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 21 - Stuttgart 21 

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Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 15.03.23 12:32

ChrisM schrieb:
Tja, das konnte man ja tatsächlich nicht ahnen (-:

Zitat
Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens: „Damit wird das Ziel, das vom Land mit einer unterirdischen Ergänzungsstation angestrebt wurde, auf anderem Weg erreicht. Ich habe mich überzeugen lassen, dass hier ein exemplarischer Fall vorliegt, bei dem die Digitalisierung einen Infrastrukturausbau mit Beton und Ressourcenverbrauch ersetzen kann.“
Quelle

Damit hat sich dann die sogenannte Ergänzungsstation endgültig erledigt.
[vm.baden-wuerttemberg.de]
Seite 8
Zitat
Voraussetzung dafür, dass beide Maßnahmen – die Digitalisierung sowie die Doppelstockzüge – ihre vollen Wirkungen entfalten können, ist, dass sich die Erwartungen in die Leistungsfähigkeit der Digitalen Schiene auch in der Praxis bestätigen und dass die Station Hauptbahnhof nicht nur auf den Gleisen, sondern auch auf den Personenverkehrsflächen diese Steigerungen aufnehmen kann (dieser Aspekt wird noch untersucht).
"Endgültig" ist das also noch nicht. Man vertagt es nur auf die Zeit nach der IBN - wo übrigens der Restbahnhof auch noch liegen bleiben wird. Und ob der überhaupt stillgelegt werden darf, ist Stand heute auch noch offen.
Doppelt so viel Passagiere auf der halben Anzahl an Bahnsteigen könnte auch eng werden. Vor allem, wenn man die neuen Dostos preist mit 1520 Sitzplätzen pro Zug. Also mehr als 50% mehr als im ICE4, wo es auf dem Bahnsteig heute schon voll wird.

Kurz gesagt: S21 muss wirklich in echt liefern, bevor eine Ergänzungsstation bzw. ein Restkopfbahnhof vom Tisch sind. Und was, wenn zwei dieser Dostos am gleichen Bahnsteig zur gleichen Zeit halten? Viele Gleisalternativen hat man da ja nicht zum ausweichen.

In der Tabelle auf Seite 7 wurden dann auch Äpfel mit Birnen verglichen, nämlich ein "S21-Bahnhof mit Ergänzungsstation" aber mit konventioneller Signalisierung. Nur wird es auch theoretisch so einen Bahnhof nie geben, hat also in dieser Tabelle so nichts zu suchen.
Würde man die tatsächlichen Begebenheiten vergleichen, fasst natürlich die Variante mit Ergänzungsstation mindestens 20 Züge mehr als die ohne und nicht minus 4,5.

Schlaue Hintertüren und in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit gibt es zum Glück auch eine günstige Alternative, die schon weitgehend fertig dort liegt.
Auch wird im Text gepriesen, dass man künftig dann den HBF mehr umfährt als in anzufahren. S-Bahnen sollen dann die Verbindung zum HBF herstellen. Eine politische Entscheidung wie sie in der Matrix gefordert wurde. So einen Vorschlag hatten die Stuttgarter aber schon mal abgelehnt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:15:12:34:14.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 15.03.23 13:00

ChrisM schrieb:
Zitat
Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens: „Damit wird das Ziel, das vom Land mit einer unterirdischen Ergänzungsstation angestrebt wurde, auf anderem Weg erreicht. Ich habe mich überzeugen lassen, dass hier ein exemplarischer Fall vorliegt, bei dem die Digitalisierung einen Infrastrukturausbau mit Beton und Ressourcenverbrauch ersetzen kann.“
Quelle

Damit hat sich dann die sogenannte Ergänzungsstation endgültig erledigt.
Und damit hätte sich dann auch jede zukünftige Entwicklung von Stuttgart in Richtung zumindest eines Teilknoten als Teils eines ITFs erledigt. Jegliche zukünftige Anstrengungen zum Beispiel zur Beschleunigung von Mannheim-Stuttgart werden dann nur dazu dienen Ulm und Augsburg als Knoten zu verbessern.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Alexander Huber

