) nicht irgendwelche Bahnhöfe ausgesucht, sondern in größeren Städten der Schweiz:
Genf, Lausanne, Neuenburg - ein sehr gutes Beispiel habe ich sogar noch vergessen: Winterthur, Haltezeit bei allen FV-Linien zwei Minuten.

Deshalb habe ich weder Biel, Bern oder sonst einen Bahnhof vergessen, schon gar nicht absichtlich, weil das einfach keine Beispiele für Haltezeiten unter drei Minuten sind. Schlicht und einfach. Ich finde in meinem ursprünglichen Beitrag leider auch keinen Hinweis darauf, dass ich mit den paar Beispielen einen Beweis "in der Schweiz hält der FV nie länger als drei Minuten" führen oder suggerieren wollte.

Lesen - verstehen - Zusammenhang herstellen - posten. Überspringt man einen der mittleren Schritte, wirds peinlich.

Zu Beispielen aus der Schweiz

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.07.11 14:59

luc schrieb:
-------------------------------------------------------
> > [Beispiele aus der Schweiz]
>
Ergänzend zu den Ausführungen von Florian Ziese ist noch etwas nachzutragen:
>
> Hast du dann auch eine Erklärung,
> warum der IC 1608 6 Minuten Aufenthalt in Biel
> (50.000 Einwohner) hat? Nebenbei fährt am
> Jurasüdfuß ein paar Minuten vorher ein (gleich
> wackeliger) Zug nach Genf, von daher dürfte es im
> wesentlichen nur Einsteiger in Solothurn (im
> übrigen 16.000 Einwohner) geben.
>
Der 1608 kommt lt. SBB-Kursbuch von Basel via Moutier, nicht von Zürich via Solothurn. Von dort kommt der 'zweite wackelige Zug', der ICN 508. Aber dieser ist die Erklärung. Es fahren nämlich keineswegs beide Züge nach 'Genf', sondern nur der Züricher (der 508), während der Basler (der 1608) Lausanne ansteuert. Beide wickeln deshalb in (edit:) Biel einen Korrespondenzanschluß ab, und diesem Zweck dienen die langen Aufenthalte von zusammen 12 min.. Eine Stunde später vertauschen sich die Fahrtwege (usw. usw.) und damit die Abfahrtszeiten; dann hat der Basler Zug 3 Min. Aufenthalt und der Züricher 9 min., also wieder zusammen 12 min.. Die DB braucht für eine ähnliche Konstruktion (Frankfurt/Köln-Basel/München) in Mannheim gute 15 min. Gesamtaufenthalt; mangels Kursbuch kann ich das leider nicht minutengenau über den ganzen Tag verfolgen.

Daß die Korespondenzaufenthalte gerade in Biel sind (statt in Neuchatel oder Yverdon), könnte damit zusammenhängen, daß dort die Sprachgrenze ist, und deswegen an dieser Stelle die Linie von/nach Zürich am schwächsten besetzt. Dafür spricht, daß ab Biel stdl. zwei Regionalzüge Richtung Olten sowie ein weiterer Schnellzug ('IR') Richtung Zürich eingesetzt werden, die gar nicht aus/in die Westschweiz durchgebunden sind. Oder es könnte damit zusammenhängen, daß der IR Zürich-Biel wegen des Misalpino-Fiaskos nicht mit ICN ausgestattet werden kann, so daß der eigentlich schnellere ICN Zürich-Genf/Lausanne als Partner in einem 30min-Takt bis Biel darauf Rücksicht nehmen muß. Wir werden sehen, ob sich am Konzept etwas ändert, sobald für die IR-Linie Zürich-Biel ICN verfügbar sind.
>
> > IC 1608 Basel - Lausanne
> > Neuchâtel 7:32-7:34
> >
> > IC 508 Zürich - Genf Airport
> > Olten 6:38 - 6:40
> > Solothurn 6:57 - 6:59
> >
> > IR 1416 Martigny - Genf
> > Lausanne 7:09 - 7:11
> >
> > IC 706 Zürich - Genf Airport
> > Fribourg 6:54 - 6:55
> > Lausanne 7:40 - 7:42
> > Genf 8:15 - 8:18
>
Fangen wir an mit der einen Minute in Fribourg: die planmäßige Haltezeit der IC Zürich-Genf in Fribourg beträgt für alle Züge südwärts wie nordwärts eine Minute, was zweifellos unrealistisch ist, außer möglicherwiese sonntagsmorgens und spätabends. Die Fahrzeit dieser Linie (auch für alle Züge) beträgt aber von Fribourg bis Lausanne (südwärts) 55min., dagegen nordwärts (von Lausanne nach Fribourg) 53 min. Von Fribourg weiter nordwärts nach Bern gehts planmäßig in 22 min., südwärts dagegen (von Bern nach Fribourg) in nur 20 min.. Ganz offensichtlich hat man hier 4 min. Fahrzeitreserven südwärts bewußt in den letzten Abschnitt vor den Knoten Lausanne gelegt und nordwärts direkt vor den Knoten Bern, damit diese Reserven jedem Zug bis zum letzten km vor dem Knoten zur Verfügung stehen. Auf Kosten davon, daß die meisten dieser IC in Fribourg unschädliche 1-3 min. zu spät abfahren. Das ist ein durchaus sinnvolles Prinzip - sofern Infrastruktur und Streckenbelegung solche Freiheiten erlauben, was in S21 nicht der Fall zu sein scheint.

