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Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 10.03.23 10:45

Der Plan, eine Ergänzungsstation in Stuttgart zu bauen, wird wohl fallengelassen.

Zitat
„Die Idee der Ergänzungsstation am neuen Stuttgarter Hauptbahnhof ist glücklicherweise mittlerweile vom Tisch und wird auch nicht mehr von Verkehrsminister Hermann gefordert“, sagt Hans Dieter Scheerer, Verkehrspolitiker der Liberalen im Landtag.
Quelle

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 10.03.23 11:00

ChrisM schrieb:
Der Plan, eine Ergänzungsstation in Stuttgart zu bauen, wird wohl fallengelassen.

Zitat
„Die Idee der Ergänzungsstation am neuen Stuttgarter Hauptbahnhof ist glücklicherweise mittlerweile vom Tisch und wird auch nicht mehr von Verkehrsminister Hermann gefordert“, sagt Hans Dieter Scheerer, Verkehrspolitiker der Liberalen im Landtag.
Quelle
Hast du den Artikel auch gelesen? Oder etwa mit Absicht selektiv zitiert, was nicht jeder nachprüfen kann aufgrund der Zahlschranke? Du gibst hier nur eine Vermutung eines einzelnen Politikers wieder und keinen Beschluss des Ministeriums.

Zitat
Das hat die oppositionelle SPD im Landtag zum Anlass genommen, nach dem Stand der Dinge in Sachen Ergänzungsstation aber auch weiteren Ausbauprojekten im Schienennetz der Landeshauptstadt nachzufragen.

Hermann legt in der Antwort die Vielzahl an in Auftrag gegebenen Untersuchungen dar, die Licht ins Dunkel bringen sollen. Eine abschließende Antwort auf die Frage der SPD, ob denn alle im Koalitionsvertrag formulierten Voraussetzungen mittlerweile erfüllt seien, bleibt der Minister allerdings schuldig.
Es gibt also noch keinen Beschluss, aber schon eine Antwort auf die Anfrage der SPD.

Zitat
All diese Untersuchungen scheinen nun ausreichend im Verkehrsministerium bewertet zu sein. „Eine Veröffentlichung ist noch im ersten Quartal 2023 vorgesehen“, sagt ein Sprecher der Behörde auf Anfrage. Im Klartext: Noch im März wird sich weisen, ob die Experten empfehlen, die Idee einer Ergänzungsstation weiterzuverfolgen oder ob nicht eine Konzentration auf andere Schienenprojekte zielführender ist.
Und was dann dieser FDP-Mann von sich gibt, ist in sich schon wieder fragwürdig:

Zitat
„Die Idee der Ergänzungsstation am neuen Stuttgarter Hauptbahnhof ist glücklicherweise mittlerweile vom Tisch und wird auch nicht mehr von Verkehrsminister Hermann gefordert“, sagt Hans Dieter Scheerer, Verkehrspolitiker der Liberalen im Landtag. Diese Vermutung verknüpft Scheerer mit Vorwürfen an die Adresse von Hermann. „Mit seinem wiederholten Pochen auf die Ergänzungsstation, die die S-Bahnen aus Feuerbach, Bad Cannstatt und die Panoramabahn anbinden sollte, hat er lange genug den Ausbau des Bahnknotens Stuttgart verzögert und mit dieser Hinhaltetaktik auch den Fortschritt der Gäubahn verzögert.“
Was bitte soll Hermann damit konkret verzögert haben? Welches Vorhaben wurde deswegen noch nicht geplant oder nicht umgesetzt, nur weil es Überlegungen zur Ergänzungsstation gibt?

Im Gegenteil blockiert die Stadt alles, was auch nur entfernt mit Gleisen bis zum HBF zu tun hat, verzögert aber selbst die Planungen zu der neuen Bebauung. Das ist schädlich für den Bahnverkehr und nicht die Überlegung, eine bestehende Kapazität zu erhalten.
Der Artikel verweist dann auch auf die Matrix-Untersuchung ohne dabei zu erwähnen, dass diese Untersuchung eben keinen expliziten Rat gibt, den HBF nur zu umfahren. Einen wichtigen Bahnknoten zu meiden ist nicht im Sinne eines ITFs, der aber in Deutschland kommen soll. Genau in der Matrix-Untersuchung kann man die Forderung nachlesen, dass man sich nicht die Möglichkeiten im HBF verbauen sollte.

