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Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Fastrider

Datum: 30.08.10 00:47

Hallo zusammen,

also ich sehe als einzige sinnvolle preiswerte Alternative zu S21 einen Neubau eines Fernbahnhofs an geeigneter Stelle, der eutlich weiter vom Zentrum entfernt ist. Der alte Kopfbahnhof wird dann das gleiche Schicksal wie der alte Kassler Hbf teilen.

Ich wollte nun fragen, ob so ein Fernbahnhof am Stadtrand wirklich eine Alternative wäre? In Florenz kostet der Kopfbahnhof immerhin 20 Minuten Fahrzeit. Selbst wnn man die grosszügige Standzeit auf deutsches Mass herunterrechnet, wären es immer noch 15 Minuten.

Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Giovanni

Datum: 30.08.10 09:49

Fastrider schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo zusammen,
>
> also ich sehe als einzige sinnvolle preiswerte
> Alternative zu S21 einen Neubau eines Fernbahnhofs
> an geeigneter Stelle, der eutlich weiter vom
> Zentrum entfernt ist. Der alte Kopfbahnhof wird
> dann das gleiche Schicksal wie der alte Kassler
> Hbf teilen.

Kassel Hbf hatte nie einen IC-Anschluss...
Und sind 99% der Personenzüge entweder Triebwagen oder Wendezüge...

> Ich wollte nun fragen, ob so ein Fernbahnhof am
> Stadtrand wirklich eine Alternative wäre? In
> Florenz kostet der Kopfbahnhof immerhin 20 Minuten
> Fahrzeit. Selbst wnn man die grosszügige Standzeit
> auf deutsches Mass herunterrechnet, wären es immer
> noch 15 Minuten.

Woher entnimmst du die falschen Infos zu Florenz?
Zum einen beträgt der Fahrzeitunterschied lediglich 17 Minuten (bei 10min Halt am Hbf), zum anderen rechnest du den Fahrzeitvorteil durch höhere Leistung und Neigetechnik dem Durchgangsbahnhof an.
Der neue Florenzer Bahnhof "Campo di Marte" befindet sich übrigens mitnichten am Stadtrand, sondern lediglich 2km östlich vom Bahnhof Santa Maria Novella.
Die Entfernung zum Piazza Republica beträgt 1,95km - verglichen mit 0,75km von Santa Maria Novella aus.

Wo Logik aufhört, fängt das DB-Preissystem an!

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: 52 2006

Datum: 30.08.10 11:08

Frankfurt Flughafen Fernbahnhof als Vorbild!?!?! Allerdings hat der Frankfurter Hauptbahnhof immer noch genug Fernverkehr.

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: erik199

Datum: 30.08.10 12:43

Als erstes: KAssel HBF hatte sogar ne zeitlang ICE Anschluss.
Zweitens:
Fernbahnhof am Rand der Stadt in Stuttgart könnte ich mir durchaus vorstellen. Unterthürkheim wäre da ne Alternative. Inclusive umsteigezeit auf S- oder Regionalzüge würde etwa 15min Mehrzeit ausmachen(Grobe Schätzung). Bringt aber für den Fernverkehr, denk ich mal, etwa 15-20 min Fahrzeitgewinn.
Von München aus kommend, wäre ein Umstieg und 5 min zusätzliche Fahrzeit vonnöten. Von Mannheim kommend, auch einmal umsteigen und etwa 10min.
Ist halt von mir nur ne grobe Schätzung, aus den örtlichen Gegebenheiten. Vorrausgesetzt die Strecke über S-Münster wird ausgebaut auf Vmax 160 oder 200.

Oder ein S21 Light?

geschrieben von: holot

Datum: 30.08.10 12:44

Hallo,

meine Idee wäre, wenn man eine Lightversion von S21 machen würde. Man lässt den Kopfbahnhof bis auf ein paar Anpssungen wie zB. Reduzierung um ein paar Bahnsteiggleise so wie er ist und modernisiert ihn. Zusätzlich würde der Tiefbahnhof nur mit je zwei Gleisen pro Fahrtrichtung, also insgesamt nur 4 Gleise, für den durchgehenden Fernverkehr gebaut. So wie man es beim Züricher Hauptbahnhof gemacht wurde. Das wäre meiner Meinung nach die besere und billigere Lösung.

Gruss

Holger

Re: Oder ein S21 Light?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.08.10 13:26

holot schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> meine Idee wäre, wenn man eine Lightversion von
> S21 machen würde. Man lässt den Kopfbahnhof bis
> auf ein paar Anpssungen wie zB. Reduzierung um ein
> paar Bahnsteiggleise so wie er ist und
> modernisiert ihn. Zusätzlich würde der Tiefbahnhof
> nur mit je zwei Gleisen pro Fahrtrichtung, also
> insgesamt nur 4 Gleise, für den durchgehenden
> Fernverkehr gebaut. So wie man es beim Züricher
> Hauptbahnhof gemacht wurde. Das wäre meiner
> Meinung nach die besere und billigere Lösung.
>
Der Züricher Tunnel wurde für die S-Bahn gebaut. Daß zeitweise Stuttgarter ICE dort abfuhren und ankamen, hatte als Grund, daß viele aus Kapazitätsgründen bis Schaffhausen durch einen Entlastungszug gedoppelt wurden. Der besetzte dann das vorgesehene Gleis oben im Kopfbahnhof.

Ein Stuttgarter Fernbahntunnel für 4 Züge stündlich hätte den großen Nachteil daß man dann die Investition nicht durch Stationsgebühren des bestellten Nahverehrs querfinanzieren könnte, so daß die Kosten voll auf den angeblich 'eigenwirtschaftlichen' Bereich durchschlagen würden. In der Schweiz stellt sich dieses Problem nicht, weil man eine integrierte Planung und Kostenrechnung für das Verkehrssystem als Ganzes betreibt; wo dann gespart wird, zeigt ein Blick in lokale Autobahnkarten, wo schon 'nicht-FV-würdige' deutsche Provinzstädte wie Mönchengladbach die schweizer Wirtschaftshauptstadt Zürich ausstechen können.

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Giovanni

Datum: 30.08.10 13:35

erik199 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Als erstes: KAssel HBF hatte sogar ne zeitlang ICE
> Anschluss.
> Zweitens:
> Fernbahnhof am Rand der Stadt in Stuttgart könnte
> ich mir durchaus vorstellen. Unterthürkheim wäre
> da ne Alternative. Inclusive umsteigezeit auf S-
> oder Regionalzüge würde etwa 15min Mehrzeit
> ausmachen(Grobe Schätzung). Bringt aber für den
> Fernverkehr, denk ich mal, etwa 15-20 min
> Fahrzeitgewinn.

Aktuell brauchen die ICE von Stuttgart-Zuffenhausen (d.h. 2km hinter Ende SFS) bis Plochingen planmäßig 22 Minuten.
Davon ist die Minimalfahrzeit Untertürkheim - Plochingen abzuziehen: 7min

-> die aktuelle Fahrzeit von der Mannheimer SFS via Kopfbahnhof bis Untertürkheim beträgt maximal 15min - und davon willst du 15-20min einsparen?

Via Schnarrenbergtunnel braucht ein Zug von der Mannheimer SFS bis Untertürkheim aktuell 8min - dazu käme auch noch eine Haltezeit von rund 3min in Untertürkheim.
-> 4min Fahrzeitgewinn wären drin, wenn man Dinge wie Beschleunigung und Bremsen komplett unterschlägt.

Selbst wenn man die Schusterbahn ausbaut, ist da nicht allzu viel zu holen.
Zum einen weil es bis zum Messpunkt nur 9km sind, zum anderen weil die Radien teils nur 350m betragen.

> Von München aus kommend, wäre ein Umstieg und 5
> min zusätzliche Fahrzeit vonnöten. Von Mannheim
> kommend, auch einmal umsteigen und etwa 10min.
> Ist halt von mir nur ne grobe Schätzung, aus den
> örtlichen Gegebenheiten. Vorrausgesetzt die
> Strecke über S-Münster wird ausgebaut auf Vmax 160
> oder 200.

Folgefehler aus obiger Rechnung...

Wo Logik aufhört, fängt das DB-Preissystem an!




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:08:30:13:36:34.

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: erik199

Datum: 30.08.10 18:44

Giovanni schrieb:



> -> die aktuelle Fahrzeit von der Mannheimer SFS
> via Kopfbahnhof bis Untertürkheim beträgt maximal
> 15min - und davon willst du 15-20min einsparen?
>

15-20min bezogen sich auf dei Gesamtfahrzeit, bei Führung über S-Münster und Ausbau und Begradigung der Strecke dort. Dies würde logischerweise einen kompletten Neuanschluss an die SFS, neuen Tunnel zw SFS und Münster, sowie eine begradigte Führung insgesamt erfordern. Natürlich ist das mit dem derzeitigen Stand niemals erreichbar.
Vor paar Jahren( Mitte der Neunziger) gab es doch mal nen IC morgens von München nach Berlin, der über S-Münster fuhr, ohne Halt Stuttgart. Was hatte der denn insgesamt an Fahrzeit zw München und Mannheim eingespart?

Re: Oder ein S21 Light?

geschrieben von: Fastrider

Datum: 30.08.10 19:48

holot schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> meine Idee wäre, wenn man eine Lightversion von
> S21 machen würde. Man lässt den Kopfbahnhof bis
> auf ein paar Anpssungen wie zB. Reduzierung um ein
> paar Bahnsteiggleise so wie er ist und
> modernisiert ihn. Zusätzlich würde der Tiefbahnhof
> nur mit je zwei Gleisen pro Fahrtrichtung, also
> insgesamt nur 4 Gleise, für den durchgehenden
> Fernverkehr gebaut. So wie man es beim Züricher
> Hauptbahnhof gemacht wurde. Das wäre meiner
> Meinung nach die besere und billigere Lösung.
>

Hatte ich auch schon mal vorgeschlagen. Nur hatte mir dann jemand vorgerechnet, dass der kaum billiger würde, wil man aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Mineralwasserquellen fast genau so viel Tunnel brauche.


Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

Re: Oder ein S21 Light?

geschrieben von: Nemo

Datum: 30.08.10 19:56

kmueller schrieb:
-------------------------------------------------------
> holot schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> >
> > meine Idee wäre, wenn man eine Lightversion von
> > S21 machen würde. Man lässt den Kopfbahnhof bis
> > auf ein paar Anpssungen wie zB. Reduzierung um
> ein
> > paar Bahnsteiggleise so wie er ist und
> > modernisiert ihn. Zusätzlich würde der
> Tiefbahnhof
> > nur mit je zwei Gleisen pro Fahrtrichtung, also
> > insgesamt nur 4 Gleise, für den durchgehenden
> > Fernverkehr gebaut. So wie man es beim Züricher
> > Hauptbahnhof gemacht wurde. Das wäre meiner
> > Meinung nach die besere und billigere Lösung.
> >
> Der Züricher Tunnel wurde für die S-Bahn gebaut.
> Daß zeitweise Stuttgarter ICE dort abfuhren und
> ankamen, hatte als Grund, daß viele aus
> Kapazitätsgründen bis Schaffhausen durch einen
> Entlastungszug gedoppelt wurden. Der besetzte dann
> das vorgesehene Gleis oben im Kopfbahnhof.
>

In Zürich wird gegenwärtig ein neuer S-Bahn/ Fernbahntunnel gebaut, der eine direkte Verbindung von Hauptbahnhof nach Oerlikon darstellt. Nach Fertigstellung dieses Tunnels werden die Außengleise an der Sihlpost aufgegeben und bebaut.

---
Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn.

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Giovanni

Datum: 30.08.10 20:07

erik199 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Giovanni schrieb:
>
>
> > -> die aktuelle Fahrzeit von der Mannheimer SFS
> > via Kopfbahnhof bis Untertürkheim beträgt
> maximal
> > 15min - und davon willst du 15-20min einsparen?
> >
>
> 15-20min bezogen sich auf dei Gesamtfahrzeit, bei
> Führung über S-Münster und Ausbau und Begradigung
> der Strecke dort. Dies würde logischerweise einen
> kompletten Neuanschluss an die SFS, neuen Tunnel
> zw SFS und Münster, sowie eine begradigte Führung
> insgesamt erfordern. Natürlich ist das mit dem
> derzeitigen Stand niemals erreichbar.

15-20min Fahrzeitverkürzung kannst du nicht erreichen, weil ein ICE schon heute zwischen Ende der SFS und Untertürkheim nur 15 Minuten benötigt.
Selbst wenn du die Schusterbahn durch eine 200km/h-Strecke ersetzt wirst du noch eine Fahrzeit von 3min und 3min Haltezeit brauchen. Beschleunigungs- und Bremszeiten kommen drauf...

> Vor paar Jahren( Mitte der Neunziger) gab es doch
> mal nen IC morgens von München nach Berlin, der
> über S-Münster fuhr, ohne Halt Stuttgart. Was
> hatte der denn insgesamt an Fahrzeit zw München
> und Mannheim eingespart?

Es war ein ICE-Sprinter. Der hat in der Ortsdurchfahrt Stuttgart ca 7 Minuten gegenüber den regulären ICE gespart.
Weitere Fahrzeitverkürzungen dürften sich durch die wegfallenden Halte Augsburg und Ulm, evtl höher kalkulierte Geschwindigkeiten und bevorzugte Trassenvergabe ergeben.

Wo Logik aufhört, fängt das DB-Preissystem an!




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:08:30:20:07:55.

Re: Oder ein S21 Light?

geschrieben von: Fahrkartenbenutzer

Datum: 30.08.10 20:46

Hallo;

das wäre vielleicht etwas billiger ... aber die grundsätzlichen Probleme bleiben:

-- die Querung des Schloßgartens und dem damit einhergehenden Verlust von Grünflächen
-- der Untergrund voller Bauherrenalbträume

Viele Grüße
Ramiro

http://www.abload.de/img/s21_nolezm.jpg

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: erik199

Datum: 30.08.10 21:33

Giovanni schrieb:

>
> > Vor paar Jahren( Mitte der Neunziger) gab es
> doch
> > mal nen IC morgens von München nach Berlin, der
> > über S-Münster fuhr, ohne Halt Stuttgart. Was
> > hatte der denn insgesamt an Fahrzeit zw München
> > und Mannheim eingespart?
>
> Es war ein ICE-Sprinter. Der hat in der
> Ortsdurchfahrt Stuttgart ca 7 Minuten gegenüber
> den regulären ICE gespart.
> Weitere Fahrzeitverkürzungen dürften sich durch
> die wegfallenden Halte Augsburg und Ulm, evtl
> höher kalkulierte Geschwindigkeiten und bevorzugte
> Trassenvergabe ergeben.


Nee, ich meine nicht den Sprinter. Es gab nen IC der hielt M-A-Ul-MA. Den gab es glaub ich nur 1 Jahr. Was der eingespart hatte an Fahrzeit, würe mich ma interessieren.

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Murmeltier

Datum: 30.08.10 22:06

erik199 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Als erstes: KAssel HBF hatte sogar ne zeitlang ICE
> Anschluss.
> Zweitens:
> Fernbahnhof am Rand der Stadt in Stuttgart könnte
> ich mir durchaus vorstellen. Unterthürkheim wäre
> da ne Alternative. Inclusive umsteigezeit auf S-
> oder Regionalzüge würde etwa 15min Mehrzeit
> ausmachen(Grobe Schätzung). Bringt aber für den
> Fernverkehr, denk ich mal, etwa 15-20 min
> Fahrzeitgewinn.
> Von München aus kommend, wäre ein Umstieg und 5
> min zusätzliche Fahrzeit vonnöten. Von Mannheim
> kommend, auch einmal umsteigen und etwa 10min.
> Ist halt von mir nur ne grobe Schätzung, aus den
> örtlichen Gegebenheiten. Vorrausgesetzt die
> Strecke über S-Münster wird ausgebaut auf Vmax 160
> oder 200.

Von Untertürkheim wäre der zusätzliche Zeitbedarf für Umsteiger Richtung City mindestens 15 Minuten, oft aber auch deutlich mehr, weil da ja auch nicht alle 5 Minuten ein Anschluss bestehen würde. Fernzüge würden, wie die Diskussion hier schon gezeigt hat, höchstens 10 Minuten einsparen. Berücksichtigt man, dass bei praktisch allen in Stuttgart ankommenden Fernzügen mindestens 50%, oft aber auch deutlich mehr, der Fahrgäste aussteigen und auf der Linie Mannheim - München häufig genauso viele wieder einsteigen, wird schon rechnerisch deutlich, dass der Fernbahnhof am Stadtrand Unfug ist. Zum selben Schluss kamen übrigens auch offizielle Untersuchungen in der Zeit, als man Heimer- bzw. Krittian-Trasse abwägte, also vor fast 20 Jahren.

Damit wären wir wieder einmal bei einem Zusammenhang mit Drexlers Lügenmärchen vom drohenden Abhängen der Region Stuttgart vom Fernverkehr, wenn S21 nicht käme. Die Wahrheit ist ja die, dass Langstrecken-Fahrten nach München schon heute schneller sind, wenn man über Nürnberg fährt. Das gilt für Berlin, Hamburg, Frankfurt und Köln. Das ändert sich auch nicht, wenn die NBS Wendlingen - Ulm (und nicht S21) für 25 Minuten Zeitgewinn sorgen würde. Der ICE-Verkehr auf der Hauptachse Mannheim - München hat vor allem die Aufgabe Fahrgäste von und nach Stuttgart zu bringen. Und das ist, wie man sich im Stuttgarter Hbf zu ja jeder Zeit anschauen kann (Sa abend lassen wir mal außen vor ...) ein lohnendes Geschäft, was mit jedem Bahnhof betrieben würde.

Übrigens noch ein Verweis auf eine andere Folge eines Fernbahnhofes am Stadtrand: Er ließe sich nur in eine einzige S-Bahn-Linie einbinden und auch nicht an die RE-Züge in Richtung Hessental oder Aalen. Auch wenn ich bei den RE-/IRE-Zügen in Richtung Bietigheim bzw. Vaihingen einfach mal zugunsten der Idee annehme, dass diese alle auf die RE-/IRE-Züge in Richtung Plochingen durchgebunden werden, bleibt halt doch ein erheblicher Anteil von umsteigenden Fahrgästen, die in Stuttgart 2 mal umsteigen müssten. Bekanntlich sorgt jeder zusätzliche Umstieg dafür, dass potentielle Fahrgäste "nein danke" sagen. Also auch von dieser Seite her betrachtet einfach Unsinn!

Ironie und handfester Sarkasmus sind bei meinen Meinungsäußerungen immer gratis inbegriffen, da sich der Zustand des deutschen Bahnsystems anders nicht ertragen lässt!

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Fastrider

Datum: 30.08.10 22:47

Murmeltier schrieb:
-------------------------------------------------------
>
>
> Damit wären wir wieder einmal bei einem
> Zusammenhang mit Drexlers Lügenmärchen vom
> drohenden Abhängen der Region Stuttgart vom
> Fernverkehr, wenn S21 nicht käme.


Davon hatte ich gar nichts gewusst, dass das die Befürworter gesagt haben. Ich habe die S21 Diskussion eigentlich bisher nur sehr wenig verfolgt und die Idee mit dem Bahnhof am Stadtrand hatte ich unabhängig. Ich habe hier eher an Florenz gedacht. In Deutschland können Braunschweig, Hof, Kempten, Ludwigshafen oder Kassel als Beispiel dienen.


> Die Wahrheit ist
> ja die, dass Langstrecken-Fahrten nach München
> schon heute schneller sind, wenn man über Nürnberg
> fährt. Das gilt für Berlin, Hamburg, Frankfurt und
> Köln. Das ändert sich auch nicht, wenn die NBS
> Wendlingen - Ulm (und nicht S21) für 25 Minuten
> Zeitgewinn sorgen würde.

Mit dem Ausbau Augsburg - München und der NBS hätten wir dann wieder Gleichstand. Allerdings gibt es auf beiden Strecken noch weitere Einsparpotentiale, so dass sowohl über Nürnberg als auch über Stuttgart Fahrzeiten von ca. 2h45 möglich sein werden. Richtung Köln ist man schon heute über Stuttgart schneller und Richtung Paris bringt Nürnberg gar nichts.


>
>
> Übrigens noch ein Verweis auf eine andere Folge
> eines Fernbahnhofes am Stadtrand: Er ließe sich
> nur in eine einzige S-Bahn-Linie einbinden und
> auch nicht an die RE-Züge in Richtung Hessental
> oder Aalen. Auch wenn ich bei den RE-/IRE-Zügen in
> Richtung Bietigheim bzw. Vaihingen einfach mal
> zugunsten der Idee annehme, dass diese alle auf
> die RE-/IRE-Züge in Richtung Plochingen
> durchgebunden werden, bleibt halt doch ein
> erheblicher Anteil von umsteigenden Fahrgästen,
> die in Stuttgart 2 mal umsteigen müssten.
> Bekanntlich sorgt jeder zusätzliche Umstieg dafür,
> dass potentielle Fahrgäste "nein danke" sagen.
> Also auch von dieser Seite her betrachtet einfach
> Unsinn!


Fazit: S21 ist doch sinnvoll.


Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Giovanni

Datum: 31.08.10 10:31

Fastrider schrieb:
-------------------------------------------------------
> Murmeltier schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> >
> >
> > Damit wären wir wieder einmal bei einem
> > Zusammenhang mit Drexlers Lügenmärchen vom
> > drohenden Abhängen der Region Stuttgart vom
> > Fernverkehr, wenn S21 nicht käme.
>
>
> Davon hatte ich gar nichts gewusst, dass das die
> Befürworter gesagt haben. Ich habe die S21
> Diskussion eigentlich bisher nur sehr wenig
> verfolgt und die Idee mit dem Bahnhof am Stadtrand
> hatte ich unabhängig. Ich habe hier eher an
> Florenz gedacht. In Deutschland können
> Braunschweig, Hof, Kempten, Ludwigshafen oder
> Kassel als Beispiel dienen.

Braunschweig, Hof (1880), Ludwigshafen und Kempten wurden zu Zeiten gebaut, als es bei der Bundesbahn fast keine Triebzüge und Steuerwagen gab.
In Kassel hat der Durchgangsbahnhof weniger den Hauptbahnhof ersetzt, sondern auch einiges an Fernverkehr von der Strecke Bebra-Eichenberg nach Kassel geholt.

Das Florenz-Beispiel habe ich widerlegt - schließlich fahren noch immer fast alle ES vom Kopfbahnhof.

> > Übrigens noch ein Verweis auf eine andere Folge
> > eines Fernbahnhofes am Stadtrand: Er ließe sich
> > nur in eine einzige S-Bahn-Linie einbinden und
> > auch nicht an die RE-Züge in Richtung Hessental
> > oder Aalen. Auch wenn ich bei den RE-/IRE-Zügen
> in
> > Richtung Bietigheim bzw. Vaihingen einfach mal
> > zugunsten der Idee annehme, dass diese alle auf
> > die RE-/IRE-Züge in Richtung Plochingen
> > durchgebunden werden, bleibt halt doch ein
> > erheblicher Anteil von umsteigenden Fahrgästen,
> > die in Stuttgart 2 mal umsteigen müssten.
> > Bekanntlich sorgt jeder zusätzliche Umstieg
> dafür,
> > dass potentielle Fahrgäste "nein danke" sagen.
> > Also auch von dieser Seite her betrachtet
> einfach
> > Unsinn!
>
> Fazit: S21 ist doch sinnvoll.

Aus der zitierten Aussage kann man nur das Fazit ziehen, dass ein Fernbahnhof am Stadtrand unsinnig ist.
Eine Wertung S21 vs alter Kopfbahnhof vs K21 kann man daraus nicht ableiten.

Wo Logik aufhört, fängt das DB-Preissystem an!

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Fastrider

Datum: 31.08.10 15:41

Giovanni schrieb:
-------------------------------------------------------
>
>
> Braunschweig, Hof (1880), Ludwigshafen und Kempten
> wurden zu Zeiten gebaut, als es bei der Bundesbahn
> fast keine Triebzüge und Steuerwagen gab.
>

Ein Kopfbahnhof kostet auch aufgrund der komplexeren Fahrstrassen mehr Zeit.

>
> Das Florenz-Beispiel habe ich widerlegt -
> schließlich fahren noch immer fast alle ES vom
> Kopfbahnhof.

Der wird aber auch eingegraben. dort drohte TI, dass wenn der Tunnelbahnhof nicht kommt, Firenze C.M. zum fernbahnhof ausgebaut wird.


>
> Aus der zitierten Aussage kann man nur das Fazit
> ziehen, dass ein Fernbahnhof am Stadtrand unsinnig
> ist.
> Eine Wertung S21 vs alter Kopfbahnhof vs K21 kann
> man daraus nicht ableiten.

Ich persönlich halte von K21 nichts. Ganz davon abgesehen, dass der sowieso nicht gebaut wird. Das lässt sich leicht sparen. Wenn S21 kippt, wird am alten Hauptbahnhof gar nichts mehr gebaut. Und so nach und nach wandern dann die Fernzüge nach Untertürkheim ab.


Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: schwager

Datum: 31.08.10 18:48

Es gab Mitte der 90er Jahre einen Vorschlag der Bahn, einen zusätzlichen Fernbahnhof beim Schloss Rosenstein zu bauen. Entfernung zum Hauptbahnhof ca. 2,5 km. Dieser hätte Feuerbach direkt und oberirdisch mit dem Neckartal Richtung Plochingen verbunden. So hätte man keinen einzigen Tunnel bauen müssen! Den Bhf. wollte aber die Stadt und Herr Späth nicht, weil er keine Anbindung an den Flughafen ermöglicht.
Und jetzt baut man einen Mini-Bahnhof zum Maxi-Preis, auf dessen Bahnsteigen sich jeden Tag 75 000 Menschen drängen werden (= 300000/4). Diesen Wert gibt es nur in Hamburg, und dort stehen zwei Züge an einem Bahnsteig.

Re: Fernbahnhof am Stadtrand eine Alternative?

geschrieben von: Tequila

Datum: 01.09.10 12:57

Fastrider schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn S21 kippt, wird am
> alten Hauptbahnhof gar nichts mehr gebaut.

Umgekehrt. Es wurde ein Jahrzehnt nichts mehr daran gebaut in baldiger Erwartung von S21. Sonst hätte ja der phöhze Steuerzahlerbund wieder rumgejammert, daß was saniert wird, was bald [tm] eh weggerissen wird.

> Und so
> nach und nach wandern dann die Fernzüge nach
> Untertürkheim ab.

Das glaubste doch wohl selbst nicht, daß die eigenwirtschaftlich arbeitende DB FV so dumm ist und sich freiwillig von Stuttgart Hbf verabschiedet, wo sie dort die meisten Ein- und Aussteigerzahlen haben dürfte.
Parallelen zu Kassel darf man hier nicht ziehen: Hier wurde erst durch den neuen Fernbahnhof im Westen der Fernverkehr erstmals von der Strecke Göttingen - Bebra nach Kassel geholt...

Gruß,
Nik

† 14.12.2014: Goodbye, RE 4 Halle - Hannover †

Frankf.-Flugh.-Fernbf. <-> Verkehr aus MAINZ!

geschrieben von: naseweiß

Datum: 01.09.10 13:40

52 2006 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Frankfurt Flughafen Fernbahnhof als Vorbild!?!?!
> Allerdings hat der Frankfurter Hauptbahnhof immer
> noch genug Fernverkehr.

Die Anmerkung muss sein, da ich diesen Unsinn immer wieder höre. Frankfurt Flughafen Fernbahnhof ersetzt in keinster Weise Frankfurt Hbf und hat auch fast keinen Verkehr von dort abgezogen, sondern aus Mainz. Früher gab es nur IC Mannheim - Mainz - Koblenz - Bonn - Köln, heute dagegen auch ICE Mannnheim - FFF - Siegburg - Köln.

Wenn ein Bahnhof Frankfurt Hbf Konkurrenz machen könnte, dann Frankfurt Süd. Dort fehlen aber viele Anschlüsse und meines Erachtens nach auch der Platz in Form von Bahnsteigen und Gleisen für die ganzen ICE-Halte.
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