Die sonstigen IC-Haltezeiten von 2 min. kenne ich auch von Bonn, Düsseldorf, Duisburg usw.. Die einzig interessante Frage in diesem Zusammenhang ist: wo hält man den Plan ein (und warum) und wo (und warum) nicht?
>
> > RE 2925 Bern - Biel
> > Zwei Unterwegshalte mit 0 und 1 Minute
> Haltezeit.
>
> Die einzigen Halte des RE 2925 sind Münchenbuchsee
> und Lyss (muss man die kennen?). Hast wohl
> gehofft, dass keiner dein Zeug nachprüft?
>
Zwischen Biel und Bern fährt alle 30-min. eine etwa 10mal haltende 'S-Bahn'; 3 min. zuvor fährt jeweils ein 'IR' mit nur zwei Zwischenhalten ab, so daß alle 4 Züge in Bern in einem annähernden 15-min-Rhythmus eintreffen. Rückwärts spiegelbildlich. Faktisch handelt es sich bei diesem 'IR' mit einem Laufweg von ca. 30km(!) um eine 'beschleunigte S-Bahn', die fast nur dem Regionalverkehr dient. Als ich im letzten Jahr zweimal diese Strecke fuhr, waren 'S-Bahn' und 'IR' mit technisch identischen Doppelstockeinheiten ähnlich der S-Bahn Zürich ausgestattet, und ich meine sogar, daß in Biel eine 'S-Bahn' auf einen 'IR' wendete oder umgekehrt. Die etwa halbstündlichen Ankünfte/Abfahrten in Biel und die etwa viertelstündlichen in Bern bieten an beiden Enden gute, aber keine knappst kalkulierten Übergänge ins dortige Angebot.

Da sich die IR in Lyss begegnen (wohl deshalb ist dort 1 Min. Haltezeit ausgewiesen), bieten sie ferner einen Übergang von Biel/Bern auf die Nebenstrecke Kerzers-Lyss-Büren und umgekehrt. Die Züge dieser Nebenstrecke haben zu diesem Zweck in Lyss 8 min. Aufenthalt. Solche Konzepte würde man sich wünschen für Strecken wie die von Stuttgart nach Pforzheim, Heilbronn, Tübingen, Aalen, Göppingen...Verbunden mit dem Wiederaufbau von Strecken des Typs Kerzers-Büren. Was man da mit 4 Mrd. alles machen könnte....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:07:17:16:07:31.

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: mcrx

Datum: 17.07.11 15:29

Florian Ziese schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Das ist einfach ein Ablenkungsmanöver. An den
> kleinen Zwischenhalten reichen natürlich auch
> kürzere Zwischenhalte (das hat ja auch in D
> niemand bestritten, in Plochingen oder Pforzheim
> oder Rottweil braucht der Fernverkehr sicher keine
> 3 min halten). Einzig Lausanne wäre bei den
> grossen Knoten dabei, aber hier verteilt sich das
> Fahrgastaufkommen vermutlich auf viele Züge.


Achso, in den Schweizer Knoten verteilt sich das Fahrgastaufkommen auf viele Züge - in Stuttgart aber nicht? Weiterhin sind Genf, Lausanne, Winterthur (hatte ich vergessen, alle FV-Linien 2 Minuten Haltezeit) unter den sechs größten Städten in der Schweiz. Bern wäre die einzige verbleibende in den Top 6 mit Durchgangsbahnhof.