Nach wie vor ist auch noch eine andere Alternative offen: Der Erhalt eines Teiles des Kopfbahnhofs. Noch läuft das Verfahren, es wäre aber die günstigste und schnellste Lösung für den Bahnverkehr und rechtlich auch möglich, weil die Stadt dagegen nichts unternehmen kann.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:10:11:04:10.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 10.03.23 11:22

graetz schrieb:
....
Gelesen, dass in dem Artikel das Ministerium eine Bekanntgabe noch im März ankündigt? Womöglich sind eben die Landespolitiker früher informiert als die Öffentlichkeit. Hat sich aber ja abgezeichnet, da schon die zurückliegenden Untersuchungen die Schwächen der Ergänzungsstation aufgezeigt haben. Aber schön, dass Du jetzt gleich auf einen Erhalt des Kopfbahnhofs umschwenkst. Den wird es mit der Stadt erst recht nicht geben.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 10.03.23 11:38

ChrisM schrieb:
graetz schrieb:
....
Gelesen, dass in dem Artikel das Ministerium eine Bekanntgabe noch im März ankündigt? Womöglich sind eben die Landespolitiker früher informiert als die Öffentlichkeit. Hat sich aber ja abgezeichnet, da schon die zurückliegenden Untersuchungen die Schwächen der Ergänzungsstation aufgezeigt haben. Aber schön, dass Du jetzt gleich auf einen Erhalt des Kopfbahnhofs umschwenkst. Den wird es mit der Stadt erst recht nicht geben.
Im Artikel ist das explizit als "Vermutung" gekennzeichnet. Also auch der weiss noch nichts.

Und nicht ich "schwenke" zum Erhalt des Kopfbahnhofs. Auch Hermann hat immer betont, dass er am liebsten einen Restkopfbahnhof erhalten möchte. Dazu passt, dass er jetzt den Faktencheck des "Faktenchecks" finanziell untertstützt.

Die Ergänzungsstation ist nur ein Kompromissangebot an die Stadt, was dann auch den Städtebau nicht wirklich behindern würde, wie die Stadtplaner es mir selbst gesagt haben aber gleichzeitig auch davon berichtet haben, dass es seitens der Stadt da ein auferlegtes Denkverbot für die Stadtplaner gibt. Denn die Stadt ist gar nicht an besseren Regionalverkehr nach Stuttgart interessiert. Das ist die explizite Aussage eines Direktors des VRS.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 10.03.23 11:42

graetz schrieb:


Und nicht ich "schwenke" zum Erhalt des Kopfbahnhofs. Auch Hermann hat immer betont, dass er am liebsten einen Restkopfbahnhof erhalten möchte. Dazu passt, dass er jetzt den Faktencheck des "Faktenchecks" finanziell untertstützt.


Und die Wirklichkeit. Gleise oben kann man sich abschminken

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 10.03.23 12:13

ChrisM schrieb:
graetz schrieb:
Und nicht ich "schwenke" zum Erhalt des Kopfbahnhofs. Auch Hermann hat immer betont, dass er am liebsten einen Restkopfbahnhof erhalten möchte. Dazu passt, dass er jetzt den Faktencheck des "Faktenchecks" finanziell untertstützt.


Und die Wirklichkeit. Gleise oben kann man sich abschminken
Das ist doch nichts neues (Artikel aus 2019), eben weil VRS und die Stadt da mauern. Aber die Stadt ist sich bewusst, dass sie nichts gegen unternehmen kann, wenn das EBA den Abriss nicht erlaubt. Hermann hatte damals darauf verwiesen, dass die harte Tour natürlich dem politischen Klima schadet, weil man ja mit dem VRS und der Stadt auch andere Themen gemeinsam hat. Aber er selbst ist eben für den Erhalt noch vor der Ergänzungsstation.

Aber das ist jetzt vier Jahre her, inzwischen läuft der Bahnbetrieb auf Kante und daher ist es noch mehr aus der Zeit gefallen, wertvolle Bahninfrastruktur aufzugeben nur um ein paar Wohnungen mehr bauen zu können - was man eben auch durch Bauen in die Höhe kompensieren könnte, wie Teile des Stadtrats jetzt ja sowieso fordern. Und es geht ja auch gar nicht um "Bauen". Es geht darum, das Pendeln nach Stuttgart zu erschweren. An Pendlern haben Stadt und VRS kein Interesse. Das legitimiert aber nicht, die Verkehrsziele insgesamt zu behindern.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:10:12:24:59.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 14.03.23 13:58

Es wird immer klarer: die Idee für eine sogenannte Ergänzungsstation war ein Schuss in den Ofen. Nun meldet es auch der SWR. Das Verkehrsministerium will sich erst morgen äußern. Schön, dass Vernunft über Ideologie gesiegt hat.