Datum: 15.03.23 13:11

Interessante Wendung von Herrn Hermann. Würde mich interessieren, wer hier wen geschmiert hat, um die Folien als Erfolg zu verkaufen. 47% Steigerung und damit mehr als im eh schon geschönten Stresstest im Verkehrsaufkommen klappt mit der aktuell im Bau befindlichen Infrastruktur meines Erachtens nicht. Ich halte das für völlig ausgeschlossen, auch wenn man dem Flurfunk bei der DB zuhört. Also, und das steht halt nur etwas verklausuliert in den Folien, wird die T-Spange teilweise auch für den Fernverkehr fit gemacht, so dass dann auch Regional- und Fernzüge in größerem Maße am Hbf vorbei fahren. Zum Nachteil aller, die eigentlich im ICE nach Stuttgart Hbf wollten, um dort in den Regionalverkehr umzusteigen. Das wird weiter möglich sein, klar, aber eben in geringerem Maße als uns die Väter des Immobilienprojekts versprochen hatten. Was in der Großstadt Mannheim seit langem angedacht wird, wird im Provinzkaff Stuttgart realisiert. Die Steigerung des Verkehrsaufkommens hält nicht mehr in Stuttgart, sondern in der Metropole Esslingen.
Gruß
Alexander

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Alexander Huber

Datum: 15.03.23 13:34

Noch ein Zitat aus dem Gutachten:
"Die Gutachter bringen zudem zum Ausdruck, dass für eine solch hohe Zugzahl auf ei-
ner gegebenen Infrastruktur allerdings ein weitaus höheres Maß an Zuverlässigkeit
und Pünktlichkeit im Eisenbahnverkehr nötig ist, als wir es gegenwärtig in Deutsch-
land kennen. Es muss statt in die Erweiterung der Infrastruktur in bessere Quali-
tät und Instandhaltung von Infrastruktur und Zügen sowie ausreichendes und
qualifiziertes Personal investiert werden. Dies ist ohnehin eine zentrale Notwen-
digkeit und zugleich eine sehr hohe Herausforderung."

Also wir planen ein Wolkenkuckuksheim, dessen Realisierung in D noch nie jemandem gelungen ist und kein Mensch weiß, ob es klappt. Da ist der Erfolg natürlich vorprogrammiert.

Gruß
Alexander

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 15.03.23 13:51

Alexander Huber schrieb:
Noch ein Zitat aus dem Gutachten:
"Die Gutachter bringen zudem zum Ausdruck, dass für eine solch hohe Zugzahl auf ei-
ner gegebenen Infrastruktur allerdings ein weitaus höheres Maß an Zuverlässigkeit
und Pünktlichkeit im Eisenbahnverkehr nötig ist, als wir es gegenwärtig in Deutsch-
land kennen. Es muss statt in die Erweiterung der Infrastruktur in bessere Quali-
tät und Instandhaltung von Infrastruktur und Zügen sowie ausreichendes und
qualifiziertes Personal investiert werden. Dies ist ohnehin eine zentrale Notwen-
digkeit und zugleich eine sehr hohe Herausforderung."

Also wir planen ein Wolkenkuckuksheim, dessen Realisierung in D noch nie jemandem gelungen ist und kein Mensch weiß, ob es klappt. Da ist der Erfolg natürlich vorprogrammiert.

Gruß
Alexander
Es schreit förmlich danach, vorhandene Bahninfrastruktur nicht einem Immobilenprojekt zu opfern. Denn die Stabilität in einem Bahnknoten wird natürlich sofort durch mehr Bahnsteiggleise gewährt und nicht durch längere Dostos oder einer "Digitalisierung", die nur funktioniert, wenn die Züge auf die halbe Minute genau ein- und wieder ausfahren - und zwar alle. Im Bericht wird auch angedeutet, dass ja auch Fernzüge notfalls in die Ergänzungsstation fahren könnten, sollte es Störungem im Trog geben. Dafür müssten nur die Gleise verlängert werden. Lange Gleise für Fernzüge gibt es dort auch jetzt schon. Man muss sie nur nicht demontieren.

Ergänzungsstation ist zu teuer? Kein Problem. Wir haben da schon seit 100 Jahren das passende dort zu liegen. Aber die "günstigen Wohnungen"? In die Höhe bauen! Selbst Berlin hat sich von seiner historischen Traufhöhe schon längst verabschiedet.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 15.03.23 16:28

Alexander Huber schrieb:
Interessante Wendung von Herrn Hermann. Würde mich interessieren, wer hier wen geschmiert hat[...]
Dem Minister Bestechlichkeit zu unterstellen, ist nicht ohne. Womöglich werden Dinge entschieden, die nicht in Deinen Horizont passen, und trotzdem ging es ohne Schmiergeld. Einfach mal ein bisschen drüber nachdenken, hmmm?

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 15.03.23 16:58

ChrisM schrieb:
Tja, das konnte man ja tatsächlich nicht ahnen (-:

Zitat
Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens: „Damit wird das Ziel, das vom Land mit einer unterirdischen Ergänzungsstation angestrebt wurde, auf anderem Weg erreicht. Ich habe mich überzeugen lassen, dass hier ein exemplarischer Fall vorliegt, bei dem die Digitalisierung einen Infrastrukturausbau mit Beton und Ressourcenverbrauch ersetzen kann.“
Quelle

Damit hat sich dann die sogenannte Ergänzungsstation endgültig erledigt.
Ist doch schön, dass für den Verkehrsminister eine gesichtswahrende Formulierung gefunden wurde. Wahrscheinlich hat das so lange gedauert, denn inhaltlich gibt es ja gegenüber der Matrix-Untersuchung offenbar kaum Neues, da deren klare Vorzugsvariante Regionalverkehr-T-Spange mit Nordkreuz ja nun langfristig weiter verfolgt werden soll.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
- S21 im Deutschlandtakt (zuletzt umfangreich aktualisiert am 23.12.2021)
- Schnellfahrstracke Wendlingen - Ulm

"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:15:16:58:40.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 15.03.23 18:08

Bei der Stadt Stuttgart ist man zufrieden mit dem Ausgang der Chose und lobt, dass der VM zur Einsicht gelangt ist.

[www.stuttgart.de]

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: schienenbieger

Datum: 15.03.23 18:29

ChrisM schrieb:
Bei der Stadt Stuttgart ist man zufrieden mit dem Ausgang der Chose und lobt, dass der VM zur Einsicht gelangt ist.

[www.stuttgart.de]
Drei Buchstaben zuviel im Link ...

[www.stuttgart.de]

MfG

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 15.03.23 19:21

Micha-0815 schrieb:
ChrisM schrieb:
Quelle

Damit hat sich dann die sogenannte Ergänzungsstation endgültig erledigt.
Ist doch schön, dass für den Verkehrsminister eine gesichtswahrende Formulierung gefunden wurde. Wahrscheinlich hat das so lange gedauert, denn inhaltlich gibt es ja gegenüber der Matrix-Untersuchung offenbar kaum Neues, da deren klare Vorzugsvariante Regionalverkehr-T-Spange mit Nordkreuz ja nun langfristig weiter verfolgt werden soll.
Die Quelle wurde um eine erweiterte Präsentation der Gutachten-Ergebnisse ergänzt. Hier ein Vergleich daraus:

Screenshot_20230315-191433.png

Auch das bestätigt nur, was man unvoreingenommen natürlich schon aus der Matrix-Untersuchung ableiten konnte.

Gruß, Micha
Widerlegungen zu oft wiederholten falschen Behauptungen zum Thema
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- Schnellfahrstracke Wendlingen - Ulm

"Auf Leute, die von nichts eine Ahnung haben, aber zu allem eine Meinung, kann die technische Realität oft erschreckend wirken."

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Alexander Huber

Datum: 15.03.23 19:53

ChrisM schrieb:
Alexander Huber schrieb:
Interessante Wendung von Herrn Hermann. Würde mich interessieren, wer hier wen geschmiert hat[...]
Dem Minister Bestechlichkeit zu unterstellen, ist nicht ohne. Womöglich werden Dinge entschieden, die nicht in Deinen Horizont passen, und trotzdem ging es ohne Schmiergeld. Einfach mal ein bisschen drüber nachdenken, hmmm?
Also was Korruption betrifft, da glaube ich nun wirklich, mich in der Materie weit überdurchschnittlich gut auszukennen in diesem Forum.

Was Deinen Vorwurf betrifft: Kannst Du Lesen? Ich habe dem Minister keine Bestechlichkeit vorgeworfen. Meine Frage war, WER WEM da Geld zugesteckt hat.


Dass da Geld fließt ist für mich klar. Damit Du es vielleicht verstehen kannst zwei Beispiele:

Zu Beginn des Immobilienprojektes hatte die CDU mit der Bahn einen Deal gemacht, dass BW in Deutschland mit die höchsten Preise für den DB Nahverkehr mit veraltetem Wagenmaterial bezahlt, damit indirekt S21 subventioniert wurde - weil man die Hoffnung hatte, mit den überhöhten Preisen der Bahn den Finanzierungsanteil der Bahn für das Immobilienprojekt mit zu finanzieren. Das ist unter Insidern völlig unbestritten. Nach der Definition von Transparency International (TI) ist das aber Korruption, weil da zwei Parteien (Land und Bahn) zum Nachteil Dritter (Steuerzahler) Preise künstlich erhöht hatten zum Wohle der Immobilienträumer.

Aktuell:
Ein völlig unwirtschaftliches Projekt wie der Bilgertunnel wird trotzdem vom Bund finanziert weil damit Bahn, Stadt und Bund (der den notwendigen Gäubahnausbau ja sträflich vernachlässigt) ihr Gesicht wahren können. Auch das fällt nach der TI Definition unter Korruption denn der Steuerzahler (und übrigens auch 99% der Gäubahnfahrer) haben durch diesen Betonwahnsinn keinen Vorteil, ersterer definitiv erhebliche Nachteile.

Die Spange soll jetzt auch fernverkehrstauglich ausgebaut werden. Das ist tatsächlich sinnvoll und notwendig, war es aber schon immer aus Gründen der Sicherung von Redundanzmöglichkeiten bei Problemen im Trog oder seinen Zuläufen. Nur - Bahn, Stadt, CDU und Bund wollten das lange nicht finanzieren und die meisten S21 Freaks hatten das lange Zeit als nicht so wichtig angesehen. Dass das jetzt kommt, ist der Erfolg von Herrn Hermann. Wird aber erkauft mit einer Verschlechterung für viele Reisende, weil damit eben nicht nur eine Regional- und S-Bahntangente für ein paar Züge pro Stunde geschaffen wird, sondern Fern- und Regionalzüge, die vermutlich bisher für den Trog (bzw. Hbf) vorgesehen waren, von vornherein den Hauptbahnhof umfahren werden.
Damit kann Stuttgart sein Gesicht wahren, die CDU bekommt den im Koalitionsvertrag vereinbarten Tunnel und der Minister, der offensichtlich langsam etwas amtsmüde wird, hat noch gerettet, was zu retten war mit dieser tatsächlich sinnvollen Erweiterung des Projekts.

Das Ganze allerdings (ähnlich dem SMA Gutachten zur Kapazität des Trogs) mit dem für mich völlig klaren, von der Mehrheit der S21 Freaks wahrscheinlich wieder mal nicht zur-Kenntnis-genommen-werden-wollen-weil-nicht-klipp-und-klar-geschriebenen, Hinweis der Gutachter, dass unter den aktuellen Vorzeichen der Qualität, technischen, personellen und finanziellen Ausstattung der Bahn das Ganze nicht klappt.
Wenn die Experten sagen, in der Realität wird das noch lange so nicht klappen, dann hoffe ich auf ein Einsehen des Eisenbahngottes, dass er den Verantwortlichen genügend Hirn herabschickt damit nicht in zwei Jahren ein untaugliches Provisorium Stuttgart ins Chaos entlässt.

Und damit könnte noch eine Chance für eine Gesichtswahrung auch der Bahn existieren, denn ich hoffe, dass EBA und Gerichte ein Einsehen mit den normalsterblichen, nicht S21-verblendeten Bahnfahrern haben und der Bahn auferlegen, dass der alte HBF noch in Teilen so lange in Betrieb bleiben muss, bis die geplanten Alternativen auch wirklich funktionieren.

So, jetzt kannst Du es ja auch mal versuchen mit deinem Zitat: "Einfach mal ein bisschen drüber nachdenken, hmmm?"
Gruß
Alexander



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:15:20:04:47.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 15.03.23 21:32

Alexander Huber schrieb:

So, jetzt kannst Du es ja auch mal versuchen mit deinem Zitat: "Einfach mal ein bisschen drüber nachdenken, hmmm?"
Gruß
Alexander
Hmmm, mein Fehler. Ich hatte gehofft, Du seist dazu in der Lage. Hab‘ Dich wohl falsch eingeschätzt.

Zwei kurze Anmerkungen:

durch die Möglichkeit, tangentiale Verkehre zu fahren, wird nicht ein Zug weniger in den Hauptbahnhof fahren. Alles was die T-Spange im Regelverkehr nutzt, ist ein zusätzliches Angebot.

Wenn die Korruption so offensichtlich zu Tage tritt, wie Du es wortreich beschrieben hast, frage ich mich, wo die Strafverfolgung bleibt. Steckt die Staatsanwaltschaft Deinen tiefgehenden Erkenntnissen nach auch mit drin?

Im Ernst: ich kann ja Eure Enttäuschung nachvollziehen, aber etwas Haltung könntet ihr schon wahren.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Alexander Huber

Datum: 15.03.23 21:57

ChrisM schrieb:
Alexander Huber schrieb:
So, jetzt kannst Du es ja auch mal versuchen mit deinem Zitat: "Einfach mal ein bisschen drüber nachdenken, hmmm?"
Gruß
Alexander
Hmmm, mein Fehler. Ich hatte gehofft, Du seist dazu in der Lage. Hab‘ Dich wohl falsch eingeschätzt.

Zwei kurze Anmerkungen:

durch die Möglichkeit, tangentiale Verkehre zu fahren, wird nicht ein Zug weniger in den Hauptbahnhof fahren. Alles was die T-Spange im Regelverkehr nutzt, ist ein zusätzliches Angebot.

Wenn die Korruption so offensichtlich zu Tage tritt, wie Du es wortreich beschrieben hast, frage ich mich, wo die Strafverfolgung bleibt. Steckt die Staatsanwaltschaft Deinen tiefgehenden Erkenntnissen nach auch mit drin?

Im Ernst: ich kann ja Eure Enttäuschung nachvollziehen, aber etwas Haltung könntet ihr schon wahren.
Schwache Antwort.
Dass bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung beschissen wird, dass sich die Balken biegen, ist altbekannt. Da hat ein User der 103 und noch ein paar Ziffern heißt, schon vor langer Zeit viel erhellendes hier berichtet, außerdem gäbe es keine einzige der existierenden Neubaustrecken in Deutschland in dieser Form wenn die Berechnungen seriös gelaufen wären. Dass politischer Beschiss nicht automatisch bei der Staatsanwaltschaft landet, ist auch bekannt. Und dass beispielsweise beim Flughafen BER so viel Beschiss vorgekommen ist, dass die Staatsanwaltschaft schlicht kein Interesse weil keine Kapazitäten dafür hatte, ist auch bekannt. Auch wenn Du dir das nicht vorstellen kannst, aber beim Thema Korruptionsermittlungen war ich selbst viele Jahre beruflich involviert, nur darf man halt in der Öffentlichkeit über Fälle, die man bearbeitet hat, nicht sprechen.

Was Du scheinbar nicht begriffen hast - die T-Spange wird mehr Verkehr aufnehmen müssen, als von Bahn und alter Politik je angedacht war, weil eben die Kapazitätssteigerungen im Trog nicht in dem Maße klappen wie man das versprochen hatte. Sprich - ja, es ist Mehrverkehr, der darüber abgewickelt wird - aber mehr Mehrverkehr als geplant weil ein überregionaler Teil des Zuwachses halt nicht mehr in den Trog passt.

Von daher - Dein Enttäuschungsgeblubber mit Haltung bewahren kannst Du Dir wahrlich sparen. Ich war immer für die Realisierung von Spange UND Restkopfbahnhof bzw. Ergänzungsstation. Eben BEIDES, weil meines Erachtens beides sinnvoll gewesen wäre. Und nachdem die Experten ja für mich ausreichend klar geschrieben haben, dass unter den aktuellen Rahmenbedingungen das jetzt vorgestellte Konzept eh nicht funktioniert, bin ich nicht mal enttäuscht, sondern hoffe auf Hirn vom Eisenbahngott - aber das scheinst Du wohl auch nicht verstanden zu haben.
Gruß
Alexander

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 16.03.23 05:21

ChrisM schrieb:
:

durch die Möglichkeit, tangentiale Verkehre zu fahren, wird nicht ein Zug weniger in den Hauptbahnhof fahren. Alles was die T-Spange im Regelverkehr nutzt, ist ein zusätzliches Angebot.

Wenn die Korruption so offensichtlich zu Tage tritt, wie Du es wortreich beschrieben hast, frage ich mich, wo die Strafverfolgung bleibt. Steckt die Staatsanwaltschaft Deinen tiefgehenden Erkenntnissen nach auch mit drin?

Doch es werden weniger Züge fahren: weil die Zugzahlen nämlich nur im Best-Case möglich sind - und den gab es bei der Bahn schon lange nicht mehr. Im Falle einer Störung kann der Trog den Planverkehr nicht mehr bewältigen. Gesetzte Züge müssen dann den Trog umfahren. Steht so in der Ausführung des Landes.

Dem entgegen steht der Spruch eines Bahnmitarbeiters im Frankfurter HBF während einer massiven Störung: „kein Problem, wir haben ja genug Gleise“.

Und „kein Zug weniger“ ist nur eine Nebelkerze, da das Problem ist, dass auch kein Zug mehr geht - 15 Jahre nach IBN ist die Grenze der Leistungsfähigkeit bereits erreicht. Welchem Bahnhof ist das schon mal passiert?

Und nein - nicht jede Korruption wird durch Staatsanwälte verfolgt. Nur die, die zu plump ausgeführt wurden. Eine überteuerte Bestellung z.B. ist erstmal nicht strafbar. Schadete aber trotzdem dem Steuerzahler und nach Sarrazins Aussage war das eben ein Deal mit Mehdorn , der da gemacht wurde. Dieser Deal liess die Bahn im Zuge des geplanten Börsengangs gut aussehen. Mehdorns Bonus war direkt abhängig von einem erfolgreichen Börsengang. Er hätte also davon profitiert, aber eben so indirekt, dass Staatsanwälte da nichts ausrichten können.

Letztendlich wurde das dann privatrechtlich zumindest etwas korrigiert durch Hermann.

[www.stuttgarter-nachrichten.de]

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 16.03.23 08:18

graetz schrieb:

Und „kein Zug weniger“ ist nur eine Nebelkerze, da das Problem ist, dass auch kein Zug mehr geht - 15 Jahre nach IBN ist die Grenze der Leistungsfähigkeit bereits erreicht. Welchem Bahnhof ist das schon mal passiert?
Na klar. Ist zwar eine Aussage des Gutachters, dem es aber sicherlich an Deiner Kompetenz und Weitsicht („…geht dem Projekt das Geld aus…“) fehlt.

Zitat
Das sind dann zusätzliche Angebote. Wir nehmen keinen Zug aus dem Durchgangsbahnhof raus“, verwies der VWI-Chef Stefan Tritschler auf neue Angebote, die zusätzliche Fahrgäste anlocken können.
Quelle

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Chris-S

Datum: 16.03.23 08:42

ChrisM hatte zitiert:

"Das sind dann zusätzliche Angebote. Wir nehmen keinen Zug aus dem Durchgangsbahnhof raus“, verwies der VWI-Chef Stefan Tritschler auf neue Angebote, die zusätzliche Fahrgäste anlocken können."

Das beschreibt das Problem sehr schön. Ich muss zugeben, dass ich erwartet habe, dass die Ergänzungsstation scheitern wird. Für eine Ergänzungstation hätte man ein zusätzliches Angebot schaffen müssen. Also keine Züge aus dem Tiefbahnhof in die Ergänzungsstation leiten. Ein Zug der anstelle des Tiefbahnhofs in die Ergänzungsstation fährt, verbessert nicht die Wirtschaftlichkeit.

Ich hätte nur ein Potenzial gesehen: das wären zusätzliche S-Bahn-Linien. Aber dafür hätte man die S-Bahn Mittnachstraße gleich noch einmal umbauen müssen. Mittnachtstraße bündelt aktuell die Äste Bad-Cannstatt (Linien 1 bis 3 ) und Nordbahnhof (Linien 4 bis 6). Meiner Ansicht nach wären zwei Linien (eine über Nordbahnhof und eine über Bad-Cannstatt möglich gewesen. In den S-Bahn Zuflüssen wären dann antelle 12 Zügen die Stunde 16 Züge unterwegs. In Mittnachtstraße hätte man dann aufgeteilt zwischen Stuttgart S-Bahn tief und Stuttgart Ergänzungsstation.

Für MEX und IRE sehe ich zwar einen potenziellen Bedarf, aber der Anschluss der Trassen im Umfeld von Stuttgart (vor allem die Zufahrt von Norden ) sehe ich als sehr teuer. Damit das oben aufgezeigte Problem umgangen werden kann bedürfte es einer zusätzlichen Trasse ab Kornwestheim bis Innenstadt.

Fernverkehr von der Schweiz in die Ergänzungsstation halte ich für sinnfrei, da dieser nicht mit Bahnsteiglängen der S-Bahn etc. harmoniert. Mit dem Scheitern der Ergänzungsstation ist übrigens der Gäubahntunnel gesetzt. Man könnte das böse Wort "alternativlos geworden" verwenden

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 16.03.23 09:47

graetz schrieb:
Und „kein Zug weniger“ ist nur eine Nebelkerze, da das Problem ist, dass auch kein Zug mehr geht - 15 Jahre nach IBN ist die Grenze der Leistungsfähigkeit bereits erreicht. Welchem Bahnhof ist das schon mal passiert?
Man hat bei S21 eben die Vorteile tangentialer Linien schon frühzeitig erkannt, und für die Zukunft eingeplant, weil man damit neue Kunden erschließt und bestehende besser bedient. Nur war das zwischenzeitlich einem der Verantwortlichen nicht bewusst, der wollte bis eben lieber mehr vom Gleichen.

Der erste Stuttgarter Hbf war übrigens laut Wikipedia wegen des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens bereits nach 17 Jahren (Baubegin) durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt worden.

Gruß, Micha
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:16:09:48:14.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 16.03.23 12:39

ChrisM schrieb:
graetz schrieb:
Und „kein Zug weniger“ ist nur eine Nebelkerze, da das Problem ist, dass auch kein Zug mehr geht - 15 Jahre nach IBN ist die Grenze der Leistungsfähigkeit bereits erreicht. Welchem Bahnhof ist das schon mal passiert?
Na klar. Ist zwar eine Aussage des Gutachters, dem es aber sicherlich an Deiner Kompetenz und Weitsicht („…geht dem Projekt das Geld aus…“) fehlt.

Zitat
Das sind dann zusätzliche Angebote. Wir nehmen keinen Zug aus dem Durchgangsbahnhof raus“, verwies der VWI-Chef Stefan Tritschler auf neue Angebote, die zusätzliche Fahrgäste anlocken können.
Quelle
Lies noch mal alles durch. Planmäßig wird vielleicht kein Zug rausgenommen. Bis auf lange Dostos, wo vorher eine Doppelbelegung war. Aber bei einer Störung will man Züge rausnehmen. Steht alles in der Ausführung des Landes.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 16.03.23 12:49

Micha-0815 schrieb:


Der erste Stuttgarter Hbf war übrigens laut Wikipedia wegen des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens bereits nach 17 Jahren (Baubegin) durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt worden.
Und? Warum hat man dann nicht die Tangentialverbindung ausgebaut? Stattdessen hatte man die Zahl der Gleise in Stuttgart erhöht. Und während man damals auch nicht mit dieser Entwicklung gerechnet hatte, ist sie heute geplant und absehbar.

Ich fragte nach einem Beispiel. Und du zeigst uns eines, wo man mit mehr Gleisen in der Innenstadt reagiert hatte und eben nicht mit einer Umfahrung. Nenn mal ein Beispiel, wo man stattdessen im Jahr 15 nach Eröffnung mit einer Umfahrung reagiert hatte.

Und welchen verkehrlichen Nutzen es hat, im Störungsfall einen ICE an der Innenstadt nur vorbeizuleiten, weil es an Gleisen fehlt, kannst du uns gerne hier erklären. Denn da sagt das Land explizit, dass die Ergänzungsstation da überlegen wäre.

Auch steht in der Matrixuntersuchung trotz allem, dass man sich Ausbaumöglichleiten in der Innenstadt nicht verbauen sollte.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Micha-0815

Datum: 16.03.23 14:28

graetz schrieb:
Micha-0815 schrieb:

Der erste Stuttgarter Hbf war übrigens laut Wikipedia wegen des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens bereits nach 17 Jahren (Baubegin) durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt worden.
Und? Warum hat man dann nicht die Tangentialverbindung ausgebaut?
Wahrscheinlich, weil es damals noch einen Bedarf gab, die Taktrate in der Innenstadt zu erhöhen, und noch keinen ausreichenden Bedarf, der die Einrichtung tangentialer Linien rechtfertigen würde.

Gruß, Micha
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