>
> > zu IC 1608: Hast du dann auch eine Erklärung,
> warum der IC 1608 6 Minuten Aufenthalt in Biel
> > (50.000 Einwohner) hat?
>
> Und Biel ist eben der wichtigste Knoten an der
> Strecke (nach Zürich), da hier aufgrund des
> Gegenseitigen Anschlusses der grösste
> Fahrgästwechsel stattfindet. Und in Biel steht der
> Zug dann "überraschenderweise" immer mindesten 3
> min. Je nach Fahrlage und Anschluss werden da bis
> zu 9 min draus (hier findet ein zweistündlicher
> Linienwechsel aus Basel und Zürich nach Genf und
> Lausanne statt. Kann der Zug direkt durchfahren,
> braucht er 3 min und der "Überholte" 8-9 min,
> fahren sie hintereinander, halten beide etwa 6
> min).
>


Hab ich da irgendetwas Gegenteiliges behauptet? Viel Spass beim suchen...

> > Nebenbei fährt am Jurasüdfuß ein paar Minuten
> vorher ein (gleich
> > wackeliger) Zug nach Genf, von daher dürfte es
> im wesentlichen nur Einsteiger in Solothurn (im
> übrigen 16.000 Einwohner) geben.
>
> Nein nicht wirklich. Die Fahrgäste verteilen sich
> etwa auf beide Züge, somit muss der Zug in den
> kleineren Ort kaum lang halten (wobei in so
> "kleinen" Orten sowieso keine 3 min gewartet
> werden muss, z.B. ist Pforzheim etwa 4 mal grösser
> als Neuchatel, und trotzdem würde ich in Pforzheim
> die IC keine 3 min stehen lassen).


Man sollte sich doch bitte mal dringend festlegen. Ist die Schweiz jetzt zu Deutschland vergleichbar, weil der ITF so toll funktioniert oder ist sie es eben nicht, weil alles viel kleiner ist?
Neuenburg ist in der Schweiz kein kleiner Ort.


> > Die einzigen Halte des RE 2925 sind
> Münchenbuchsee und Lyss (muss man die kennen?).
> Hast wohl
> > gehofft, dass keiner dein Zeug nachprüft?
>
> Eben, Müchenbuchsee ist etwa so gross wie Engen,
> Lyss so gross wie Spaichingen. Dort hält der
> Gäubahn-RE auch nur kurz. Nur sagt das eben nichts
> darüber aus, wie lange der Gäubahn-RE in Stuttgart
> halten muss. Ab nächstem Fahrplanwechsel fahen die
> RE dann übrigens in Münchenbuchsee ohne Halt
> durch, dafür fährt die S-Bahn dann Mo-Fr alle 15
> min. Ob man nun einen Ort, bei dem man nicht mal
> einen RE-Halt für nötig hält und die S-Bahn als
> ausreichend ansieht unbedingt als Vergleich für
> den Stuttgart Hbf heranziehen kann...


Warum ich dieses Beispiel aufgeschrieben habe, frage ich mich auch...


> Allgemein kann man sagen, dass in der Schweiz die
> Züge an den kleineren Halten 1 min stehen, an den
> etwas grösseren zwei Minuten und an den grösseren
> Knoten oft 3 min und an den wichtigen Knoten noch
> mehr (wobei hier dann schon der ITF hereinspielt).
> Nicht zu vergessen, Stuttgart hat mehr als 50 %
> mehr Einwohner als Zürich, 4 mal so viele wie Bern
> oder Lausanne und fast 12 mal soviele wie
> Neuchatel und mehr als 60 mal so viele wie
> Münchenbuchsee. Da kam man schon überlegen, welche
> Orte man zum Vergelich herannimmt und welche
> nicht.
>
> Florian


Wie oben schon geschrieben... entweder man betrachtet absolute Zahlen, dann kann man die Schweiz nicht mit Deutschland vergleichen, oder man betrachtet relative Zahlen, dann kann man es. Ich kann es aber halt nicht einfach jedes Mal so machen, wie es für mein Ergebnis passt, sondern so, wie es sinnvoll ist.

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: Biene

Datum: 17.07.11 15:37

Logikus schrieb:
-------------------------------------------------------
> @Kmueller
> Gute Überlegung.
> Es gibt somit zwei Probleme auf dem Bahnsteig:
> a) Das Ansammeln vieler Menschen auf dem nur 10 m
> breiten Bahnsteig (zum Vergleich Stuttgarter
> S-Bahn: 14 m)
> b) Das blitzartige Ein/Ausstiegen in teilweise
> weniger als 2 Minuten.
>
> Die Befürworter werden sagen, das Problem a) hat
> jeder Bahnhof. Stimmt, aber wenn man das Ansammeln
> vieler Menschen plant, muss man für diese auch
> Platz einplanen.
> @Guber oder Architekten: Wieviel m² muss man für
> Dachstützen, Bänke, Treppen, Papierkörbe usw. von
> der Bahnsteigfläche abziehen?