[www.swr.de]

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 14.03.23 14:36

ChrisM schrieb:
Es wird immer klarer: die Idee für eine sogenannte Ergänzungsstation war ein Schuss in den Ofen. Nun meldet es auch der SWR. Das Verkehrsministerium will sich erst morgen äußern. Schön, dass Vernunft über Ideologie gesiegt hat.

[www.swr.de]
Die Frage ist: Was ist dabei Ideologie?

Denn als Grund liest man das hier:

Zitat
Ein Gutachten im Auftrag des Ministeriums hat nach SWR-Informationen ergeben, dass ein zusätzlicher Halt unter dem heutigen Bahnhofsbau viel zu teuer werden würde.
Wir wissen ja seit einem gewissen Projekt names "Stuttgart 21", dass es viel zu teuer und zu unwirtschaftlich ist, eine Bahninfrastruktur komplett in den Keller zu legen. Auch S21 hätte genau aus diesem hier angegebeben Grund nie gebaut werden dürfen und nach Lutz hätte man es auch nicht gebaut, wenn man bei S21 auch so seriös agiert hätte wie hier die bei der Ergänzungsstation, wo man das dann eben zugibt, wenn der Bericht hier stimmt. Bei S21 war man nur nicht bereit, dass zuzugeben und rechnete stattdessen das Projekt klein.

Zitat
Da (bei S21) habe das alles entscheidende Prinzip, entweder zahlt es einer oder man lässt es bleiben, nie gegolten.
[www.stuttgarter-nachrichten.de]

Die "Ideologie" findet sich dann eher bei S21 und nicht in dieser Ergänzungssattion, die - wie gesagt - eh nur ein Kompromissangebot an die Stadt war. Bei S21 herrschte eben nicht die "Vernunft".

Eine nach wie vor wahrscheinliche Alternative ist eben der Erhalt eines Restkopfbahnhofs, wo Hermann wusste, dass die Stadt die Angst hat, aus dieser Interimslösung könnte eine dauerhafte werden. Nach wie vor eine unnötige Angst, wenn man wirklich davon überzeugt wäre, der Trog wäre leistungsfähig genug.

Was der Bericht nämlich nicht hergibt - da werden wir morgen vielleicht mehr wissen: Dass aus verkehrlichen(!) Gründen diese Station keinen Sinn machen würde. Im Gegenteil ist nach der Matrixuntersuchung ein zusätzlicher Kopfbahnhof (egal in welcher Höhenlage) eine der zwingend notwendigen Alternativen, die Verkehrsziele des Jahres 2040 zu erreichen. Die Umfahrung kostet ungefähr das gleiche wie eine Ergänzungsstation. Ob diese denn wirtschaftlich wäre, ist Stand heute noch nicht durchgerechnet worden. Ob man soviel mehr Geld einsetzen will als nötig, um mehr Kapazität zu schaffen, die über den neuen ambitionierten Verkehrsleistungen liegen soll, also absehbar nicht braucht, ist unwahrscheinlich. Ob diese politisch im Sinne eines ITFs gewünscht ist, ist fraglich.

Also ja, die Ergänzungsstation kommt nicht. Übrig bleiben dann aus verkehrspolitischer Sicht enweder eine teure Umfahrung oder einen günstigen Erhalt eines Restkopfbahnhofs mit der Notwendigkeit, das zu machen, was zumindest einige im Stadtrat sowieso fordern: Die Bebauungsplanung nochmal grundlegend zu ändern. Denn nach wie vor sind "günstige Wohnungen" kein legitimer Grund, eine notwendige Bahninfrastruktur aufzugeben.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:14:14:41:51.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 14.03.23 14:37

ChrisM schrieb:
Es wird immer klarer: die Idee für eine sogenannte Ergänzungsstation war ein Schuss in den Ofen. Nun meldet es auch der SWR. Das Verkehrsministerium will sich erst morgen äußern. Schön, dass Vernunft über Ideologie gesiegt hat.

[www.swr.de]
Dass die Unterstützer der Ergänzungsstation dies allein nur seien um sagen zu können dass man recht gehabt hat in Bezug auf die zu knappe Kapazität von Stuttgart 21, ist schon eine sehr gewagte Unterstellung (es ist genau diese Aussage die eine Wortwahl ‘Ideologie’ meint).

Dies ist wohl ein einzigartiger Fall in Deutschland dass zusätzliche Bahninfrastruktur von bahnaffinen Leuten als Ideologie bezeichnet wird. Interessanterweise wird keine andere zusätzliche Bahninfrastruktur um Stuttgart herum als Ideologie bezeichnet, weder die große Wendlinger Kurve, der Regionalbahnsteig in Vaihingen, noch das 3. Gleis an der Station Terminal am Flughafen, jetzt der Gäubahntunnel, noch der Erhalt der Panoramastrecke oder der neue Nordzulauf.

Man kann natürlich argumentieren dass eine Ergänzungsstation im Moment noch nicht benötigt wird und man sie erst bauen sollte wenn sie benötigt wird. Und die Kosten dafür die Fläche freizuhalten sind ja nur ein Bruchteil der Komplettkosten (im wesentlichen den Verkauf von rund 15% der Baufläche an die Stadt wieder rückabwickeln). Ich persönlich bin völlig offen wie man zusätzliche Kapazität in Stuttgart schafft (s. meine Idee eines zweiten Troges der sehr wenig Bebauung betreffen würde im wesentlichen ein 50 x 200 m langer Streifen), ich bin nur dafür dass man sie nicht so teuer macht dass sie nie kommen wird.

Chris, ganz ehrlich, was glaubst wird passieren wenn man in 30 Jahren die Kapazität in Stuttgart erweitern will? Glaubst du dass man dann eine Ergänzungsstation bauen wird und rund 15 Jahre alte Bebauung wieder abreißen wird? Oder dass man das Geld für einen zweiten Trog (inkl. Zuläufen) finden wird? Oder wird einfach mehr Verkehr am Hauptbahnhof vorbei geleitet werden?

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 14.03.23 14:45

graetz schrieb:
Zitat
Ein Gutachten im Auftrag des Ministeriums hat nach SWR-Informationen ergeben, dass ein zusätzlicher Halt unter dem heutigen Bahnhofsbau viel zu teuer werden würde.
Wir wissen ja seit einem gewissen Projekt names "Stuttgart 21", dass es viel zu teuer und zu unwirtschaftlich ist, eine Bahninfrastruktur komplett in den Keller zu legen. Auch S21 hätte genau aus diesem hier angegebeben Grund nie gebaut werden dürfen und nach Lutz hätte man es auch nicht gebaut, wenn man bei S21 auch so seriös agiert hätte wie hier die bei der Ergänzungsstation, wo man das dann eben zugibt, wenn der Bericht hier stimmt. Bei S21 war man nur nicht bereit, dass zuzugeben und rechnete stattdessen das Projekt klein.
Vielleicht sollte man einfach ein Paket aus dem neuen Nordzulauf und der Ergänzungsstation bilden, wie man es auch bei der Gäubahn gemacht hat? Oder das Verkehrsministerium könnte ein Gutachten in Auftrag geben wieviel der Gäubahntunnel kostet …

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 14.03.23 14:53

Manu Chao schrieb:
graetz schrieb:
Zitat
Ein Gutachten im Auftrag des Ministeriums hat nach SWR-Informationen ergeben, dass ein zusätzlicher Halt unter dem heutigen Bahnhofsbau viel zu teuer werden würde.
Wir wissen ja seit einem gewissen Projekt names "Stuttgart 21", dass es viel zu teuer und zu unwirtschaftlich ist, eine Bahninfrastruktur komplett in den Keller zu legen. Auch S21 hätte genau aus diesem hier angegebeben Grund nie gebaut werden dürfen und nach Lutz hätte man es auch nicht gebaut, wenn man bei S21 auch so seriös agiert hätte wie hier die bei der Ergänzungsstation, wo man das dann eben zugibt, wenn der Bericht hier stimmt. Bei S21 war man nur nicht bereit, dass zuzugeben und rechnete stattdessen das Projekt klein.
Vielleicht sollte man einfach ein Paket aus dem neuen Nordzulauf und der Ergänzungsstation bilden, wie man es auch bei der Gäubahn gemacht hat? Oder das Verkehrsministerium könnte ein Gutachten in Auftrag geben wieviel der Gäubahntunnel kostet …
Dass der Gäubahntunnel mehr als die zu lesende eine Mrd. kostet, wissen alle Beteiligten. Ob er auch wirtschaftlich ist, dass ist noch offen. Bei 6 Zügen pro Stunde und einer noch exisierenden Alternative ist das unwahrscheinlich und vor allem ist die Begründung "Deutschlandtakt" unsinnig, solange es noch keinen Nordtunnel gibt. Vom Cash-Flow Management (und das hat die Bahn grade extrem nötig) ist es also angebracht, einen Restkopfbahnhof zu erhalten, was wesentlich billiger wäre als ein Ergänzungsbahnhof oder eine Umfahrung, dann den Nordtunnel zu bauen und dann - wenn man tatsächlich meint das zu brauchen anstatt die Gäubahn weiter südlich auszubauen - kann man in ein paar Jahrzehnten immer noch einen Gäubahntunnel angehen.

Der Nordtunnel lässt sich nicht so leicht mit einer Ergänzungsstation kombinieren. Dazwischen liegt ja der Cannstatter Tunnel. Und es würde ein Zulauf zur Gäubahn fehlen. Es wäre also nur ein Trickserei von der Sorte, auf die sich der angeblich Ideologieverblendete Hermann anscheinend nicht einlassen will.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 14.03.23 15:04

Manu Chao schrieb:
Und die Kosten dafür die Fläche freizuhalten sind ja nur ein Bruchteil der Komplettkosten (im wesentlichen den Verkauf von rund 15% der Baufläche an die Stadt wieder rückabwickeln).
Prof. Heimerl änderte seine Forderung von 2018 "Fläche freihalten" zu "sofort bauen" im Jahr 2020. Er hatte dabei aber auch im Sinn, das Immobilienprojekt nicht zu gefährden.

So gesehen war dann auch der "Vater" von S21 wohl ein verblendeter Ideologe, der tatsächlich aber die "günstigen Wohungen" ebensowenig verhindern wollte wie Hermann.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 14.03.23 15:13

graetz schrieb:
Dass der Gäubahntunnel mehr als die zu lesende eine Mrd. kostet, wissen alle Beteiligten. Ob er auch wirtschaftlich ist, dass ist noch offen. Bei 6 Zügen pro Stunde und einer noch exisierenden Alternative ist das unwahrscheinlich und vor allem ist die Begründung "Deutschlandtakt" unsinnig, solange es noch keinen Nordtunnel gibt. Vom Cash-Flow Management (und das hat die Bahn grade extrem nötig) ist es also angebracht, einen Restkopfbahnhof zu erhalten, was wesentlich billiger wäre als ein Ergänzungsbahnhof oder eine Umfahrung, dann den Nordtunnel zu bauen und dann - wenn man tatsächlich meint das zu brauchen anstatt die Gäubahn weiter südlich auszubauen - kann man in ein paar Jahrzehnten immer noch einen Gäubahntunnel angehen.

Der Nordtunnel lässt sich nicht so leicht mit einer Ergänzungsstation kombinieren. Dazwischen liegt ja der Cannstatter Tunnel. Und es würde ein Zulauf zur Gäubahn fehlen. Es wäre also nur ein Trickserei von der Sorte, auf die sich der angeblich Ideologieverblendete Hermann anscheinend nicht einlassen will.
Der Nordzulauf entlastet den Feuerbacher Tunnel (und den Bereich Feuerbach-Zuffenhausen). Die Ergänzungsstation entlastet den Feuerbacher Tunnel und den Fildertunnel (letzteren natürlich mehr wenn der Gäubahntunnel nicht kommt). Und die Ergänzungsstation kann die zusätzliche freie Kapazität Feuerbach-Zuffenhausen nutzen. Der Nordzulauf ermöglicht es mehr Züge von Nordende in den Trog zu führen und die Ergänzungsstation schafft mehr Kapazität auf den Bahnsteigen im Trog.

Aber dies kombiniert eben Kapazität in den Zuläufen mit Kapazität an den Bahnsteigen und aus verschiedenen Richtungen.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 14.03.23 15:15

Manu Chao schrieb:
Zitat:
Dass die Unterstützer der Ergänzungsstation dies allein nur seien um sagen zu können dass man recht gehabt hat in Bezug auf die zu knappe Kapazität von Stuttgart 21, ist schon eine sehr gewagte Unterstellung (es ist genau diese Aussage die eine Wortwahl ‘Ideologie’ meint).

Dies ist wohl ein einzigartiger Fall in Deutschland dass zusätzliche Bahninfrastruktur von bahnaffinen Leuten als Ideologie bezeichnet wird. Interessanterweise wird keine andere zusätzliche Bahninfrastruktur um Stuttgart herum als Ideologie bezeichnet, weder die große Wendlinger Kurve, der Regionalbahnsteig in Vaihingen, noch das 3. Gleis an der Station Terminal am Flughafen, jetzt der Gäubahntunnel, noch der Erhalt der Panoramastrecke oder der neue Nordzulauf.


Du verkennst, dass alle die von Dir genannten Ergänzungen Erweiterungen im Außenbereich sind. Und es ist unstrittig, dass man an den Zuläufen perspektivisch noch etwas machen muss. Die Hermannsche Ergänzungsstation setzt aber eben dort nicht an, sondern da, wo es keine zusätzlichen Kapazitäten braucht. Und ja, das nenne ich Ideologie.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 14.03.23 15:19

Manu Chao schrieb:
graetz schrieb:
Dass der Gäubahntunnel mehr als die zu lesende eine Mrd. kostet, wissen alle Beteiligten. Ob er auch wirtschaftlich ist, dass ist noch offen. Bei 6 Zügen pro Stunde und einer noch exisierenden Alternative ist das unwahrscheinlich und vor allem ist die Begründung "Deutschlandtakt" unsinnig, solange es noch keinen Nordtunnel gibt. Vom Cash-Flow Management (und das hat die Bahn grade extrem nötig) ist es also angebracht, einen Restkopfbahnhof zu erhalten, was wesentlich billiger wäre als ein Ergänzungsbahnhof oder eine Umfahrung, dann den Nordtunnel zu bauen und dann - wenn man tatsächlich meint das zu brauchen anstatt die Gäubahn weiter südlich auszubauen - kann man in ein paar Jahrzehnten immer noch einen Gäubahntunnel angehen.

Der Nordtunnel lässt sich nicht so leicht mit einer Ergänzungsstation kombinieren. Dazwischen liegt ja der Cannstatter Tunnel. Und es würde ein Zulauf zur Gäubahn fehlen. Es wäre also nur ein Trickserei von der Sorte, auf die sich der angeblich Ideologieverblendete Hermann anscheinend nicht einlassen will.
Der Nordzulauf entlastet den Feuerbacher Tunnel (und den Bereich Feuerbach-Zuffenhausen). Die Ergänzungsstation entlastet den Feuerbacher Tunnel und den Fildertunnel (letzteren natürlich mehr wenn der Gäubahntunnel nicht kommt). Und die Ergänzungsstation kann die zusätzliche freie Kapazität Feuerbach-Zuffenhausen nutzen. Der Nordzulauf ermöglicht es mehr Züge von Nordende in den Trog zu führen und die Ergänzungsstation schafft mehr Kapazität auf den Bahnsteigen im Trog.

Aber dies kombiniert eben Kapazität in den Zuläufen mit Kapazität an den Bahnsteigen und aus verschiedenen Richtungen.
Ein Restkopfbahn kann das alles auch und kostet wesentlich weniger. Wie gesagt: Solche Tricks mag man anwenden, wenn man da einer Ideologie folgt. Knallhart abgewogen zwischen Kosten, Nutzen und den Verkehrsbedarf im Jahr 15 nach IBN S21 dürfte nur ein Restkopfbahnhof legitim sein. Und bis dahin ist er legitim, um die ersatzlose Kappung einer Fernverbindung zu vermeiden.

Mit dem Widerstand gegen die Ergänzungsstation und andere Lösungen, die auch nur einen qm Flächenverlust bedeuten würden, schneiden sich die S21-Befürworter nur ins eigene Fleisch.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: graetz

Datum: 14.03.23 15:32

ChrisM schrieb:
Du verkennst, dass alle die von Dir genannten Ergänzungen Erweiterungen im Außenbereich sind. Und es ist unstrittig, dass man an den Zuläufen perspektivisch noch etwas machen muss. Die Hermannsche Ergänzungsstation setzt aber eben dort nicht an, sondern da, wo es keine zusätzlichen Kapazitäten braucht. Und ja, das nenne ich Ideologie.
Der Kopfbahnhof ist keine "Ergänzung". Der ist schon da! Und ja - wie S21 beseitigt man dadurch nicht den seit 1992 bekannten Engpass im Nordzulauf. Daher sollte auch zuerst dieser Nordtunnel angegangen werden anstatt einen Gäubahntunnel, der für sich alleine unwirtschaftlich ist alleine schon wegen der geringen Zugzahlen dort.

Und du irrst: Ab 2040 braucht man auf jeden Fall zusätzliche Kapazitäten, die durch keine aktuelle Planung realisiert werden kann. Der Trog wird laut Matrixuntersuchung dann zu klein sein.
Es ist also nicht die Frage, ob man mehr Kapazitäten braucht, sondern nur, ob man ab 2040 weiterhin mit allen Zügen zum HBF fahren kann oder nicht. Die Matrixuntersuchung gibt eben genau zu dieser Frage keine explizite Antwort bis auf die, dass man etwas bauen muss für viel Geld bei beiden Lösungen, die betrachtet wurden. Und weist zugleich darauf hin, sich Ausbauoptionen im HBF nicht zu verbauen.

Funktional reicht aber auch der Erhalt bereits bestehender Gleise - und das kostet auf jeden Fall keine hohe dreistellige Millionensumme wie die in der Matrix untersuchten zwingenden Alternativen. Es kostet soviel wie auch ein Nordhalt kosten würde plus eine einstellige Millionensumme für eine Stützmauer.

Aus der Sicht der klammen Kassen bei der Bahn - und völlig unabhängig von irgendwelchen Wohnungsbauprojekten - welche Lösung würde man also realisieren, wenn man jetzt schon weiss, dass man ab 2040 mehr Kapazitäten braucht und gleichzeitig weiss, dass man eh in den nächsten Jahrzehnten(!) Milliarden in das Netz stecken muss? Immerhin ist man woanders bereit, jetzt zu investieren für einen D-Takt, der erst 2070 vollumfänglich kommen soll. Also warum beim D-Takt 57 Jahre Weitsicht zeigen aber nicht in Stuttgart für 17 Jahre?

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 14.03.23 15:45

ChrisM schrieb:
Du verkennst, dass alle die von Dir genannten Ergänzungen Erweiterungen im Außenbereich sind. Und es ist unstrittig, dass man a den Zuläufen perspektivisch noch etwas machen muss. Die Hermannsche Ergänzungsstation setzt aber eben dort nicht an, sondern da, wo es keine zusätzlichen Kapazitäten braucht. Und ja, das nenne ich Ideologie.
Und Fläche freihalten wäre auch Ideologie oder vielleicht nur vorsorgliches Handeln da man die Zukunft nicht vollkommen voraussehen kann. Im wesentlichen wäre dies nur eine etwas andere Verteilung der freigesetzten Fläche zwischen Bebauung und Parklandschaft. Wieso wurde lange von einem 9. und 10. Gleis als Option gesprochen wenn die Idee von mehr Vorsorge für die Zukunft völlig unsinnig wäre?

Und wie Graetz erwähnte, nach deiner Position war Prof. Heimerl auch ein Ideologe der mit seiner Forderung nach mehr Kapazität im Bahnhof nur den Befürwortern von Stuttgart 21 eins auswischen wollte?

Und die Position dass die Bahnsteigkapazität für die nächsten rund 50 Jahre ausreicht ist natürlich sehr praktisch für die Unterstützer des städtebaulichen Teils des Projekts Stuttgart 21. Dies geht natürlich Hand in Hand mit der Position dass Stuttgart nie auch nur ein Teilknoten in einem ITF in Deutschland werden wird. Man könnte es so formulieren dass nur Sachen die das Städtebauprojekt nicht beeinträchtigen unstrittig sind. Nicht einmal der Weiterbetrieb der Gäubahn zum Kopfbahnhof bis zur Fertigstellung des Gäubahntunnels ist unstrittig, denn er verzögert ja das Städtebauprojekt. Man könnte fast meinen das es keinen Bedarf für die Gäubahn gibt und ihr Weiterbetrieb daher reine Ideologie wäre.

Wenn Leute mit wenig Interesse am Bahnverkehr jegliche Einschränkung (temporär oder räumlich) für den Städtebau ablehnen, dann ist dies einfach eine Frage ihrer Prioritäten. Wenn aber umgekehrt Leute mit Interesse am Bahnverkehr dies ablehnen (selbst in Form der Frage welcher Bereich als Park und welcher zur Bebauung genutzt wird, im Sinne des Freihaltens von Bereichen, ohne jetzt die Größe der bebauten Fläche zu verändern, einfach nur Bebauung etwas nach Süden zu verschieben und einen Parkstreifen im Norden anzulegen), dann sieht dies mehr nach Starrsinn aus.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:14:21:04:57.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 14.03.23 16:46

graetz schrieb:
Ein Restkopfbahn kann das alles auch und kostet wesentlich weniger. Wie gesagt: Solche Tricks mag man anwenden, wenn man da einer Ideologie folgt. Knallhart abgewogen zwischen Kosten, Nutzen und den Verkehrsbedarf im Jahr 15 nach IBN S21 dürfte nur ein Restkopfbahnhof legitim sein. Und bis dahin ist er legitim, um die ersatzlose Kappung einer Fernverbindung zu vermeiden.

Mit dem Widerstand gegen die Ergänzungsstation und andere Lösungen, die auch nur einen qm Flächenverlust bedeuten würden, schneiden sich die S21-Befürworter nur ins eigene Fleisch.
Ich bin mir sicher selbst wenn man Null Quadratmeter verlieren würde (in dem man die Bebauung einfach etwas nach Süden verschiebt), würden die S21-Befürworter dies ablehnen. Aus zwei wesentlichen Gründen: (1) Man müsste zumindest die Möglichkeit eingestehen dass Stuttgart 21 in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht nicht ausreichend Kapazität hat und (2) Man müsste das Paket der Flächennutzung wieder aufschnüren, von einer Umplanung der Infrastruktur (Straßen, Wege, Kanalisation) hin dazu dass sich prominentere Gebäude in einer anderen Lage befinden würden.

Ich habe den Eindruck dass es bei Stuttgart 21 auch bei den Befürwortern eine gewisse Müdigkeit gibt und sie einfach nur noch wollen dass es irgendwann fertig wird und man sich nicht mehr mit den Bauarbeiten und dem Thema insgesamt beschäftigen muss. Jede Änderung führt zu neuen Diskussionen und zu Verzögerungen. Da gibt es Ähnlichkeiten mit dem Brexit bei denen ein Teil der Befürworter wie Gegner einfach das Thema abschließen will (u.a. weil den politische Diskurs so beschäftigt dass wenig Zeit und Energie für anderes übrig bleibt). Aber bei beiden Themen wird dies noch lange nicht abgeschlossen sein und nicht unähnlich mit der Schweiz wo das Verhältnis zur EU ein Dauerthema ist, wird dies auch für Großbritannien zutreffen. Und auch Stuttgart 21 wird wahrscheinlich erst dann nicht mehr in der Diskussion stehen wenn der nächste Umbau des Bahnknotens in vielleicht 50 Jahren abgeschlossen ist.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: ChrisM

Datum: 15.03.23 11:55

Tja, das konnte man ja tatsächlich nicht ahnen (-:

Zitat
Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens: „Damit wird das Ziel, das vom Land mit einer unterirdischen Ergänzungsstation angestrebt wurde, auf anderem Weg erreicht. Ich habe mich überzeugen lassen, dass hier ein exemplarischer Fall vorliegt, bei dem die Digitalisierung einen Infrastrukturausbau mit Beton und Ressourcenverbrauch ersetzen kann.“
Quelle

Damit hat sich dann die sogenannte Ergänzungsstation endgültig erledigt.

Re: Aus für die Ergänzungsstation

geschrieben von: Christian_AT

Datum: 15.03.23 12:16

ChrisM schrieb:
Tja, das konnte man ja tatsächlich nicht ahnen (-:

Zitat
Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens: „Damit wird das Ziel, das vom Land mit einer unterirdischen Ergänzungsstation angestrebt wurde, auf anderem Weg erreicht. Ich habe mich überzeugen lassen, dass hier ein exemplarischer Fall vorliegt, bei dem die Digitalisierung einen Infrastrukturausbau mit Beton und Ressourcenverbrauch ersetzen kann.“
Quelle

Damit hat sich dann die sogenannte Ergänzungsstation endgültig erledigt.
Fakten bleiben eben doch Fakten
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -