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Zweigleisige Tunnelröhren (liegengebliebene ICE's)

geschrieben von: Bahn21

Datum: 20.01.11 17:39

Logikus schrieb am 14.01.11 22:33:
-------------------------------------------------------
> Im Mühlbergtunnel in Bayern gab es erst heute wieder, wie letztes Jahr, einen ICE-Stillstand im Tunnel.
> Das Umsteigen in einen Ersatzzug geht in diesem zweigleisigen Tunnel offenbar ganz gut:
> [www.mainpost.de]


Ja, von erfolgreichen Evakuierungen in zweigleisigen Tunnelröhren war schon öfters in den Medien berichtet worden.

Der 5,5km lange Mühlbergtunnel hat ebenso wie der fast 11km lange Landrückentunnel eine zweigleisige Tunnelröhre.
(Beide gehören zur Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg.)

Dieses jüngste Ereignis erinnert an die ICE-Panne am 22.08.2010 im ebenfalls zweigleisigen Pulverdinger Tunnel der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart.
Damals war ein ICE wegen eines Schadens am Triebfahrzeug ca. 3 Stunden in diesem Tunnel (1878 m lang) bei Vaihingen/Enz liegengeblieben.
Das Abschleppen des Zuges klappte nicht, so daß die Fahrgäste im Tunnel in den Ersatzzug umsteigen mußten. Vgl. folgende Links:
--> [www.bild.de] ...(23.08.2010 - 00:46 UHR)
--> [www.sueddeutsche.de] ... (22.08.2010, 20:41)
--> [www.pcwelt.de]
--> [www.abendblatt.de] ... (22.08.2010, 10:42 Uhr)
..... "Nach derzeitigem Stand der Dinge geht die Unfalluntersuchungsstelle davon aus, dass das Problem beim Stromabnehmer im Triebfahrzeug lag."


Sind derartige Pannen auch schon in eingleisigen Tunnelröhren vorgekommen ?
Wie wurde da die Evakuierung aus stark frequentierten Fernverkehrszügen bewerkstelligt ?

rc



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:20:17:52:22.
Logikus schrieb am 14.01.11 22:33:
-------------------------------------------------------
> Im Mühlbergtunnel in Bayern gab es erst heute wieder, wie letztes Jahr, einen ICE-Stillstand im Tunnel.
> Das Umsteigen in einen Ersatzzug geht in diesem zweigleisigen Tunnel offenbar ganz gut: > [www.mainpost.de]
>
> Vielleicht muss man ja bei der Wahl des Tunnels (eingleisig oder zweigleisig) in erster Linie die Stehenbleiben-Häufigkeit von ICEs berücksichtigen....
> Dann waren die ganzen Diskussionen hier umsonst!
> Und S21 hätte die falschen Tunnels!


Nein, nicht unbedingt - das ist noch zu diskutieren.


Das Sicherheitskonzept der Bahn wurde in der Schlichtungsrunde zu S21 am 20.11.2010 vorgestellt - vgl. dazu die Video-Aufzeichnung
"20.11.2010 S21 Schlichtung, Teil 5b (von 13.40 bis 14.20 Uhr)" sowie die Folien zum Vortrag von K.-J. Bieger, Brandschutzbeauftragter der DB:
--> [www.youtube.com] ... (ab Minute 21:15)
--> [www.schlichtung-s21.de] ... (Seiten 6-10)

Danach ist ein vierstufiger Sicherheitsplan vorgesehen (Video ab Minute 24:30, Folie 4) :
(vgl. auch --> [www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de] )

1. Vorbeugung: getrennte eingleisige Tunnelröhren (baulicher/Anlagen-Brandschutz), Konstruktiver Brandschutz in den Schienenfahrzeugen
2. Ereignisminderung: Tunnelhalt vermeiden (Notbremsüberbrückung, Gesicherte Laufeigenschaften im Brandfall)
3. Selbstrettung : Reisenden Flucht ermöglichen (durch geeignete bauliche Maßnahmen wie z.B. 1,2m breite Fluchtwege)
4. Fremdrettung: Rettungskräften Hilfeleistung ermöglichen
...  Befahrbarkeit des Tunnels mit Straßenfahrzeugen
...  Löschwasservorrat (100 m³)
...  Trockenleitung mit Entnahmestellen
...  Rettungsplätze und Zufahrten
...  Energieversorgung
...  Transporthilfen
...  Fernbediente Erdung der Oberleitung
...  Sicherstellen der Kommunikation durch „Feuerwehrfunk"


Gemäß diesem Sicherheitskonzept sind insbesondere für den 9,5km langen Fildertunnel 2 parallele, eingleisige Röhren geplant, und zwar
- "zur Reduzierung der Ereigniswahrscheinlichkeit" (Video Minute 28:58)
- und "um auch die Eingriffe für die Feuerwehren zu verbessern" (Minute 29:40)

(Laut Tunnel-Richtlinie wäre eigentlich eine zweigleisige Tunnelröhre ausreichend, da hier nur Personenzüge fahren - also keine Güterzüge und damit kein Mischverkehr.)

Der Vorteil der eingleisigen Tunnelröhren ist sicherlich, daß eine Gefährdung durch einen entgegenkommenden Zug ausgeschlossen ist.
(z.B. Entgleisung des entgegenkommenden Zuges oder andere spezielle Ereignisse wie das Loslösen/Wegfliegen eines Fahrzeugteils - z.B. ICE-Tür.)

Ein Nachteil der 2 getrennten eingleisigen Tunnelröhren ist wohl, daß im Falle eines liegengebliebenen Zuges die Fahrgäste nicht so schnell in
einen Ersatzzug auf dem Parallelgleis (in der anderen Tunnelröhre) umsteigen könnten.
(Die Passagiere müssten erst alle durch einen Querschlag des Verbindungsbauwerks - und die dort befindlichen Brandschutztüren - gehen.)
Ein Halt im Tunnel soll zwar durch eine Reihe von Maßnahmen vermieden werden (z.B. durch "gesichterte Laufeigenschaften" der Fahrzeuge im Brandfall),
aber falls dennoch ein brennender Zug im Tunnel manövrierunfähig liegenbleiben sollte, stellt sich die Frage,
wie gut der Brandherd in der engen eingleisigen Tunnelröhre (mit stehendem Zug) zugänglich ist und wie schnell und erfolgreich dieser dort bekämpft werden kann.

Gibt es von bestehenden eingleisigen Tunnelröhren schon Erfahrungen hinsichtlich Brandbekämpfung bzw. Rettung der Reisenden ?


P.S.: Die bekannten Brand- und Katastrophenschutzübungen gehen wohl alle von einem Unglücksfall in einem zweigleisigen Tunnel aus,
z.B. Szenario: "ICE entgleist im Aegidiusbergtunnel, Feuer bricht im Bistrowagen aus" (Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt):
--> [www.bild.de]



rc



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:20:18:40:06.

Rettungsübungen in 2-gleisigen Tunnels

geschrieben von: Bahn21

Datum: 24.01.11 18:15

Bahn21 schrieb:
-------------------------------------------------------
> ...
> P.S.: Die bekannten Brand- und Katastrophenschutzübungen gehen wohl alle von einem Unglücksfall in einem zweigleisigen Tunnel aus



Die letzten 4 Großübungen ('Katastrophenschutz-Vollübungen') fanden alle in 2-gleisigen Tunnelröhren statt.

Hier sind die Links zu Video- und Foto-Aufnahmen:

- 17./18.07.2010 im Tunnel Irlahüll (7260 m) an der Schnellfahrstrecke (München-)Ingolstadt-Nürnberg bei Denkendorf
.. Übungsszenario: " ICE-Zug, der im Tunnel auf einen unbekannten Gegenstand fuhr und daher eine Vollbremsung vornehmen musste. Zahlreiche Personen wurden verletzt. "
.... --> [www.donaukurier.de] ... (18.07.2010 12:20 Uhr) ... Video (nach kurzer Werbung)

- 27./28.08.10 im Tunnel Aegidienberg (1240 m) bei Bad Honnef an der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt
.. Übungsszenario: " ICE entgleist im Aegidius-Tunnel. Feuer bricht im Bistrowagen aus - 20 Schwerstverletzte. "
..... --> [www.bild.de] ... (30.08.2010 - 00:17)

- 11./12.09.10 im Tunnel Kirchheim (3820 m) auf der Schnellstrecke (Würzburg-)Fulda-Kassel(-Hannover)
.. Übungsszenario: entgleister ICE im Tunnel
..... --> [www.osthessen-tv.de] ... Video (nach kurzer Werbung)
..... --> [www.osthessen-news.de] ... (12.09.10)
..... --> [www.hersfelder-zeitung.de] ... (13.09.10)

- 30./31.10.10 im Tunnel Wandersmann-Süd (795 m) auf der Strecke Wiesbaden-Hofheim/Wallau
.. Übungsszenario: " ICE im Tunnel entgleist und hat Feuer gefangen "
..... --> [www.wiesbadener-tagblatt.de] ... (01.11.10) ... Video
..... --> [www.drehscheibe-foren.de]


Derartige Rettungsübungen in eingleisigen Tunnels habe ich nicht finden können.

Re: Rettungsübungen in 2-gleisigen Tunnels

geschrieben von: ICE4

Datum: 25.01.11 13:03

Bahn21 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Derartige Rettungsübungen in eingleisigen Tunnels
> habe ich nicht finden können.

Das ist logisch, weil man früher eben nicht so gebaut hat. Erst der Katzenbergtunnel, die Tunnel auf der NBS Erfurt-Halle/Leipzig und die des Projekts S-UL werden eingleisig ausgeführt werden.

Re: Rettungsübungen in 2-gleisigen Tunnels

geschrieben von: Logikus

Datum: 25.01.11 13:22

Nachdem der Eurotunnel und der Gotthard-Basis-Tunnel eingleisig sind, bin ich sicher, dass man Übungen durchgeführt hat. Vielleicht wird darüber nicht viel veröffentlicht. Auf Webseiten der Feuerwehr könnte man fündig werden.

Die Wünsche der Stuttgarter Feuerwehr wurden übrigens, z.B. bei der Planfeststellung des Feuerbacher Tunnels, einfach übergangen.
Geißler hat aber gefordert, dass man die Forderungen der Stuttgarter Feuerwehr beachten sollte. Da kann sich die Planung ja noch eine Weile hinziehen...

Re: Rettungsübungen in 2-gleisigen Tunnels

geschrieben von: ICE4

Datum: 25.01.11 16:38

Logikus schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nachdem der Eurotunnel und der
> Gotthard-Basis-Tunnel eingleisig sind, bin ich
> sicher, dass man Übungen durchgeführt hat.
> Vielleicht wird darüber nicht viel veröffentlicht.
> Auf Webseiten der Feuerwehr könnte man fündig
> werden.

Ok, ich hatte gerade nur an deutsche Tunnel gedacht.


> Die Wünsche der Stuttgarter Feuerwehr wurden
> übrigens, z.B. bei der Planfeststellung des
> Feuerbacher Tunnels, einfach übergangen.
> Geißler hat aber gefordert, dass man die
> Forderungen der Stuttgarter Feuerwehr beachten
> sollte. Da kann sich die Planung ja noch eine
> Weile hinziehen...

Eine ähnliche Diskussion hatten wir mal bezüglich der Ausstattung es zweiten Stammstreckentunnels in München. Die Bahn macht nicht die Brandschutzvorschriften, sondern wird so planen, dass sie mit ihrem Vorhaben beim EBA durchkommt.
ICE4 schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Bahn21 schrieb:
> > --------------------------------------------------
> > Derartige Rettungsübungen in eingleisigen Tunnels habe ich nicht finden können.

>
> Das ist logisch, weil man früher eben nicht so gebaut hat. Erst der Katzenbergtunnel, die Tunnel auf der NBS Erfurt-Halle/Leipzig
> und die des Projekts S-UL werden eingleisig ausgeführt werden.



Ja, es sind noch nicht viele doppelröhrige, eingleisige Tunnel auf (deutschen) Schnellfahrstrecken in Betrieb.

Aber einer davon ist der Tunnel Wandersmann-Nord (1,1km) der Bahnstrecke Köln-Rhein/Main beim Abzweig Breckenheim in Richtung Wiesbaden.
(Daran schließt sich der 2-gleisige Tunnel Wandersmann-Süd an.)

--> [de.wikipedia.org]
--> [www.eisenbahn-tunnelportale.de]
--> [www.eurailpress.de]
--> [www.baumaschine.de]


Allerdings gab es dort wohl noch keine Rettungsübung.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:25:19:54:03.
Zitat:
Derartige Rettungsübungen in eingleisigen Tunnels habe ich nicht finden können.
http://lmgtfy.com/?q=buschtunnel+%C3%BCbung
Stückgut-Schnellverkehr schrieb:
-------------------------------------------------------
>>> Zitat: Derartige Rettungsübungen in eingleisigen Tunnels habe ich nicht finden können.
>
> [lmgtfy.com]


Danke für den Hinweis !

Am 25.10.2008 fand in Aachen eine Katastrophenschutzübung im neuen eingleisigen Buschtunnel (711m) statt.

"Das Szenario gestaltete sich wie folgt:
Ein mit 30 Personen besetzter Zug, der vom HBf Aachen kommend in Richtung Kelmis (Belgien) fährt,
entgleist mitten im Buschtunnel und fängt im vorderen Teil Feuer. Auslöser ist ein technischer Defekt.
"

--> [www.feuerwehr-pr.de]

"Einsatzkräfte rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus um in den dicht verrauchten Tunnel vor zu gehen."
"Die baulich fest installierte Tunnel-Wasserversorgung wurde mittels Schlauchleitungen unter Wasser gesetzt, um den fiktiven Brandherd am Zug zu löschen."
"Die Verletzten wurden durch die Feuerwehr aus dem Tunnel gebracht und dem Rettungsdienst vor Ort zugeführt."

--> [www.buschtunnel.de]
--> [www.thw-aachen.de]
--> [www.malteser-einsatzeinheit-aachen.de]


Infos zum Neuen Buschtunnel (711m, eröffnet am 23.11.07), der Bestandteil der Hochgeschwindigkeitsstrecke (Köln-)Aachen-Brüssel ist :

--> [www.eurailpress.de]
--> [www.jumbotec.de]
--> [www.buschtunnel.de]
--> [www.buschtunnel.de]
--> [www.drehscheibe-foren.de]


1974 gab es ein Zugunglück vor dem östlichen Tunnelportal des alten (damals 2-gleisigen) Buschtunnels.
--> [www.alles-schnucke.de]
"Ein Güterzug, der aus Gleis 8 Richtung Belgien abfahren wollte, stieß in Flankenfahrt mit einem von Aachen-HBF kommenden D-Zug zusammen."



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:27:18:03:50.
Dank an Bahn21 für diese interessanten Links.
Mir fällt auf:
- Trotz seiner Länge von über 700 m hat dieser Tunnel offenbar keinen Querstollen. Die Fahrgäste müssen also im worst case eine größere Strecke im Rauch zurücklegen als bei S21.
- Viele Bilder der Rettungskräfte sind am Tunnelausgang aufgenommen. Hier werden die Verletzten versorgt, wofür man Platz benötigt. Man müsste einmal in der Planfeststellung nachsehen, wie die Platzverhältnisse an den Bahnhof-seitigen Tunnelausgängen bei S21 sind und wie die Rettungskräfte dorthin fahren können. Nach meinen Kenntnissen (aus der Planfeststellung des Feuerbacher Tunnels) gab es hier Meinungsverschiedenheiten zwischen Stuttgarter Feuerwehr und DB.
Hallo Logikus, vielen Dank für die guten Kommentare !

Logikus schrieb 27.01.11 18:26:
-------------------------------------------------------
> Mir fällt auf:
> - Trotz seiner Länge von über 700m hat dieser Tunnel offenbar keinen Querstollen. Die Fahrgäste müssen also im worst case eine größere Strecke im Rauch zurücklegen
als bei S21.
> - Viele Bilder der Rettungskräfte sind am Tunnelausgang aufgenommen. Hier werden die Verletzten versorgt, wofür man Platz benötigt.


Wegen der relativ kurzen Länge des Buschtunnels hat man wohl auf einen Querstollen zwischen dem neuem und dem alten Buschtunnel (Sanierung im Gang,
Inbetriebnahme geplant für Oktober? dieses Jahres) verzichtet. Damit beträgt die maximale Länge des Fluchtwegs 355m (=711m/2).
Bei S21 wären es nur 250m=500m/2 bis zum nächstgelegenen Querstollen.

Bei der Übung kam es offenbar darauf an, daß die Feuerwehr Zeichen von Fahrgästen erkannte (z.B. Hilferufe), um schnellstens den Verletzten helfen zu können (Fremdrettung).
Zitat aus dem Bericht:
"An beiden Enden des Tunnels trafen Fahrzeuge der Feuerwehr und Rettungseinheiten an. Das Hauptaugenmerk verlagerte sich schnell auf das Tunnelportal auf der belgischen Seite.
Hier waren die Rettungswege kürzer und die ersten unverletzten Personen liefen hier den Rettungskräften entgegen."
--> [www.feuerwehr-pr.de]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:30:18:09:41.

Feuerwehrzufahrten zu S21 Tunnels

geschrieben von: Bahn21

Datum: 30.01.11 18:21

Logikus schrieb 27.01.11 18:26:
-------------------------------------------------------
> Mir fällt auf:
> - Trotz seiner Länge von über 700 m hat dieser Tunnel offenbar keinen Querstollen.
> Die Fahrgäste müssen also im worst case eine größere Strecke im Rauch zurücklegen als bei S21.
> - Viele Bilder der Rettungskräfte sind am Tunnelausgang aufgenommen. Hier werden die Verletzten versorgt, wofür man Platz benötigt.
>
> Man müsste einmal in der Planfeststellung nachsehen, wie die Platzverhältnisse an den Bahnhof-seitigen Tunnelausgängen bei S21 sind
> und wie die Rettungskräfte dorthin fahren können.
> Nach meinen Kenntnissen (aus der Planfeststellung des Feuerbacher Tunnels) gab es hier Meinungsverschiedenheiten zwischen Stuttgarter Feuerwehr und DB.



Die Lage von 4 Feuerwehrzufahrten im erweiterten Bereich des Hauptbahnhofs ist in Folie 10 der folgenden Präsentation (aus der Schlichtung) zu sehen:
Nordkopf Hbf, Südkopf Hbf, Nordportal des doppelrörigen Tunnels Feuerbach, Ostportal des doppelrörigen Tunnels Cannstatt / Beginn des 2-gleisigen Rosensteintunnels
Beispielhaft ist dort die Rettungszufahrtstraße ('Ehmannstraße') zum Canstatter Tunnel dargestellt (Folie 11).
--> [www.schlichtung-s21.de]

Der Planfeststellungsbeschluss vom 13.10.06 zum PlanFeststellungsAbschnitt 1.5 (PFA1.5: Zuführung Feuerbach u. Bad Cannstatt) enthält in Kap.B/III (Rechtl. Würdigung),
Abschnitt 4.9.1.2, S. 383ff, das Brandschutz- und Rettungskonzept für den PFA 1.5 - und dort insbesondere die Prüfung der Rettungsplätze und Rettungszufahrten (S. 388f).
--> [www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de] ... (S. 388ff)

"(4) Rettungszufahrt, Rettungsplatz am Portal Rosenstein
Die beantragte Lösung entspricht den Vorgaben der Tunnelrichtlinie des Eisenbahn-Bundesamtes.
Die weitergehenden Forderungen der Branddirektion Stuttgart und der höheren Katastrophenschutzbehörde
nach einem Rettungsplatz im Bereich des Portals Rosensteinpark sind daher zurückzuweisen.

...
Im Falle des Portals Rosensteinpark kann im Ereignisfall durch die Sperrung der Neckartalstraße
(B10) ein Rettungsplatz eingerichtet werden, der über das Wegenetz im Rosensteinpark mit dem
Tunnelportal verbunden ist."


" (5) Befahrbarkeit der zweigleisigen Fernbahn-Tunnelröhre des Rosensteintunnels
Auf die Befahrbarkeit des zweigleisigen Tunnelabschnitts der Fernbahn zwischen Portal Rosensteintunnel
und Rettungszufahrt Ehmannstraße wurde im Rahmen des 2. Änderungsverfahrens verzichtet.
Sowohl die Branddirektion der Landeshauptstadt Stuttgart als auch die höhere Katastrophenschutzbehörde
fordern jedoch, dass dieser befahrbar ausgebildet werden müsse.
Über die Rettungszufahrt Ehmannstraße müsse in beide Richtungen in den Tunnel eingefahren werden können.
Diese Forderung wird zurückgewiesen.
"



Meines Erachtens sollte auch hier Geißler's Schlichterspruch --> [www.stuttgart.de] greifen:

"5. Die bisher vorgesehenen Maßnahmen im Bahnhof und in den Tunnels zum Brandschutz und zur Entrauchung müssen verbessert werden.
Die Vorschläge der Stuttgarter Feuerwehr werden berücksichtigt.
"




P.S. Laut den Nebenbestimmungen in Kapitel A/VIII, Abschnitt 8, S. 146f muß die Vorhabenträgerin (DB)
u.a. folgende Auflagen zum Brand- und Katastrophenschutz einhalten:
--> [www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de] ... (S. 146)

" 8.6. Die Vorhabenträgerin wird verpflichtet, für den Tunnel einen Feuerwehrplan nach DIN 14095
sowie den Ausführungsbestimmungen der Branddirektion Stuttgart zu erstellen und bei Veränderung
ständig fortzuschreiben. Wegen des Planumfanges, der Ausführung und der Anzahl der zur
Verfügung zu stellenden Exemplare hat sie mit der Branddirektion Stuttgart Verbindung aufzunehmen.
"



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:30:18:32:42.
Bahn21 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Damit beträgt die maximale Länge des
> Fluchtwegs 355m (=711m/2).
> Bei S21 wären es nur 250m=500m/2 bis zum
> nächstgelegenen Querstollen.

Ich würde von maximalen Fluchtweglängen in Länge des Querstollenabstandes ausgehen, nicht von der Hälfte davon.

Im Brandfall ist in der ungünstigsten Konstellation davon auszugehen, daß die Menschen in Richtung vom Feuer weg fliehen, egal, in welche Richtung die Fluchtwegbeschilderung zeigt. Insbesondere dann, wenn das Feuer in der Nähe ist und nicht abschätzbar ist (und das dürfte in Kurven, Dunkelheit etc. selten der Fall sein), ob der Retungstollen noch vor oder schon hinter der Brandstelle ist.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!

Re: Feuerwehrzufahrten zu S21 Tunnels

geschrieben von: Logikus

Datum: 30.01.11 19:21

@bahn21
Ja. genau diese rot markierten Stellen hatte ich gelesen. Ich finde das ziemlich vermessen, etwas gegen die Vorstellungen der örtlichen Feuerwehr zu planen, das würde bei einem Privatmensch oder einer Firma vermutlich nicht gehen.
@dt8.de
Genau! Ich bin auch auf die Halbierung hereingefallen. Das wäre bei vielen gleichverteilten Störungsorten der Mittelwert. Der Worst-case ist aber, wie Sie schreiben, dass es genau vor einem Querschlag brennt und die Menschen somit den ganzen Abstand laufen müssen.

Haben Sie im Thread über die TGV-Tunnel meinen Platz 1 auf der Querschlagabstandsrangliste gelesen? 200 m zwischen Frankreich und Spanien.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:30:21:20:13.
Das gilt aber auch für die Von Bahn21 genannten Tunnel, der Brand kann ja auch zwischen den Personen und dem Tunnelportal liegen, dann müsste die Flucht durch den gesamten Tunnel stattfinden.

Re: Feuerwehrzufahrten zu S21 Tunnels

geschrieben von: guber

Datum: 31.01.11 09:39

Nun, ein kleiner Tipp aus der Praxis:
Die Feuerwehr ist nicht immer sachkundiger als der Brandgutachter und Planer, und fordert deswegen auch öfters mal Sachen, die nachweislich die Sicherheit verringern, oder aber bei gleicher Sicherheit ein vielfaches Kosten.
Die Anforderungen der Feuerwehr zu prüfen und qualifiziert zu bewerten lohnt dagegen immer. Nur blind übernehmen sollte man sie auch nicht immer.
Was bei S21 gilt kann ich ohne umfangreiche Simulationen nicht sofort sagen.
guber schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das gilt aber auch für die Von Bahn21 genannten
> Tunnel, der Brand kann ja auch zwischen den
> Personen und dem Tunnelportal liegen, dann müsste
> die Flucht durch den gesamten Tunnel stattfinden.

Ich habe nie das Gegenteil behauptet.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!
Nun, du hast aber so den Eindruck erweckt, als ob die Halbierung nur bei S21 anzusetzen wäre...

Re: Ist der Fildertunnel ein Sicherheitsrisiko?

geschrieben von: Warbeast

Datum: 31.01.11 11:07

ICE4 schrieb:
> 1. Die generatorische Bremse darf in die
> Bremskraftberechnung nicht einfließen, weil - wie
> Du geschrieben hast - ja das Netz mal nicht da
> sein kann, in welches gespeist werden soll.
> Ausnahme bilden hier Fahrzeuge, die
> Bremswiderstände auf dem Dach haben und somit die
> elektrische Energie verheizen statt einzuspeisen.
> Hier sagt man: Verheizen ist zuverlässig und geht
> immer, daher darf diese Bremse mit in die
> Bremskraftberechnung einfließen.

Stimmt nicht ganz. Es gibt meines Wissens nach nur 2 Baureihen (103, 180) mit einer Netzunabhängigen Widerstandsbremse. Bei alles anderen Baureihen ist die E-Bremse abhängig von der Fahrdrahtspannung, so das diese ausfällt wenn kein Saft in der Fahrleitung ist. Abgesehen davon wird bei Reisezügen, sobald die Bedingungen erfüllt sind, die E-Bremse IMMER mit angerechnet. Auch bei Drehstromern mit Netzbremse. Als Beispiel, die Baureihe 143 durfte eine Zeit lang nicht in Bremsstellung "R" fahren, um Einschränkungen zu vermeiden wurde kurzerhand die E-Bremse der Bremsanschrift hinzugefügt so das auf einmal mit Bremsstellung "P+E" gerechnet wurde...

Mit besten Grüßen

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, das man eine hat.
guber schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nun, du hast aber so den Eindruck erweckt, als ob
> die Halbierung nur bei S21 anzusetzen wäre...

Wie und wo bitte? Ich kann das nicht erkennen.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

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