Auch ein verreisender Rollstuhlfahrer mit Begleitung wird mindestens einen Koffer dabei haben, folglich muss der Fahrstuhl eine recht beträchtliche Innen-Grundfläche haben. Die Außenmaße dürften nicht nur unwesentlich größer sein.
Kann niemand hierfür eine Flächengröße angeben? Und weiter: zwar nicht im ICE, aber im RE werden auch Fahrräder transportiert. Die müssten eigentlich auch in den Aufzug passen, oder?
In dem Zusammenhang noch einmal ein Hinweis auf Hamburg-Hbf, ebenfalls mit 4 Bahnsteigen und 8 Gleisen. Hier stehen der Regionalexpress nach Kiel auf Gleis 7a und der nach Lübeck auf Gleis 7 b regelmäßig erhebliche Zeit vor der Abfahrt bereit (mindestens 20 Min), so dass man nicht auf dem Bahnsteig warten muss, sondern in aller Ruhe ein freies Abteil suchen und gemütlich einsteigen kann. Diesen Komfort kann $ 21 leider nicht bieten.
Merke: es muss nicht immer ein Kopfbahnhof sein.

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: Logikus

Datum: 17.07.11 15:42

Da der Bahnhof Hamburg immer wieder als Vergleich herangezogen wird:
Weiss jemand, wie breit dort die Bahnsteige sind?

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: Biene

Datum: 17.07.11 15:54

Logikus schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da der Bahnhof Hamburg immer wieder als Vergleich
> herangezogen wird:
> Weiss jemand, wie breit dort die Bahnsteige sind?
Auf jeden Fall zu schmal, nach dem Gedränge zu urteilen, auf regelmäßig an Gleis 13 und 14 herrscht, wenn auf beiden ICEs halten.

Re: Stresstest-Unterlagen: Neun Haltezeiten < 3 Minuten

geschrieben von: luc

Datum: 17.07.11 21:11

Wer den dämlichen RE postet und damit Angriffsfläche ohne Ende bietet (so wie die DB jetzt bei ihrem tollen Stresstestfahrplan), sollte untere Regel eigentlich selbst beherzigen.

mcrx schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lesen - verstehen - Zusammenhang herstellen -
> posten. Überspringt man einen der mittleren
> Schritte, wirds peinlich.
mcrx schrieb:
-------------------------------------------------------
> > 3 min halten). Einzig Lausanne wäre bei den > grossen Knoten dabei, aber hier verteilt sich das
> > Fahrgastaufkommen vermutlich auf viele Züge.
>
> Achso, in den Schweizer Knoten verteilt sich das Fahrgastaufkommen auf viele Züge - in Stuttgart
> aber nicht?

Nein, aber in Lausanne gibt es nur einen vernünftigen FV-Anschluss (den Richtung Wallis), der auch nur beschränkt interessant ist, da Visp wiederum via Lötschberg schneller ab Bern erreicht werden kann. Und die Zahl der Einsteiger Richtung Genf verteilt sich auf 5 Züge pro Stunde. Und vom Wallis her als einziger Zubringer-Zug hat man keinen Anschluss an diesen IC (sondern fährt direkt hinterher als nächster Zug).

> Weiterhin sind Genf, Lausanne, Winterthur (hatte ich vergessen, alle FV-Linien 2 Minuten Haltezeit) unter den sechs größten Städten
> in der Schweiz.

Genf ist quasi Endbahnhof, da hat man fast nur Aussteiger und nur sehr wenige Einsteiger zum Flughafen (in den Zügen herrscht oft gähnende Leere), da kann man eigentlich nur die halbe Wartezeit ansetzen und ist somit mangels "richtiger" durchgehender Züge ausser Konkurrenz . Winterthur hat viele S-Bahn-Linien nach Zürich, eine fährt unmittelbar vor den Fernverkehrszügen und hat sogar eine kürzere Fahrzeit nach Zürich als die Fernverkehrszüge und zudem fahren zwei Fernzüge im Blockabstand, auf die sich die Fahrgastströme aufteilen. Und alle Orte (ausser Genf ohne wirklichen durchgehenden Züge) sind eben massiv kleiner als Stuttgart oder Zürich und haben daher nicht so viel Zielverkehr, sondern nur Umsteigeverkehr.

> Hab ich da irgendetwas Gegenteiliges behauptet? Viel Spass beim suchen...

Aber Biel dürfte nach Zürich der wichtigste Zwischenbahnhof an dieser Linie sein (von den Endpunkten abgesehen) und hier hält er eben mit mindestens 3 min länger als an den unwichtigeren Halten.

> Man sollte sich doch bitte mal dringend festlegen. Ist die Schweiz jetzt zu Deutschland vergleichbar,
> weil der ITF so toll funktioniert oder ist sie es eben nicht, weil alles viel kleiner ist?
> Neuenburg ist in der Schweiz kein kleiner Ort.

Aber trotzdem hat es halt viel weniger Einwohner und ist damit als Ziel unattraktiver. In grossen Städten wie Zürich oder Bern oder Stuttgart gibt es halt viele, die als Ziel diesen Ort haben (oder in den Bereich mit lokalem Verkehr (S-Bahn, Tram, Bus) wollen) und entsprechend hat es viele Aus-/Einsteiger und der Zug muss länger stehen bleiben, bis die alle raus/rein sind.

> Wie oben schon geschrieben... entweder man betrachtet absolute Zahlen, dann kann man die
> Schweiz nicht mit Deutschland vergleichen, oder man betrachtet relative Zahlen, dann kann man es.
> Ich kann es aber halt nicht einfach jedes Mal so machen, wie es für mein Ergebnis passt, sondern
> so, wie es sinnvoll ist.

Aber es geht eben um die Grösse der jeweiligen Orte und das ist sehr gut vergleichbar. In kleineren Orten ist wenig los und daher warten die Züge kürzer. Das ist in Deutschland so und das ist in der Schweiz so. Daher macht es keinen Sinn, Stuttgart, das immerhind deutlich grösser ist als die grösste Stadt der Schweiz mit irgendwelchen "kleinen" Städten in der Schweiz zu vergleiche. Das ist genauso sinnvoll wie ein Vergelich von Stuttgart mit Pforzheim oder Rottweil.
Siehe zum Beispiel die S-Bahn in Zürich, auf den meisten Halten haben die Züge 0-1 min Aufenthalt, in Zürich sind es aber 2-3 min, auch in Winterthur meist 2 min, weil hier eben der grösste Fahrgastwechsel stattfindet.
Und genauso kann der IC in Deutschland in Tuttlingen eine Minute halten, in grösseren Pforzheim 2 min und im noch grösseren Stuttgart muss er eben noch länger halten.

Florian

Re: Zu Beispielen aus der Schweiz

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 17.07.11 21:56

kmueller schrieb:
-------------------------------------------------------
> Fangen wir an mit der einen Minute in Fribourg: die planmäßige Haltezeit der IC Zürich-Genf in
> Fribourg beträgt für alle Züge südwärts wie nordwärts eine Minute, was zweifellos
> unrealistisch ist, außer möglicherwiese sonntagsmorgens und spätabends. Die Fahrzeit
> dieser Linie (auch für alle Züge) beträgt aber von Fribourg bis Lausanne (südwärts) 55min., dagegen
> nordwärts (von Lausanne nach Fribourg) 53 min. Von Fribourg weiter nordwärts nach Bern gehts
> planmäßig in 22 min., südwärts dagegen (von Bern nach Fribourg) in nur 20 min.. Ganz offensichtlich
> hat man hier 4 min. Fahrzeitreserven südwärts bewußt in den letzten Abschnitt vor den Knoten
> Lausanne gelegt und nordwärts direkt vor den Knoten Bern, damit diese Reserven jedem Zug bis
> zum letzten km vor dem Knoten zur Verfügung stehen. Auf Kosten davon, daß die meisten dieser
> IC in Fribourg unschädliche 1-3 min. zu spät abfahren. Das ist ein durchaus sinnvolles Prinzip
> - sofern Infrastruktur und Streckenbelegung solche Freiheiten erlauben, was in S21 nicht der Fall zu
> sein scheint.

Gut erkannt, wenn man im grafischen Fahrplan nachschaut, ist der IC dort z.B. mit 7:54-7:56 eingezeichnet, im öffentlichen Fahrplan steht aber nur 7:54-7:55, in umgekehrter Richtung sind die Abweichungen 8:03-8:05 zu 8:03-8:04.

Als darf man Fribourg auch als 2 min IC-Halt ansehen.

Florian
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -